Ode an Lethe, den Strom des Vergessens
Gedicht zum Thema Vergessen
von EkkehartMittelberg
Kommentare zu diesem Text
Nehmen wir einmal an, es gebe die Wiedergeburt. Müsste man dafür zunächst alles vergessen, wäre die nichts wert, denn es wäre, als falle man in ein dunkle Loch ohne Wiederkehr.
Merci, Trekan. das ist die wundervolle Freiheit der Literatur. Ich als Autor darf mir vorstellen, dass der letzte Trunk aus Lethe alles Vergangene löscht und du als souveräner Leser darfst dir eine Wiedergeburt vorstellen, vor der Lethe nicht alle Erinnerungen ausgelöscht hat oder eben doch. In jedem Falle spannend.
swetlana (51) antwortete darauf am 21.01.16:
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Alles Leben ist dem Tod geweiht, ist endlich, vergänglich, wird der Vergessenheit anheim fallen, aber das ist spätestens hinterher nicht mehr tragisch. Unglücklich, wer sich zu sehr am Stofflichen festhält.
Schönes Gedicht!
LG
DerHerrSchädel
Schönes Gedicht!
LG
DerHerrSchädel
Merci, Herr Schädel, der Kommentar teilt meine Sichtweise. Wie schon gesagt, kann man das, darf man das ganz anders sehen. Aber kein Autor wird traurig sein, wenn ein Leser seine Perspektive übernimmt.
LG
Ekki
(Antwort korrigiert am 21.01.2016)
(Antwort korrigiert am 21.01.2016)
LG
Ekki
(Antwort korrigiert am 21.01.2016)
(Antwort korrigiert am 21.01.2016)
Festil (59)
(21.01.16)
(21.01.16)
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Grazie, Festil, ja, Liebe kann eine Quelle für positives Vergessen sein.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki
Gerhard-W. (78)
(21.01.16)
(21.01.16)
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Danke, Gerhard, ich finde es sinnvoll, dass du mit deinen Kommentaren Verbindungen zwischen heute vorliegenden Texten ziehst.
LG
Ekki
LG
Ekki
Sätzer (77)
(21.01.16)
(21.01.16)
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Merci, Uwe, das war meine Intention. Ich freue mich, dass du sie nachvollziehen konntest.
LG
Ekki
LG
Ekki
hier schließe ich mich Uwe an. Für Deinen Text ein *chen.
LG Annabell
LG Annabell
es soll ja nicht wie ein vermächtnis klingen!
der hinduismus glaubt an die palingenese, jedenfalls unter anderer gestalt. leute, die von sich behaupten, in der antike als caesar oder cleopatra existiert zu haben, sterben - im doppelten sinne - nicht aus. (die müssen morgen zum schulpsychologen.)
der hinduismus glaubt an die palingenese, jedenfalls unter anderer gestalt. leute, die von sich behaupten, in der antike als caesar oder cleopatra existiert zu haben, sterben - im doppelten sinne - nicht aus. (die müssen morgen zum schulpsychologen.)
Danke, Lothar, solange sie den Anspruch nicht erheben, heute Caesar oder Kleopatra zu sein, schaden sie niemandem. )
Und wenn ich auch der Einzige hier bin, so singe ich nur umso inniger Mnemosynes Lied und das ihrer Töchter.
Daß gestandene Männer "glauben", ihre (Un-)Taten seien mit dem Tod gelöscht - da kann ich nur den Kopf schütteln und mich traurig ob soviel kollektiver Naivität von dannen schleichen ...
Daß gestandene Männer "glauben", ihre (Un-)Taten seien mit dem Tod gelöscht - da kann ich nur den Kopf schütteln und mich traurig ob soviel kollektiver Naivität von dannen schleichen ...
Tja, mein Lieber, da unterscheiden wir uns. Was Menschen glauben, ist sehr persönlich und ich bewerte es nicht, es sei denn, dass ihr Glaube sie zu inhumanen Taten treibt.
Ekki, lenk nicht ab - ich will damit bloß sagen, daß ihr zu wissen vermeint - es sind nur Meinungen, die, wenn alle dasselbe meinen, für Wissen ausgegeben wird.
Wenn man irgendeinen Blödsinn zu wissen vermeint - meinetwegen. Aber wenn man meint, man müsse für die eigenen Taten nicht auch irgendwann, irgendwo gerade stehen, so ist das eine schlimme Meinung mit durchaus verbrecherischen Folgen in ihrer Konsequenz. Das Abendland wird an diesen Folgen untergehen, es fehlt ja nicht mehr viel ...
Wenn man irgendeinen Blödsinn zu wissen vermeint - meinetwegen. Aber wenn man meint, man müsse für die eigenen Taten nicht auch irgendwann, irgendwo gerade stehen, so ist das eine schlimme Meinung mit durchaus verbrecherischen Folgen in ihrer Konsequenz. Das Abendland wird an diesen Folgen untergehen, es fehlt ja nicht mehr viel ...
Was nach dem Tod ist, weiß keiner, auch du nicht, weil noch niemand zurückgekehrt ist. Ende der Durchsage.
.
Ja ja, alles klar!
Ja ja, alles klar!
Das hat etwas Tröstliches. Fein beschrieben. LG
Danke, Armin, es freut mich sehr, dass das Gedicht so auf dich wirkt.
LG
Ekki
LG
Ekki
Das Vergessen hat Vor- und Nachteile und schlau wie die Griechen sind, haben sie auch einen Fluss der Allwissenheit erfunden.
Neulich hörte ich einen sehr alten Mann zu einem sehr jungen sagen, "Soviel wie ich schon vergessen habe wirst du in deinem ganzen Leben nicht lernen".
Deine Zeilen hätten beide gefallen.
Herzliche Grüße
TT
Neulich hörte ich einen sehr alten Mann zu einem sehr jungen sagen, "Soviel wie ich schon vergessen habe wirst du in deinem ganzen Leben nicht lernen".
Deine Zeilen hätten beide gefallen.
Herzliche Grüße
TT
Gracie especiale für diesen besonderen Kommentar, Tasso.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki
Hier noch das fehlende "N"
Lewin (75) meinte dazu am 21.01.16:
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Vielen Dank, Lewin, deine klugen Kommentare helfen mir, die Lethargie zu bekämpfen.
LG
Ekki
LG
Ekki
Hannahlulu (18)
(22.01.16)
(22.01.16)
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Merci, Hannah, ja, unsere Freiheit wird durch das Unterbewusstsein eingeschränkt. Freilich würden wir ohne es auch Dinge vergessen, die wir nie vergessen dürfen.
LG
Ekki
LG
Ekki
Agneta (62)
(22.01.16)
(22.01.16)
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Vielen Dank, Agneta, ich muss viel vergessen, bevor ich an die Wiedergeburt der Seele glauben kann.
LG
Ekki
LG
Ekki
Ein wirklich interessantes und vielschichtiges Thema, das du hier aufgreifst, lieber Ekki. Mir gefällt in diesem Zusammenhang die Anleihe, die du bei den 'alten Griechen' nimmst, den Mythos um Lethe, einen der Flüsse der Unterwelt, in den Mittelpunkt stellst und vielfarbig (von schwarz über klar, grün bis silberhell) die unterschiedlichsten Modalitäten des Vergessens darstellst. Von krankhaftem Vergessen (etwa Amnesie, oder die verschiedensten Formen der Demenz …) bis hin zu jenem befreienden Vergessen, das mit Vergebung einhergeht, dem du die Farbe Silberhell zuordnest.
Allerdings von deiner abschließenden These (derer du dir selbst ganz sicher zu sein scheinst) bin ich nicht so überzeugt. Ich will mich jetzt gar nicht darüber auslassen, ob die Person, die 'ihren letzten Trunk nimmt' tatsächlich alles vergisst, mit ihrem Erinnerungsvermögen, quasi sich selbst auslöscht, ob da, nach dem Tod noch irgendetwas weiterlebt (eine unsterbliche Seele, eine Seele, die auf Wanderschaft geht und wieder geboren wird?), denn das ist Glaubenssache und so hinzunehmen, wie es für den einzelne zutrifft.
Aber ich denke, dass jeder Mensch Spuren hinterlässt, seine/ihre ganz einmaligen Fußstapfen, Spuren seiner individuellen Begabung, in jeder Begegnung, im Gedächtnis und in den Herzen der Mitmenschen. So gesehen, kann ich mir ein 'alles Vergangene Löschen' nicht vorstellen. Auch geben wir ein Erbe weiter an unsere Kinder und Kindeskinder, an die nachfolgenden Generationen. Die Wissenschaft (Epigenetik) kommt mir hier in neueren Forschungen zu Hilfe: So konnte in einem Experiment an Mäusen nachgewiesen werden, dass sich sogar erlernte Verhaltensweisen und Stressreaktionen weiter vererben (siehe: http://www.ethlife.ethz.ch/archive_articles/100819_epigenetik_per oder http://www.spektrum.de/news/epigenetik-maeusekinder-erben-erfahrungen-der-grosseltern-spektrum-de/1215397 )
Also, ich persönlich denke nicht, dass mit dem Tod alles Vergangene gelöscht wird!
Davon ganz unberührt, gefällt mir dein Gedicht bildlich wie sprachlich sehr gut, thematisch sowieso .
Wenn ich etwas vorschlagen wollte, dann würde ich eventuell hier ein wenig vereinfachen
'wenn wir erlittenes Unrecht vergessen können
Aber das ist natürlich reine Geschmackssache.
Liebe Grüße
mona
(Kommentar korrigiert am 22.01.2016)
Allerdings von deiner abschließenden These (derer du dir selbst ganz sicher zu sein scheinst) bin ich nicht so überzeugt. Ich will mich jetzt gar nicht darüber auslassen, ob die Person, die 'ihren letzten Trunk nimmt' tatsächlich alles vergisst, mit ihrem Erinnerungsvermögen, quasi sich selbst auslöscht, ob da, nach dem Tod noch irgendetwas weiterlebt (eine unsterbliche Seele, eine Seele, die auf Wanderschaft geht und wieder geboren wird?), denn das ist Glaubenssache und so hinzunehmen, wie es für den einzelne zutrifft.
Aber ich denke, dass jeder Mensch Spuren hinterlässt, seine/ihre ganz einmaligen Fußstapfen, Spuren seiner individuellen Begabung, in jeder Begegnung, im Gedächtnis und in den Herzen der Mitmenschen. So gesehen, kann ich mir ein 'alles Vergangene Löschen' nicht vorstellen. Auch geben wir ein Erbe weiter an unsere Kinder und Kindeskinder, an die nachfolgenden Generationen. Die Wissenschaft (Epigenetik) kommt mir hier in neueren Forschungen zu Hilfe: So konnte in einem Experiment an Mäusen nachgewiesen werden, dass sich sogar erlernte Verhaltensweisen und Stressreaktionen weiter vererben (siehe: http://www.ethlife.ethz.ch/archive_articles/100819_epigenetik_per oder http://www.spektrum.de/news/epigenetik-maeusekinder-erben-erfahrungen-der-grosseltern-spektrum-de/1215397 )
Also, ich persönlich denke nicht, dass mit dem Tod alles Vergangene gelöscht wird!
Davon ganz unberührt, gefällt mir dein Gedicht bildlich wie sprachlich sehr gut, thematisch sowieso .
Wenn ich etwas vorschlagen wollte, dann würde ich eventuell hier ein wenig vereinfachen
wenn wir Unrecht, das man uns angetan, vergessen können.'
Aber das ist natürlich reine Geschmackssache.
Liebe Grüße
mona
(Kommentar korrigiert am 22.01.2016)
Liebe Mona, deinen Vorschlag "erlittenes Unrecht" habe ich sofort und gern übernommen. Ich finde es vorbildlich, dass du deine inhaltliche Stellungnahme zu dem "alles Löschen" am Ende meiner Ode von der zur Gestaltung des Gedichts trennst. Ich nehme auch für dieses Gedicht das lyrische Ich für mich in Anspruch. Es ist froh darüber, dass nach dem Tode alles gelöscht ist und empfindet diese Gewissheit als Befreiung.rnIn einem anderen Gedicht "Was bleibt" kommt mein LyrIch zu einer anderen Lösung, die du auch erwähnst, zu dem Weiterleben des Menschen in seinen Kindern.rnWürde ich mir das Thema "Was kommt danach?" für eine theologische oder philosohische Abhandlung stellen, würde ich alle die Möglichkeiten diskutieren, die du zu Recht einwendest. Aber ich denke, dass ich als Lyriker einseitig sein darf, das ausdrücken darf, was mein Fühlen und Denken im Moment des Schreibens dominiert. Du als Leserin des Gedichts bist aber ebenfalls frei und darfst alles das einwenden, was du zu bedenken gegeben hast.rnDie ästhetische Qualität meines Gedichts wird davon jedoch nicht berührt. Du hast auch nicht das Gegenteil behauptet und ich denke, dass ich mit dieser Feststellung bei dir eine offene Tür einrenne.rnEin schönes Beispiel dafür , dass ein lyrisches Ich zu einem Thema zu ganz unterschiedlichen Fassungen kommen kann, hat Goethe mit seinen Gedichten zu dem Thema "Der Mensch in seiner Beziehung zum Göttlichen" gegeben: "Prometheus", "Ganymed" und "Grenzen der Menschheit". Trotz der unterschiedlichen Antworten erscheinen sie mir ästhetisch als gleichwertig.
Grazie für deine wie immer so genaue und differenzierende Kommentierung. Liebe Grüße Ekki
(Antwort korrigiert am 22.01.2016)
Grazie für deine wie immer so genaue und differenzierende Kommentierung. Liebe Grüße Ekki
(Antwort korrigiert am 22.01.2016)
SpellsfromAlaska (18)
(24.01.16)
(24.01.16)
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Gracie, Alaska, mir geht es genauso. Deshalb wünsche ich mir auch manchmal, dass der Strom flussaufwärts fließt. Naja, man kann ein wenig nachhelfen, wenn man in sich geht.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki
ich bin Lethe
Vorsicht, das könnte bedeuten, dass du dich vergisst. )) Aber manchmal ist das sehr befreiend.
Vielen Dank für die Empfehlung.
LG
Ekki
(Antwort korrigiert am 22.02.2016)
Vielen Dank für die Empfehlung.
LG
Ekki
(Antwort korrigiert am 22.02.2016)