Geworfen oder gefallen?

Glosse zum Thema Urteilsvermögen

von  loslosch

Alea iacta est (Caesar, 100 v. Chr. bis 44 v. Chr., zugeschriebene Worte; zitiert nach Sueton, Divus Iulius). Der Würfel ist gefallen.

Nein, "geworfen" müsse es heißen, tönen einige Oberschlaue. In der wörtlichen Übersetzung haben sie recht. Der Römer (und gewiss auch der Grieche; Menander schon im 3. Jh. v. Chr.) sah beim Würfeln auf den Verlauf, die deutsche Übersetzung stellt auf das Ergebnis ab. Dazwischen liegen meist nur wenige Sekunden. Ob Heidegger (1889 - 1976), der Philosoph des Geworfenseins, an dieser Debatte seine helle Freude gehabt hätte? Wir wissen es nicht.

Hubertus Kudla, Herausgeber des Lexikons der lateinischen Zitate (erschienen im Verlag C. H. Beck, 3. Aufl. 2007) meint: "Der Würfel ist geworfen. Oft ungenau übersetzt zitiert: Der Würfel ist gefallen." (S. 521.) Kudlas Sammlung von über 3.500 lateinischen Zitaten steckt voller Fehler (z. T. verfälschende Übersetzungen, entstellte Zitatwiedergabe, irriger Quellenbezug und Druckfehler in reicher Zahl), aber dieses Monitum war ihm wichtig.

Sowas erinnert fatal an den Zeitgenossen, der sich zum Orthografen aufgeschwungen hat und mit dem Fehlerteufel im Bunde steht.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (03.12.17)
Na klar! Es heißt ja auch: "Gerührt, nicht geschüttelt."

 loslosch meinte dazu am 03.12.17:
schönen gruß ans kartoffelpüree!

 loslosch antwortete darauf am 03.12.17:
mein letzter absatz gilt übrigens einem ganz bestimmten dieter.

 TrekanBelluvitsh schrieb daraufhin am 03.12.17:
"Gott würfelt nicht!"
- Albert Einstein -

"Die automatische RS-Prüfung schon."
- Trekan Belluvitsh -

Antwort geändert am 03.12.2017 um 15:01 Uhr

 loslosch äußerte darauf am 03.12.17:
bei buchstabendrehern ist die RS-prüfung meist hilfreich. man kann auch den duden neben den pc stellen.
Graeculus (69)
(03.12.17)
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 loslosch ergänzte dazu am 03.12.17:
ja, singular wie plural und geworfen/ gefallen.

 TrekanBelluvitsh meinte dazu am 03.12.17:
Dabei ist der Rubicon ein sehr naturbelassener Fluss. Er ändert seinen Verlauf ständig. Stand man gestern noch auf der "Niemals"-Seite, bekommt man heute schon nasse Füße. Frag mal den Martin.

 TassoTuwas (03.12.17)
Ich vermisse eine Hinweis auf Josef Friedrich Schmidt
TT

 loslosch meinte dazu am 03.12.17:
und ich einen auf schmidtchen schleicher mit dem elastischen beine ...

 TrekanBelluvitsh meinte dazu am 03.12.17:
Aber der Groschen ist doch gefallen?

 niemand (03.12.17)
Wenn man es genau nimmt, das mit dem Würfel, so ist er geworfen worden und gefallen. Man wirft ihn zwar [Menschenhand] hat jedoch keinen Einfluss darauf wie er fällt und welche Zahl sich [durch den Zufall des Fallens] zeigt. Das nur zum Würfel LG Irene

 loslosch meinte dazu am 03.12.17:
der unterschied von geworfen und gefallen beim würfeln ist halt nur einer von paar sekunden, es sei denn, die spieler werfen sich den würfel an den kopp.

 TrekanBelluvitsh meinte dazu am 03.12.17:
Mein Vorschlag: Würfelbecher! Denn dann heißt es: Der Würfelbecher ist noch nicht angehoben (worden). Oder kurz: Schrödingers Würfel(-becher). Und damit können dann hoffentlich alle leben

Antwort geändert am 03.12.2017 um 14:58 Uhr

 TassoTuwas meinte dazu am 03.12.17:
Auch die Katze?

 TrekanBelluvitsh meinte dazu am 03.12.17:
Besonders die. Sie ist ja raus aus dem Karton... äh... Schneider...
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