Störrischer Lastträger

Persiflage zum Thema Urteilsvermögen

von  loslosch

Idem animus non est asino pueroque minanti (aus dem MA). Dasselbe Ansinnen (gehört) nicht dem Esel und dem drohenden Knaben. Oder: Der Esel und der junge Eselstreiber sind nicht eines Sinnes.

Im mittelalterlichen Latein in vielfältigen Varianten und in den romanischen Sprachen weit verbreitet. Tenor: Der Esel denkt so, der Treiber so.

Der Esel, ob seiner Sturheit berüchtigt, war gleichwohl schon immer und heute noch in den unterentwickelten Gesellschaften ein beliebtes Lasttier. Seine Genügsamkeit, Ausdauer und Zähigkeit gaben und geben den Ausschlag. In alten Kulturen baute man ihm sogar die Eselsbrücke (pons asini), weil er beim Überqueren kleinerer Bäche scheute mit seinem unsicheren Eselsblick auf die spiegelnde, ihn irritierende Wasseroberfläche.

Warum hielten Menschen in den Alpengegenden noch im 20. Jh. Maultiere (Mulis), eine Kreuzung aus väterlichem Esel und mütterlichem Pferd? Oder Maulesel, eine Kreuzung aus väterlichem Pferd und mütterlichem Esel?

Weil die Beaufsichtigung von Esel und Pferd sich gelegentlich als lückenhaft erwies.

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Kommentare zu diesem Text


 Bergmann (12.08.11)
Ganz zum Schluss wird die Erläuterung fast aphoristisch und verspricht philosophisch zu werden, aber dann aber dann aber dann ... kommt kein Wort mehr...

 loslosch meinte dazu am 12.08.11:
wenns kompliziert wird, lass ich den leser allein, uli. lothar

 Bergmann antwortete darauf am 12.08.11:
Du repräsentierst eben ein Erziehung zur Mündigkeit!
:-)
Nimbus (35)
(12.08.11)
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KoKa (42) schrieb daraufhin am 12.08.11:
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Nimbus (35) äußerte darauf am 12.08.11:
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 Lluviagata (12.08.11)
In Zukunft werde ich mich freuen, als Esel bezeichnet zu werden. Knuffig fand ich sie ja immer schon ... ♥
(Kommentar korrigiert am 12.08.2011)

 loslosch ergänzte dazu am 12.08.11:
ein eselhengst kann schon mal weniger "knuffig" sein. mein früherer kollege berichtete mit (gespielter) empörung von einer eselfütterung. er stand mit seiner frau an einer umzäunten weide. der eselhengst wollte partout immer nur von der frau des kollegen gefüttert werden und zeigte sich in einer exponierten positur. esel können sich halt nicht blamieren. lothar, artig dankend

 Irma (12.08.11)
Da kommen mir beim Lesen doch gleich wieder drei (nicht ganz ernst gemeinte) Fragen:
- Der Esel lenkt so, der Treiber so. In welche Richtung geht es? Kann ein Karotten-Pendel Antwort geben?
- Ist der genügsame Muli nur ein Kuli? Und schreibt man mit dem Kuli manch Eselei?
Und zu guter Letzt (ganz böse):
- Gilt das mit der mangelnden Beaufsichtigung bei der Entstehung von Mul-is auch für Mul-atten?
LG BirmchenIrmchen )
(Kommentar korrigiert am 12.08.2011)
(Kommentar korrigiert am 12.08.2011)

 loslosch meinte dazu am 12.08.11:
... schreibt man mit dem kuli [auch ersatz für tastatur] manch eselei ...

das gefällt mir ausgesprochen gut, IB. lothar
RobertaRupp (48)
(12.08.11)
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 loslosch meinte dazu am 12.08.11:
manchmal gelangt also doch einer aus dem "einfachen" volk in die hohe politik. kleines trostpflaster. danke, roberta. du bastelst jetzt an einer eigenen, neuen geschichte? lothar
RobertaRupp (48) meinte dazu am 12.08.11:
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 EkkehartMittelberg (12.08.11)
Mich interessiert der psychologische Aspekt, Lothar, weshalb sich sich so viele Wortspiele, Fabeln, Anekdoten rund um den Esel gebildet haben. Eine Vermutung: Wohl jeder wurde wohl schon einmal als Esel getadelt und kam sich in diesem Moment gar nicht so dumm vor. Deshalb vielleicht die Sympathie mit dem nur vermeintlich dummen Tier?
Ekki

 Irma meinte dazu am 12.08.11:
Gänse sind keineswegs dumm, Rabenmütter keine schlechten Mütter usw. Ich finde es auch äußerst spannend, über diese den Tieren verliehenen Attribute nachzudenken. LG

 loslosch meinte dazu am 12.08.11:
@ ekki: der altphilologe berichtet uns demnächst von apuleus und seinem asinus aureus (der goldene esel). war das nicht ein antiker edelporno?
@IB: die rabenvögel sollen überhaupt die klügsten unter den fliegern sein, allen voran die elster. man hat beobachtet, wie eine sich im spiegel betrachtete und dann versuchte, hinter den spiegelrand zu lugen. enten aber sind relativ dumm. die lassen ohne erkennbaren grund manchmal ihre bruteier im stich. frühalzheimer? :)

ich freue mich natürlich über eure intensiven eselsbetrachtungen. lothar
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