"... im Sinne von Aristoteles muß man fragen, warum gerade die Fische mit der Finalität in Beziehung stehen sollen usw."
Graeculus
Man muß fragen. Nur nicht mich, den Schreiber der Aussage, auf welche G. sich bezieht. Auf den Hinweis nämlich, die Sache sei nicht mit einem griffigen, gar übergriffigen Satze zu beantworten, sondern verlange etwas mehr meditatives Betrachten der außermenschlichen Urgründe, hat G. sich verabschiedet, um anderes, weil wohl wichtiger-gewichtiger für ihn, zu kommentieren.
Alles Reisen beginnt beim Meer und dem wässrigen Element, eine Reise zum Wahren des Wahr-Nehmenden: alles Wasser fällt von sich aus der Tiefe zu, oder verdampft, sobald das Element Feuer sich nähert, wodurch wiederum Wind entsteht. In den Wolken, respektive bei abnehmenden Wärmegraden verdichtet es sich alsbald wieder und fällt irgendwo als Tropfen oder Kristallflocken zur Erde zurück. Das ist sozusagen der Kreislauf, wie ja die Erde selbst um die Sonne kreist und der Mond um die Erde, wie andere Monde um andere Wirkkörper, wie der Geist um eine Idee in den Weiten des Alls. Alles, was hier ist, ist auch dort, heißt es übereinstimmend in Dreieinigkeiten.
Je öfrer man kreisendes Wasser betrachtet, umso mehr enthüllt es sein reines Wesen, das auch das Wesen des Betrachters ist - was in seinem Unbewußten "west".
Dieses Kreisen ist sehr subtil, geht durch und durch, es geht ja nicht nur vom Meer zur Erde und von dort zurück ins Meer, sondern wird aufgenommen von allem, was lebt - Menschen, Tiere, Pflanzen (man denke auch an Früchte, die zu Wein und Saft von den Menschen verarbeitet werden usw). Dennoch bleibt es auch dort nicht, sein hingebungsvolles Kreisen setzt sich, selbst wenn es in Drusen, fern allem Zirkeln, auf Jahrmillionen eingesperrt sein sollte, irgendwann fort. Nichts bleibt ja, wie es ist, außer dem Kreis um die Sonne, die ihrerseits um eine ....Was wahr ist, ist der Urgrund in den Urbildern und niemals! niemals! in wissenschaftlichem Forscherdrang, dem die Gleichgeschalteten heute wie einem Dämon verfallen sind. (Der Nihilist "glaubt", er denke richtig - der Eternalist glaubt, er denke wahr. Gleichschaltung in den Köpfen - eine schlimme Barbarei in demokratischen Zeiten, auf die ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen kann.)
Und in all den Körpern ist Kreisen, mal als Blut durch Bahn und Geäst, als Photosynthese, Gedankenstrom um eine Idee, oder was auch immer, dabei stetig nach Tieferen hin sammelnd, dem Unbewußten aller, noch jenseits des lunaren Träumens.
Neptun nannten die Römer den Archetyp des Nichtselbst, wenngleich sie beide Begriffe noch nicht kannten. Da kommt dann ein Bluebird vorbei und darf behaupten, dies sei Dämonologie und ein Walfisch spricht von Esokacke usw. Der Winter, ein Dämon. Aber gut, wen interessiert das heute noch. Früher hat man unsereins dafür gefoltert oder verehrt, oder beides oft in direkten Abfolgen.
Früher war man plötzlich vogelfrei, weil es dem Vogt gefiel, da wurde einem erklärt, daß ihn ab dem nächsten Tag jeder ohne Strafe töten durfte.
Nicht die Verrückten sind verrückt - die Verrücker sind es, weil ursprünglich war alles Universale vollkommen ... ja man müsste Adam und Eva, gleich Yang und Yin, wobei verrücken und verdrängen beinahe identisch sind.
Wenn jetzt der Verdränger einen Drang verspürt - dem Wasser ist es egal, ob es als Pisse ins Urinal entkommt, oder erst als Champagner hinterm Pfropf warten muß. Das Äthermeer ist die Vision des Tropfens von der Seligkeit.
In der nächsten Wandlung des dreifach finalen Urgrunds verwandelt sich die Causa vom Neptun in den Zustand des Uranus, dem Ursprung der Lichtkraft des Zerspringens und seinem Abbild, dem Wassermann. Archetypisch ist dieses Springen in den Gazellen. Doch erst nach der dritten Verwandlung zeigt sich geordneten Sinns ... dem Sinnenden. Eine Vollkommenheit, wie sie sich manchmal in den Mandalas tibetischer Thangkas zeigt.
Neptun, das Hingegebungsvolle des Ozeans ist in den Fischen, wie das Fischige in ihm. Populärer: der Tropfen ist im Ozean, wie der Ozean im Tropfen, kreisend durch Leben und Sterben, im Steigen und Fallen, im kleinen, wie im großen und überhaupt ...
Fische-Wassermann-Steinbock beinhaltet das Wirken der Causa finalis als Erwirktes, dh. aus angenommener Fahrt und Gefahr erwirkte man Erfahrung.
"Es ist auch nicht ersichtlich, warum ich Kenntnisse darüber benötige, um die schlichte Herstellung eines Tisches handlungsanalytisch zu verstehen."
- ja das ist dem schlichten Gemüt geschuldet, beim fertigen Tisch an die Finalität im Vorgang zu denken und nicht an den Auflösungsprozess, der freilich mit dazu gehört. Wer den Auflösungsvorgang nicht mit einbezieht, der ist ein Narr, dessen Narretei damit begann, sich eine Empore als nützlich vorzustellen.
Der Causa finalis ist es wurscht, ob ein Produzent sein Fertigprodukt fertig produziert. Das finale Concerto ist unaussprechliches neptunisches Lösen in den Klang, der ausschwingt in zwei Flügel, Yin und Yang, sonst wäre es nicht final.
Final ist zeitlos. Aus den Fischen kommt es zum Urprung, dh es wandelt sich, wird urplötzlich Yin-Yang, als Begriff für Polarität. Aber betrachten wir doch einmal das Urbild-Wort Begriff: Es braucht etwas nicht nur zum Greifen, es braucht auch Begreifbares, also den Begreifer des Begriffenen. Soweit die Causa materialis.
Verdrängung heißt hier: man erträgt eine Unvollkommenheit in sich nicht und überdeckt diese mit Vorstellungskleider und sagt "zu unserem Vorteil müssen wir gemeinsam ..., das muß weg und das da nützt uns und wird gefördert durch den BAXY" Und so entstehen Lücken, ob in der Nahrungskette, oder Zahnausfall, oder Gedächtnis: was weg ist, was von Unwissenheit willkürlich ausgerottet wurde, fehlt uns allen. Und je mehr Lücken es in den Denkgebäuden gibt, umso mehr fällt das heilige Wasser des Unbewußten wieder ein, so holt der Neptun alle Fische nach Hause zurück.
(Ich merke gerade, daß mein linkes Tischbein wackelt.)
In dem Zusammenhang wüsste ich gern einmal, was alles an Lebendigem verdrängt werden musste, bevor ein Irrer oder viele Irren die Plastikvermüllung der Ozeane in Gang setzen konnten, wo doch die Wissenschaft alles im Voraus berechnen kann.
Wie dem auch sei, der Geist des Wassers - alles Wasser ist Weihwasser, man muß nur das Segnen erst wieder lernen. Der Lotusgeist des Wassers ist in jedem Tropfen rein, wie das nächste Bild zeigt.
Venus gewann jedesmal ihr Hymen zurück, sobald sie ein Bad nahm, heißt es. Und so gab es viele Götter, die sich für die ersten hielten. Aber welche Kraft heilt Zerrissenes?
Man spricht von Ammenmärchen, wenn man nett ist, Wenn nicht, von Blödsinn.
"Es ist auch nicht ersichtlich, warum ich Kenntnisse darüber benötige, um die schlichte Herstellung eines Tisches handlungsanalytisch zu verstehen."
Dem Handlungsanalytiker fehlt die finale Inspiration.
Du benötigst keinen Neptun? Kein Wasser? Keine Musik? Hast nie Durst? - dann bist du ein anorganisches Wesen. Ein organisches könnte keine Lippen öffnen ohne die Hingabe seiner selbst. also des Neptunischen an die Welt. Das Symbol der frühen Christen waren die Fische.
Und war nicht der Vater von Jesus ein Tischler?
Wie dem auch sei, aus dem zwiefachen Uranus wird Saturn, Gott der Zeit, sowie des Zeitenendes, dem wir alle untertan sind, dem finalen Ende aller Tische. Man könnte fast schlitzohrig sagen: "Tische oder Fische, das ist hier die Frage", Denn ist die bewilligte Zeit abgelaufen, bleibt das Herz einfach stehen und das Leben verhaucht. Schicksal ist, der Sal, das Salzige, was einem aus dem Meer folgt, damit man eine Lösung des einst Verursachten in der Gegenwart findet. Dem Erfinder bot sich das Bild vom Tisch als Ende.
Dies alles kommt in verschiedenen Rhythmen an den Strand des Bewußtseins geweht. Man sucht ja nicht nach einem Tisch, sondern nach Erlösung vom Verursachten ... vom ersten Kriechen aus dem Wasser an bis heute am Mittagstisch, wo das arme Schwein mit dem Apfel mich teilnahmslos anschaut.
Was mach ich jetzt bloß mit dem Wackelding.
Wo hab ich denn meinen Schirm gelassen.