Wer nur den Wald aufschreibt

Gedicht zum Thema Existenz

von  GastIltis

Wer nur den Wald aufschreibt
und nicht die Bäume,
der weiß nicht, wo ein Mensch bleibt.
Und seine Träume.
Er kann in Ästen nicht
und nicht in Zweigen lesen,
er könnte blättern, wenn er
Blattwespen das Wesen
von solch gestreiften Stück-
chen, Formen, Pflanzenteilen
erklären müsste,
ohne zu eilen.

Wer einen Wald beschreibt
und keinen seiner Bäume,
das Dickicht nicht und
nicht des Waldes Säume,
nicht die Bewohner, die
Bewundrer und die Dichter,
das Nachtgeheul, die
Ängste, das Gelichter,
wer nichts davon versteht,
beschreibt, erkennt, erleidet,
der lasse es. Ein Baum
spürt, wer ihn meidet.


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: SinOnAir, plotzn, AZU20, EkkehartMittelberg, franky, Fisch, Trainee, Didi.Costaire, Kullakeks, niemand, Moja, Cora, TassoTuwas, Jo-W., Sätzer, Hilde, managarm, rabenvata, LottaManguetti.
Lieblingstext von: LottaManguetti, Jo-W., franky.
Die Bäume danken!

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Kommentare zu diesem Text


 LottaManguetti (29.01.19)
Mir fielen jetzt tausend Dinge ein, die ich schreiben möchte. Doch ich lasse es - zu schön ist dein Bildnis.
Wenn du gestattest, nehme ichs mit in meine Sammlung der schönsten Gedichte, die ich jemals las.

Waldkind Lotta

 GastIltis meinte dazu am 29.01.19:
Liebes Waldkind, natürlich gestatte ich. Schließlich heiße ich nicht Cornelia Meyer zur Heyde, um mir als AfD-Politiker(in) Rechte an Kulurgütern zu sichern (Feuerzangenbowle), um sie politisch zu nutzen. Vergleichbar wäre hier der Begriff „Deutscher Wald“. Mit meinem Bildnis meinst du sicher das Bild „innerer Schönheit“, wie es Hilde formuliert hat. Wäre zu schön.
Danke und liebe Grüße von Gil.

 LottaManguetti antwortete darauf am 29.01.19:
Bildnis: Gesamtkunstwerk incl. der Ebenen, die es offenbart.

Ein Werk, das aus meiner Sicht in den Kanon unvergesslicher Kulturgüter aufgenommen werden sollte. :)

 GastIltis schrieb daraufhin am 30.01.19:
Zumindest ist es erst einmal bei dir sehr gut aufgehoben. Danke!
Hilde (62)
(29.01.19)
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 GastIltis äußerte darauf am 29.01.19:
Danke, Hilde. Du liegst ja mit einigen, so auch Ekki, in einer Linie. Ich freue mich, dass du (hoffentlich) jetzt wieder des öfteren vertreten sein könntest. Deine Zeilen, Kommentare und Beiträge, sind ja sehr anregend.
Liebe Grüße von Gil.
Sätzer (77)
(29.01.19)
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 GastIltis ergänzte dazu am 29.01.19:
Hallo Uwe, ja es stimmt. Wir sind im Nordosten mit Wäldern und Seen noch reichlich gesegnet. Und Bäumen. Im Sommerhalbjahr habe ich sie vor Augen, den See, die Erlen und die Birken. Und am anderen Ufer die Kiefern. Es ist schon beeindruckend. In jedem Herbst, wenn ich die Nistkästen reinige, freue ich mich wie ein Kind, dass sie wieder besetzt waren. Und dass ich sie alle gefunden habe.
Danke für deine vielen Zeilen. Herzlich Gil.
Jo-W. (83)
(29.01.19)
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 GastIltis meinte dazu am 29.01.19:
Ich wusste es, lieber Jo-W., dass du so reagierst. Und wenn ich gekonnt hätte, hätte ich die Zeilen nur für dich geschrieben, aber das geht ja nicht! Das weißt du. Herzlich grüßt und dankt Gil.

 TassoTuwas (29.01.19)
Jetzt weiß ich, warum KV weiter leben muss!
Herzliche Grüße
TT

 GastIltis meinte dazu am 29.01.19:
Lieber Tasso, nun könnte ich mich glatt wiederholen. Gehört sich aber nicht. Weil du zum Glück die ganze Community mit einbeziehst. (Wenn ich mit dem Begriff richtig liege). Recht hast du dennoch. KV scheint auf einem guten Weg zu sein. Die 760 + scheint zu stehen! Dank dir. Herzlich Gil.
Cora (29)
(29.01.19)
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 GastIltis meinte dazu am 29.01.19:
Liebe Cora, Umkehrung des Normalen, gefällt mir. Bin ja selbst Waldbesitzer. Anteilig an acht Fußballfeldern Größe. Kann also verschiedene Lieder mitsingen. Wald heißt Pflege. Abholzen kann jeder. Und einen Wald der Größenordnung und Erlen plus Birken pflegt niemand kommerziell. Ja, sagte mir der Chef, vier Wochen lang minus zwanzig Grad und keinen Schnee, dann gehen wir maschinell rein. Also: umarmen und Wurzeln Verbindung halten lassen, von Baum zu Baum. Deine Empfehlung. Danke und viele Grüße von Gil.
Cora (29) meinte dazu am 30.01.19:
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 GastIltis meinte dazu am 30.01.19:
"Chef": der Chef von dem Unternehmen, das wir für die Pflege gewinnen wollten. Ich habe hier etwas zu stark verkürzt. Also nicht mein Chef! "Anteilig": bin also nur Mitbesitzer.
LG von Gil.
Cora (29) meinte dazu am 30.01.19:
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 EkkehartMittelberg (29.01.19)
Wenn Deutsche über den Wald schreiben, wird es oft sentimental.
Wie anders in deinem Gedicht, Gil, in dem der Wald als Gleichnis für gesellschaftliches Leben steht, in dem das große Ganze (der Wald) die Bedürfnisse der Einzelnen (Bäume ) nicht aus den Augen verlieren darf. Sehr gelungen.
Herzliche Grüße
Ekki

 GastIltis meinte dazu am 29.01.19:
Danke Ekki, schöner kann man es nur versuchen in Gedichtform zu sagen. Hat scheinbar geklappt.
Viele herzliche Grüße von Gil.

 TrekanBelluvitsh (29.01.19)
Lyrische Argumentation gegen"Da sieht man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr". Interessanter Gegenentwurf.

 GastIltis meinte dazu am 29.01.19:
Hallo Trekan, einen anderen Gegenentwurf hatte ich ja mit meinem „Man sieht die Stadt vor Häusern nicht“ schon einmal gestartet; da war die Resonanz nicht ganz so ausgeprägt, obwohl die „üblichen Verdächtigen“, so z.B. du, sich dazu auch gemeldet hatten. Die Natur hat wohl eine etwas größere Anziehungskraft. Es besteht Hoffnung. Danke (zweifach) und sei gegrüßt von Gil.

 Didi.Costaire (29.01.19)
Das klingt ja mitnichten substanzlos und schlicht
und ist deshalb kein Wald- und Wiesengedicht.

Schöne Grüße, Birk

 GastIltis meinte dazu am 29.01.19:
Die Substanz ist aus Holz und da bin ich echt stolz.
Obwohl: außen ist Borke. Das schnitzt sich echt knorke!

Danke, du Berle von KV. Schöne Grüße, auch an dein Pendant, von Gil.
Fisch (55)
(29.01.19)
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 GastIltis meinte dazu am 29.01.19:
Die Kelpwälder bieten dir weltweit auch noch genügend Schutz. Da kommen wir normalen Sterblichen nicht hin. Schöne Grüße. Und danke von Gil.
Trainee (71)
(29.01.19)
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 GastIltis meinte dazu am 29.01.19:
Hallo Trainee,
jetzt muss ich aber aufpassen. Du testest wohl, ob mein Kurzzeitgedächtnis noch funktioniert? Ich leide schon. Zwei Tage Abstand zwischen den Texten genehmige ich mir. Dann wird es brenzlig. Jetzt bin ich vorgewarnt. Aber die Dichter hatte ich schon bewusst eingesetzt!
Danke, du.
Herzlich grüßt dich Gil.
managarm (57)
(05.11.19)
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 GastIltis meinte dazu am 05.11.19:
Hallo managarm, danke sehr. Das haben offenbar schon eine ganze Menge recht prominenter KV-Userinnen und User so gesehen. Was mich als Autor natürlich immer aufs Neue freut. Herzlich grüßt dich Gil.

 GastIltis meinte dazu am 05.04.21:
Ich danke dir nochmals sehr herzlich!
Ostern scheint eine gute Zeit zu sein.
Viele Grüße von Gil.
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