Bahnhof

Gedicht zum Thema Existenz

von  GastIltis

Gut. Wenn ich jetzt Bahnhof lese,
denk ich: Bahnhof! Alte Zeit.
Manche machen ein Gewese.
Tut sich eh nichts. Tut mir Leid.

Oder Straßen. Gibts denn sowas?
Ich geh da lang, wos mir passt.
Sitzen ein paar Casanovas
und erzähln sich was vom Knast.

Dann die Brücken. Was die nutzen?
Stürzen sowieso bald ein.
Könnten zu den Hochhaus-Butzen
Kreuz- und Quereinsteiger sein.

Andernfalls? Was braucht der blasse
phongeführte tumbe Mix,
diese ferngelenkte Masse?
Smileys. Uhrzeit. Dates. - Sonst nix!


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: LottaManguetti, AZU20, Trainee, TassoTuwas, EkkehartMittelberg, Irma, plotzn, TrekanBelluvitsh, SinOnAir, Sätzer.
Lieblingstext von: SinOnAir, Sätzer.
Ein Dank aus alter Zeit!

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Kommentare zu diesem Text


 TassoTuwas (16.02.19)
Hallo Gil, wieder einmal packst du gekonnt und furchtlos mitten ins heiße Eisen des Lebens. Ja die Infrastruktur bedarf der höchsten Aufmerksamkeit! Begreift denn niemand, erst wenn in letzten Schlagloch die Blumen blühen, ist es Zeit für Poesie und Singsang!
Herzliche Grüße TT

 GastIltis meinte dazu am 17.02.19:
Hallo Tasso, danke für deine optimistische Haltung. Die Gefahr liegt nur darin, dass die Blumen nur deshalb dort wachsen, weil darunter schon die Asche von gewissen Verblichenen verstreut worden ist. Die Jüngeren werden uns dennoch nicht vergessen. Mit eiligen Grüßen verbleibt ein bis dahin ungenannter Gast.

 EkkehartMittelberg (16.02.19)
Lieber Gil,
es gab Zeiten, in denen die Intelligenz über Existenz diskutierte. Heute sprichst du lieber gleich vom Bahnhof, den nur den verstehen die Meisten.
Amüsant, wie du die Massenkultur vorführst.
LG
Ekki

 GastIltis antwortete darauf am 17.02.19:
Hallo Ekki, deine Zeilen sind wie immer der Punkt auf dem i. Oder das Salz in der Suppe. (Nicht das Haar!). Aber es ist schon so, der Begriff Bahnhof hat stets etwas für sich. Ich gebe auch gern zu, dass mein Geburtshaus in einer Straße steht, die schon zu meiner Geburt und auch jetzt noch den Namen Bahnhofstraße trägt; indes, ein Zug fährt dort schon lange, lange nicht mehr. Danke und viele Grüße von Gil.

 Irma (16.02.19)
Wahre Aufstände erzeugt höchstens ein Tempolimit auf den Datenautobahnen! LG Irma

 GastIltis schrieb daraufhin am 17.02.19:
Hallo Irma, das freut mich aber. Du bist also nicht nachtragend! Und: deine Zeilen sprechen mir voll aus der Seele. Wenn man eine gewisse Reife erreicht hat (vorsichtig ausgedrückt!), dann gehen mache Dinge so rasant vonstatten, dass man Mühe hat, nicht geistig, nein sprachlich, zu folgen. Dennoch bin ich froh, dass noch nicht angedacht ist, auch hier Tempolimits an Reifegrade anzupassen. Danke und liebe Grüße zurück von Gil.

 plotzn (16.02.19)
Gut, dass du Bahnhof schreibst, Gil. Den verstehe ich immer auf Anhieb.

Heutzutage reisen Menschen
in die Ferne schnell wie nie.
Möglich macht so was - Attention! -
Virtual Reality.

Was braucht man schon mehr?

Liebe Grüße,
Stefan

 GastIltis äußerte darauf am 17.02.19:
Danke Stefan!

„Was braucht man schon mehr?“
Vielleicht noch den Freifahrschein, kurz Freibrief.
Von Persilschein will ich hier gar nicht reden.
Bahnsteigkarten gibt es ja nicht mehr.
Frage beantwortet?
LG von Gil.

 TrekanBelluvitsh (16.02.19)
Eine Kritik an dem (zeitgeistigen) Denken, das Form über Inhalt setzt. Gelungen.

 GastIltis ergänzte dazu am 17.02.19:
Hallo Trekan, etwas für uns Kleingeister. Immerhin: wenn man heute zu hören bekommt, dass
A) Trump vom japanischen Ministerpräsidenten für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen worden ist und
B) Papst Franziskus den Kardinal McCarrick von allen Ämtern wegen sexueller Verfehlungen entbunden hat,
dann denkt man, es sind wieder einmal die berühmten Trekan'schen FakeNews. Sind es aber nicht.
Auf ein Neues. Danke + LG von Gil.

 TrekanBelluvitsh meinte dazu am 17.02.19:
Ui!
Da frage ich mich doch:
a) Musste der japanische Ministerpräsident dafür den Notstand ausrufen?
oder
b) Wird jetzt, da der japanische Ministerpräsident Trump für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen hat, der Notstand in Japan ausgerufen?

Ursache und Wirkung also. Fragen über Fragen... So sad...

 GastIltis meinte dazu am 17.02.19:
Wichtig: du hattest die Hand nicht im Spiel!
Sin (55)
(16.02.19)
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 GastIltis meinte dazu am 17.02.19:
Hallo Rothaut, ja dir! Liegt wohl, von der Musikrichtung mal abgesehen, an der Wellenlänge. Einfache Feststellungen, klare Antworten. Danke! Ach, mein Komm bei dir war schon schwierig genug! Herzlich wie immer: Gil.
Trainee (71)
(16.02.19)
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 GastIltis meinte dazu am 17.02.19:
Liebe Heidrun, danke erst einmal. Aber: Mit deiner Frage drehst du meine Feststellung
„Sitzen ein paar Casanovas
und erzähln sich was vom Knast.“
auf den Kopf. Allein der echte Casanova hat so oft im Gefängnis gesessen (Stichwort Bleikammern), und meist berechtigt, dass er, säße solch ein Typ jetzt in einem Straßencafe mit halbwegs Gleichgesinnten zusammen, aus dem Erzählen nicht herauskäme. Nun war er ja auch sehr mitteilsam. Und seine Tätigkeiten, einschließlich der eines Spitzels, deuten auch darauf hin, dass er nicht nur Frauen gegenüber ein sehr einnehmendes Wesen gehabt haben muss, wenn man von seinen Marotten im Alter mal absieht.
Übrigens war er „Ritter des goldenen Sporns“, was sich dahinter auch immer verstanden haben mag.
Und noch eins: vor einigen Tagen habe ich von der Heineken-Entführung gelesen und besonders vom Haupttäter Wim Holleeder, der im Nachgang einige seiner Komplizen per Auftrag aus dem Weg räumen ließ und nicht davor zurückschreckte, dabei seine eigene Familie bedrohen bzw. liquidieren zu lassen, falls deren Anonymität gebrochen oder der angeordnete Schutz unterlaufen werden könnte. Da findet man auch in der deutschen Kriminalstatistik bedauerliche Beispiele, in denen der vermeintliche Charme der mutmaßlichen Verbrecher so überzeugend gewesen sein muss, dass selbst Unschuldige daran glauben mussten. Manchmal sträuben sich einem die Haare, was der Rechtsstaat alles zulässt. Es ist in Holland so wie bei uns: Der Rechtsstaat ist ein Krüppel auf Stelzen.
Liebe Grüße von Gil. Und: Bitte das Pferd von vorn aufzäumen.
Trainee (71) meinte dazu am 17.02.19:
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Sätzer (77)
(16.02.19)
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 GastIltis meinte dazu am 17.02.19:
Hallo Uwe, deine Idee ist super. Du bist mit deiner Minimalisierung schon dicht dran. Ich habe, siehe vorletzten Text, auch schon gekürzt. Es wird. Mit „vortrefflich“, das ist aber übertrieben. Sagen wir mal leicht! OK. Danke und sei gegrüßt von Gil.

 AZU20 (17.02.19)
Volle Zustimmung. LG

 GastIltis meinte dazu am 17.02.19:
Hallo Armin, das freut mich! Liebe Grüße zurück von Gil.

 LottaManguetti (19.02.19)
Lieber Gil, natürlich fragt man sich bei fortschreitender Entwicklung (ich sage mal nicht im gleichen Atemzug: Verblödung, Abstumpfung, Wiederholung alter Dummheiten o.ä.), was daraus werden soll. Man weiß ja: Konsumenten braucht das Land!
Gegensteuern gelingt nur partiell - weiß man auch. Also? Nix also. Irgendwie gehts wieder weiter, immer weiter. :D
Und wie zu allen Zeiten mahnen die Erfahrenen: Das kann nicht lange gutgehen!

Schaumermal.

Es grüßt dich
Lotta

 GastIltis meinte dazu am 19.02.19:
Danke Lotta, schön, dass du noch zum Bahnhof gefunden hast. Unsere Tochter ist ja am Sonntag mit dem kleinen Enkel (6) per Flix-Bus nach Berlin gefahren. Dort hat der Vater des Kleinen (unser Sohn) ihn übernommen, um ihn bei der Mutter in Brandenburg abzuliefern. Kompliziert. Wir hatten den kleinen Henry eine Woche. Nun ist es ruhiger. Aber schön war es. Zum Text: ich bin immer wieder überrascht, wie schleppend es bei uns voran geht. Voran? Eigentlich habe ich das Gefühl, dass es bergab geht. Ich glaube, dass Neubrandenburg von den rund 65.000 Einwohnern etwa ein Drittel Rentner hat, die auf die 80 zugehen. Wo soll das hinführen? Weiter. OK. Herzliche Grüße von Gil.
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