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Text zum Thema Schreiben

von  niemand





blaublütig

wähnt sich

das Wort auf Papier

doch

Tinte allein

adelt nicht




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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (29.11.21, 07:31)
Das stimmt und gilt natürlich besonders für Gedichte. ---
Andererseits: Wann habe ich eigentlich den letzten handgeschriebeneb Brief - mit Füllfederhalter - bekommen? Das ist Jahrzehnte her und entstammt einer irgendwie aristokratischeren Aera ...

Nostalgische Grüße
Heidrun

 niemand meinte dazu am 29.11.21 um 13:34:
Ja, das stimmt schon. Wer schreibt heutzutage noch mit Tinte. Allerdings steht diese
stellvertretend fürs Schreiben als solches. Ist ja der Anfang dessen gewesen.
Was mir hier allerdings beim Schreiben durch meine Birne geisterte ist die nicht seltene kritiklose Verehrung sogenannter "alter Meister des Schreibens". Hat/hatte einer erst einen Namen, dann fiel die Bürgerlichkeit gleich auf die Knie vor diesem.
Ich bin erstaunt wie viel Mist so mancher von sich gab und sogar überzeugt davon,
dass so manches Gedicht aus der Vergangenheit kaum der Kritik eines Schreibforums statt hielte. Manches davon hoppelte herum, wie ein Hase durchs
Kartoffelfeld :P und die Inhalte waren nicht selten dröge und bieder, aber für manchen Bürger blaublütig spricht: Namens geadelt. Na, ja, kein Mensch ist mehr als menschlich ;) Mit liebem Dank und Grüßen, Irene

 Regina (29.11.21, 09:22)
auch, wenn man kaum noch mit Tinte schreibt, stimmt der Text. Die Tinte steht hier symbolisch für die Illusion.

 niemand antwortete darauf am 29.11.21 um 13:36:
Ja, da stimme ich Dir gerne zu. Tinte gleich Illusion ;) 
Mit liebem Dank und lieben Grüßen, Irene

 TassoTuwas (29.11.21, 13:37)
Auch nicht Büttenpapier!

LG TT

 niemand schrieb daraufhin am 29.11.21 um 13:50:
Ja, stimmt! 8-) 
mit lieben Grüßen und Dank, Irene
Agnete (66)
(29.11.21, 14:49)
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 niemand äußerte darauf am 08.12.21 um 19:24:
Vor allem Namen schaffen Bewunderung. Werden zum Markenartikel.
Damit verhält es sich dann wie mit der Milka-Schokolade. Schmeckt schlechter
als so manche andere, ist aber nicht tot zu kriegen im Bezug aufs Gütesiegel 8-) 
Mit lieben und schmunzelnden Grüßen, Irene

 Pearl (08.12.21, 18:46)
Hallo,

ich finde es gut, dass du hier "die Großen" kritisiertst. Ich gehörte zu denen, die das Wort der Blaublütigen tagelang beschäftigte... v.a. dann, wenn es das Gegenteil meiner Überzeugungen war. Ich musste doch falsch liegen, denn sie müssen doch die Wahrheit kennen. Oder?

Heute sehe ich das differenzierter... mit manchen Aussagen gehe ich mit, mit anderen nicht. Vor kurzem las/hörte ich etwas von Hesse, was mich ärgerte. Da sprach er einem Mann quasi (oder ich hab`s so verstanden) die Einsicht in die Liebe ab. Zwischen den Zeilen wurde es dadurch erklärt, dass der Mann wechselnde Liebschaften (viele!) hatte. Und nun bin ich so weit, dass mich das ärgert / ich ihm nicht Recht gebe, aber "Narziss und Goldmund" doch ganz ganz ganz toll finden kann.

Mutig von dir, so zu denken.

LG; Pearl

 niemand ergänzte dazu am 08.12.21 um 19:21:
Weißt Du, ich hatte das "Glück", oder vielleicht das "Pech" [je nach Betrachtung]
nicht aus einer gutbürgerlichen Schicht zu kommen. Keiner also sagte mir was ich gut, oder schlecht finden soll. Keiner hat mich dazu gezwungen Meinungen/Gütesiegel anderer zu übernehmen/gar zu beweihräuchern. Ich durfte/musste mir selber Meinungen bilden, was gut und auch weniger gut sein kann [auch wieder je nach Betrachtung] das kostet Kraft, aber man ist nicht gleich zu allem bereit, was andere toll finden. Man leistet sich so nach und nach eigene Meinungen. Das macht letztlich jeder, aber einige sind vielleicht blockiert durch das was man ihnen vorgebetet hat. Daher beweihräuchern sie dann das was andere für beweihräucherungswürdig halten. Mancher kommt da nie heraus und wagt Berühmtes nicht zu hinterfragen. Ich fühle mich da freier/ungebundener/unbeleckter ;) Ist letztlich auch fragwürdig, wie alles im Leben.
Mit liebem Dank Dir und lieben Grüßen zurück, Irene

 monalisa (04.02.22, 09:30)
Großartig, Irene,
du legst, wie ich dich einschätze wenig wert darauf,
aber ich verleihe dir dafür und für viele weitere Texte den Titel einer "Schreibbaronin"!

Liebe Grüße
mona
Browiak (67) meinte dazu am 04.02.22 um 09:56:
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 niemand meinte dazu am 04.02.22 um 17:13:
"Baronin" ist gut, Baronesse wäre allerdings frischer, geht aber des Alters wegen nicht mehr, schade ;) man käme sich dabei etwas jünger vor.
Mit schmunzelnden Grüßen und Dank Euch :) 
Irene

 FrankReich (04.02.22, 10:41)
Schöne Idee, allerdings ist Tinte kein Inbegriff für Adel, noch in früher Neuzeit war sie vorwiegend schwarz oder rot, ich schätze, dass sie deshalb auch nach Aufkommen des geflügelten Wortes "Blaues Blut" nie damit assoziiert wurde. Was mich an Deinem Gedicht allerdings fasziniert, ist die Verknüpfung zu Hermynia zur Mühlen, einer österreichischen linksorientierten adeligen Schriftstellerin, die da lautet:

Blaues Blut und rote Tinte 
👋😉👍

Ciao, Frank

Kommentar geändert am 04.02.2022 um 12:41 Uhr

 niemand meinte dazu am 04.02.22 um 17:27:
Ralfi, natürlich ist Tinte kein Begriff für Adel, aber für "edel"und edel waren ja meistens die nicht unten Ansässigen, also die "Vons", früher von Gottes Gnaden,
heute immer noch von Gnaden der Kohlen & Reibach ;) Heute schreibt keiner mehr mit Tinte, sondern knallt in die Tasten, was ihm so durchs Hirn schießt, dennoch findet mancher eine schöne handschriftliche Arbeit kostbar, fein und edel. Sowas ist dann quasi der Adel unter dem Geschriebenen, besonders weil es auch selten ist, seltener als die "Vons" 8-) Allerdings, wenn der Inhalt nicht stimmt, ist die schönste Handschrift nichts wert, außer optisch. Die von Dir besagte Dame kenne ich allerdings nicht. Wenn sie allerdings als Adlige rot angehaucht war, dann hat sie der rote Hauch quasi veredelt, charakterlich.
Ciao, ciao, Irene

 FrankReich meinte dazu am 04.02.22 um 17:43:
Ah, alles klar, dann habe ich wohl nur den Anfangsvokal des vorletzten Wortes verwechselt. 😉

Ciao, Frank

 Oggy (04.02.22, 15:25)

"blaublütig
wähnt sich
das Wort auf Papier..."

Da wird's Zeit für 'ne rote Linie...

LG,
Oggy

 niemand meinte dazu am 04.02.22 um 17:29:
Links orientierte Schreiberei? Die gibt es doch nicht selten, interessiert in unserer Zeit allerdings nur wenige Genossen ;) 
Mit lieben Grüßen zurück, niemand

 GastIltis (04.02.22, 19:55)
Liebe Irene,
wunderbar. Mehr dazu erst einmal nicht. Zum Adel: in der Uckermark gibt es den Ort Boitzenburg mit einem herrlichen Schloss, das einmal im Besitz derer von Arnim gewesen war. Inzwischen hat es ein Hasardeur mit Kosten vom Staat rekonstruieren lassen, von denen er satt abgezweigt hat. Aber das will ich nicht schreiben.
Von Arnims haben inzwischen in der Nähe Ländereien erworben und kultivieren Äpfel. Sie bieten im Sommer und Herbst Apfelkuchen und die „Apfelgräfin“ serviert persönlich! Sie ist zwar eine angeheiratete von Arnim, stammte aber aus anderen Adels-Linien. Man kann auch jede Menge anderer Sachen kaufen, auch ihre Bücher, darauf haben wir aber verzichtet. Ich hatte noch versucht, mit dem Grafen ins Gespräch zu kommen, u.a., weil ich über Goethes Briefwechsel mit Bettina von Arnim „Mein wunderliches Kind“ verfüge, das ist mir aber nicht gelungen, weil der Herr Graf sich einfach nicht von seinem Handy lösen konnte.
Sei herzlich gegrüßt von Gil.
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