Allgemeine Angaben eines Brutal- Suizids für Schweinebacken :-)

„Nehmen Sie doch bitte mal die Ohrenstöpsel raus!"

„Where is the point?"

Bei den Bienen hängt der Honig an den Hinterbeinen. Dicht bei den Klöten. Eventuell sterben die deswegen aus... Was, es gibt gar keine männlichen Bienen? - Das wundert mich aber jetzt! Und was ist mit all den anderen Kreaturen die da sind - in Singapur, Rio, Hongkong, Berlin, San Francisco, Madrid, am Reichstag, im World Trade Center, bei Fasilt und Fafnoar in Kreuzberg - und in Manhattan; na?"

"Whether 'tis nobler in the mind to suffer the slings and arrows of outrageous fortune, or to take arms against a sea of troubles."

„Aber dir, - dir geht es doch 'danke'?" Ist Mutter besorgt.

Eins A", sage ich, „in zirka einer Stunde werde ich bei dir sein."

„Ich freue mich schon so, Junge!"

Doch irgendwie traue ich mich nicht, den ersten Schritt in eine mir unbekannte Freiheit zu tun.

Jemand beobachtet mich. - Munk? Nein! Dagegen fragt mich der Typ aus der Pförtnerloge, ob er mir ein Taxi rufen soll. „Danke, Ich nehme den 120er Bus. Der fährt mich direkt zum Friedhof."

„Sie wollten aber doch zu ihrer Mutter?" Blökt es protestierend aus dem Handy.

„Genau deswegen ja..!" Und sofort fällt Munk auf meiner Kinsey- Skala um satte 1.000,67 Punkte.

„Warum denn das nun wieder?" Fragt er nach.

„Weil Sie Überhaupt keine Ahnung haben. - Meine Mutter ist seit Jahren tot. Und ihr Grab wurde wegen damals in den Wedding versetzt!"

„Wegen damals? Meinen Sie Ihren ersten Ausgang nach Neukölln?"

„Wegen der Kanaken ..."

„Sie sollten dringend Ihre Ausdrucksweise ändern!"

„Sonst?" - Sonst - ist schon längst alles variiert, imitiert, adaptiert. Perversion wie Gewalt. Fight Club. Munk und Ich; mein alter Ego. Und - ich hasse niveaulose Wiederholungen! Und nun hier, vor der Tür, muss ich mich neu erfinden.

Als der Bus kommt geht die Tour richtig los. Sitze ich neben einem Typen im Nadelstreifenanzug mit Schweinslederaktentasche auf den Knien, dem ich wegen dem nervigen Plärren von Munk mit 2 Fingern das Handy aus der Seitentasche ziehe, seine Chipkarte mit meiner tausche während ich mit ihm ein Gespräch über das Wetter und Hertha BSC führe. Und von beidem scheint er Ahnung zu haben. Nicht aber von Munk, der in dem Augenblick anruft, als der Mann aussteigt; - mir folgt dessen obszönes Fluchen bis ich mir Rammstein auf die Ohren lege, dann Brian Crain: 'Traum vom fliegen'. Und schließlich ist es 'Wind' als Klaviersolo, was mich treibt. Das so was wie Glück keimen lässt. Sonne den Schatten bricht, mich wärmt. Der Weg mehr als das Ziel ist. Hoffen und Glauben mehr als Logik. Und ich für mich sterben könnte. Für Sex in der Badewanne. Das Kamasutra - befreit von Schwerkraft: 'Zwei Enten fliegen über eine Ziege'. Und ich mit rohen Zwiebelringen über dem Penis.

„Besser als nichts!"

Doch die Stimme aus dem Handy will mehr.

„Sie sind doch nicht mein Mann?!"

„Stimmt!"

„Also?"

„Wie, also? - Sie scheinen ja ziemlich dominant..."

„Was ist nun mit den Zwiebelringen.- Machen Sie das wirklich?"

„Ich bin dafür bekannt!"

„Und mein Mann..."

„Ich kann Sie beruhigen. Ihr Mann hat aus Versehen mein Handy."

„Und warum sagt er mir das nicht selber?"

„Das müssen Sie ihn schon fragen."

„Ob er homosexuell ist?"

„Weiß ich nicht ... Ich muss jetzt auch Schluss machen, ich habe zu tun."

„Schade um die Zwiebelringe... Soll ich Ihnen nicht mal ein Foto von mir schicken?"

„Doch - doch; gute Idee." Und prompt erscheint ein Adler mit Brüsten auf dem Display. Dann ein bemooster Teppich. Farne. Eicheln. Kastanien. Ist ihre Möse in Nahaufnahme eine Grotte aus dem Schattenreich. Ihr Arsch ein gewaltiges Hünengrab. Läuft Milch durchs Bild; doch nicht mal deren Ströme bringen ihre Perlen zum Stillstand. Denn es kommt noch ein Bild. Und noch eins. Wasser. Feuer. Erde. Luft. Rot bepflanzt. Grün tätowiert. Obszöne säulenhafte Schenkel. Gespreizte Schamlippen. Und darin, als obersten Gipfel vom Wahnsinn, eine turmartige Klitoris. Zum Glück kann ich beim Aussteigen einem lachend blonden Gesicht seitlich vor mir das Handy mopsen, - im Tausch versteht sich. Im Tausch; mit einem erwartungsvollen Blick in ihre himmelblauen Augen. Doch leider, sie ahnt nicht mal was vom unermesslichen Potential der Gegenseite... Von meinen Irritationen. Vom eingeklemmten Hodensack des Ehemanns der Dame. Und seiner völligen Lustlosigkeit seit Jahren. Doch sie wird das Alles gleich selber sehen. Und ich bin raus.