Letztlich ist es als #Vorbild ein Romanauszug aus 'Didi Hallervord.', an dem ich aktuell arbeite :-)

Bild zum Thema Alltag

von  alter79

Privates


Mein Theater feiert Geburtstag. Einjährigen.

Von der Straße her brummen die Motoren schwererer Limousinen. Hört man Autotüren knallen. Menschen lachen. Es werden Blumen geworfen. Prasseln Glückwünsche. Tanzen Claqueure Polonaise. Leuchtet das BESETZT- Zeichen über der Tür zum Klo.

Ein Jahr Liebe und Treue’, schmeichelt der Bürgermeister, eine ätzend rote Blume im Revers, entledigt sich seiner Hose ‘zu Ihnen, mein Lieber. Meine GRATULATION!’

Danke vielmals, Herr Bürgermeister’, erwidere ich verhalten artig, denn ich weiß, was kommt, - doch er steht mir nicht.

Ich gratuliere Ihnen auch ganz herzlich!’ Schleimt sein Mann, der Kultursenator, mit leiser Chanel- Stimme auf hohen Hacken mit rotem Mund und spielt (schon) sein Spiel, ‘und ich habe auch gleich eine Bitte an Sie, lieber Heinz...’

Ja gerne, ich höre?!’

Wann setzen Sie denn bitte endlich diesen unsäglichen ’Sniper’ ab – und was machen Sie danach schönes an Zeitblüten?’

Den ’Sniper’ setze ich wirklich bald ab, Herr Senator, und die Proben für das neue Stück laufen auch schon...’, lasse ich ein Teil von mir sehen.

Das hört sich doch sehr gut an und sieht auch gut aus, - was meinst du, Siegfried?’

Kommt drauf an, was er Neues bringt; immerhin war der geplante ’Tod’ von Frau Merkel durch einen Sniper schon eine Herausforderung, - irgendwie.’ Lacht er glanzlos, - wie nur die Herren und Damen der SPD bei 22% der Prognose lachen können, wenn sie ihn richtig drin haben.

Aber Sie sind doch auch Parteigenosse, lieber Heinz. Sie wissen schon, wie ich das meine!’

Klar weiß ich!’ Sage ich. Stoße zu. Lache aber nicht. Weil mir schon das Lachen über meine eigenen Witze längst vergangen ist und ich sicher bin, was kommt, wenn ich den beiden sage, was ich plane.

Und nun mal Butter bei die Fische’, ist Kultursenator Roy betont jovial, - wackelt mit dem Hinter und will doch nur Fakten schaffen.

Also? Spucken Sie es schon aus...’

Ich mache demnächst den ’Rassisten’!’ Platzt es aus mir raus – und ich weiß auch nicht, warum ich schon komme...

SIE machen UNS den Rassisten?!’

Na- ja, nicht ganz. Das Stück ist nicht von mir. Ich habe daran nur die Rechte erworben.’

Und WIR- haben- SIE- dabei- gefördert?’ Kommt er im Stakkato.

Kann man so sagen!’ Versuche ich cool zu bleiben, steif und groß - und in ihm.

Na dann erzählen Sie mal was vom Stück! - Wenn wir es schon bezahlt haben.’ Jappst er.

Der Rassist bin ICH – und ICH erzähle aus dem Leben eines wahnsinnig komischen Komikers.’

Nun gut Heinz, mit dem Gag der Currywurst aus der Flasche haben Sie jede Menge Aufsehen erregt, - damals. Doch nun ist auch mal gut, - also erzählen Sie bitte, um was es geht. Schließlich hört sich der Rassist sehr politisch an und nicht im Mindesten komisch.’

Wie Sie wollen, Herr Bürgermeister:

Bei Zappa, so heißt der Protagonist, handelt es sich um einen Attentäter! - Das Stück ist also eindeutig ein Drama und förderungsfähig! - Doch bevor es richtig losgeht, ist Zappa Schüler einer Schule in Berlin- Neukölln und dort lediglich einer von 3 deutsch sprechenden Lernenden. Zappa und die anderen beiden werden besonders von den Muslimen dort unterdrückt und missbraucht. Als Zappa nicht mehr weiter weiß und Hilfe nicht zu erwarten ist, sprengt er die Schule in die Luft, kommt vor Gericht, wird verurteilt und landet in der Klapse, - um bei seinem ersten Ausgang ’Türken’- Machmut zu suchen, den King von Neukölln, - dessen Clan er die lange Zeit in der Psychiatrie zu verdanken hat. Und so beginnt der Tanz - und der geht bis hoch ins Rathaus.’

Sind Sie irre, Heinz!’ Blökt Bürgermeister Siegfried und löst sich furzend abrupt von mir, ‘wollen Sie uns gänzlich zum Popanz machen?! Was denken Sie sich eigentlich!?’

Ich...’ bin ich dabei –erklärend- zu sagen, - als mich das Unwetter satt überrollt. - Scheiße!

Mann! - Sie beißen die Hand, die Sie füttert! Heinz! Sie undankbarer Kretin! Sie Idiot! – Können Sie sich noch erinnern, wer Sie neulich aus dem Knast geholt hat, - obwohl alle wussten und wissen, das Sie ein Hurenmörder sind!? – Ja! - Und Sie können auch sicher sein, dass wir ihnen die Herren Gruner, Hildebrandt, Neuß, Brauner und die ganze andere Promi- Mischpoke vorbeigeschickt haben, damit für ihre Unterhaltung im Knast gesorgt ist! - WIR haben Richter und Staatsanwalt... ach, was rede ich. NEIN! Ich befehle Ihnen! den Rassisten NICHT AUF DEN SPIELPLAN zu setzen! - Haben wir uns da verstanden!?’

Verstanden schon – Sie sind ja laut genug...’

Dann wissen Sie ja jetzt, was Sie zu tun haben!’

Nun- ja...’

Komm Roy, wir gehen. Hier stinkt es nach brauner Soße!’

Und der Champagner? Und die Lachshäppchen? – Das haben Sie doch auch alles bezahlt!’

Stecken Sie es sich selber in den Arsch -, Sie – Sie gescheiterter Komiker!’

Was soll’s, denke ich, - der Himmel ist klar und wolkenlos. Und trotz des vergitterten Klofensters kann ich die Sterne meiner Welt sehen; und wenn ich den Kopf nach links drehen würde, auch die der gesamten Milchstraße. Doch ich will nicht, schüttele den Schwanz ab, drücke den Spülknopf am Klo, wasche mir den Mund mit Seife aus, trockne die Hände am Lüfter bis die Rot scheinen, stelle die Flasche Bübchen- Öl auf den Sims und verlasse die Toilette Richtung Trubel in Gedanken wie dem: Scheiße am Stock, Alter, das war nix!

Na, Heinz – Du siehst aus, als hättest du einen Außerirdischen gesehen...’

Zwei!’ Sage ich. ‘Aber es gibt ein ganzes Nest davon, wo ich gerade herkomme!’

Immerhin zeigt die Leuchtschrift über dem Klo ’FREI’ in Grün, - was sie in der Farbe Grün wegen eines Wackelkontaktes im Schaltkreis nicht immer tut.

Siehst du, das ist doch schon mal was. Fehlt zum ’FREI’ nur noch ’HEIT’: Revolution, Umsturz, Aufruhr, Bürgerkrieg, Blut und Tod! Und der Abriss des Hauses nach dem Verkauf. Halt! Eventuell braucht es das ja gar nicht? - Mir egal -, ich werde sie abgreifen. Einen nach dem anderen. Und dann GUTE NACHT mit Schwulen– Club Susanna und Huren wie mir, Bürgermeister ’Gut so’.




Anmerkung von alter79:

Letztlich ist es ein Romanauszug aus 'Didi Hallervord.', an dem ich aktuell arbeite

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