Niemand soll ohne Bedarf im Sommer frieren ...

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von  alter79

- Bis/s ins Ende -

’Rennbahn’ hat bei Eddy eine randlose Vielfachbedeutung. Die erste, das er mich vom lockeren Geldverdienen im Puff weghaben will weil er den Job in meiner Zwangsabwesendheit Stormi gegeben hat. Und „Außerdem bist du mir dafür zu schade!“ lügt. Wozu ich meine, das Arschloch hätte das ’mir’ locker weglassen können. Antworte ihm aber trotzdem mit ’Meinetwegen’, um in meiner verkaterten Stimmung nicht weiter Putz zu machen; der Rest geht über meinen inneren Hochsicherheitsserver. Auch weil ich mir in einer Art Suizidaktion (’Action Pain’) neben Drogen, Alkohol auch gleich noch das Rauchen abgewöhnen will. Ich Klugscheißer. Doch zum Glück für mich bin ich schon an Dingen die nicht so schwer wiegen grandios gescheitert. Also. - Außerdem bin ich kein Selbstmörder. Im Gegenteil: ICH HABE PLÄNE! Und Eddy ist mein erster - zu erledigender Punkt auf der Liste ’heißer Stein’; oder meint der etwa ich hätte (in meinem wochenlangen Leben im Zwangsschlaf) vergessen, was er Doro angetan hat? No way, Bruder! Da ist absolut mehr fällig als nur ein satter Tritt in die Eier. Weit mehr! - Doch zurück zur Pferderennbahn. Bei der es nicht nur um Zossen geht. Um Sieg und oder Niederlage. Um Wetten. Sondern um Menschen(leben). Um viel Geld. Um sehr viel Geld, das mit Flüchtlingen zu verdienen ist.

„Oder brauchst du die Kohle nicht?“ Als ich mit Eddy von meinen Missfallen sprach, mit Flüchtlingen Geld zu machen.
„Willst du deiner Frau und eurem Kind nicht ein angenehmes Leben ermöglichen? - Willst du etwa dein protziges Auto verkaufen und aus dieser herrlichen Villa ausziehen? Na?“
„Nein!“
„Siehst du, - also beweg deinen Hintern...“
„Überredet!“

Genau deshalb reihe ich mich zwischen die Männer, die vom Zocken leben, - die im besten Falle nach Onanie, alter Pferde- Kacke und billigem After- Shave riechende Jockeys sind, die ich bestechen werde und will, denen ich ein Angebot im Sinne des Paten mache ... genau wie diesen von Angstschweiß stinkenden Menschenhändlern, die mit Flüchtlinge schachern um die als Huren und Sklaven weiter zu verkaufen; weil es nichts ist einen Menschen zu vernichten, zu töten. Kaum mehr als wenn man Ungeziefer zertritt. Um danach Bier zu trinken. Pizza zu essen. Und die auch noch kalt, weil es ’noch und nöcher Menschen’ zu tun gibt; in etwa so wie mit dem Iraker, der nicht rechtzeitig anhielt als ich ’Stopp!’ rief... einen Warnschuss feuerte. Der trotzdem nicht reagiere, weiterraste, voll auf die Menschen im Weihnachtsmarkt zu; auf Frauen und Kinder. Ich also auf die Knie ging, gezielt schoss, den Tank traf. Das Fahrzeug explodierte, ausbrannte und von dem Typen nur Reste blieben, seine Identitätskarte, - und mir die Sekunden eines moralischen Tiefs, denn er war mein erster. Danach war ich Killerjunkie, hatte mich aus dem realen Leben verabschiedet, existierte nur noch tötend, jenseits vom Leben, in Isolation, Depression und wechselnden Entzugserscheinungen, je- nach- dem; während im TV Superstars und Topmodels gewählt wurden und einer der ’intellektuellen’ Beobachter den Girls nach Lust und Laune sechs Sorten Scheiße aus dem Leib prügelte, wozu ein anderer riet; ich vermute Gruber. - Gut, es ist eben so: nur einer kann gewinnen und Top sein - und dass bin nun mal ich ... bin zum Töten gekommen, um alles zu töten. Weil Mensch- Mensch ist, Öl - Öl bleibt, Gold - Gold, Macht - Macht und Top - Top ist, und das Leben nur ein Schiss der Zeit. So folgt eins dem anderen und ich wurde gelernter WasIchBin. Doch da widerspricht meine Erinnerung als Gegenwart, schneidet mir ein Stück Vergangenheit heraus, dehnt die quälend bis es im Niemandsland ’so- was- wie’ gewittert; mein Brainstorming mit Eddy: Worte, Worte, Worte, weil ich mir in einer unüberlegten Aktion (gehe ich mit mir in Milde zu Gericht) neben den Drogen, dem Alkohol auch das Rauchen abgewöhnen will. Doch das mit den anderen Dimensionen hatte ich schon mal als Eddy Jahr für Jahr die Jungen unserer Hauskatze in einen Sack steckte, mit einem Knüppel drauf schlug und die dann im Fluss ersäufte. „Weil Vater es so wollte!“ Der Gedanke daran schmerzt heute noch irre. „... und du Idiot hast die toten Viecher dann immer aus dem Fluss gefischt!“
Ich wünschte, es bliebe bei einem Traum aus der Gegenwelt. Doch leider.

„Sie haben die Misshandlung ihrer Frau aber gut weggesteckt!?“
„Sie irren, Herr Rechtsanwalt.“
„Und wie wollen Sie weiter vorgehen?“
„Das werde ich gerade Ihnen nicht verraten!“
„Wieso nicht?“
„Weil Sie der Rechtsanwalt meines Bruders sind!“
„Aber auch der Ihre.“
„Aber nur bis eben.“
„Rechtsanwälte unterliegen der Schweigepflicht...“
„Sie können ja nicht mal vor einer Hure das Maul halten!“
„Haben Sie Beweise?“
„Aber sicher. Ein glaubwürdiges Video wie aus einem Polizeibericht: Elf Prostituierte, ein Silbertablett, darauf mehrere Linien Kokain in nicht geringer Menge, worauf laut Gesetz mindestens ein Jahr Haft steht, - hat mein Bruder, ihr Mandant notiert.“
„Und das haben Sie in Besitz?“
„Richtig!“
„Gut, dann müssen wir ja nichts weiter bereden – und ich werde ihrem Bruder sagen, dass sie in der Sache mit ihrer Frau IHN im Verdacht haben!“
„Wenn ich davon erfahre, sind Sie tot!“
„Sie sind ein krasser Typ, Chess - und schlimmer als ihr Bruder in all seinen menschlichen Niederungen, und das will was heißen...“ jaulte Anwalt Meyer schon bevor ich ihm von Body erzählte, - dass der im Knast saß weil er sich wegen eines erhofften Lösegelds einen Typen von der Straße gefangen hatte, den zwischen Himmel und Morgen in eine Kiste steckte und mehrmals am Tag schlug, trat und auf alle möglichen Arten vergewaltigte bis er vergessen hatte, dass er ’eigentlich’ Lösegeld erpressen wollte und den Typen ’einfach so’ als Leibeigenen bis zu dessen ’satt geficktem’ Exitus behielt.
„Denken Sie immer daran. - Und damit Ende Interview!“


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