Ein Hahn plustert sich auf

Fabel zum Thema Anerkennung

von  EkkehartMittelberg

Ein Hahn krähte aus Leibeskräften und gab damit an, wie viele Hennen er befriedigte.

Ein treuer Storch wies den Gockel in die Schranken und sagte: “ Tu, was du nicht lassen kannst, aber verschone das andere Geflügel mit deiner Angeberei.“ Dem Hahn schwoll der Kamm und er entgegnete höhnisch: “Du langweilst dich eine Leben lang mit derselben Störchin, weil du als Liebhaber ein Versager bist.“

Der Storch beugte sich zu dem Schreihals hinunter und entgegnete: „Wer Liebe und Treue zu schätzen weiß, braucht nicht täglich hinaus zu krähen, dass er der Größte ist.“




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Kommentare zu diesem Text

Taina (39)
(28.02.23, 05:58)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 28.02.23 um 08:53:
Merci, Taina. So ist es: Liebe und Treue haben Angeberei nicht nötig.

 AchterZwerg (28.02.23, 06:49)
Lieber Ekki,
leider verstehe ich diesmal die Schlussfolgerung nicht. :( 
Gib mir, bitte, ein Zeichen!

Herzliche Grüße
Piccola

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 28.02.23 um 08:59:
Hallo Piccola,
der monogame treue Storch ruht in sich selbst, der polygame Hahn hat es nötig, mit seiner Potenz zu prahlen.

Herzliche Grüße
Ekki

 AchterZwerg schrieb daraufhin am 28.02.23 um 17:53:
Soweit verstehe ich deine Auslassungen.
Doch mir geht es nicht ein, warum ein Polygamer nicht mit seiner Potenz prahlen sollte.
Angenommen, der wäre mit einer gefeierten Beauté verheiratet ...

 Saira (28.02.23, 09:00)
Lieber Ekki,

wer es nötig hat, definiert sich über ein PS-starkes Auto, einen Harem o.ä. und wird damit prahlen.

Wer jedoch von seinen eigenen Qualitäten überzeugt ist, wird das nicht nötig haben.

Herzliche Grüße
Sigi

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 28.02.23 um 09:15:
Grazie, Sigi, darauf wollte ich mit der Fabel hinweisen. Ich mag die Gelassenheit treuer Menschen.

Herzliche Grüße
Ekki

 diestelzie (28.02.23, 10:33)
Es gibt diese Schreihälse in vielen Bereichen des Lebens, lieber Ekki. Deren Hauptaufgabe ist es, sich zu präsentieren, aufzuplustern und zu zeigen, dass nur sie die Besten sind.

Liebe Grüße
Kerstin

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 28.02.23 um 11:26:
Das stimmt, Kerstin. Ich empfinde die, die mit ihrer sexuellen Potenz protzen als besonders unangenehm, weil sie statt Partnerschaft nur die Befriedigung ihres Triebs im Auge haben.

Liebe Grüße
Ekki

 AlmaMarieSchneider meinte dazu am 28.02.23 um 14:03:
Lieber Ekki,

im Alter werden die auch leiser, sehr viel leiser. Sie tun dann nur noch so, möglichst öffentlich.

Lachend grüßt
Alma Marie

P.S. Deine Fabel gefällt mit wieder sehr gut.

Liebe Grüße
Alma Marie

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 28.02.23 um 17:38:
Hahaha, Alma Marie, ein weiser Richter könnte einem Kläger, der sich durch das Krähen eines Hahns provoziert fühlt, antworten: "Warten Sie nur ein paar Jahre, das Problem erledigt sich von selbst."

Merci und liebe Grüße
Ekki
Teolein (70)
(28.02.23, 11:59)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 28.02.23 um 12:16:
Gracias. Ich wusste es doch, mein Freund, du hilfst mir jeden Neid zu überwinden. Es bleibt dabei: Die dicksten Bauern haben die dümmsten Kartoffeln und die proligsten Protzer den schärfsten Rollator.

Gönnerhafte Grüße
Ekki
Agnete (66)
(28.02.23, 12:52)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 28.02.23 um 13:14:
Merci, Monika, die Ostereierchen würden mir noch besser schmecken, wenn sich der Hahn die Fleißkärtchen nicht selbst ausstellen würde.  :)

LG
Ekki

 harzgebirgler (28.02.23, 13:12)
ein hühnerhof ist halt kein storchenrad
wo adebar nur wenig auswahl hat! :) 

lg
henning

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 28.02.23 um 13:17:
Vielen Dank, Henning,

doch auch wenn Adebar viel Auswahl hätte,                    
ging er mit seiner Storchin nur zu Bette.

LG
Ekki
kipper (34) meinte dazu am 28.02.23 um 14:50:
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 28.02.23 um 17:29:
Hallo Kipper,
warum schreibst du nicht ein Zoologiebuch "Kippers Tierleben"? Da kannst du alle deine Detailkenntnisse über Tiere ausbreiten, die mit Fabeln wenig zu tun haben.
Für die Verkörperung menschlicher Eigenschaften durch Tiere in Fabeln ist entscheidend, wie sie von den Lesern wahrgenommen werden, und da gilt nun mal der polygame Gockel wegen seines Imponiergehabes als eitel und der monogame Storch als treu.
Wenn man es streng zoologisch untersuchen würde, wären die  Zuschreibungen  aller Fabeln ungenau. Der Löwe, der es nur wagt, starke Tiere im Rudel anzugreifen, dürfte nicht als König der Tiere gelten. Kluge und starke Elefanten wären da eigentlich geeigneter.

Bei Wikipedia findest du unter dem Stichwort Fabeln eine Übersicht, welche Eigenschaften in Fabeln welchen Tieren zugeordnet werden. Davon trifft wissenschaftlich gesehen nur ein kleiner Teil zu. Die meisten sind Zuschreibungen, die nur dem Augenschein und volkstümlichen Meinungen über das Verhalten der Tiere geschuldet sind. Die Zuschreibungen  der Fabeln funktionieren aber in den fiktiven Erzählungen, wenn sie nicht absurd sind. Kein Fabeldichter käme darauf, einer Schnecke die Schnelligkeit eines Windhunds zuzuschreiben. 
Im Hinblick auf weitere Fabeln von mir ist diese Diskussion für mich beendet, du kannst aber gerne dein enzyklopädisches Wissen über Tiere weiter ausbreiten, unbeantwortet von mir.

Antwort geändert am 28.02.2023 um 17:30 Uhr

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 28.02.23 um 17:29:
Die ursprüngliche Antwort wurde am 28.02.2023 um 17:32 Uhr wieder zurückgezogen.
kipper (34) meinte dazu am 28.02.23 um 21:38:
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 01.03.23 um 00:00:
Hallo Kipper,
wie ich mir schon gedacht habe, bist du auf meine Argumente nicht eingegangen. Stattdessen vermengst du zoologische Sachberichte, Märchen und Fabeln zu einem Einheitsbrei und bildest dir ein, mich trösten und ermutigen zu müssen.
Die Autoren, die meine Fabel empfohlen haben, haben keine Ahnung und auf den erleuchteten Kenner Kipper gewartet.
Einbildung ist auch ne Bildung,nä... .
Fabelhafte Grüße
Ekki

 plotzn (02.03.23, 08:30)
Servus Ekki,

vieles im Leben dreht sich um Anerkennung (ich klammer mal die sexuelle Befriedigung als Aspekt Deiner Fabel aus). Die einen finden sie nur in ständig wechselnden Beziehungen, das ist anstrengend. Die anderen in einer dauerhaften Partnerschaft und im besten Fall in sich selber.

Liebe Grüße,
Stefan
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