Goethe in die Mottenkiste?
Sonett zum Thema Tradition
von EkkehartMittelberg
Anmerkung von EkkehartMittelberg:
1954 – ich war 16 Jahre alt - entdeckte ich Goethe im Bücherschrank meiner Eltern und las ihn begeistert. Damals unterrichtete uns ein junger Deutschlehrer, der unter dem Eindruck des Zweiten Weltkriegs Goethe wohl als museal und verteufelt human empfand und meinte, dass er in die Mottenkiste gehöre. Ich hatte Goethes Lyrik des Sturm und Drang, den Werther und „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ gelesen und verteidigte Goethe, den ich sehr schätzte. Bald änderte sich die Bildungspolitik und die Klassiker hatten wieder ihren festen Platz im Bildungskanon. Daran hat sich bis heute wenig geändert. Aber ich halte nichts davon, Goethe um jeden Preis zu lesen, wenn die SchülerInnen kein Verhältnis zu ihm finden. Es gibt heute hinreichend mediale Angebote, mit denen man testen kann, ob sie bereit sind, sich klassische Literatur zu erarbeiten.
Kommentare zu diesem Text
Das hätte Joe vermutlich flotter formuliert. Er sollte nicht in der Mottenkiste landen.
Schöne Grüße,
Dirk
P.S.: Weshalb ist die Anmerkung so breit?
kannst du mir einen Vorschlag zur Umformulierung der ersten Strophe machen, der den Inhalt nicht verändert?
LG
Ekki
Beislgrüße
"Prometheus und "Ganymed" sind die berühmtesten Hymnen des jungen Goethe. Der erdverbundene Prometheus hat den Göttern das Feuer für die Menschen geraubt, Ganymed strebt hingegen als Mundschenk der Götter nach Vereinigung mit ihnen "umfangend umfangen", also aufwärts in den Olymp, den Himmel der Griechen. Darauf beziehen sich die Zeilen II,3,4.
Den Rest des Sommer verbringe ich schlafwandelnd.
Erhalte Dich Deinen Rrkennissen
.
Der alte Tarifler
Ich kannte die Erläuterungen zu Faust, aus denen mein Deutschlehrer seine Weisheit schöpfte und konnte ihn deshalb manchmal vorführen, ohne dass er es merkte.
der dichterfürst, er ist noch nicht vergessen -
den ält'ren ist er nach wie vor präsent
zumal die neue zeit zu selbstbesessen
womit sie menschens wesen voll verkennt:
du hast ihm hier gebrochen eine lanze
ein wort erscheint vor mir in neuem glanze
es gilt als sein bekanntestes zitat
„hier bin ich mensch, hier darf ich's sein“
gar nimmer beug' sich der dem autokrat
der unmensch ist und hundsgemein!
lg
henning
meine Sonette lassen immer Lücken,
deine Ergänzungen sind mein Entzücken.
Dankbare Grüße
Ekki
Du bist eindeutig in deinem Element.
Wer bei dir nix lernt, kann nur noch Politiker werden.
Ergebendste Grüße
Teo
hat einer lange nicht mehr gelacht, hat Teo seinen Humor entfacht.
Lachende Grüße
Ekki
Goethes Bedeutung ist das Ergebnis seiner außergewöhnlichen Kreativität. Er schrieb nicht nur Gedichte, Romane und Theaterstücke, er war auch Naturwissenschaftler und Philosoph und nahm großen Einfluss auf die Weltliteratur.
Ich persönlich bedauere es, wenn Goethes Sprachkunst im Unterricht keinen Platz mehr finden würde.
Liebe Grüße
Sigi
Liebe Grüße
Ekki
Die Lyrik seiner Epoche reißt mich wahrlich nicht mehr mit. Aber den Faust würde ich auch ein drittes Mal lesen.
LG Tula
LG
Ekki
ich habe schon drauf gewartet, wann der Dichterfürst endlich Deine Bühne betritt. Er durfte in der Sammlung ja nicht fehlen.
Den Werther habe ich in der verkehrten Reihenfolge gelesen. Zunächst seine neuen Leiden von Plenzdorf (hat mich in der Jugend gefesselt) und dann das Original. Mit der alten Sprache Goethes konnte ich damals nicht viel anfangen, inzwischen hat sich das geändert...
Liebe Grüße
Stefan
Mir scheint, dass ich selbst antiquiert bin. Jedenfalls habe ich Goethes Sprache nie so empfunden.
Liebe Grüße
Ekki