Alle 621 Texte von LotharAtzert

Was im Lebenden an angelegtem Inhalt zur Lebensgestaltung drängt, aber verdrängt wird, kommt schicksalhaft von außen, als herausforderndes Ereignis, um der Erlösung des Verdrängten willen. Ich verstehe das...

Alles soll maximal verfügbar sein heutzutage und an diesem Unfug scheitert die Menschheit zunehmend, bis sich fast nichts mehr fügt. An dem Punkt sind wir heute angelangt. Doch wer von der Menge und ihren Lenkern hat verstanden, dass das...

Für den Büßer immer wieder eine Offenbarung: Die Kostbarkeit der Stille wird unbezahlbar durch permanent ansteigende Lärmbelästigung. Prinz Pippirollo sprach es als erster offen aus im Paarungscamp am Bornheimer Hang: „Heute machen wir...

Die Menschen sterben bald aus, das steht fest; die robusteren Affen eher nicht. Deswegen machen wir, ein wissenschaftliches Team um Prof. Dr. Affinito – uns, rein vorsorglich und in Abstimmung mit Ihnen! - ab heute wieder alle zum Affen. Teile...

Ob ich ein Strohlastiker bin, ein Astrobuddhist, Buddhastrologe oder diese oder jene mit Duftstoffen angereicherte Hinterfotzigkeit, spielt keine Rolle. Ich fasse zusammen: man will die eingefahrene Denkstruktur auf deiwel komm raus und Kant...

\"Das ist doch Satire, oder?\" Kommentar eines kV-Kommentators auf den ernstgemeinten Text eines Mitbewerbers. Nachdem das Wort \"Himmel\" als Kennzeichnung für die Orte jenseits der Bergspitzen sich etablierte, war es nur eine Frage der Zeit,...

Weiß auch ein Gedichtlein fein, hat gar schön Metaffer. Ach wie ist Gefüühl doch rein, voll Schabrackengaffer. Hier ein Ah und dort ein Wort, macht nix, bleibt der Sinn mal fort. Fort geht bald die ganze Seite, zieht aus Strophen flugs die...

Gesetz ist das Zeichen dessen, der‘s hat setzen lassen. Gesetztes ruht „grund-sätzlich“ auf dem Grund der Tatsache. / Es hat mit Ordnung – dem ehernen Saturn! - erst da zu tun, wo wir uns als bewußte Diener und Vermittler der...

Jeder Frankfurter weiß: der Gral ist dem Bembel nachempfunden. Und bevor wir über die Ritter der Tafelrunde spekulieren, sehen wir uns die alten Hesselbach-Folgen noch einmal genauer an, mit besonderem Augenmerk auf die Rolle von Liesel Christ,...

Damals, als ich „Das duale und das nonduale Schwert“ schrieb, hat man mir unter starkem Gedränge die Füße geküßt. Heute jedoch muß ich mit denselben Wörtern um mein Leben fürchten. Da erscheint mir die lange Zeit des Ignoriertwerdens...

Früher. Früher kam ich nie aus dem Seufzen raus. Heute kann ich wenigstens mal bis zum Ende eines Satzes … och nein! … Es hat doch so gut angefangen diesmal, … also nochmal … / Früher kam ich nie auf einen grünen Zweig. Sie waren...

Ach, mir träumte eben, du seist wieder hier, regnetest auf die alte Weise der Wolken, dabei Wunden fortküssend, und mein Mund hing gierig über gurgeldem Schlund, trank und trank in einem fort heiliges Leben. ... Doch war’s nur ein Traum!...

Wenn Ihre Lieblingswörter viele U, Ü und O beinhalten, so bereitet Ihr Unbewußtes schon die nächste Inkarnation als Vogel für Sie vor. Sagen Sie doch mal Ü-O-Ö-U eine halbe Stunde hindurch - und haben Sie etwa keinen gespitzten Schnabel?...

Was wären wir ohne Feindbilder? Zweifellos hätten wir ein Problem mehr: Wir könnten unsere eigene Verderbtheit nicht mehr so chuzpemäßig (intellektuell-bessermenschlerisch) übertragen und zugleich damit der Welt nicht mehr zeigen, wie wir...

Sobald ich mich langweile, beginne ich Atemzüge zu zählen und beruhige mich im ein- und ozeanischen aus und wenn ich ruhig bin, ist der Herzschlag tiefentspannt, alles ist gut. wie es ist. / Das ist einer der Vorteile, wenn man dem Dharma nicht...

Steinbock ist das Zeichen der Melancholie, des geronnenen Seufzers, des Alters, der Sprache, der Bestimmung des Unbestimmten. / Du Wintersonnenwende, / Hab Dank für deine Spende / Meine Wohnung ist nie abgeschlossen. Beliebte Bürger können...

Jedem Stammtisch geht ein Meuchelmord voraus. Über dem Stumpf hier ragte vormals die Krone der Yigdrasil. Sie, die Starke, die unsern Ahnen alles war, wurde in kürzester Zeit von der Kettensägenmentalität heimgesucht. / Darum sitzen wir...

Dort, wo die späten Blätter sprießen, und Schatten länger sind, als du, da ist ein stilleres Genießen, da schau\'n Vergangenheiten zu. Da hörst du weit, durch manche Dinge, wie Abschied tönt im Raumgeringe und wie Gezeitenlauf der Wellen...

Nichts ist so ansteckend wie Blödheit. Schon das zu schreiben birgt die Gefahr einer Selbst-Infektion. Aber wirklich gefährlich soll ja erst das Lesen dieser Worte sein. Da gibt’s bisher noch kein Mittel dagegen. Glauben Sie mir bitte: ich...

Hände weg beim Weinkauf! Danach soll jeder gallige Rotwein nämlich schmecken. Ob die Sträucher vom Mißbrauch wissen? Oder träumen wenigstens … / O Wald und Strauch voll Früchte, / voll Herz und Lebenskraft, / es gibt da so Gerüchte, ...

Wer über andere herfällt, ist kein guter Mensch. - Hier stimmen wir noch überein. Wer über NAZIS herfällt - jetzt bloß nichts falsches sagen! Nein, ich mag sie nicht, die Gutmenschen, die in ihrer Zeit nie was riskieren, aber jetzt, wo es...

Es ist uns möglich, ein sommersprossiges Mädchen in eine Vogelscheuche zu verwandeln, aber es ist für die Vogelscheuche zu unsrem Bedauern nicht mehr möglich, wieder sommersprossiges Mädchen zu werden. Als Zeichen unseres guten Willens...

Und wenn Sie mich fragen, welche Kunstrichtung mir besonders am Herzen liegt, so sage ich Ihnen, es ist die brotlose Kunst, meine Damen und Herren. All die Krümel jedesmal. Soll man doch, da halte ich es durchaus mit Frau Marie Antonia, endlich...

Ach!- mir träumte eben, du seist wieder hier, regnetest auf die alte Weise der Wolken, dabei Wunden fortküssend und mein Mund hing gierig über gurgelndem Schlund, trank und trank in einem fort heiliges Leben ... Doch war's nur...

Die Luft ist süß und Klänge, voll Aufbruch - wunderbar ... - Schon stört der Gräser Länge die nachbarliche Schar. Heraus die Mähmaschinen, mit höllischem Gebrüll. Hinweg, ihr Honigbienen, den...

Man sprach früher von leichten Mädchen und meinte die gefallenen Engel. Von all jenen, die der Erdenschwere enthoben sind, spricht der Bildungsbürger nur im \"metaphorischen\" Sinn. Im Zeitalter digitaler Einfalt wird alles funktional...

Ich kannte mal einen, der wollte einen anderen verstehen. Das kann ich verstehen, nutzt aber nix. Sich selbst verstehen ist der Beginn von Verstand. (sich selbst verzeihen die Stufe danach und dann kommt noch einiges …) Alles andere ist...

Gegen ein Lob ist nichts einzuwenden, solange es das Gute im Belobten zu fördern weiß. Aber wo Eigendünkel den Eigendünkel lobt und fördert, also das, was wir Kalkül nennen, wird es schnell infam, ja zum dunklen Zeitalter zuletzt. Also im...

"Da kennst du dich ja aus" wurde mir vor ihrer Verfluchung von Echo sarkastisch beschieden. Das hat mich schon leicht genervt, dieser Glaube, ich sei der Narziss. Ich kenn' doch diesen Typen überhaupt nicht! Sie soll Hera und Zeus...

Wir alle machen Fehler. Wichtiger ist, sie als solche zu erkennen, sie ehrlich zu bereuen und nicht mehr zu wiederholen. / Wir alle machen Fehler. Wichtiger ist, sie als solche zu erkennen, sie ehrlich zu bereuen und nicht mehr zu wiederholen. ...

Man hat mir von höchster kV-Stelle her mitgeteilt, ich möge das und das unterlassen. Sonst drohen Konsequenzen. Das war im Autorenweb.de schon so, jetzt also auch hier. Nun gut, ich, Lotharius, faulster Schüler des unsterblichen Merlin, lasse...

Labbeduddel – so hat mich mal, in der Lehrzeit, mit unüberhörbar verächtlichem Unterton eine Azubi genannt, lieber G. Das tat damals fürchterlich weh. Heute, sechzig Jahre später, bin ich erfolgreicher Labbeduddelbabbelmeister in...

Religiös ist, wer seine Anhaftungen an die Welt aufgibt - stufenweise oder auf einmal. Wer jedoch ständig darüber redet, was andere unter Religion verstehen, ist ein Schwätzer; umso mehr, je weniger Bindungen er selbst bereit ist aufzugeben....

Je mehr zugebaut wird, umso mehr spricht man vom öffentlichen Raum. / Ich komme nicht umhin, ihn vorsorglich mit zu erwähnen, jenen anderen, unsichtbaren offenen Raum, der natürlich kein "Rattenschwanzliches“ braucht. Offen ist der...

Ob sich ein Licht am Schatten misst, - im Dunkel wachsen Fragen. O Lebensfunke mir, Du bist! Und ich will nicht mehr klagen. Ob sich der Raum dem Ding verwehrt, man kann ihn nirgends fassen. Was dieses mich, den Sucher, lehrt: Die Dinge einfach...

An der Vorstellung, Bewußtsein durch entsprechende Übungen zu erweitern, hing ich lange. Ähnlich den Philosophen, die mittelst Denken (= Verbrauch von Energie) nach Erkenntnis suchen. Bis ich allmählich durch wiederholtes Scheitern das...

Müdigkeit erfordert Schlaf, um neue Kraft zu schöpfen. Den Schlaf nennt man nicht von ungefähr manchmal den kleinen Tod - die meisten verlieren beim Einschlafen das Bewußtsein. Die Epikurgärtner um Graeculus werden nicht müde, den Tod mit...

Alles, was wir sind, ist von Sternen assimiliert. Ein schlagend‘ Herz von der Sonne, die Reflektion vom Mond, Denken, Handeln und Fortpflanzung durch Merkur, Venus und Mars. Der Rest kommt nur noch sporadisch zum Zuge (Saturn zb. als...

Als Parteiklatscher hat auch die Unterschicht noch ein gutes Einkommen, wenn sie den Lehrgang durchläuft. Man lernt dort unter anderem, wie ergonomisches Klatschen Energie einspaaren hilft und trotzdem die Effizienz steigert. Wenn du klatschst,...

Drei Heimchen fand ich am Wegesrand, - zertreten, zerfressen, zerspalten. So endet, was war, was Lebende band, weil Ordnungen untrüglich walten. Sie fiedelten froh einen Sommer lang, durch viele genüssliche Stunden, tanzten und...

Letztens sagte mir eine Dame im reiferen Alter, ich sei eine Zumuhtung. Daraufhin nahm ich allen Mut zusammen, muhte ihr nach bestem Vermögen zu und sprach, sie sei meine fetteste Kuh auf der Weide mit dem geilsten Euter im ganzen Land. Sie...

Mein Freund Mattes, dem Wassersport sonst abhold, hatte sich ein Ruder gekauft. "Warum?" fragte ich ihn erstaunt, "- und wo ist das dazugehörige Boot?" Seine Antwort: "Nix Boot! Ständig und überall hörst du, daß...

Warum überfällt mich nur immer wieder plötzlich diese maßlose Traurigkeit. Eben war noch alles klar, und jetzt ist es wie weggeblasen. Nur noch Aufglimmen ohne ein Hoffen. Worauf auch. Mit dem Schwinden einer Hoffnung scheint sich auch...

Grunz grunz grunz, ich weiß ich weiß, Bessersuhl im nächsten Scheiß, Kant und Hegel kenn ich, warte, reib nur schnell die Borstenschwarte, bis der Schwanz rotiert, ich komme endlich über dich, du Fromme! Grunz grunz grunz, was sieht mein...

„Ich lebe von guter Suppe und nicht von schöner Rede.“ / Eben las ich gerade wieder, daß Molière während einer seiner Bühnenaufführungen plötzlich verstarb. Es war sein Werk „Der eingebildete Kranke“, da geschah es, unmittelbar...

Gibt man dem Hungernden Brot, ist ihm für den Tag geholfen. / Gibt man ihm anschließend eine gute Ausbildung, kann er sich selbst ein Leben lang davon ernähren. / Gibt man ihm das Dharma, ist ein Freiwerden von aller Abhängigkeit möglich,...

Die Gefahr einer Verstrickung in Denkmuster steckt in jedem von uns: Der Feind im eigenen Inneren sucht und findet dann in allem den äußeren ... Grund oder Schuldigen - bis man die Spiegelung nach vielen Leiden und Niederlagen möglicherweise...

Schaut, wen die sogenannten Philosophen und akademischen Volksverdummer heute wieder lobpreisen: den Epikur, der das Denken an den Tod beiseite schob, um das Leben im Gärtchen unbeschwerter zu genießen. Leben und Sterben, Geburt und Tod - sind...

Das Denken als diskursiv ist aus bloßer Verzwei-flung. / Man kann immer das nächstfeinere Geistwesen nicht mehr klar erkennen; erfassen ist Feinstoff sowieso nicht, aber die Anwesenheit in sich empfinden und durch Verehrung zu ihm hingezogen...

Daß wem, der sich die Zeit mit Ablenkung vertreibt, das Vertriebene am Ende als Erfahrung fehlen wird, weiß wer? / Na der Instinkt sagt es mir. Sobald ich die Annahme des mir Geschickten (um geschickt im Umgang mit dem Schicksal zu werden)...