Texte zum Thema "Betrachtung"

Ich geh vorbei und seh nicht hin, was da im Streit verloren. Es ist Kein großer Satzgewinn, nur geschlitzte spitze Ohren. So ein Tritt schreit fürchterlich! Hat sich verletzt am Gartenzaun. Er wollte seinen Gegenüber, eines in die Fresse haun....

I. Alles blüht, ich welke. Ohne Arme betrachte ich Händchenhaltende. Amputierte Glieder schwelgen in Erinnerungen. Gedanken fallen wie Herbstlaub sterbend Richtung Boden. II. Schwerverletzte winken aus Autowracks und verteilen Polaroids aus der...

Mein Blick fiel durch das offene Fenster, zum Glück war ich nicht zu müde und die Straßenbeleuchtung war hell genug, als ich bemerkte, wie plötzlich aus der scheinbaren Leere der Straße und Dunkelheit der Nacht ein Fuchs auf der Fahrbahn...

Meine Lebensjahre sind gezählt und mir wird bewusst, dass mir nicht mehr viel Zeit bleibt für die Bücher, die ich gern noch lesen möchte. 1981 erschien in dritter Auflage von Fritz J. Raddatz die ZEIT-Bibliothek der 100 Bücher, die von...

Regen plätschert zwischen den Fenstern, Wind schlägt geräuschlos die Buche. Beruhigung zieht in den erhitzten Tag. Vormittag verwandelt die stille Straße in ein geschäftiges Fließband, auf dem die Parade stolzer Lieferwagen rollt, stockt,...

Flimmernde Luft. Heißer Wind weht über die Wüste. Das Autoradio hämmert eine Sure des Korans. Der Taxifahrer blickt mit schweren Lidern in den wolkenlos blauen Himmel, an dessen Horizont sich die Konturen von Bergen abzeichnen, die immer...

Vögel flattern im Zimmer umher, fliegen durch die Terrassentür wieder hinaus. Ich sehe ihnen nach, im verwaschenen Himmelsblau ballen sich düstere Wolken. Vögel jagen kreischend über den Hof, schießen dicht über meinen Kopf hinweg....

Zwei Figuren auf Surfbrettern tauchen ihre Paddel ein. Wasser spritzt auf, sie füllen die Bildleere vor mir wie ein Gebilde. Ihre flüchtigen Formen entfernen sich, jede wie für sich allein, verschwinden in der Bewegung, lösen sich am Rand...

Sag mir, was die Liebe ist ? Ist sie das Lebenswasser? Ist sie wie ein Quelle, die mit Reinheit aus den unbekannten Tiefen tritt? Ist sie das Lebensspendende Wasser, das alles und alle labt? Ist sie das Bächlein, dass vor Munterkeit von Stein zu...

Abendstimmung am Meer Klänge rauschender Wellen beflügeln die Sinne, facettenreich der Wogen Eile, die schäumend im Sand verlaufen, staunende Blicke im farbigen Licht der untergehenden Sonne Seelen zart berühren, wiederkehrendes Schauspiel...

In der Strandbar ein Maifeuer, Leute in Liegestühlen lauschen dem Liedsänger. „Du gehst durch die Nacht, um mal zu schauen, ob einer von den drei Millionen in deiner Stadt dich versteht." Und du gehst durch den Abend, die Luft ist...

Was nach dem lauten Knall aus meiner Spielzeugpistole im großen Speisesaal verändert wurde, war für uns Knaben gar nicht so schlecht. Wir wurden in ein Extrazimmer verlegt, wo bis hin die Männer ihren Speiseraum hatten. Schwester Kolianna war...

Ein Walfisch zieht vorbei mit seinem Kind wie zwei Nachen in frühlingsblauen Auen, schwindend das Kind, sich auflösend in einer Wolke, weiß. Der Walfisch wächst sich aus zu einem schnaubenden Drachen.

Er. Er will. Er will nichts. Im Dachgeschoss sitzt ein Mann ohne Arme und tippt mit der Nase Buchstabe für Buchstabe in die Tastatur. Seine Haut ist umwickelt mit Stacheldraht, dornige Rosen wuchern ihm aus den Augen und ein Grabstein ragt aus...

Das Wort Als die Welt in 6 Tagen erschaffen wurde und Adam, Eva, als Gespielin erhielt, so waren noch paradiesische Zustände im Garten Eden. Es gab nur zwei Menschen die aufeinander angewiesen waren. Reife Früchte hingen an den Bäumen, bis...

Bilanz eines Nachkriegskindes 2. WK Vorwort Was den 2ten Weltkrieg wirklich auslöste und den damit verbundenen Gräueltaten, vor allem seitens der (Deutschen) Wehrmacht, soll hier weniger das Thema sein. Obwohl es vielen gut täte, auch das...

1 Wer es gewohnt ist, am Narrenseil zu laufen, wird nicht mehr schwindelfrei. 2 Nur ein wahrer Meister hält andere zum Narren und lacht zuletzt. 3 Jeder Narr hält sich für den interessantesten. 4 Wer einen zum Narren macht, muss ihm...

[line] Seifenblase - kleines Ding, glänzt bunt in jedem Lichterschein. So mancher Wunsch sich in dir fing... Kinderaugen - klar und rein - schaun verträumt dir leuchtend zu für eine kleine Ewigkeit... Wunderschöner Zauber - du.... Hältst...

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dass "Angebot und Nachfrage" das emotionale Leben bedeuten dass Wärme zwischen Menschen eher minutiös und unterkühlt ist dass nichts mehr echt ist was echt scheint dass eine Umarmung nur eine Aufforderung zu Sex ist dass ein...

Soeben fährt ein Mopedfahrer an mir vorbei. Den habe ich doch schon mal gesehen! Ich sehe ihn immerzu. Er ist der Fahrer von vorhin und auch der von gestern und vorgestern. Aber nein, er ist es nicht! Und auch ich bin nicht die von gestern und...

Entschlossen greife ich in ein unbesetztes Wespennest. Es erschließt sich mir ein unbewohntes Haus, Was wohl die Königin bewog, mit Mann und Maus Den heilen Bau zu verlassen und zu türmen? Zu türmen um ein neues Leben zu beginnen. Siehst du...

Wenn die Blumen, an den Wänden, anfangen zu blühen und die Vögel ihre Nester bauen. Wenn Farben sich vermischen, Kreuz und ein Hauch Vermeer und die Oberflächen reliefartig hervortreten. Wenn der Minimalismus alle Ketten sprengt, die Utopie...

du schreibst ungezwungen und scherst dich wenig um formen andere nennen dich neo stur du folgst deiner spur sie schlagen dich auf und zu du reimst weiter frei juhu du pflanzt gerne kreuz und quer vermeidest lange reihen sie heißen dich anti irr...

Das Meer ist immer schon vor mir da, ruft – und ich gehe hin, den Atlantik im Rücken sehe ich der Stadt ins Antlitz das jedes Mal dichter vor mir steht ein steinerner Saum, weiße Geschlossenheit bis zum Hafen wild wucherndes Hinterland einst...

Die Stille auf der anderen Seite leuchtet über den Zaun Ein Sommerhaus für den Winter Ein Lachen in jedem Raum

Was dem einen sein Kraut, ist dem anderen sein Unkraut. Was der einen ihr Wort, ist dem anderen ein Unwort. Was dem einen ein Mensch, ist dem anderen ein Unmensch. Was der einen genau, ist der anderen ungenau. Was mir gleich ist, ist ihm...

Ein und aufgetaucht steh ich wie neu geboren vor dem schwarzen Brett, um mein Verschwinden zu kommentieren. Mit zittriger Schrift wird jeder Aussetzer bedacht. Bin vollgedröhnt von Ausreden der schlimmsten Art. Lass mich nicht verkümmern...

Ich habe drei Worte in meinem Herzen wie halb verdorrte Früchte, die nie gesät wurden. Drei Worte, die ich nicht aussprechen werde, weil sie zu zerbrechlich sind, um gegen Panzerglas geworfen zu werden. Ich weiß nicht, wessen Glas dicker ist:...

Wenn jemand spricht, bedeutet es nicht zwangsläufig, daß ihm zuvor etwas einfiel, welches gerade eben sich im Sprechvorgang voll-zöge. Die meisten reden nur, was sie irgendwo aufschnappten, und weil es gerade angesagt ist beim Volke, oder...

Früher hatte man Disketten: Meistens blaue, manchmal schwarze oder weisse. Alle mit so einem Blechteil, das man auf angenehme Weise zurückschnappen lassen konnte, und was ich aus Langeweile bestimmt auch einige tausende Male gemacht habe. Etwa...

Könnte man schlechte Laune kaufen, würde ich mir einen ganzen Sack davon bestellen, nur damit ich mich über den Preis aufregen kann... Stattdessen klaue ich Blitzableiter von den Dächern der Nachbarhäuser und ramme sie mir in den Schädel,...

1 Hände erschaffen, was Worte beschreiben (und umgekehrt). 2 Der Weg vom Wort zur hilfreichen Hand ist lang. 3 Hand und Fuß nützen nichts, wenn Herz und Kopf fehlen. 4 Für schmutzige Gedanken finden sich schmutzige Hände. 5 Manche nehmen nur...

Neben mir da stehe ich und brauche Beschäftigung. Irgendwas nebenbei. Ein Viertel hier, ein Viertel da. Der Rest? Irgendwo dazwischen... Die Distanz wächst. Wie kam ich überhaupt hierher und warum bin ich - gleichzeitig - immer noch da...

Fast eine Familiengeschichte der Tisch überflutet von Helle ein aufgeklapptes Heft geduldige Stühle, die weiße Lampe überwölkt von Gardinen wie eine zarte Lichtschrift verwischt die Leere der Tasse – teilt ein Foto ausdauernd mit. Die...

Ein alter Mann schüttelt zornig seine geballte Faust gen Himmel - und bricht sich dabei das Handgelenk. Die Sonne strahlt heiter am Horizont, während der Mond im Dunkeln kichert. Das Universum expandiert derweil endlos immer weiter. Alles wird...

Ode auf die Anmut Dir, der fragilsten unter den Mutgeschwistern gelten meine Verse, die nie so leichtfüßig schweben können wie du. Deine fließenden Bewegungen fangen meine Augen ein und lassen sie voll Wohlgefallen über die Dinge schweifen,...

Ein Toter wurde an den Chefsessel getackert. Die Vergangenheit quillt aus den Aktenschränken und an der Wand hängt ein Kalender, in dem jeder Tag rot eingekreist ist. An den Fenstern rauschen karge Häuserfassaden vorbei und über allem kreist...

Der Strohhalm hat seine Schuldigkeit getan und seine Früchte in der Scheune gespeichert. Bleibt nur abzuwarten, wann die Mühlen der Gerechtigkeiten zu mahlen beginnen? Wann die letzten Wahrheiten aus den Körner der Ehren gepresst werden. Wie...

"Es geht nicht darum, die Dinge zu besitzen, sondern darum, sie ganz zu schmecken, riechen, schmecken, hören, erfahren, spüren, ihren Sinn zu hinterfragen und etwas zu begreifen. Es geht darum, den Versuch zu wagen, ihr Wesen zu erkennen...

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1 Es nützt nichts, dass eine Handlung Hand und Fuß hat, wenn der Kopf fehlt. 2 Was man nicht im Kopf hat, kann einem auf die Füße fallen. 3 Was einem zu Kopfe steigt, findet schnell Gehör. 4 Wenn eine Hand die andere wäscht, wird der...

Fahne im Wind Die Fahne weht ganz gern im Wind: Es wird an ihr nicht so gerissen. Sie flattert, rattert echt beflissen: Ganz wie die Fahnen eben sind. Am liebsten hängt sie schlapp vom Masten, Wenn keine Kugeln durch sie pfeifen, Und Mörder...

Ein Bürgerfest im Herzen der ländlichen Provinz ----------------------------------- Mit meiner Frau besuchte ich dereinst ein Bürgerfest in einem Vorort unserer regionalen kleinbürgerlichen Mittelstadt die brave, sture,liebe, dumme und viele...

angefacht einst leib und seele mensch steht auf zuinnerst weit feuer in uns brenne schwele flamme der ergriffenheit züngelt schmiegsam über ränder kommt zu wort erglüht im blick wesen lehnt am sprachgeländer spricht entsprechend dem geschick...

und zwischen den zeilen erheben sich bebend versponnene Leben im Werden und Wehen und sinken ins grab nicht zu ende gelesen womöglich bisweilen zu farblos gewesen und unangesehen verweht sie der wind

Früher sind wir auf den Kirschenbaum geklettert. Damals, als wir Freunde waren, haben wir uns auf den dünnen Ast getraut. Und so manches Pflaster abgeholt, wenn nasse Rinde uns den Halt versagte. Wir hingen viel im Baum. Wie Affen in der...

Sehr geehrte Damen und Herren, Aktenzeichen XY bittet um Ihre Mithilfe - denn Mord verjährt nicht. Haben Sie einen Bekannten von dem Sie wissen, dass seine Vorfahren bereits vor 5250 Jahren in den Ötztaler Alpen lebten, oder auch nur so ein...

Der Atem friert. Das rote Ding im Osten scheint vor dem Haus den Ausblick einzurosten. Der Wald sieht aus, wie grob gespitzter Stein. Ins Himmelrot zieht schwarzer Vogelflug bizarres Keilgeschehen ein. Der Blick gerinnt, wird Film und...

Nach längerem Überlegen komme ich zu dem Schluss: Denken hat nicht immer den gewünschten Erfolg, wenn ein Gestrüpp von lästigem herumfliegendem Alltagsmüll die Sicht versperrt. Wenn Zweifel jedes Weiterkommen absagt, werde ich warten bis...