Gekritzelte Schreibereien

Satire zum Thema Schreiben

von  loslosch

Gallina scripsit (Plautus, ~254 v. Chr. bis ~184 v. Chr.; Pseudolus - Lügenmaul). Das hat eine Henne geschrieben.

Wenn anno dazumal jemand unleserlich schrieb, dachte der Römer gleich an ein (blindes?) Huhn. Möglicherweise schreiben Hähne leserlicher ob ihres höheren Körpergewichts, das tiefere Eindrücke in den Boden hinterlässt und einen besseren Eindruck macht beim Spurenlesen. Unleserliche oder kaum leserliche Handschriften werden durch den technischen Fortschritt (Klapperkiste oder elektronische Schreibmaschine) keinesfalls obsolet, wie nur Naive glauben mögen. Während früher Quasi-Schriftgelehrte viel Mühe auf die Buchstabenerkennung in handgeschriebenen Texten verwenden mussten, ist heute via Tastatur zwar die Eindeutigkeit von Eingabebefehl und abgebildetem Schriftzeichen gesichert, aber dennoch bleibt ein Rätsel, wie bei immens gehäuften Schreib- und Tippfehlern eine verlässliche Grenze zwischen beiden Fehlerarten gezogen werden soll. Zusätzlich erschwert durch die Argumentation der betroffenen Damen und Herren: Ich hatte keine Zeit mehr, den Text nach der Eingabe durchzulesen. Oder, viel eleganter: Mein Rechtschreibprogramm hatte keine Einwendungen.

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Kommentare zu diesem Text


 Lluviagata (15.10.11)
Soso. Hähne schreiben leserlicher. Und was ist mit Herrn Doktor? Ich habe nicht nur einmal mithören können, wie die Apothekenangestellte erst ihre Kollegen zwecks Buchstabenerkennung fragte und dann entnervt in der Praxis meines Vertrauensarztes anrief.
Dafürdagegen scheint auch heute noch keine recht wirksame (Medizin)Technik gefunden worden sein.
Auch für Kommis in KV nicht. Die kann man nur noch editieren, aber eben nicht ohne peinliche Spuren zu hinterlassen.

Wissenswertes um Mitternacht? Was die Henne betrifft, dann sage ich ja. Unbedingt. ;)

Lu ♥

 loslosch meinte dazu am 15.10.11:
der dok sollte seine damen alles eintippen lassen. meiner malt nur ein feines bögelchen drunter. - kommis kann man löschen. manchen fehlt das gespür für die gehäuft eingegebenen fehler. wobei wir fehler in kommis eher nachsehen sollten.

du willst was gelernt haben, andrea? det glob ich nich. lothar

 Lluviagata antwortete darauf am 15.10.11:
Nunja, was so ä alder Dorfdokter is, der lässt es sich nicht nehmen, die Apothekenhühner aufzuscheuchen ... ;)

Gelernt? Ja, allemal. ♥

 Kontrastspiegelung (15.10.11)
Egal, wer es gekritzelt hat, (fast) alle über-gackern am Ende die eigenen Schönheitsfehler ODER? ;P

Lg, Konti :)

 Lluviagata schrieb daraufhin am 15.10.11:
Jawoll. Da gehört Gackern zum Handwerk! :)) ♥

 loslosch äußerte darauf am 15.10.11:
es heißt doch: gackern gehört zum geschäft. lob dich, sonst tuts ja keiner.

die kommis sind bisher alle RS-fehlerfrei. entwarnung: ich werde keine anprangern, sollten welche folgen ... lothar
Vokalanästhesie (44)
(15.10.11)
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 loslosch ergänzte dazu am 15.10.11:
liebe frau medica,

welch schönes wörtlein, diese epikrise ... wenn eine 38-jährige von anno dazumal spricht, weiten und röten sich meine augen.

immerhin haben Sie sich die zeit genommen für diesen "lustvollen" kommentar. lothar
iseabail (46)
(15.10.11)
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 loslosch meinte dazu am 15.10.11:
ich sage nur: to whom it may concern, isea. You are welcome. lothar

 EkkehartMittelberg (15.10.11)
Sorgfalt bei der Rechtschreibung sollte auf Foren für Literatur eigentlich selbstverständlich sein. Die meisten bemühen sich ja, aber manchmal ist der Fehlerteufel im Spiel. Ich habe auf einem anderen Forum einen Text über die „Strophe“ veröffentlicht und ausgerechnet in der Überschrift unterlief mir ein Rechtschreibfehler. Einmal eingegebene Überschriften können dort von den Autoren bis heute nicht korrigiert werden. Peinlich, der Fehler steht immer noch da. Zu meinem Glück wussten die meisten Kommentatoren, dass man nicht korrigieren konnte und kommentierten entsprechend humorvoll.
Ekki

 loslosch meinte dazu am 15.10.11:
sture software. der web dagegen meint: geplanter denkzettel.
in den kolumnen von kv kann man auch nicht korrigieren, aber einen zweiten kommi hinterherjagen. musste ich auch schon. merci, ekki t.t. lothar

 Lala (15.10.11)
Als kritzelnder Hahn fühle ich mich sofort angesprochen. Das Unglück nahm seinen Lauf, weil ich nach der ersten Klasse nicht mehr zur Pflicht sondern zur nur zur Kür gezwungen worden bin. Das Ergebnis, so meine Vermutung, ist, dass ich es bis heute nicht kann; dass mir Rechtschreibung und Grammatik nicht in Fleisch und Blut übergegangen sind. Das wären sie vielleicht auch so nicht, aber der Beweis, ist nicht mehr zu erbringen. Soll das eine Entschuldigung für schlechtes deutsch oder fehlerhafte Orthographie werden. Nein. Im Gegenteil.

Loslosch beklagt zu Recht eine Fehlerhaftigkeit, die letztlich – sogar fast vollständig – bei den betroffenen Texten beseitigt werden kann. Es ist nicht nur das leicht zu entziffernde, sauber anmutende Schriftbild im digitalen Zeitalter, es ist auch die tolle Möglichkeit, immer und immer wieder, einen Text redigieren zu können, ohne das Papier dabei zu beschädigen.
Anders gesagt: Müsste man statt eines Textes, ein Musikstück hier auf kV live aufführen, so wäre jedem nachvollziehbar wie schmerzhaft die falschen Töne sind und wieviel Arbeit und Disziplin es weniger Talentierten abverlangte, wenigstens einmal füllerfrei, ihr Elfchen vorzuflöten.

Zum Glück (oder Pech?) muss kein Autor mit Rechtschreibschwäche immer wieder von vorne anfangen, um sein Stückchen einmal in einem Guss und in technischer Perfektion (er traf die Töne) hervorzubringen. Er kann und sollte zunächst selbst, so weit es in seinen Möglichkeiten liegt, seinen Text überprüfen und natürlich hilft (aber erlösen tut es nicht) einem dabei auch ein Rechtschreibprogramm. Zudem sollte er tunlichst dankbar für jeden Helfer oder Helferin sein, der oder die, sich sein schiefes Spiel, sei es von A-Z oder auch nur von A-B, angehört haben und sagen, wo, wann ein schiefer Ton gespielt wurde - und es zu verbessern!
Solche Verbesserungen sollten, wenn möglich nicht als verschämte private Nachricht kommuniziert werden, sondern öffentlich!
Es ist auf dieser Plattform kein Problem fehlerhafte Texte einzustellen, dafür ist sie da. Aber sie ist – im idealen Sinne – auch dazu da, diese Stücke zu verbessern (der Verriss ist dabei eine besonders bittere Pille) und vielleicht sogar (träum) dabei etwas zu lernen.

Wer sich aber den für den Autor* am einfachsten umzusetzenden Hilfestellungen verweigert, wer einen Text trotz Hinweis weiterhin schief und krumm so bestehen lässt, dass es einem in den Ohren quietscht, der beleidigt sein Publikum. Es ist nun wahrlich ein Leichtes und eine Selbstverständlichkeit, dem Korrektor gegenüber, einfach mal Danke zu sagen und den Text orthographisch oder grammatikalisch zu verbessern, bis er astrein klingt, so als hätte ihn ein Könner geschrieben.

Aber merke: Selbst technisch perfekt gespielte Stücke, können von erschreckender Ideenlosigkeit (un)beseelt bleiben – und das ist noch nicht mal so selten, denn gute Musiker gibt es zahlreicher als Komponisten bzw. zahlreicher als gute Ideen und die verteilen sich ganz ungerecht.

PS: Wer so genau ist, dass er er auch in Kommentaren des Besten oder Schlechtesten formal der Beste der Besten sein möchte – dem sei’s gegönnt und auch Respekt vergönnt. So schwer das auch fallen mag.
(Kommentar korrigiert am 15.10.2011)

*Danke nochmal für den privaten Hinweis auf die korrekte Deklination. Das ist dann auch das Edit.
(Kommentar korrigiert am 16.10.2011)

 loslosch meinte dazu am 15.10.11:
zunächst: lo besitzt keine couch. er ist auch kein dr. med., sondern dr. rer. oec. m.a.w., er hat nix gescheites gelernt.

die fehlerausbeute dieses umfänglichen kommentars ist, von der interpunktion mal abgesehen, derart gering, dass die auskunft im kommi, "dass ich es bis heute nicht kann", dazu auffällig kontrastiert.

bleibt mir nur noch, zitierend und bestätigend hinzuzufügen:

"Selbst technisch perfekt gespielte Stücke können von erschreckender Ideenlosigkeit (un)beseelt bleiben – und das ist noch nicht mal so selten, denn gute Musiker gibt es zahlreicher als Komponisten bzw. zahlreicher als gute Ideen und die verteilen sich ganz ungerecht."

leute, den satz schreibt euch mal hinter die ohren!
merci vielmals
lo
baerin (53)
(15.10.11)
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 loslosch meinte dazu am 15.10.11:
rot? vor dem senden gibts die mentale funktion "nochmal lesen". den jüngeren fällt das offenbar sehr schwer. lothar
baerin (53) meinte dazu am 16.10.11:
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*Frieda* (48)
(16.10.11)
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 loslosch meinte dazu am 16.10.11:
für offene hinweise bin ich immer dankbar. allerdings gebe ich mir in texten viel mehr mühe als in kommentaren. lo
ichbinelvis1951 (64)
(20.10.11)
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 loslosch meinte dazu am 20.10.11:
klaus, du schreibst fehlerfrei. na siehste! lothar
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