Epochentypische Gedichte: Andreas Gryphius: Es ist alles eitel
Gedicht zum Thema Vergänglichkeit
von EkkehartMittelberg
Kommentare zu diesem Text
Da hast Du Dir aber viel Mühe gegeben. Ich habe es mir ausgedruckt und werde mich in Ruhe damit beschäftigen. LG
Merci, Armin, mich würde sehr interessieren, ob dieses Barock-Gedicht als aktuell empfunden wird.
LG
Ekki
LG
Ekki
Ich kann nur für mich sprechen und sage: Ja. LG
Danke, Armin, ich hoffe, dass ich dazu noch ein paar Antworten erhalten werde.
Terminator (41)
(16.01.22, 13:25)
(16.01.22, 13:25)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Merci, Terminator, das war sehr mutig von dir. Ich habe Goethe gegen einen Deutschlehrer verteidigt, der meinte, die Klassiker gehörten in die Mottenkiste.
Lieber Ekki,
ich begrüße deine Analyse ebenso wie Azu.
Aus meiner Sicht gibt es derlei zu wenig auf KaVau; die Menge der Postings läuft nicht immer parallel zum handwerklichen Können.
Doch ohne Handwer (leider) k e i n Dichter!
Vielleicht könnte der Chef eine Abteilung hierfür reservieren? Oder sagen, wo solche Sachen zu subzumieren sind?
Herzliche Grüße
Piccola
ich begrüße deine Analyse ebenso wie Azu.
Aus meiner Sicht gibt es derlei zu wenig auf KaVau; die Menge der Postings läuft nicht immer parallel zum handwerklichen Können.
Doch ohne Handwer (leider) k e i n Dichter!
Vielleicht könnte der Chef eine Abteilung hierfür reservieren? Oder sagen, wo solche Sachen zu subzumieren sind?
Herzliche Grüße
Piccola
Merci, Piccola, ich bin froh, dass du mir die zitierte Analyse der Form nachsiehst, aber ich kann keine geistige Leistung darin erblicken, die Erkenntnisse anderer nur mit etwas anderen Worten zu wiederholen.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki
es ist halt die vergänglichkeit
die seit je auch zum himmel schreit
obwohl man leicht die freud' vergisst
wenn dann der mensch doch endlich ist -
es kommt auf die betonung an:
sein mag erst was aufhör'n kann!
lg
henning
die seit je auch zum himmel schreit
obwohl man leicht die freud' vergisst
wenn dann der mensch doch endlich ist -
es kommt auf die betonung an:
sein mag erst was aufhör'n kann!
lg
henning
MerciHenning,
ich hätte gegen ein ewiges Leben nichts einzuwenden, wenn gewährleistete wäre, dass im Himmel ein reger geistiger Austausch ohne Zensur herrscht. Aber eine diesbezügliche Bibelstelle ist mir nicht bekannt.
LG
Ekki
ich hätte gegen ein ewiges Leben nichts einzuwenden, wenn gewährleistete wäre, dass im Himmel ein reger geistiger Austausch ohne Zensur herrscht. Aber eine diesbezügliche Bibelstelle ist mir nicht bekannt.
LG
Ekki
wa Bash (47)
(16.01.22, 17:49)
(16.01.22, 17:49)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Merci wa Bash., ich kann dem zustimmen, dass die barocke Form heute nicht mehr aktuell ist, bleibe aber bei meiner Aussage, dass Mitteleuropa seit dem Zweiten Weltkrieg keine so lange Epoche des Friedens erlebt hat. Ich habe ja nicht behauptet, dass es dort keine Kriege mehr.gab.
wa Bash (47) meinte dazu am 16.01.22 um 20:30:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Lieber Wa Bash,.
ich bin dankbar dafür, im Herzen Europas in einem langen Leben keinen Krieg erlebt zu haben. Das heißt jedoch keineswegs, dass ich kriegerischen Auseinandersetzungen und den sie begleitenden Waffengeschäften nicht sehr kritisch gegenüber stehe.
Im Vergleich zu dem permanenten Krieg, den Gryphius ertragen musste, leben wir hierzulande freilich sehr viel besser.
ich bin dankbar dafür, im Herzen Europas in einem langen Leben keinen Krieg erlebt zu haben. Das heißt jedoch keineswegs, dass ich kriegerischen Auseinandersetzungen und den sie begleitenden Waffengeschäften nicht sehr kritisch gegenüber stehe.
Im Vergleich zu dem permanenten Krieg, den Gryphius ertragen musste, leben wir hierzulande freilich sehr viel besser.
Lieber Ekki,
deine Interpretation ist beeindruckend! Mir raucht der Kopf .
Herzliche Grüße
Sigi
deine Interpretation ist beeindruckend! Mir raucht der Kopf .
Herzliche Grüße
Sigi
Das freut mich sehr, Sigi.. Ich will die Interpretation epochetypischer Gedichte weiterführen, damit die Basis für moderne Lyrik sichtbar wird.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki
Lieber Ekki,
dieses wunderbare Sonett des Andreas Gryphius hat auch noch nach fast vierhundert Jahren nichts an Aktualität verloren.
Es lohnt auch der Blick auf andere Dichter des Barock, wie Hoffmannswaldau oder Grimmelshausen.
Herzliche Grüße und Dank für den Anstoß!
TT
dieses wunderbare Sonett des Andreas Gryphius hat auch noch nach fast vierhundert Jahren nichts an Aktualität verloren.
Es lohnt auch der Blick auf andere Dichter des Barock, wie Hoffmannswaldau oder Grimmelshausen.
Herzliche Grüße und Dank für den Anstoß!
TT
Lieber Tasso,,
gerade bin ich bei Hofmannswaldau hängen geblieben, da las ich deinen Kommentar. Du hast völlig recht. Es lohnt sich.
Herzliche Grüße
Ekki
gerade bin ich bei Hofmannswaldau hängen geblieben, da las ich deinen Kommentar. Du hast völlig recht. Es lohnt sich.
Herzliche Grüße
Ekki
Mit Hoffmannswaldau habt ihr mich natürlich am Haken, er und Gryphius hatten nach ihrem Zusammentreffen in Leiden immer mehr Gemeinsamkeiten entdeckt, wobei ich allerdings der Meinung bin, dass Gryphius während seines Aufenthaltes in Danzig mehr durch den "Thüringer" Johannes Plavius in seiner Schreibtechnik und Thematik beeinflusst worden ist als Hoffmannswaldau, der im Gegensatz zu Gryphius Plavius sogar persönlich kennengelernt haben dürfte, wobei das auf Hoffmannswaldaus toleranteres Religionsverständnis, bzw. auf seinen privaten Bezug zu Johannes Mochinger zurückzuführen ist, zwar war Gryphius auch Schüler von Mochinger, da er jedoch Logis bei dem strenggläubigen Lutheraner Botsack bezogen hatte, gehe ich davon aus, dass er Plavius nur über dessen Gedichtsband kannte, den er allerdings ausgiebig rezipiert haben wird, denn die inhaltlichen und formalen Überschneidungen in den Werken dieser beiden Dichter sind schon erstaunlich, Victor Manheimer widmet Plavius in seiner Arbeit "Die Lyrik des Andreas Gryphius" dazu zwar ein ganzes Kapitel, das allerdings nur anreißt, wie stark Gryphius tatsächlich von der Lyrik des Johannes Plavius beeinflusst wurde, der in der Phase des Hochbarock sowohl durch seine Trauer- und Treuegedichte als auch durch seinen Sonettzyklus ebenfalls Eindruck auf renommierte Dichter wie Harsdörffer und von Zesen machte, vor Gryphius orientierte sich schon der "Tasso"-Übersetzer Diederich von dem Werder an Plavius Sonettzyklus.
Ciao, Frank
Ciao, Frank
Lieber Frank,
ich bin dir sehr dankbar für deine hochinteressanten Erläuterungen.
LG
Ekki
ich bin dir sehr dankbar für deine hochinteressanten Erläuterungen.
LG
Ekki
Hallo Ekki,
nun habe ich für eine Reihe von Gedichten, Zitaten, Sprüchen, Zeilen usw. einen Ordner, den ich mit „Fremde Gedichte“ bezeichnet habe. Da ist auch „Es ist alle Eitel“ gespeichert. Erscheint dann ein Beitrag wie der von dir bei KV, dann lege ich eine Tabelle mit zwei Spalten an, in die ich die Versionen hinein kopiere. Das ist hier gescheitert. Dein Text erschien dunkel auf hell und der von mir (also der alte) weiß auf schwarz. Nun fehlte rein optisch jede Vergleichsmöglichkeit. Blieb nur, mich an deine Erläuterungen zu halten. Da ich mich in früheren Zeiten schon vom Thema Sonett mit allen analytischen und strukturellen Fragen verabschiedet hatte, blieb mir nur noch der Text und, da ich ihn bei mir besser lesen konnte, die Sprache.
Nun ist es ja so, dass die Poesie auch der jüngeren Zeit mit Sonetten überladen wird. Alles, was vierzehn Zeilen hat, bekommt die Klassifizierung Sonett. Der Inhalt spielt keine Rolle. Oft gilt: gelesen – vergessen. These, Antithese, Synthese versteht eh keiner. Gernhardt hat sein spezielles Sonett nicht (oder doch) umsonst geschrieben.
Anders scheint es mir als Laien bei Andreas Gryphius zu sein. Der Text ist leicht zu lesen, hat dennoch einen extrem tiefen Sinn und ist verständlich geschrieben. Das ist Poesie, die das Herz erfreut. Auch jemand wie mir, der von Sonetten, Alexandrinern, Reimschemata und Akkumulationen oder Umarmungen nichts versteht. Aber das ist eben KV. Für alle richtig (oder nicht). Ich sehe den Inhalt.
Herzlich Gil.
Vielen Dank, Gil. Ich kann gut verstehen, dass du der Beschreibung lyrischer Formen überdrüssig bist. Mir geht es nicht viel anders deswegen, weil sie oft ohne Bezug zu den durch sie gespiegelten Inhalten um ihrer selbst beschrieben werden.
Berücksichtigen wir sie also mit echter Funktion als Träger von Inhalten.
Herzlich
Ekki
Berücksichtigen wir sie also mit echter Funktion als Träger von Inhalten.
Herzlich
Ekki
Hallo Ekki,
an dieser Stelle muss ich zugeben, dass ich während meiner Gymnasialzeit von der Pflichtlektüre Gryphius eher wenig beeindruckt war. Seine Zeilen kamen mir schwergewichtig und allzu belehrend vor, die Sprache, die Alexandriner verstaubt und gestrig, die Thematik nicht wirklich verlockend. Es widerstrebte mir, in diese "Gruft" hinabzusteigen. Wichtiger als die eitle Hohlheit zu bejammern, schien es mir, damals voller Tatedrrang, das Leben hier und jetzt und heute mit Inhalten zu füllen, sich zu engagieren, die Welt zu verbessern ... Naja, Sturm und Drang eben!
Mit den Jahren, der direkten persönlichen Erfahrung von Endlichkeit und Vergänglichkeit, begann sich der Blickwinkel zu verändern. Ich fand auch formal besseren Zugang zum Alexandriner-Sonett, bewundere Gryphius' Versiertheit und Kunstfertigkeit ganz besonders, seit ich mich selbst in dieser Form versucht habe. Es könnte also auch ein bisschen am jeweiligen Lebensalter liegen, wie man sich annähert, denke ich.
Es stimmt, dass wir hier in Deutschland/Österreich/Mitteleuropa das Glück haben in einer, historisch betrachtet, schon sehr lange Friedensperiode leben zu dürfen, aber Kriege (Balkan-) spielten sich vor unserer Haustür ab, kommen in Bild und Ton von überall in der Welt tagesaktuell in unsere Wohnzimmer, dazu die Berichte über Reaktorunfälle, Naturkatastrophen, Umweltschäden, Artensterben ... und nicht zuletzt die Klimakatastrophe führen uns heute die Vergänglichkeit drastisch vor Augen. So gesehen ist unsere Lebenswelt heute ebenfalls sehr bedroht und bedrohlich., Gyphius`Resüme "Noch will, was ewig ist, kein einzig Mensch betrachten!“ aktueller denn je!
Liebe Grüße
mona
an dieser Stelle muss ich zugeben, dass ich während meiner Gymnasialzeit von der Pflichtlektüre Gryphius eher wenig beeindruckt war. Seine Zeilen kamen mir schwergewichtig und allzu belehrend vor, die Sprache, die Alexandriner verstaubt und gestrig, die Thematik nicht wirklich verlockend. Es widerstrebte mir, in diese "Gruft" hinabzusteigen. Wichtiger als die eitle Hohlheit zu bejammern, schien es mir, damals voller Tatedrrang, das Leben hier und jetzt und heute mit Inhalten zu füllen, sich zu engagieren, die Welt zu verbessern ... Naja, Sturm und Drang eben!
Mit den Jahren, der direkten persönlichen Erfahrung von Endlichkeit und Vergänglichkeit, begann sich der Blickwinkel zu verändern. Ich fand auch formal besseren Zugang zum Alexandriner-Sonett, bewundere Gryphius' Versiertheit und Kunstfertigkeit ganz besonders, seit ich mich selbst in dieser Form versucht habe. Es könnte also auch ein bisschen am jeweiligen Lebensalter liegen, wie man sich annähert, denke ich.
Es stimmt, dass wir hier in Deutschland/Österreich/Mitteleuropa das Glück haben in einer, historisch betrachtet, schon sehr lange Friedensperiode leben zu dürfen, aber Kriege (Balkan-) spielten sich vor unserer Haustür ab, kommen in Bild und Ton von überall in der Welt tagesaktuell in unsere Wohnzimmer, dazu die Berichte über Reaktorunfälle, Naturkatastrophen, Umweltschäden, Artensterben ... und nicht zuletzt die Klimakatastrophe führen uns heute die Vergänglichkeit drastisch vor Augen. So gesehen ist unsere Lebenswelt heute ebenfalls sehr bedroht und bedrohlich., Gyphius`Resüme "Noch will, was ewig ist, kein einzig Mensch betrachten!“ aktueller denn je!
Liebe Grüße
mona
Grazie, Mona, ich vermute, dass den von dir beschriebenen dem Lebensalter geschuldeten Rezeptionswandel viele Menschen erleben. Mir geht es so wie dir. Trotz der dekorativen Rhetorik finde ich das Gryphius-Gedicht aktueller denn je.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki