Alle 930 Textkommentare von monalisa

15.04.18 - Kommentar zum Text  Eukalyptus von  Isaban: "Hallo Sabine, was du da wieder alles in ganze acht Verse packst, in Bobonpapierchen verpackst, ist schon sehr bemerkenswert. Ich mag es gerade, wie du mit nur zwei Endreimen auskommst und so die verengtes Sicht, die Fixiertheit des LD auf die Wodkaflasche (Alkoholsucht) und die Eukalyptusbonbons (um die Sucht zu kaschieren) darstellst. Ich denke nämlich, dass das Weltgeschehen eines Süchtigen wirklich auf diese beiden Dinge, sich den Stoff zu beschaffen und die Sucht zu verheimlichen (auch vor sich selbst, sie sich selbst schonzureden, Blümchen zu falten und durch die Flasche zu gucken...) hinausläuft. Dabei fällt mir ein/auf: Neigen wir nicht alle dazu, süchtig oder nicht, stark zu vereinfachen, die Welt schwarzweiß oder in unseren Farben einzufärben, Störendes auszublenden ... ? Liebe Grüße mona"

15.04.18 - Kommentar zum Text  Altona von  Isaban: "Hallo Sabine, als Wortgemälde von Altona empfinde auch ich, ganz ähnlich wie Lotta, deine Zeilen. Für mich sind es viel mehr als Beobachtungen, der/die Beobachter_in verrät sehr viel über sich selbst. Wenn z.B. die Möwen von Himmel herab- und den Abfalleimer anfallen, schwingen da sehr heftige Emotionen mit, Aggression und ein Gefühl der Bedrohung, Furcht, die auch auf den Zwerghund übertragen wird. Zu Recht? Du hast deine Leser längst am Haken und lässt ihnen wieder die lange Leine, bleibst vage,, was es mit dem schrillen Schrei und dem ins Licht pfeilenden Körper auf sich hat. Das hallt zwar noch etwas nach, wird aber vom Rudel der Fahrradfahrer zertreut. Wie im richtigen Leben eben, bevor man allzu sehr grübelt, passiert schon wieder etwas Neues, das unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht. Nicht von ungefähr hast du den Titel Altona gewählt, nicht von ungefähr beginnst du mit den Worten 'das Meer ist nicht sehr nah', gerade deshalb weil 'Altona' - 'allzu nah' bedeutet? Allzu nah geht dem Beobachter diese kleine Szene, oder doch nicht? Gerade noch hochdramatisch wechselt er in den Alltag eines Fahrradfahrerrudels. Allzu nah, zu persönlich eingefärbt, ist die Schilderung, viel mehr als bloße Beobachtung, Stellt sich die Frage, ob nicht jede Beobachtung in gewissem Sinn 'verfälscht', von Vorerfahrungen geprägt, der momentanen Stimmung und Befindlichkeit unterworfen ist? Wissen wir ja von den stark abweichenden Zeugenaussagen, wenn es etwa darum geht, einen Unfallhergang zu schildern. Vergessen wir aber oft, weil wir überzeugt sind, dass nur unsere Wahrnehmung die richtige ist. Liebe Grüße mona Kommentar geändert am 15.04.2018 um 17:19 Uhr"

15.04.18 - Kommentar zum Text  Gefährten von  Isaban: "Ja, ja, 'der dunkle Weg zum Wald' ist uns schon in die Wiege gelegt, viel zu gern wird er verdrängt/verschwiegen, Sabine, aber nicht von dir! Darin liegt keine Dramatik, lohnt nicht, sich davor zu ängstigen; glücklich, wer ihn küssend gehen kann, in Zweisamkeit, Zärtlichkeit ... gemeinsam alt wird in diesem ständigen Auf und Ab, dem Reigen aus herausfordenrden Stürmen, blinkenden Stern-Highlights, beschaulichen Monden ... alles im Wandel der Zeit, mit der man mitschwingen, nie dagegen ankämpfen kann.. Die Zeit bekommt in deinem Kurzgedicht eine sehr exponierte Stellung am Versende durch das außergewöhnliche Enjambement, das beim Lesen zurückrudern und einen neuen Anlauf nehmen lässt. Leider lässt das unsere Lebenszeit nicht zu, dennoch gibt es immer wieder neue Chancen in diesem 'Rundtanz'! Das 'Bleiben' reimt sich auch nicht so ganz, weils halt nicht klappt, wirkt aber recht versöhnlich durch die Assonanz zu 'schweigen' und 'Reigen'. Liebe Grüße mona"

15.04.18 - Kommentar zum Text  Der Wind weht zum Hang hin von  Isaban: "Hallo Sabine, bemerkenswert ist hier die Zweiteilung, die sich auch rhythmisch bemerkbar macht, die ersten 4 Verse aufbauend 'erheben, bebend, Leben, Werden, Wehen, im 5 Vers wird der Umschwung (immer noch im Jambus) mit dem ins Grab Sinken eingeleitet, und es beginnt mit 'nicht zu ende gelesen' eine Nachlese, kritische Reflexionsphase und ein Verwerfen ('unangesehen verweht sie der wind' - im Gegensatz zum 1. Teil in konsequenter Kleinschreibung und einem daktylischen Versmaß. Als Gedichtgedicht drängt sich au,f das auf den Schreib- und Leseprozeß zu übertragen, kann aber auf jede Art schöpferischer Tätigkeit, ja auf das Leben ganz allgemein projiziert werden - gefällt mir, vor allem auch durch den gestalterisch ausgeklügelten Anspruch 😉. Liebe Grüße mona"

15.04.18 - Kommentar zum Text  Waschtag von  Isaban: "Hallo Sabine, Ein jedes Fleisch ... der Einstieg hat etwas Archaisch- Biblisches, ist etwas entrückt von unserem heutigen Sprachgebrauch: Fleisch als Synonym für Mensch, es schwingt aber auch etwas von Fleischeslust/Lust mit (vor allem im Zusammenspiel mit dem 'kurzen Sonntagskleid' - auch Feierlaune - und der 'Socke der Behaglichkeit' als 'Wellness heute in aller Munde) und von 'Verderblichkeit' (Ablaufdatum!), irgendwie auch das altvertraute Vanitasmotiv der Barockdichtung, hier aber im modernen Mini. Im Waschtag vor der Ewigkeit klingt etwas von Läuterung an, erinnert an Taufe (Wasser) und Fegefeuer gleichzeitig.. Ich weiß nicht, ob ichs als Mahnung empfinde, eher nicht! Eine lapidare Feststellung? Könnte auch ironisch die 'Ewigkeit' aufs Korn nehmen von und für jemanden, der nicht daran glaubt. Kleid, Zeit und verschiedenen Keiten ziehen sich hier klanglich mitten durch den 'Fleischsalat' 😉 Jedenfalls dürfen hier auch Vegetarier und Veganer zugreifen und sichs nach belieben würzen. Liebe Grüße mona"

02.04.18 - Kommentar zum Text  Partikel von  Isaban: "Hallo Sabine, hier verbinden sich viele einzelne Staubpartikel, Anklänge an mystische Bilder und Vorstellungen des Menschen, zu einer sehr dichten Schicht. Schon im Titel klingt etwas von 'Staub bist du und zu Staub sollst du werden' an, in diesem WENN am Beginn die Sehnsucht, an IHN als Schöpferwesen und/oder Ordnungsprinzip zu glauben (aber doch unsicher zu sein, die Sehnsucht nach Heimat, Geborgenheit und Aufgehoben sein, als Staubkorn zwar winzig, aber angenommen, wahrgenommen und geliebt zu sein. Ganz durchputzen und die Staubschichten bis zum Grund abtragen möchte ich nicht, werde ich auch nicht können. Denn da bleibt letztlich, bei aller Aufgeklärtheit, ein Mysterium um unsere Existenz, um das Leben schlechthin. Ein paar Fussel, die da im Sonnenlicht blinken und mir bekannt vorkommen, könnte ich aber doch zu erfassen versuchen. V2 'die Stürme einzig flüsterweiches Raunen' erinnern an die Erfahrungen die der alttestamentliche Prophet Elias mit dem 'Heiligen Geist' macht, in V3 'der Donner nur der Wagen' da blitzt ein wenig Zeus/Jupiter auf, nicht? V4 'die Plejaden Staub …' lassen an Sternschnuppen und geheime Wünsche, die in Erfüllung gehen mögen, denken In V5 'Traum in seinem Traume' lässt E.A. Poe mit seinem Gedicht: 'A Dream Within a Dream' grüßen. In V7 'mein Lehmgesicht' klingt der Schöpfungsbericht (Genesis) V8 lässt an Horaz' 'carpe diem' denken. So bildet der letzte Vrs einen hoffnungsvollen Ausblick in die Helle und das Gegenstück zum 'Stirnsenken' des ersten Verses, das ich aber ganz und gar nicht als hoffnungslos empfinde, sondern als ein zu Ruhe kommen, in sich gehen, sich sammeln dürfen. Jedes hat seine Zeit! Formal fallen die beiden Mittelverse V4 und V5 auf, die Reimwaisen bleiben , wobei 'Hemd' als Assonanz zu 'senkt'und 'lenkt' nahe dran liegt, im 'sein' das 'ei' von 'reiben' – 'vertreiben' schon ein wenig anklingt. Es ist bezeichnend, dass man sich da doch nicht wirklich einen Reim drauf machen kann, menschliches Denken, Fühlen und Hoffen an seine Grenzen stößt. Hab ich sehr gern gelesen und darüber nachgedacht 😊 . Herzliche Ostergrüße mona"

28.03.18 - Kommentar zum Text  Ein Gedicht und du und ich von  princess: "Ich muss zwar nicht, empfehle aber trotzdem 😊! Soll die Mühe schließlich nicht umsonst gewesen sein. Liebe Grüße mona"

28.03.18 - Kommentar zum Text  Machtwechsel von  plotzn: "Hallo Stefan, es steht mir wohl gar nicht zu, mich in die Politik unseres Nachbarlandes einzumischen und sie zu kommentieren. 'Wenn 's blöd kommt, kommt 's noch blöder' möchte ich mir aber gern ausborgen, auch wenn sich 's nicht auf Heinz-Christian reimt, oder so ... - - - Liebe Grüße mona"

27.03.18 - Kommentar zum Text  Die Kunst zufrieden zu leben von  EkkehartMittelberg: "Lieber Ekki, "Jeder hat sein Pinkerl zu tragen", heißt es bei uns. Selbst wenn es von außen so aussehen mag, für niemanden läuft es nur glatt. Es ist, glaube ich, verkehrt, da Vergleiche anstellen zu wollen, das Eine gegen das Andere aufzuwiegen. Wichtig erscheint mir, aus dem Vorgegebenen, das jeweils Beste herauszuholen, sich selbst das Beste nicht vorzuenthalten, indem man seine Energien in Neid und Eifersucht bindet. Liebe Grüße mona"

27.03.18 - Kommentar zum Text  Gute Erziehung von  Isaban: "Wie gut, dass man die 'gute Erziehung' auch auf den 'Durchzug' im Kirchengang münzen kann, liebe Sabine. Diese Doppeldeutigkeit mag ich sehr. Schön auch, wie sich das statische Stehen des Geruchs in der ersten Strophe dem 'Feststehen' (der Feststellung), dass es zieht am Ende ergeben muss. Ja, da gerät einiges in Bewegung. Wir haben uns entfernt vom sonntäglichen Pflichtbesuch, auch sind wichtige Stationen im Menschenleben nicht alleiniger 'Herrschaftsbereich' der Kirche. Die Menschen suchen zwar nach Ritualen, um etwa einen neuen Erdenbürger willkommen zu heißen ... bis hin zur Verabschiedung aus diesem Leben und allem was da Wesentliches dazwischenliegt. Aber die Heiligen, die niemals lachen, haben heute an Attraktivität eingebüßt, das Steife, Starre der Kirchenfenster (als pars pro toto) wirkt wenig anziehend. Und die 'Klarstellung' des Deckengolds ist nicht so klar, wie sie vorgibt, was durch den unreinen Reim von 'starr - und - klar' sehr gut ausgedrückt wird, ohne dass es extra benannt werden muss. Hoffen wir, dass im Durchzug des Kirchenganges einige Ankerpunkte für Menschen in ihren Nöten bleiben, dass neue Formen hineingeblasen werden, dass Menschen sich in diesem Räumen bewegen dürfen, lachen dürfen und sie ihren Bedürfnissen anpassen. Liebe Grüße mona"

Diese Liste umfasst nur eigenständige Textkommentare von monalisa. Threads, in denen sich monalisa an der Diskussion zu Textkommentaren anderer Leser mit Antworten bzw. Beiträgen beteiligt hat, findest Du  hier.

 
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monalisa hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  einen Textserienkommentar,  einen Autorenkommentar und  33 Gästebucheinträge verfasst.

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