Alle 930 Textkommentare von monalisa

09.06.14 - Kommentar zum Text  Gewaschen, gekämmt und gekleidet von  Nachtpoet: "Ich lese aus deinen Versen schon auch die Sehnsucht nach dem Ursprünglichen heraus, aber weniger ein 'Zurück zur Natur' als eine Suche nach dem, wer man eigentlich ist. Dieses 'gewaschen, gekämmt und gekleidet' drückt für mich etwas wie 'zurechtgebogen und gesellschaftsfähig gemacht' aus, das gleichzeitig von den eigenen Wurzeln, Bedürfnissen und Zielen entfernt, das die eigene unverwechselbare Stimme mit vielen Lagen geblümten und aufgemascherlten Stoffs erstickt. Mit 'Judaslohn' meinst du wohl den 'Verrat an sich selbst', wenn dem so ist, finde ich es schon ziemlich hart, besonders da LI ihn ja nicht einmal wollte. - Es ist schwierig, sich ganz ohne Lendenschurz durch unsere Gesellschaft zu lawieren! Interessant finde ich auch den Blick in den Spiegel, der etwas von der persönlichen Eitelkeit verrät und vielleicht liegt da ja der Hase im Pfeffer, ist es die Eitelkeit, das 'mehr, besser, tüchtiger ... scheinen wollen', das LI verdirbt und sich selbst entfremdet. Wie gut, dass es zum Ausgleich den Ruderschlag der Gedichte gibt, die wenigstens ein weitres Fortschreiten dieser Tendenz verhindern und Wahrhaftigkeit und Fantasie(mit einem modernen Wort: Authentizität) einbringen. In diesem Sinn verstehe ich auch Heimat als das ursprüngliche, unverbildete, authentische Ich. Gefällt mir, Ralf! Liebe Grüße, mona (Kommentar korrigiert am 09.06.2014)"

07.06.14 - Kommentar zum Text  Blauer Atem von  unangepasste: "Oh ja, auch mir gefällt dieser 'blaue Atem'. Besonders mag ich das Sinne-übergreifende in '... nach Lawendel riecht mein Schweigen', das zwar nicht hörbar ist, sich aber über den Geruchssinn mitteilt. Auch erfährt das 'Blau' aus dem Titel eine leichte Variation hin zu 'Lawendellila'und bekommt einen leicht mystischen Einschlag. Sehr schön auch das Bild der sinkenden Worte, die eben nicht an der Oberfläche hüpfen, sich zeigen und (für andere) etwas mitteilen, bis sie dann irgendwann (nicht nur) im eigenen Bewusstsein untergehen. Sie fallen gleich auf den Grund, ein kurzes Platschen vielleicht, dann zeugen nur noch kreisförmige Wellen davon, dass da etwas war. Da braucht es Stille, ganz besondere Achtsamkeit des lyr. Du, um im richtigen Moment zuzugreifen, zu begreifen, ehe das 'Kieselwort' sang und klanglos untergeht. In der letzten Strophe fällt es mir schwer das Anfangsbild 'durchzuhalten'. Das 'Unsagbare', sind doch jene Worte, die vom Schweigen aus dem Mund genommen und senkrecht im Fluss versenkt werden, oder? Dann würde ich aber ein wenig abändern: '... bevor es eintaucht, sinkt und (nur/noch) Kreise (oberflächlich) treiben, die sich in leisem Murmeln weiten Irgendwie so? Kannst du sehen, was ich meine? Oder habe ich da etwas missverstanden, und von dir wars ganz anders gedacht? Auch klanglich fände ich die Assonaz von 'treiben' und 'weiten' wirkungsvoll, um dieses 'Gemurmel' abzubilden, das aus der Ahnung dessen, was nicht 'offen gesagt' wird entsteht und Kreise zieht. Was meinst du? Liebe Grüße, mona"

06.06.14 - Kommentar zum Text  Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun von  autoralexanderschwarz: "Was mir an deinem Text gefällt, ist grundsätzlich, dass du dieses Thema aufgreifst und bearbeitest und das in drastischen, abschreckenden und gruseligen Bilder. Man kann das gar nicht oft und laut genug anprangern. Möchte aber auch anmerken, dass ich es nicht sehr schlüssig finde, dass die Kinder 'in eine Maschine graten', ie sie zerschneidet, zerquetscht, zermalmt, wo sie doch gerade dabei sind T-Shirts mit Farbe zu besprühen. Um welche Art von Maschine soll es sich dabei handeln? Eine Zuschneidemaschine ...? Viel plausibler wäre Bewusstlosigkeit durch die giftigen Dämpfe, ein Blutsturz, weil die Lunge zerfressen ist ... Oder du lässt die Kinder etwas zuschneiden oder ähnliches. Ich finde es sehr schade, wenn da die 'Ausrede' mangelnder Logik herangezogen werden könnte, um sich mit dem eigentlichen Thema nicht auseinandersetzen zu müssen. Liebe Grüße, mona"

04.06.14 - Kommentar zum Text  Plagegeister von  Irma: "Auch mir gefällt dein mehrdeutiger Text zu den Plagegeistern, die man natürlich vordergründig in den Gelsen/Stechmücken findet, aber auch so allerlei, die nachts vom 'Kopf hinaus ins Licht' schwirren, sich zu fast nicht entwirrbaren Problemen auswachsen ... Bei Tageslicht besehen, dann beinahe lächerlich erscheinen. Wieder überzeugst du mit deinen Bildern und der fein ausbalancierten Wortwahl, die eben immer auch eine weitere Ebene zulässt. Auch die gewählte Form, eine Stanze, die du mit dem zusätzlichen wieder mehrdeutigen Vers zur Nonarime ausgebaut hast, passt hervorragend zum Inhalt. Sehr gelungen, Irma! Liebe Grüße, mona"

03.06.14 - Kommentar zum Text  Reminder von  susidie: "Liebe Su, für mich klingt in dem Erinnere mich. Daran wer ich bin. ein wenig Angst an, sich, seine Ziele zu verlieren, orientierungslos im 'dunkelsten Keller' (wie es ja in der Folge ausgeführt wird) zu verharren und LEBEN zu verlernen, das ja immer Bewegung und Entwicklung ist. Die unmittelbare, direkte Verbindung zum LD, an dem man sich immer 'ausrichten' konnte scheint gestört. (LD geht zwar nach und nah in die Tiefe, findet aber nicht ...) LI scheint in einer Verzahnung mit LD, die Lücken aufweist, nicht mehr reibungslos klappt, zwischen gegensätzlichen Empfindungen und Bestrebungen zu schwanken, dem Wunsch sich zu lösen, um das Heute weniger 'tränen' zu lassen und der Angst, damit auch das 'Lachen' zu verlieren ... Liebe Grüße, mona"

01.06.14 - Kommentar zum Text  Das Geschenk von  blauefrau: "Die Geschichte ist gut nachfühlbar! Und ich denke, dass es eigentlich um etwas anderes geht, als das Delegieren einer Geschenksübergabe. Denn immer wieder wird etwas 'schieflaufen', wird es jemanden geben, der etwas absichtlich oder unabsichtlich 'verbockt'. Mir scheint ein wesentlicher Aspekt der Umgang mit Enttäuschung und Kommunikation oder besser mangelnde Kommunikation zu sein. Ich kann mir gut vorstellen, dass im ersten Moment die Worte fehlen, glaube aber, das es wichtig wäre das ganze Ausmaß der Enttäuschung anzusprechen, Gefühle mitzuteilen ... vielleicht in einem ganz bewusst herbeigeführten möglichst zeitnahen Treffen, einer Einladung ... Sich auszusprechen kann helfen, dass sich der Groll erst gar nicht so weit entwickelt, dass Zorn daraus wird und einen bleibenden Misston in der Beziehung erzeugt. Wichtig dabei, nicht beim 'wie konnte das passieren' hängen zu bleiben oder sich in Schuldzuweisungen, 'du bist Schuld, hättest du besser aufgepasst' zu ergehen, sondern Ich-Botschaften zu formulieren: 'Ich bin so maßlos enttäuscht, weil ich einige Nachmittage an Arbeit hineingesteckt und ein unwiederbringliches Stück angefertigt habe ...' Das gäbe auch der Tante, die Chance zu bekunden, wie Leid ihr das Missgeschick tut. Die Geschichte finde ich gut und klar erzählt. Besonders gefällt mir, wie die 'Zuneigung den Weg entlang lief, den die Nadel bahnte'. Hier wird der eigentliche Wert des Bildes und damit auch die Höhe des Verlustes bestimmt. Statt 'ich fertigte eine Glasplatte an' wäre vielleicht etwas, wie 'ließ mir zuschneiden ...' realistischer, oder? ;-) Insgesamt mag ich diese kleine Alltagsgeschichte, die zum Nachdenken anregt. Liebe Grüße, mona"

01.06.14 - Kommentar zum Text  Man kennt das ... von  Nachtpoet: "Deine Zeilen betreffen mich momentan mehr als mir lieb ist. Ich muss gerade meiner Staatsbürgerplicht nachkommen und fungiere als Laienrichterin (Schöffin) in einem 'Raubfall'. Da fragt man sich natürlich, wie weitreichend die Folgen eines Urteils sein können, fragt sich nach der 'Wirksamkeit' des Strafvollzuges, fragt sich, was da bisher alles 'verbockt' wurde und ob man nicht als Mitglied der Gesellschaft mitverantwortlich ist, für die kriminelle Karriere; auch wenn bisher mit den 'man kennt das' nicht direkt in Berührung gekommen ist. Ich finde deinen Text spannend aufgebaut und dein 'Man kennt das' in den eindringlichen Wiederholungen auch an jede einzelne LeserIn als Frage gerichtet. Kennt man das und was macht man mit dieser Kenntnis! Liebe Grüße, mona"

01.06.14 - Kommentar zum Text  Augenblicke im Leben von  unangepasste: "Ich komme gerade von Ravens 'Safety pack' und denke, dass du im ersten Abschnitt einen ganz ähnlichen Zustand beschreibst wie sie in ihrem Gedicht; nur dass es mir hier fassbarer erscheint, mehr dem direkten Empfinden des LI enspricht, dem in einzelnen Bildern nachgeht, diesem ein wenig verloren, von allem 'isoliert' zu sein. Das Berühren der Sonne durchs Fenster hat mich gleich eine ganze Weile beschäftigt, da wirds ganz schön heiß hinter Scheibe; obwohl sie trennt, 'intensiviert' sie auch. Ich weiß jetzt noch nicht so genau, wie ich da hier unterbringe? Muss noch nachdenken. Sehr gut unmittelbar und nachvollziehbar finde ich da Anstellen am falschen Platz und die Geschichte mit der Fliege. Dann wird es für meinen Geschmack an manchen Stellen ein bisschen zu 'beschreibend', da erklärst du teilweise etwas, was die LeserIn schon direkt erfahren hat, z.B. 'die das Ohr wegfiltert' ist m.M. nicht von Belang, auch dass die 'Sinne getrübt sind' ... Dann eine Art Gegenpol, jene Tage, an denen die Haut besonders dünn ist, kleinste Berührungen schmerzen, alles zu laut, zu intensiv, zu schrill erscheint ... und mit negativem Unterton wahrgenommen wird, sich Gegenstände gegen LI verschwören. Sehr gut beschrieben von der Kälte, die in den Pulloverärmel kriecht über den vorwurfsvollen Ton des Telefons, den fallenstellenden Schrank, bis zu den abwertenden Gespächen. Ein besonderes Highlight, die ohrfeigenden Regentropfen. Vielleicht könnte man auch hier gegen Ende das erklärende 'zu verwirrend sind ...' durch ein direktes Sichtbarmachen der Verwirrung ersetzen, und den Leser selbst zur Erkenntnis gelangen lassen, dass Leben ein Balanceakt zwischen den von dir beschriebenen Extremen ist. Was meinst du? Es ist dir in weiten Teilen sehr gut gelungen, die LeserIn direkt miterleben zu lassen, so gut, dass ich meine, dass es der erklärenden Passagen nicht bedarf, die die vorhergehenden Bilder eher schwächen, denn bekräftigen. Liebe Grüße, mona"

01.06.14 - Kommentar zum Text  Aphorismen zum Versagen von  EkkehartMittelberg: "1. Wer nie versagt hat, schätzt den Erfolg geringer. Nie zu versagen, ist wohl doch (zum Glück) eher Utopie ;-). Aber es stimmt schon, wer den Erfolg gewohnt ist, empfindet das wohl als normal und sieht ihn oft gar nicht mehr. Andererseits wird die 'Grenze', ab wann etwas als Versagen empfunden wird bei Erfolgsgewohnten hinaufgesetzt. Jemand wie du, der mit jedem Werk dutzende Kommentare und noch mehr Empfehlungen einheimst, wird eventuell 'nur drei Kommis' als Versagen werten, eine andere (z.B. ich ;-)) freut sich wie eine Schneekönigin, ganze drei Kommis unter ihren Zeilen zu finden. 2. Eine Ursache des Versagens liegt darin, dass man sich zu viel versagt. Das unterschreibe ich sofort. Meine Mutter sagte immer: Du weißt nicht, was du kannst, ehe du es versuchst. Nichts zu tun, aus Angst vor dem Scheitern, bringt um viele mögliche Erfolge. Man versagt sich auch, durch 'Versuch und Irrtum' dazuzulernen und 'besser' zu werden, Erfolgen näher zu kommen ... 3. Mittelmäßige regen sich mehr über Versager auf als große Könner. Ist das so? Ich weiß nicht, mich regt immer nur das eigene Versagen auf, hab damit mehr als genug zu tun! 4. Traumwandler versagen selten. Ja, das hört man immer wieder von 'Schlafwandlern', dass sie in ihrem tranceartigen Zustand nicht abstürzen, gefährlich wirds erst, wenn man sie erschreckt und aufweckt. Ob das für Traumwandler ebenfalls gilt? Ist damit gemeint, seinem Bauchgefühl zu folgen, sich auf seine Intuition, seine Instinkte zu verlassen. Ich meine schon, dass da etwas dran ist. Aber sind wir durch unsere 'Zivilisation' nicht schon oft davon (teilweise) abgeschnitten? 5. Manche reden sich heraus, wenn sie ver-sagt haben. Ja kenn ich, auch an mir selbst! Sehr gelungenes Wortspiel, mit dem dus auf den Punkt bringst :-). 6. Wer in einer Leistungsgesellschaft versagt, ohne an sich zu (ver)zweifeln, erbringt eine Leistung, die aus dem Rahmen fällt. Ja, auch das ist wohl richtig. Und vielleicht wäre hier eine möglich Strategie, es mehr wie ein Traumwandler anzugehen und am meisten auf die 'Innere Zufriedenheit' und dann erst auf die Reaktionen der Außenwelt zu achten? 6. Liebe ist nachsichtig, wenn im entscheidenden Moment die Nerven versagen, aber sie verzeiht es nicht, wenn das Herz versagt. JA!? Lieber Ekki, eine Reihe ganz toller Aphos ist dir hier gelungen, mir besonders nahe, weil ich mich oft mit den Themen Scheitern und Versagen auseinandersetze und ich meine, dass diese Erfahrungen sehr wichtig sind und uns 'träge Gewohnheitsmenschen' in der Entwicklung enorm weiterbringen, wenn wir sie positiv zu nützen verstehen. Liebe Grüße, mona"

30.05.14 - Kommentar zum Text  Es war die Nachtigall von  Isaban: "Wie wenig Worte ausreichen, um die schönste Sache der Welt wunderschön sinnlich zu umschreiben. Liebe Grüße, mona"

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monalisa hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  einen Textserienkommentar,  einen Autorenkommentar und  33 Gästebucheinträge verfasst.

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