Alle 930 Textkommentare von monalisa
23.05.14 - Kommentar zum Text Entschleunigung von EkkehartMittelberg: "Falls diese Erkenntnis dämmert, ist der alte Adam noch lange nicht besiegt Ja, was sich im Laufe von Jahren/Jahrzehnten eingespielt hat, legt man nicht ein- für allemal ab, auch nicht, wenn man der festen Überzeugung ist, dass man das tun solllte. Die alten Muster schleichen sich unwillkürlich immer wieder ein. Da hilft nur, sich das immer wieder bewusst zu machen und gegenzusteuern, in Achtsamkeit den eigenen Rhythmus zu entdecken und ihm zu folgen. Keine einfache Übung, lieber Ekki :-), zumal der Leistungsanspruch, der unsere Gesellschaft dominiert, von vielen internalisiert wurde und sie sich selbst permanent antreiben. Liebe Grüße, mona :-)"
22.05.14 - Kommentar zum Text mein vater ist könig von sandfarben: "Dein Text hat mich betroffen gemacht, Christa! Da wird ein Vater zum 'Wunderwuzi' aufgebaut als Ausgleich dafür, dass er nicht da, dass er keine Vater ist, der am alltäglichen Leben und Lernen und Erwachsen-Werden Anteil hat. Traurig und besonders eindringlich, weil die kindliche Sehnsucht nur verhalten anklingt. Besonders das '... ließ er mich und den tabakgeruch im schrank zurück' bringt zum Ausdruck, was dieses Zurückgelassen an Selbstzweifeln auslöst, die durch Träume (von vielen Ansichtskarten) nicht wettgemacht werden können. Liebe Grüße, mona"
21.05.14 - Kommentar zum Text vermint von Perry: "Es gefällt mir, wie auch Dirk schon angemerkt hat, hier die doppelte Lesbarkeit von 'hausgemachten' Naturkatastropen und einer innermenschlichen Dimension. Nur hier habe ich etwas Probleme im Verständnis: land unter heißt nichts anderes als aufzutauchen aus den sünden der vergangenheit wäre das nicht eher ein 'Abtauchen' ? Liebe Grüße, mona"
20.05.14 - Kommentar zum Text Sportsfreund von Didi.Costaire: "Ja, Dirk, ich glaube diese sonnenbankbraun-gebrannten, Studio-Sportler im Kabrio gibts wirklich.Mir gefällt formal besonders die Häufung der 'o' im ersten Terzett, als Zaunpfahlwink für die Idio-tie, die da betrieben wird. Nun, ich kann das leicht sagen, ich zieh mir ein Shirt über und die Laufschuhe an und los gehts durch Flur und Wald. Und trotzdem finde ich oft nicht die Zeit dazu, weil ich am PC hocke und KV vorziehe :( Gut getroffen, auch rhythmisch, rasant durch die 4-hebeigen Verse, da kommt kaum zum Schnaufen. Liebe Grüße, mona"
19.05.14 - Kommentar zum Text Sprengstoff von Irma: "Eine recht explosive Nonarime, liebe Irma, bildlich und sprachlich sehr dicht mit einem auf den ersten Blick ungewöhnlichen Ende: das mit Blindheit geschlagene Opfer behält sein Lächeln, während der Täter mit finsterer Miene vor Gericht steht. 'Ist das Opfer über die tatsächliche Erblindung hinaus geblendet vom 'Charme' des Täter, ihm ergeben, verfallen?', so könnte man sich infolge fragen. Jedenfalls scheint ER eifersüchtig über SIE zu wachen und beim geringsten oder auch gar keinen Anlass zu explodieren, was ihm nichts als seine finstere Miene einbringt und beiden das Leben zur Hölle macht. Formal finde ich den Haufenreim V4/5 'sticht – dich – Sichtfeld' sehr gelungen, weil er Tempo macht und die mehrfachen Stiche gut wiedergibt; in V5 wird es dann für mich etwas schwierig, flüssig weiterzulesen, weil ich 'blitzschnell' auf beiden Silben betonen und 'Aussichtslos' wiederum betont beginnt, sodass ich zweimal einen Hebungsprall übergehen muss, was mir nicht ganz ohne Stocken gelingt. Das läuft hier diesem 'blitzschnell' zuwider, vielleicht ist das Absicht – vielleicht ergibt das einen Zeitlupenmitschnitt, der später immer wieder abgespult wird, ohne dass man ihn stoppen kann? Ich mag das 'nichts hilft' über den Zeilensprung hinweg, wobei ich das 'hilft' auch betont lese und den unbetonten Auftakt übergehe, die nachfolgende Pause und der neue wieder betonte Ansatz mit 'Sie' verleihen der Erblindung ganz besonderes Gewicht. Das find ich stark! :-) Dein Einschub '(man mag es kaum glauben)' finde ich dann aufgrund der durch das Metrum vorgegebenen Betonung weniger günstig: man mag es kaum glauben. Vor allem das starke ES. Insgesamt wieder hervorragend in Szene gesetzt, Irma! Ich hoffe, du nimmst mir den pingeligen Detailblick nicht übel. Implosiv hineingezogen, mit lieben Grüßen, mona"
19.05.14 - Kommentar zum Text Abano, Impressionen aus einer italienischen Kurstadt von EkkehartMittelberg: "... die Mythen sind unsterblich Ein Trost in unserer schnelllebigen Zeit, lieber Ekki, dass es Weisheiten und Wahrheiten gibt, die so grundlegend sind, den Sehnsüchten und Bedürfnissen der Menschen so unmittelbar entspringen, dass sie all das überdauern. Ja, diese Mythen verbinden uns auch mit Generationen, die vor uns gelebt haben, und jenen, die nachfolgen werden, und schaffen so eine Brücke zwischen den Wurzeln im Gestern, dem Zwiespalt im Heute und der Unsicherheit der Zukunft. Gerade diesen Zwiespalt im Heute, das Neben-, Nach- und Miteinander vieler Strömungen und Einflüsse, ist dir sehr gut gelungen am konkreten Beispiel der italienischen Kurstadt zu verdeutlichen. Liebe Grüße, mona"
18.05.14 - Kommentar zum Text auge um auge von Nachtpoet: "In Anlehnung an das Alte Testament (Auge um Auge) aber nicht von Rache getrieben sondern von Sinnlichkeit und Lust beflügelt :-). Ja Ralf, das hat was! Auch dieses 'uns um uns um uns zu sein' das die Grenzen zwischen Ich und Du zerfließen lässt zu einem Wir, das aber doch jedem das seine bleibt, gefällt mir :-) Meiner Meinung nach müsste es aber 'einem jeden sein wir' oder 'ein jeder sein wir' oder 'jedem sein wir' heißen, oder? Die ganze Nacht aufzuküssen finde ich auch schön :-) Ich weiß nicht, ob ich die Protagonisten am Ende schlafen gehen lassen würde, wenns mein Gedicht wäre. Ich glaube, ich würde da ein wenig offener bleiben und sie 'trotzdem hungrig bleiben' lassen. Durch das 'Schlafengehen' wird die sinnliche Stimmung abgeschwächt bis aufgehoben (so empfinnde ich es wenigstens), während 'hungrig' gerade das Gegenteil ausdrückt. Aber vielleicht wolltest du das gerade so, um anzudeuten, dass die beiden in je eine andere Richtung schlafen gingen, in ihre eigene Eisamkeit zurückkehren, ehe sie satt werden? Wie auch immer, mir gefällt dein 'Auge um Auge', das einander 'Nähe mit Nähe, Gutes mit Gutem vergelten' ausdrückt :-) Liebe Grüße, mona"
16.05.14 - Kommentar zum Text Lebensbereiche von unangepasste: "Ich denke bei deinen Zeilen: Es gibt einfach Gefühle, die im 'stillen Wasser' belassen werden wollen, vielleicht sich da auch erst allmählich entfalten und entwickeln wollen; gewaltsam an die Luft gezerrt gehen sie jämmerlich ein. Ich könnte mir da beispielsweise ganz konkret ein 'Ich liebe dich' vorstellen, das der 'Angler' fischen möchte ... der Druck an der Luft macht aber die aufkeimenden Gefühle zunichte. Aber es sind natürlich alle Arten von Gefühlen denkbar, auch Ärger und Zorn, dem das hartnäckige, ausdauernde und wie ein Angler geduldige LD auf dem Grund aufspürt, die da heraufgeholt an Kraft verlieren ... Ein tolles Bild hast du dafür gefunden, das einerseits klar, andererseits aber auch offen ist für individuelle Deutungen. Gern gelesen, liebe Grüße, mona (Kommentar korrigiert am 16.05.2014)"
15.05.14 - Kommentar zum Text Versteck von unangepasste: "Das 'in den Einwänden Sitzen' gefällt mir ganz besonders; da sitzt man wie eingemauert, dabei sind die Einwände möglicherweise dünn wie Papier. Auch das 'sich Bäumen' der Tapeten ist ein gelungenes Bild dafür, dass nicht mehr alles so passt wie 'vor langer Zeit' - wird Zeit mal ein wenig am Himmelblau und der Tapete zu kratzen, mir scheint, da ist ein tapetenwechsel überfällig. Der erste Teil 'springt' mich nicht so unmittelbar 'an'. das macht aber nichts, der zweite dafür umso mehr :-) Liebe Grüße, mona"
15.05.14 - Kommentar zum Text faltenzeiten von sandfarben: "Ein sehr fühlbares Bild, liebe Christa, das Alter kriecht am Fensterbrett entlang und Einsamkeit lauert in einer dunklen Ecke, Lebenszeit verdunstet allmählich und hüllt Erinnerungen in feinen Nebel ... So, ein paar meiner Gedanken zu deinen Zeilen, die ich sehr gern mag. Liebe Grüße, mona"
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