Alle 2.281 Textkommentare von Graeculus

12.01.24 - Kommentar zum Text  Wie gesteht man einem Mann seine Liebe? und Wie geht man mit Liebe um? von  Mondscheinsonate: "Inzwischen bin ich mir überhaupt nicht mehr sicher, ob ich Deinen Standpunkt richtig verstehe. Zunächst habe ich nämlich angenommen, Du würdest Dich bei erotischen Beziehungen gänzlich gegen das Versprachlichen wenden - was mich überrascht hat, da ja wir beide praktisch alles, was uns durch den Kopf und das Herz geht, in Sprache umsetzen (auch wenn ich weit weniger davon veröffentliche). Diese erste Annahme paßte also nicht zu dem, was ich erlebe, weder bei Dir noch bei mir. Jetzt habe ich eher den Eindruck oder Verdacht, daß Du nicht den verbalen Ausdruck von Gefühlen als solchen abwehrst, sondern daß Du das nur - warum auch immer, das wäre noch eine andere Frage - auf andere Weise tust, nämlich ohne Verwendung des ominösen Wortes "Liebe". Sicher bin ich mir darin allerdings nicht, ob ich das richtig verstehe. Deshalb eine Nachfrage. Dies gilt vielen als das schönste Liebesgedicht der deutschen Sprache: Meine Ruh ist hin, Mein Herz ist schwer; Ich finde sie nimmer Und nimmermehr. Wo ich ihn nicht hab, Ist mir das Grab, Die ganze Welt Ist mir vergällt. Mein armer Kopf Ist mir verrückt, Mein armer Sinn Ist mir zerstückt. Meine Ruh ist hin, Mein Herz ist schwer; Ich finde sie nimmer Und nimmermehr. Nach ihm nur schau ich Zum Fenster hinaus, Nach ihm nur geh ich Aus dem Haus. Sein hoher Gang, Seine edle Gestalt, Seines Mundes Lächeln, Seiner Augen Gewalt, Und seiner Rede Zauberfluß, Sein Händedruck, Und ach, sein Kuß! Meine Ruh ist hin, Mein Herz ist schwer; Ich finde sie nimmer Und nimmermehr. Mein Busen drängt Sich nach ihm hin: Ach, dürft ich fassen Und halten ihn Und küssen ihn, So wie ich wollt, An seinen Küssen Vergehen sollt! (Faust I, Verse 3374-3413) Jetzt kommt meine Frage: Ist das so für Dein Empfinden in Ordnung? Kannst Du eine solche Intensität der Empfindung ausdrücken, wenn nur das Wort "Liebe" außen vor bleibt? Eigentlich sollte ich das wissen, denn wir kennen uns ja lange genug; aber ich bin jetzt tatsächlich durch die Stärke Deines Widerspruchs verunsichert. Und selbstverständlich kommt es mir nicht allein auf das entsprechende Wort an, sondern darauf, daß man das, was man gegenüber einer Frau bzw. einem Mann empfindet, in Sprache ausdrückt."

12.01.24 - Kommentar zum Text  Emanzipation, missglückt von  AchterZwerg: "Das ist schlecht. Aus eigenem Erleben kann ich aber über den Beginn einer Beziehung eher sagen: "Er hofft, daß sie sich nicht ändert; aber sie ändert sich. Sie hofft, daß er sich ändert; aber er ändert sich nicht." Kommentar geändert am 12.01.2024 um 00:30 Uhr"

12.01.24 - Kommentar zum Text  Philosophie ( Immanuel Kant ) von  Hobbes: "Nam Sibyllam quidem Cumis ego ipse oculis meis vidi in ampulla pendere, et cum illi pueri dicerent: Σίβυλλα τί θέλεις; ἀποθανεῖν θέλω. Stammt von Petronius Arbiter und wurde von T. S. Eliot als Motto für "Waste Land" verwendet. Immer mehr kann ich's der Sibylle nachempfinden."

12.01.24 - Kommentar zum Text  7 Messerstechereien von  Koreapeitsche: "Solche Phasen sind aber sicher selbst für einen altverdienten Punk eine echte Herausforderung."

11.01.24 - Kommentar zum Text  Das Leben ist von  Teichhüpfer: "Zum Alter hin wird der Licht-Anteil dann etwas weniger, während in der Jugend noch alles leuchtet."

11.01.24 - Kommentar zum Text  Massenware 2024 von  Jedermann: "Muß bzw. sollte am Ende eines Drabbles nicht ein Pointe stehen? Lediglich 100 Wörter zu schreiben ist ja sonst keine große Herausforderung."

11.01.24 - Kommentar zum Text  Ain't no mountain high enough... von  Mondscheinsonate: "Kaum zu glauben. Der Mann ist ja wie aus dem Bilderbuch. Du führst eingangs, um die Belastung der Frau anzuzeigen, vier Kinder ein. Die verschwinden dann aus der Geschichte, obwohl man erwarten sollte, daß sie in diesem Konflikt eine wichtige Rolle spielen. Aber nein, es ist die Schwester, die den Mann vom Friedhof weist."

09.01.24 - Kommentar zum Text  Altes Ehepaar von  Mondscheinsonate: "Siehst Du? Du brauchst lediglich nicht blöd sein."

09.01.24 - Kommentar zum Text  Verroht von  Mondscheinsonate: "Meinst Du wirklich, daß es "damals" besser war? Die Gemeinheiten, die man heute anonym im Netz äußert, waren die nicht schon vor der 30, 40, 50 Jahren vorhanden: in den Köpfen, in den privaten Gesprächen? Ich kann mich gut erinnern, wie Jungen, wenn sie unter sich waren, über Mädchen gesprochen haben. Zum Schämen. Manches davon ist sogar an die Öffentlichkeit gelangt, z.B.: "Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Etablishment." Eine Generation weiter zurück: "Mädchen, macht die Beine breit - Deutschland braucht Soldaten!" Kurz gesagt: Es wird anders, aber es bleibt schlecht. "Der Mensch", so sagte Kant, "ist aus krummem Holz geschnitzt." Kommentar geändert am 09.01.2024 um 13:11 Uhr"

08.01.24 - Kommentar zum Text  Gedanken von  Mondscheinsonate: "Ich habe nicht den Eindruck, daß Deutschunterricht, selbst das Germanistikstudium, kompatibel ist mit dem, was ich als Liebe zur Literatur empfinde. Möglicherweise hängt es damit zusammen, daß Deutschlehrer oder -professoren verhinderte Schriftsteller sind. Das ist nur ein Aspekt dessen, worüber Du schreibst, aber der, der mich vor allem berührt. "He who can does, he who cannot teaches." (George Bernard Shaw) Deutsch zu unterrichten und Literatur zu lieben, das sind zwei ganz verschiedene Paar Schuhe."

Diese Liste umfasst nur eigenständige Textkommentare von Graeculus. Threads, in denen sich Graeculus an der Diskussion zu Textkommentaren anderer Leser mit Antworten bzw. Beiträgen beteiligt hat, findest Du  hier.

 
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Graeculus hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  einen Buchkommentar,  einen Rezensionskommentar,  einen Autorenkommentar,  16 Gästebucheinträge,  87 Kommentare zu Teamkolumnen und  2 Kommentare zu Kolumnen verfasst.

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