Alle 374 Texte von sandfarben

und in diesem neuen jahr und zeit werden die fragen nicht enden und die antworten zwischen lachen und weinen du wirst immer dort sein

im vorbeigehen sammeln die erinnerungen ein paar worte ein die vollmondgelben flüstern in einer sprache die ich nicht verstehe und die blauen sind bescheiden wie die nacht eines tages werde ich fremdsprachen lernen und meine memoiren...

vor der haustür streife ich den kitsch aus den augen die stimme lege ich reimlos an der garderobe ab an tagen ohne bedeutung mache ich notizen damit ich nichts vergesse die wand kennt mich und der lampenschirm wenn das telefon klingelt bin ich...

Aus dem blatt fällt purpur wo das gedicht war die zeile mit der liebe und deine musik wirbelt meine seele im takt ich hätte so gerne geglaubt und all die farben gepflückt [davon werde ich dir nie erzählen] stattdessen...

man hat mich eines wortes beraubt es heißt wohl liebe ich richtete mich auf aber die teile passen nicht mehr zusammen

dunkelheit und kälte fort gespült winterfrost auf der haut und schnee dort wo du nie warst blättere ich das leben ein bisschen weiter

von diesem nichts gesagten weiß ich dass schweigen - manchmal - die härtesten worte hat

an schüchternen tagen flüstert der baum fallen blätter leise windlaunig auch mein leben ohne dich in nur einem einzigen gedicht steht dein name

aus dem herz verloren ein blick fällt auf den boden wer bückt sich schon nach alten blicken oder sucht nach vergebung auf der anderen seite stehst du mit einem lächeln in der hand ich reiche dir einen kuss dort wo schattenworte leben halte ich...

Tatsächlich liebe ich dich nie mehr als du jemals ahnst vorbei an den stummen blicken ziehen die nächte ihre träume aus ein verwaschenes wünschen wir könnten uns finden in einer anderen Welt ganz egal wie weit wir blicken...

in der erinnerung / formen die gedanken luftblasen / ich falle / mutter hält mein herz / in der hand / sie spricht die sprache des lachens / ihre worte springen aus den augen / und ich ahne nichts / vom leben auf der straße / mein mund saugt an...

wärst du mir gesicht an gesicht finger auf der haut und näher als näher mitten im sprechen eine berührung und das herz sperrangelweit offen ist näher als näher deinem auch wenn du gehst dich nicht umdrehst ich hab gewettet

nun gestehe ich unter vier augen blicke wo haut und hauptschlagader das gewicht der wahrheit als wäre eine liebe angekommen als reisender oder einer auf der flucht

auf unserer reise nach paris gibt es kein schicksal wir schleichen zwischen realität und grenzen und schreiben ansichtskarten liebe grüße und so weiter die stadt ist laut und wärmt die haut ungesagtes haftet auf den pflastersteinen trägst...

immer wieder sprühst du graffiti an die herzwand neonfarbene symbole in deiner sprache fremd wie der falter der aus der blutbahn flieht seine flügelschläge erinnern mich

Auf dem Tisch ein Teller und ein Mund. Der Mund kaut das Messer. Der Teller heißt Marie und der Mund Heinz. Wie das Ketchup. Sie sprechen selten. Wenn – dann über das Wetter. Vom Schnee, der nicht fallen will. Von der Sonne, die zu heiß ist....

Brief an einen Narzissten / Heute weiß ich, dass unsere Wahrnehmung des Erlebten völlig verschiedener Natur ist und dass du unseren Erlebnissen nicht den Wert beigemessen hast, wie ich. / Wie oft fragte ich dich in den letzten Jahren: warum...

hereingefallen immer wieder man fällt so leicht wenn man fliegen möchte fast wäre ich traurig doch seit ich springen kann [man lernt das mit den jahren] schwinge ich mich leicht über dich und andere irrtümer

mit dem stift schreibe ich gedichte in die leeren stunden entlasse sie in freiheit und im irgendwo blättert jemand die tage um sandgrau sind die flüchtigen

ja ich weiß bin über dein herz gestolpert lag so auf meinem weg hin- und reingefallen tollpatschig aber auch an- und aufgehalten hast du mich über die jahre hinweg immer wieder dieses herz im glück krümelt und bleibt sand aus stein

liebe braucht kommas gedankenstriche ausrufe- und fragezeichen du hast sie auf den punkt gebracht

spuckst du mir das letzte unglück ins gesicht deines damit es meines sei

hinter dem vorhang mit nachttiefem schweigen wo die buchstaben leer sind wie ein gefäß das nichts mehr füllt und die stimme keine Kraft hat für ein einziges wort

nun welkt auch der augenblick und du sagst es kümmere dich nicht dass ich dich liebe du faltest die jahre heute ist samstag tag eins nach dir und vor tausend sonnen

die stunden hängen gebündelt an der zeit es ist nacht und die schwärze versteckt die zeiger an der wand du legst mir deine stimme in die hände wie damals und die worte haben schon wieder kein gewicht

stürme in tausend und eine erinnerung fragmente aus seide und musik zu der niemand lange tanzt den geschichten folgend webt glück sprachen in die unendlichkeit zwischen abend und morgen wie ein kranich seinen flug in den himmel

zwischen all den jahren warten ungeduldige träume wie sie auf papier geformt die hand ausstrecken als mein schutzschild gegen den frost lese ich uns gedichte in die nacht du atmest fernweh auf meine blasse haut mir scheint fast so als würdest...

neulich habe ich / die lebenslinien / an den handflächen ausradiert / den rhythmus des schicksals unterbrochen / sozusagen / man sagt / die zukunft liege auf der hand / deshalb habe ich / mit blauer tinte / neue motive gemalt / papier für die...

mit den händen sammelte ich den schnee spürte tau wasser und dann einfach nichts mehr

tauen zu wasser sagt man wenn man über liebe spricht dabei kenne ich sie nicht persönlich einmal begegnete ich ihr im spätherbst sie trug einen lila mantel und einen regenschirm sie nickte nur im vorbeigehen ich blieb stehen und schaute ihr nach

neulich schrieb mir jemand / auf der bettkante / wäre noch platz / und malte blumen / auf die seite / wo sonst / nur worte stehen / später / entschuldigte er sich / löschte die blumen / aus der mitteilung / oder warf sie / von der bettkante /

meine herzschläge flüstern leicht wie in weichspüler getaucht du bist mein mensch VORSCHLAG VON w-m: meine herzschläge flüstern in weichspüler getaucht bist du mein mensch

ich bin fluss der ins meer mündet die wale kennen mich sie fragen nach den tagen die sich nicht zähmen lassen und nach dem mond der sich im wasser spiegelt ich kenne die antwort nicht und ströme seitwärts

wir haben uns / damit ist alles gesagt / und alles verschwiegen / die nacht bricht / unser geheimnis / legt sich wort um wort / um unsere körper / umschlungenes bekenntnis / deine haut duftet blau / ich atme dich stundenlang / tiefer...

papierschiffe tragen worte über das leben an den klippen treffen sich lippen und haut haftet tintenblau der anfang eines namens den keiner mehr ruft die schrift verbleicht im sonnengelb

verknotet die fäden zu einer geschichte hat mein leben das muster eines leoparden du bist saharawind in meinen gedichten sandfarben sind die tage ohne dich wie ich dich liebe kann ich dir nicht sagen

dieser launenhafte mond ein großer schritt für die menschheit ich nur ein staubpartikel im universum hinter den bergen sagt man gäbe es noch einen horizont der reiche bis zum meer abends ertrinkt darin eine blutrote sonne nach dem...

auf der stuhllehne hängt verwaschen zeitlosigkeit und von den wänden blättert das lied vergangener farben mondsüchtig streicht die nacht um das haus die sehnsucht zerknittert unter dem laken immer wieder stehst du neben dem schatten und...

in dieser nacht hängen die gedanken zum trocknen an der leine windstill die lippen sie schreiben worte unbestechlich und bedacht bis an den rand unter der stehlampe im matten licht und eine tasse grüntee zum trost

mit offenem mund himmelwärts schneeflocken schmelzen lassen tausendsiebenhundertzwanzig mal kaltgepresste offenbarung so wird es nie mehr sein

heute schweigen die gedichte sie haben ihre worte auf eis gelegt bricht aus dem atem die stille

so wie dein blick nun über die wand kriecht und zurück halte ich deine hand nur die augen haben das immergrüne strahlen die sprache hat man dir getötet die hände / die beine was ich dir sagen will [will so viel sagen] schweige ich mit dir...

es gibt keine schuld und kein verlangen nach der verlorenen sprache den blick ans ufer geschwemmt verliert sie sich in den gezeiten an anderen tagen spulen wir die stille auf laufen und laufen als würden wir am ende doch noch etwas finden

Wir hatten eine Katze und einen Regenschirm. Wir hatten einen Raum für glückliche Momente und einen Raum für die Einsamkeit. Vom Fenster aus konnte man die schneeverhangenen Berge sehen. Zu weit, sagtest du manchmal, viel zu hoch für so...

was ich brauche sagt die vorbeigehende doch sie ist schon weiter des weges zu schnell um nachzufragen [als ob es mich was anginge was die fremde bräuchte] eine zigarette vielleicht ein neues handy / kredit / eine kopfschmerztablette einen...

die kindheit schläft im nebenzimmer zwischen den puppen und den regentagen ein mantel aus loden mutter steht am herd eine kittelschürze schützt ihre kleider tage dauern ewigkeiten die fenster angeschlagen dass man das draußen nicht mehr sehen...

auf der jagd nach dem duft in den zeilen deines gedichtes und dem fensterblick in das herz das sich dabei öffnet gäbe es eine zeit des näherkommens um dem frühling einlass zu gewähren

müde blicke an der hauswand graffiti im vergessenen prunk lehnt ein mensch mit zigarette und zeitung samsung werbung auf der kirche gott ist jetzt erreichbar mit touchscreen ein schloss ohne könig rudolf hat sich erschossen den jogger im park...

zeitbestimmt fügen sich momente auf die wimpernschläge legt sich tau wir versprechen uns nichts während jahre vorbeiziehen aus den augen schält sich das herz zweigeteilt du wartest auf dem gehsteig eines anderen lebens auf ein zeichen

plötzlich packtest du dein herz ein auch wenn ich nicht mehr sicher bin ob du wirklich eines hattest oder ob es nur der reisepass war oder ein stück brot für die reise .... ich bin vergesslich geworden mit den jahren...