Alle 379 Texte von lesezeichen

in diesen umgeknickten liegst du am unteren ende und zählst die jahresringe kratzt dir die rinde vom leib nackt und unschuldig ausgesetzt den stürmenden winden der kalten jahre

der morgen fädelt sich in den tag ins viereck des fensters fällt ein stückchen himmel noch einmal umdrehen [ich ziehe den lidstrich nach] die vergangenheit stapelt längst vergessenes reihenweise die straße ist leergefegt gedankenverloren der...

dass die tage kürzer werden / nicht nur im kalender / und gefühle / keine haltestelle finden / davon sprichst du / und von der zeit / der entbehrungen / alles ist wahr / und alles gelogen / in einem langen leben / man geht barfuß /...

die apfelbäume ersetze ich durch neue jedes jahr meine falten aus den augenwinkeln stärken - bügeln die zeitung vom achten dezember 1981 ungelesen im briefkasten alle uhren entsorgen die stunden verschütten es gibt keine zeit...

und auf die wimpern legt sich dieses DU einzigartig und leicht wie schneefall ein gefühl von wehmut auf meiner haut wenn ich die augen schließe wirst du gegangen sein

manchmal schlage ich auf dem friedhof die zeit tot mit denen die es schon sind sie ruhen in frieden im glauben an die auferstehung wie sie da liegen und ich hoffe keine ewigkeit lang ruhen zu müssen will ich doch tanzen und gedichte schreiben...

meiner kindheit schläft noch die einäugige puppe zeichnet die nacht eisblumen ans fenster schon damals träumte ich vom leben vor dem tod

es ist kein zeichen / wenn dir die katze / über den weg läuft / oder der schornsteinfeger / das schicksal zeichnet nicht / mit kreide auf asphalt / zieht nur unsichtbare fäden / durch das geäst / einer zeit /

Silbergras gedeiht nicht auf dem fensterbrett du pflückst ein bisschen liebe aus der vase und sonnenlicht schaut spaltbreit durch die offenen gardinen du zählst die strahlen die noch bleiben werden bis mittag sagst du sind es noch genau drei...

zuerst fliehen die worte über die berge bis zum gipfelbuch tragen sie die letzten buchstaben unsere gedanken erblinden es fällt der vorhang wie im theater dann stehen wir da mit einer handvoll regen

durch die lüfte getanzt getrieben vom aufwind hoch hinaus in die endlose weite des horizontes mit dir wenn du dich losgelöst hättest

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hinter diesem magischem lachen sachen machen die wilde mit dem offenen herzen die farben verspeisen und den sommer suchen verfluchen die tage die last der gedanken vierundzwanzig stunden vergessen und das essen auf dem teller nach den kindern...

immer noch träume ich mir schnee vor das fenster und den ausblick auf frieden in den falten meiner liebe immer noch träume ich mir die ungelebten jahre

einmal nur oder zweimal in diesem leben oder im nächsten will ich einen steinschlag zu dir und immer bleiben einen herzwurf entfernt

schon seltsam wie mein leben immer wieder die sehnsucht von den herzwänden kratzt wohl wissend dass diese farbe keinen löschfaktor hat

Irgendwer hat die leitplanken gerade gebogen und die blutspuren verwischt ich sehe dich immer noch du lachst verschmitzt über ein missgeschick und dieses lachen schraubt sich in meine haut stück für stück halte ich die luft an...

die stunden hängen gebündelt an der zeit es ist nacht und die schwärze versteckt die zeiger an der wand du legst mir deine stimme in die hände wie damals und die worte haben schon wieder kein gewicht

passt in den kleiderschrank wo das grobkarierte kleid das mutter nähte und die schwarzen strümpfe die ich tragen musste zum schämen reichten ich hatte eine kindheit im spiegelbild der eingangstür wo ich grimassen schnitt bis ich mich vor mir...

tagsüber sommerworte formen kirschen essen und pferde stehlen und nachts von liebe träumen

steinherzig bricht das wort am nebentisch reimlos streifen blicke durch strophen als gäbe es dahinter keine andere welt ein synonym bin ich dir für wilden honig und tage im zwischenlicht

neulich bin ich umgezogen im treppenhaus begegnet man sich nickend nur der mann von wohnung neun spricht mit den augenbrauen

um jahresbreite haben wir uns verpasst ein lebenslauf durch geäst und leise schritte in den stammbaum geritzte zeichen ein gedicht über den sommer wo du nie angekommen bist

und in die augen legst du mir abschied gehst und gehst durch tag und jahr schmerzgeliebt noch einen winter lang

verlasse dich nicht auf mich verlasse mich lege schattenworte auf das fensterbrett und halte mich in der erinnerung wie ein gedicht aus alten zeiten ich glaubte immer an wunder auf sie ist verlass

mit den händen sammelte ich den schnee spürte tau wasser und dann einfach nichts mehr

auf der stuhllehne hängt verwaschen zeitlosigkeit und von den wänden blättert das lied vergangener farben mondsüchtig streicht die nacht um das haus die sehnsucht zerknittert unter dem laken immer wieder stehst du neben dem schatten und...

vater fuhr übers meer kofferbeladen ließ er mich und den tabakgeruch im schrank zurück er trinkt cola mit indianern sagt mutter und schrubbt die böden im nachbarshaus vater ist könig von amerika regiert und schickt mir...

in dieser nacht hängen die gedanken zum trocknen an der leine windstill die lippen sie schreiben worte unbestechlich und bedacht bis an den rand unter der stehlampe im matten licht und eine tasse grüntee zum trost

haben die farbe der brombeere sie spannen seile der sehnsucht zwischen die regenrinnen wortfetzen schleichen durch die ritzen des kaputten gartenzauns man hält den augenblick in der hand manche tage werfen wahllos worte an die wand an den silben...

hat ihre eigene sprache vom flüstern bis zum wörterfall bleibt manchmal nur das gewicht des schweigens (auf den schultern)

die zeit ist weiblich und leichtfüßig wie die nacht fädelt sie jahrhunderte und liebe ein aus feinem tüll und grobem leinen verspricht und hält nicht mund noch hand

am liebsten mag ich diese weißen blätter im herbst wenn der nebel über dem talkessel hängt und der wind sich um das haus schleicht wie ein alternder räuber dann tauche ich ein in dein gedicht als könnte ich dich erkennen in den wortspielen...

von diesem nichts gesagten weiß ich dass schweigen - manchmal - die härtesten worte hat

sagte mein achtzehnjähriger sohn ich solle doch gedichte mit aktuellen themen schreiben nicht über liebe und diesen ganzen kinderkram vielleicht über die situation in griechenland oder die bootsflüchtlinge vor lampedusa über...

einige der eingeladenen worte blieben nach der vollversammlung an der theke mit einem glas wein in der hand alle waren gekommen die wichtigen und die GROSSEN mit dem scharfen ß auch die umlaut hässlichen die v rr ck e ü t e n die immer...

Jeden morgen kämme ich worte aus der sehnsucht die tiefen lege ich auf meine haut sie wärmen die leichten fliegen nach amerika ich wünsche mir ein wort in dem du mich nicht finden kannst

meine wunden tragen schattengewänder aus dünnem chiffon und sitzen als einsame gefährten am wegesrand manchmal halte ich inne ein windhauch streift - das leid ahnend - die verletzbarkeit meiner seele Textvorschlag von niemand: meine wunden -...

zwischen all den jahren warten ungeduldige träume wie sie auf papier geformt die hand ausstrecken als mein schutzschild gegen den frost lese ich uns gedichte in die nacht du atmest fernweh auf meine blasse haut mir scheint fast so als würdest...

fiebrig spuckt der riese sein innerstes in die einsame stille ein wütender löwe im launenhaften fauchen durch die schwärze des tales [eine frau füllt ascheregen in plastikflaschen] aus erkalteter lava bricht ginster und...

angereiht an herzzeilen blieb nur die farbe des schnees und mein atem du hättest nicht gehen sollen einfach so mich zurücklassen im straßenlärm des lebens neben fremdmenschen die ich nicht fühle wir hätten worte gefunden vielleicht sogar...

darüber könnte ich ganze romane schweigen

verknotet die fäden zu einer geschichte hat mein leben das muster eines leoparden du bist saharawind in meinen gedichten sandfarben sind die tage ohne dich wie ich dich liebe kann ich dir nicht sagen

auf den bergen sind die worte dünn geizend blüht das wilde zwischen steinen wir flechten blumenkränze und ein bisschen liebe zu spä;t schreist du das echo wiederholt das immer wieder

ob ein sommertraum / den winter überleben wird / auf dem friedhof / hat man den tod bereits überwunden / ich setze ein paar tulpen / in die erde / und kratze rost vom eisenkreuz / seit ich nicht mehr weinen kann / ist meine haut ein welkes...

der winter schält die farben / aus der landschaft / ich schaue in den schneehimmel / fliege hoch und höher / strecke die zunge raus / die kindheit schmilzt im mund / es treibt mich in die lüfte / so hoch und schnell / flocken auf den...

wohin geht der schnee wenn er schmilzt wohin die liebe

das laute aufgesogen sturmböen im gemüt und die tage in die haut geritzt nun faltet großvater das leben zusammen im fahlen licht des endes sagt er bleibt nur ein wort

mit nichts nur mit einem lächeln und wie sie sich abwendet als gäbe es nur dieses eine ein leben lang

die wahrheit ist dass ich warte tage und jahre im regen und schneegestöber stehend und laufend die wahrheit ist dass ich dir erzähle es gäbe einen sommer und einen holzhaufen hinter dem haus