Gedichtgedichte

In stillen Stunden trägt die Schrift den Körper der Vergangenheit durch Welt und Raum, Verzicht befreit die in der Tiefe am Gefühl gedeihen. Der Traum, der seinem Ursprung einen festen Sitz verleiht, belebt den Willen ständig neu. Denn wer...

Die meisten Menschen verstanden ihn nicht. Begab er sich jedoch herab auf ihr Niveau, verstanden sie sogar die Welt nicht mehr.

Die Sonne steht am Himmel, der Mond am Firmament, doch über den Dingen steht sicher nur der Mensch.

Die vorgelebte Zeit ist fast schon abgeschrieben, der Hitze feuchter Atem bleibt, an Rändern, welche längst der Wachtraum treibt ist alle Wirklichkeit zurückgeblieben. In Wellen, die das Schema leicht verschieben, damit es sich die Zukunft...

Es wintert. Der Ofen wärmt, doch unsere Herzen sind klein. Es wintert. Wie lange wird der Rauhreif unser Begleiter sein? Es wintert. Kristallklar schneit es nun flockenfein. Es wintert. Wie hartgefroren können Türen sein? Es wintert. Gestern...

Ich bin schön und widerlich, Unsagbar undankbar. Du wärst gern so schön wie ich. Dein Neid, unverhüllt, Deine Sehnsucht, ungestillt. Ich zereiß mein Spiegelbild. Mein Angesicht Verachte ich. Was ich seh, kannst du nicht sehn. Du siehst nur:...

Sie überbieten sich mit losen Sinnen. So lose wie ein Schwarm von Weisheitszähnen, die müd in einem faulen Maule schwimmen, sich als Gebiss in Gottes Plänen wähnen. Wie traurig ihre Worte und wie schaurig vermehrt sich ihr Gefühl von...

Dumme Gedichte über Gedichte Dummer schreiben Stilvoll die Zeit vertreiben - klüger scheißen!

Die Acht steht! Da: Der Kaffee trinkt sich von allein. Es ist bewölkt und grau in grau: Der Dichter wird aus sich nicht schlau, Und aus der Welt erst recht nicht! Nein, „Das kann doch nicht das Leben sein!“ Doch der, der sich zu Ordnung...

Wie Gedichte entstehen (die wahre Wahrheit) Der Dichter sieht Gedichte kalben Und staunt laut: „Die vermehren sich!“ Sie formen sich zu vollen Halben, Dann zu Dreivierteln, Siebenachteln, Neunzehnteln, bleiben müde liegen. Er sammelt sie in...

Manchmal ist ein großes Wort du hörst es an jedem Ort doch was bedeutet es ganz schön tollen stress doch was genau ein Zwischenbau in einem Satz und wer nimmt ihn sich Der Spatz

Nichts hört Nichts sieht Nichts war Nichts passiert Nichts schläft Nichts erträgt Nichts erschlägt Nichts geschieht Nichts beschwört Nichts weint Nichts vereint Nichts kommt Nichts exklusiv Nichts gewesen Niemand

Willi will. Willi will wollen. Willi will Gutes wollen und sein. Soziale Gerechtigkeit, globalen Frieden, sowas will Willi. Aber wie verwirklichen, bei all den Verwirrten? Willi ist nicht verwirrt, er weiß genau, was zu tun ist, Wenn sie nur...

Es lebten Menschen unter uns, die wagten sich zu äußern. Ihre gottesgleichen Hirne überhitzten sich und starben. Wenig blieb davon, doch vieles kam hinzu, und einiges war nicht nur neu, es war auch anders, anders als gewöhnlich. Bildung sowie...

Ein Fuchsschwanz hing an einem Manta. Als der Rochen untertauchte, flog der Falter flugs davon.

heute schweigen die gedichte sie haben ihre worte auf eis gelegt bricht aus dem atem die stille

Im Eise des Strebens bricht mancher noch ein, und wähnt sich allein im Kreise des Bebens. Die Schneise des Schwebens ist meist ziemlich fein, und unendlich klein die Weise des Hebens. Die Preise des Webens sind zwar allgemein, die Gleise des...

Meine Welt ist klein und eng, keine Maus hätte Platz. Meine Welt ist weit und leer, keine Seele, kein Schatz. Meine Welt ist grau und starr, ein monotoner Satz mitten in Eintönigkeit. Meine Welt soll jubilieren und auf Geigen musizieren, dabei...

Lax Zwei Dekaden sind diese Worte in mich eingeprägt geblieben: "Was ich jetzt brauche ist ein wenig Sicherheit Die Sicherheit von einer sicheren Million Die Freiheit war der falsche Mann für dich", zwei Dekaden sind sie ein Symbol...

Siehst Du dort die Spuren, siehst Du auch, wie blind sie sind, denkst Du in Konturen, denkst du wie ein Blatt im Wind? Hetzt Du, willst Du bleiben, hetzt Du durch den Lauf der Zeit, stehst Du, Dich zu treiben, stehst Du wieder auf, befreit? Bist...

Gedichte falte ich zu Schmetterlingen, so zart und leicht und licht sie mir gelingen. Mein Atem trägt sie über Blumenwiesen ans Fensterbrett, wo deine Träume sprießen. Die Worte hab ich sorgsam überlegt, die Bilder lange schon im Sinn...

Lassen wir uns die Gute nicht vom Brote nehmen. Dann käme nicht die Rute die im Fenster steht. Auch wenn die liebe Ute noch am Daumen dreht, ist ihr noch toll zu Mute muss sich gar nicht schämen. Als sie sich noch ausruhte, kam ein Prinz an...

Aus deiner Wiege hob ich dich und sah dir ins Gesicht, du warst so süß und federleicht, doch etwas stimmte nicht: Dein Stimmchen krähte seltsam seicht, wie etwas, das bald bricht, gelungen warst du nicht so ganz, dir fehlten Hand und Fuß und...

Weiß auch ein Gedichtlein fein, hat gar schön Metaffer. Ach wie ist Gefüühl doch rein, voll Schabrackengaffer. Hier ein Ah und dort ein Wort, macht nix, bleibt der Sinn mal fort. Fort geht bald die ganze Seite, zieht aus Strophen flugs die...

Notre Dame La vieille Notre Dame steht in Flammen, Kilomètre zero voller Rauch. Quasimodo bricht weinend zusammen, Kann jetzt noch ein Feuerwehr-Schlauch verhindern, dass Mauern eintrümmern, dass Glocken vor Ostern stumm falln? Brandwunden im...

Werde nicht mehr sein Wo auch immer ich war. Nie angekommen wohin ich Wege schlug. Dickicht im Gedankenlos. Eingefangen in fremder Spur. Zwei Gefangene. Oder waren es drei? Suizidal die Lüge? Folgte ein Fuß dem Nächsten? Wie weit, wie hoch,...

I O herber Hoch-Tag, sei gegrüßt! Damit Betagtheit sich versüßt, gar sich verliert, so gib, Apoll, Verse mir, fernab von Groll. Send / ´sie dahin, wo Dichter scherzen, wo sich Hirt' und Hirtin herzen, wo man beim Tanz in Frühlingsluft...

So rebelte ich die Netze der Fischer auf die im Dunkeln hinausfuhren und mit großen Worten heimkehrten riss den Fang aus ihren Fingern bis ich mich von mir entfernte bis auch ich das Fischen lernte und aus Sepia und Knochen meine Suppe selbst zu...

Nun geizt die Zeit mit Sonnenlicht Zeigt stundenlang ihr Nachtgesicht Der Himmel wird sich kaum noch bläuen Doch niemand muss das Dunkle scheuen Die Nacht die Licht in Finster tauscht Voll Ehrfurcht Mond und Sternen lauscht Viel Raum für...

Vanille Die Hitze legt sich mit Gewicht Voll auf des Dichters Rotgesicht. Der Schweiß tropft von der Denkerstirne, Im Kopf schwappt eine weiche Birne, Die Reim und Vers nur radebricht: Das Dichten liebt die Schwüle nicht. Die Muse fläzt sich....

und zwischen den zeilen erheben sich bebend versponnene Leben im Werden und Wehen und sinken ins grab nicht zu ende gelesen womöglich bisweilen zu farblos gewesen und unangesehen verweht sie der wind

dornen der rose durchdringen die haut duft betäubt zarte sinne fühle das ziehen der sehnsucht iin dir rot tropft dein schmerz und zerbricht waldmädchen

Gedicht zum Valentinstag - pro und kontra Oh, meine Liebste - nun ist er da, der langersehnte - Valentinstag. Die beste Gelegenheit - Dir einmal zu sagen, wie unsterblich gerne - und lieb ich Dich habe. Dich herzlich zu umarmen zu küssen und...

nein. keine heimat bieten die worte die mit dem wind verweht lose schwingen sie hinter lippen und reiften nie zur ernte was ich hielt verlor sich auf dem weg zurück

silbe für silbe ernte ich dem fluss der worte folgend sinn und unsinn dieser tage hoch im geäst streiten elstern schon um den besten brocken vom tisch verlorener gedanken

Hinter deinen Augen Hinter deinen Augen verliert sich mein Gesicht Hinter deinen Augen erblicke ich mein Herz; Und möchte wieder, wie in fernen Kindheitsträumen, unbeschwert, dein Baum, dein Blatt, dein Windhauch, Deine Lilie sein

Des Wohnheims Garten Im schönsten, vorgesetztem Garten hier, wo die Orchideen ach so kurz und lieblich blühten, ist`s doch so matt mir mein Gemüt`, und besinnungslos übmannen mich, vertane Stunden, Wochen, Jahre All jene hehren Ideale meiner...

Wolken Wolkenmeteoriten schweben durch Unendlichkeit, ohne Zeit und Raum Zerbersten, in sich allmählich auflösende Schleierfetzen Massen von Farben und Licht, verschieben sich lautlos Visionen entstehen und vergehen, mit unaufhaltsamer...

Einsamkeit Die Kraft meines Atems erstickt im Strom gepresster Gesichter Hoffnung stirbt immerwieder den qualvollen Tod der Gleich-Gültigkeit

STAATSGEWALT UND WELTENSEELE Taubenschiss und Fliegendreck die Staatsgewalt die macht dich weg. Doch falls Du diese Zeilen liest, gedenke meiner, das des Wesens`s Schönheit nicht verfliegt, und ganz am Rande im Hospitz, ganz im Bannkreis der...

Ich sehne den Menschen, der keine Zeichen kann Im Spiegelwind weht die Vorstellung leise ihre Schleifgeräusche an die Unendlichkeit Angeblich leidet ein Körperteil von mir unter Aufschlusszwang – Sieht immer unterm Blumentopf die andere Seite...

Es stürmt Die Stadt ist aus Papier Es trauert Ich bin aus Seele und Geist Als wär / ´ ein Regen Dessen Fall niemand spürt Einfach nur ein verwehter Tag Aus überwältigenden Sommern Riesenhaft gehaucht Es windigt Schneit die Strahlen Durchs...

Zeitintervalle sind Trümmer Unser Lachen blickt aufs Meer Im Museum gehen wir Hand-in-Hand Die Tauben sind draußen am Platz, sind edel Wie Pinselstriche – so viel Wert So viel Ungewolltes, Ungeahntes Heute fälscht das Licht sich selbst Wir...

Kurzer Zwischenfall im Kleinhoffaggregat Bürger sein. Notalarm! Neben manchen Existenzen fühlend, geistig verwertend zu sein, implodiert als Erkenntnis im Nanobereich Der Mensch, kurz angebunden, angewiesen auf den Stauwind einer U-Bahn, die...

Wolke steht stabil auf Blitzen! Dann kann man da wohl drauf sitzen, oder vielleicht auch drauf liegen und sich im Gewitter wiegen.

rosen suchen - dornen finden traum und wahrheit sich verbinden wasser die zur quelle weisen tod und leben sie bereisen jetzt und zukunft schreibt gedichte vergangenheit - geschichte waldmädchen

irre, kirre, verrückt mach was du willst stell dich auf den Kopf, wackel mit den Zehen, den Fingern, den Händen oder dem Bauch, mach was du willst Alter, Frisur, Gewicht - egal schwarz oder weiss klein oder groß irre, kirre, verrückt mach was...

Es war einmal vor Ewigkeiten, Ja, das waren ja noch Zeiten. Wo man sich im Garten traf, und jeder jedem irgendwie half. Heute sieht es ganz anders aus, heute borgt man nichts mehr aus. Jeder pflanzt und harkt für sich allein, nennt den Nachbarn...

eingewechselt bleibendes verleugnet überall ausprobiert sichtweise verändedrt aufmerksam betrachtet dazugelernt waldmädchen

›Pass auf!‹ am Anfang des Gedichtes zieht automatisch in den Bann, und zwar noch mehr, als es ein schlichtes ›Der Mond ist aufgegangen‹ kann. Mit unverhofften Anglizismen in Form von unverbrauchtem Reim und eingestreuten Aphorismen weckt...