Prosagedichte

Umzingelt von Geboten. Vorboten eines eingeschränkten Lebens. Vater unser, der du bist, Vater unser, vergiss mein nicht. Doch in tausend Worten Unbehagen. In tausend Schlägen tot geschlagen. Wenn\'s Kindlein brav nach Vater spricht, erfüllt es...

mutter kauft mortadella wein und zigaretten an guten tagen trägt sie das kleid knapp über dem knie liest romane über liebe immer mit demselben ende : da öffnet jemand die lippen zum kuss im fernseher läuft lassie der fußboden müsste...

Weil wir befreundet sind oder warn’ Berge aus Emotionen die sich um mich scharrn Es ist über ein Jahr her, da bist du gefahrn’ Du dachtest es lauern eine Menge Gefahren Hast mich verlassen, 5 Jahre Freundschaft in den Sand gesetzt Hat mich...

Deine Lippen Locken Liebe In mir Unerwidert Wiegt sie schwer Du gräbst tief Mit jedem Kuss Ruft deine Zunge Sanft Gefühle wach

Blütenregen verdorrte Blätter sind Flugzeuge über dem dampfenden Asphalt breite die Arme aus und fange die Sterne in die Kittelschürze denn jeder Blick eines Traumes zu Dir hinunter heißt kapitulieren und wehmütig vergangener Zeit gedenken...

Oh böser Tropfen Wort Wie du es wagtest über meine Lippen Tückisch im Schlafe Nährest du in meinen Träumen die Sehnsucht Welch ich so gut verbarg Endlose Nächte und Tage Und ließest mich zurück in Schuld und Sühne Mit bitterem Geschmack

alles plötzlich Stummfilm und Deine Worte tropfenförmig auf dem Weg ins Meer kalte Herzschläge hämmern gegen meine Türen aus Granit eine Fremde spricht durchs Megafon zu mir das Kino hinter meinen Augen zeigt eine Rückschau auf uns...

. wie ein junger ungezügelter strom ist meine liebe sie überflutet jedes tal das sich ihr in den weg legt bezwungen wird sie nur wenn starke ufer halt bieten verlocken zu bleiben die sicherheit geben angekommen zu sein .

Und mein Schnee von gestern scheint heute von außen eine Pfütze zu sein, in der ich stehe. Mit kalten Füßen.

Wenn der Friedhofsengel ruft der unter der Plantane neben dem Grabstein aus Marmor höre ich weg ganz leise Wenn der steinerne Bote neben dem Moos den Stiefmütterchen mir etwas ins Ohr flüstert nicke ich mit dem Kopf und er streichelt mir...

Der du bist weg. Ich habe noch nie verstanden. Warum. Und überhaupt. Warum immer erst. Sterben. Ehe. Ja Ehe. Also bevor. Man zueinander sagt. Dass es irrsinnig ist. Es. Zu ignorieren. Ich schätze. Genau deshalb. Tun wir es. Schon seit ein paar...

sagte mein achtzehnjähriger sohn ich solle doch gedichte mit aktuellen themen schreiben nicht über liebe und diesen ganzen kinderkram vielleicht über die situation in griechenland oder die bootsflüchtlinge vor lampedusa über...

* Mir ist leid nach Stimmigkeit zu suchen, graben bis es auseinanderfällt. Was zum Rosenzweig sich eingestellt, führt verheißungsvoll auf in das Gute. Zeigt sich Stille in erhobner Freude, spiegelt einen unerfüllten Traum. Geht zu Ende und...

Neulich plagten mich ganz fiese Schmerzen in meinem Großenzehengrundgelenk rechter Hand. Damit musste ich zum Orthopäden. Kaum hatte ich sieben Wochen ausgeharrt schon saß ich bei dem in der Praxis. Ein irre chices Wartezimmer in Chippendale...

1. Version: Auf keinen Fall habe ich Recht in ihren Augen, nur die anderen, auf deren Kopf der Scheitel stimmt und jede Locke an der Stirn am richtigen Platz klebt, die uns alle einteilen auf ihrem Schachbrett in schwarz und weiß, damit wir...

Jeden Abend dreht der Tag den schweren Körper auf mein Sehnen, atmet Nadeln und färbt sich rot am Rand der Nacht. Ich winde mich, doch Zug um Zug lebt er sich tiefer in mich ein. Erst in der Morgensonne entziehe ich mich seiner dumpfen Glut....

Wie oft hörte ich ihn rauschen und brausen oder über den Strand pfeifen. Wie liebte ich sein Spiel, wenn er einzelne Sandkörnchen in schmalen langen Bahnen die Dünen hinabrollte, wenn er über den Strandhafer huschte und ihn sanft dem Ufer...

Es waren vordem schon andere da die Nachtgereiften die sich duckten und beugten an der lastenden Stille vor den lichten Augen erstarrten sie niemandslastig und doch kannten sie eigene Lieder die sie niemals sangen denn zu kurz war der Atem der...

du musst Stellung beziehen sagte man mir wenn du ein verantwortungsvoller Bürger sein willst musst du allen zeigen wo du stehst man drückte mir eine Stange mit einem Plakat in die Hand schließe dich uns an wir stehen für...

2. Version wir wollten die Welt verstehen dem Graureiher zunicken gemeinsam über Wasser springen den Möwenschrei nachahmen doch ein gewaltiger Sturm betäubte unsere Ohren fegte Worte von unseren Lippen streute Sand in unsere Augen und entriss...

in all den Jahren und Nächten (ich duze mich inzwischen ) deine Gesinnungsgenossen und Freunde haben dich inzwischen verlassen aus dem Erdenrund jetzt kämpfst du gegen die Unbill der Zeit im Selbstgespräch nachts wenn nightmare...

lieber wäre ich schlaflos in deinen armen geborgen und verstrickt in deinen küssen als schlaflos neben mir einsam stehend hinter dem unbeantworteten der fragen des rastlosen das mich ins schlaflose treibt wenn meine gedanken kreisen um...

du wolltst mir dein leben schenken doch es waren nur tage bereichernd und sinnlich dennoch nur tage in deren stunden sind meine welt drehte wie in einem haltlosen kosmos dort wo du mir dein lachen schenktest zwischen aufstieg und niederlage von...

wenn mein jetzt dein morgen ist so wird wohl dein jetzt in meinem gestern liegen vielleicht bist du dann vergangenheit oder meine liebste erinnerung

Alles ist nichts ohne Dich Wieder Weihnacht, man, wie die Zeit vergeht, weil sich die Welt immer so weiter dreht. Und jedes Jahr verbreitet der Weihnachtsbaum einen festlich-weihnachtlichen Zaubertraum. Lichterglanz und Gaumenschmaus,...

Schwarz glänzend starren die Tage, sehnlichst erwartend die Kinder der Zuckerflocken. Was bleibt, ist dunkle Stille, draußen auf den Wellen der Gedanken. Gräulich schimmert die Königin in den Morgen hinein. Wie tiefes...

Nun, da auch der letzte Weihnachtsmarkt geöffnet hat, da uns das Fernseh- wie das Radioprogramm lautstark und häufig versichert, dass nun die Zeit der Besinnung gekommen sei, da 'Last Christmas' unvermeidlich aus jedem...

Frau Pinscher war schon immer stolz auf ihren Hund. Dessen erstes Kläffen klang für sie bereits wie eine englische Vokabel. Bald kam der Vierbeiner in die Waldi-Schule, wo er lernte, seinen Namen zu kacken und gleichzeitig den der...

Malt sich die Kälte schön in ihrem Netz aus Blumen an den Fenstern? Wir stehen auf der alten Haut der Erde, und Fragezeichen wachsen büschelartig unter unsren Füßen. Manchmal reckt ein einzelnes sich hoch zur Sonne....

kriegsgeschrei verebbt in dumpfer taubheit zetert sich der tag zu ende atem holend begrüße ich den schweigenddunklen horizont ein hauch von weisheit überzieht die zeit ahnt mich einvernehmlich mit den dingen

ich war das salz das meer ich war cousteau war demut verklappt gekippt ebbe ich

Kalte Hände schüren Ängste, die zu kalten Händen führen. Wenn meine kalten Hände deine drücken, schmücken sie dich mit meiner Angst. Ich weiß darum, um die tiefe Verunsicherung, die diese Begegnung...

Auf dem Zebrastreifen an der Max-Josef-Brücke standst du mir im Weg ich kam nicht an dir vorbei rechts nicht links nicht du grinstest gabst mir einen Kuss und zogst diese Flagge aus deinem Rucksack orange mit weißer Schrift HALLO DU...

es sind nicht die worte die aus deinem schweigen fallen nicht deine umherirrenden hände es sind deine augen die mich längst verlassen haben

JDvG / 27.11.2001 Schicksal Es war einmal vor langer Zeit, da sahen sich zwei Teenies an. Aus den Blicken sprach tiefe Herzlichkeit und fort an waren sie ein Paar. Das Leben wollten sie entdecken. Die Liebe war tief und so wunderbar. ...sich...

Ich sinke ein bisschen verloren getrieben treibe suche wonach? oben unten mein Hafen ist ertrunken mein Anker nicht gesetzt und zieht mich in die Tiefe

manchmal schlage ich auf dem friedhof die zeit tot mit denen die es schon sind sie ruhen in frieden im glauben an die auferstehung wie sie da liegen und ich hoffe keine ewigkeit lang ruhen zu müssen will ich doch tanzen und gedichte schreiben...

Wenn Blätter von der Sehnsucht fallen, um für immer in die Flut zu tauchen, ruft dein Meer ganz leise Herbst. In einem letzten Wellentanz erheben sie sich rot und wild und treiben dann zum Grund. Die Tonleiter aus Sturm und Brandung ist...

urplötzlich fällt mir dein gesicht ein fällt in mich ein reißt alles nieder die mauer aus trug und verdrängen weggespült von der flut des erliebten lässt mich zurück wie ein stück treibholz

Geschenk der Blüten zarte Knospe stärkt die Wurzel nur im Schweigen heilt die Wunde tief liegt ein Schimmer auf goldener Iris gebrannt in die Zeit ein Schluck aus dem Kelche ertrunken in dir

Jeder für sich liegen wir verschlungen. Gefühlskrüppel. Unsre Blicke schreien wortlos und dein zögerndes Zappeln zerstört den Zauber. Hast du Angst? Du redest so wirre wie ein Irrer. Sagst, du kannst darüber nicht...

komm was soll der rahmen? nur um ihn zu brechen lass es sein lass uns sein so können wir nicht scheitern

Bin ab und an ganz hin und weg vom hin und her und auf und ab nur weiß ich nicht woran ich bin

* Wachtraum. Der Tag strahlt Rot, hell wie ein Sonntag, es ist ein gewonnener Tag. Ich bin mir sicher, es ist ein Tag, den man mit beiden Händen festhalten muss; Der nicht fortfließt im Strom einer Uhrzeit. Ich kann mich nicht...

Die Ewigkeit zieht an mir, bis sie und es vorbei ist. Zur nächsten, einer weiteren Schale, an die ich mich wieder erinnert habe. Jede hat einen Namen, aus Schall und Rauch. Ich bin du, ich bin er, ich bin sie, ein Wir und Alles. Und doch,...

Minutiös plantest du jeden Tag trugst die kleinste Kleinigkeit im Kalender ein bloß keine Überraschungen. Dein Tod hatte nicht mal einen Termin.

Ich mach die Augen selten zu: Das ist mal was Anderes. Da sieht man mal was Neues. Man beginnt, sich mal auszudenken. Das nimmt nie ein Ende, oder: Man erinnert sich ja nie genau, wann man dann mal eingeschlafen ist. Ich mach die Augen...

Lass mich hier stehen und zum Abschied tausend Lügen lächeln. Was müssen wir uns gegenseitig unser Herz erbrechen? Lass doch besoffen und bekifft die letzten Blicke wechseln. Will mich doch nur bei dir für all die leeren...

* Du darfst unangemeldet vor meiner Türe stehen. Habe schon so viele Gedanken an dich verloren; Eingebettet in Schwüren und Versprechen, werden wir sie wohl ab und zu mal brechen. Komm herein, der Tisch ist rasch gedeckt. Dein suchender...

Den Wolken ist mein Kuckucksheim zu schwer. Immer tiefer sinkt es in die Täler. Mit der Sichel mäht der Mond die Gräser am Gemäuer, und der Wind trägt sie als Sommerträume in den Dunst. Als dann die Dunkelheit das...