Sisyphus
Gedankengedicht zum Thema Absurdes
von EkkehartMittelberg
Anmerkung von EkkehartMittelberg:
"Darin besteht die verborgene Freude des Sisyphos. Sein Schicksal gehört ihm. Sein Fels ist seine Sache. [...] Der absurde Mensch sagt ja, und seine Anstrengung hört nicht mehr auf. Wenn es ein persönliches Geschick gibt, dann gibt es kein übergeordnetes Schicksal oder zumindest nur eines, das er unheilvoll und verachtenswert findet. Darüber hinaus weiß er sich als Herr seiner Tage. In diesem besonderen Augenblick, in dem der Mensch sich seinem Leben zuwendet, betrachtet Sisyphos, der zu seinem Stein zurückkehrt, die Reihe unzusammenhängender Handlungen, die sein Schicksal werden, als von ihm geschaffen, vereint unter dem Blick seiner Erinnerung und bald besiegelt durch den Tod. Derart überzeugt vom ganz und gar menschlichen Ursprung alles Menschlichen, ein Blinder, der sehen möchte und weiß, daß die Nacht kein Ende hat, ist er immer unterwegs. Noch rollt der Stein. […] Dieses Universum, das nun keinen Herrn mehr kennt, kommt ihm weder unfruchtbar noch wertlos vor. Jeder Gran dieses Steins, jedes mineralische Aufblitzen in diesem in Nacht gehüllten Berg ist eine Welt für sich. Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“
Albert Camus; Der Mythos des Sisyphos, Reinbek, 2004, 6. Auflage, S. 159f.
Ich versuche diesen Gedanken Camus’ vom glücklichen Sisyphos in meinem Gedanken-Gedicht „auszuspinnen“.
Kommentare zu diesem Text
und jetzt lächelt er. eine frechheit! t.t. lo
Merci. Lothar
LG
Ekki
Grandios!
Das Beste, das ich bisher hier von dir las!
LG, Uli
Gratias
Ekki
(20.12.12)
"soll es eine ordentliche Absurdität sein." In der Ironie vielleicht auch nicht schlecht.
"Solide" ist eine Anregung von einem dir gut bekannten Feingeist, dem ich hiermit noch einmal danke.
LG Ekki
(20.12.12)
Lesenswerte Zeilen, Ekki!
Liebe Grüße, Dirk
Ekki
Danke dafür, Ekki!
Liebe Grüße
Llu ♥
Liebe Grüße
Ekki
LG
Ekki
ein Gedicht, das mir in Aussage und sprachlicher Gestalt ausgesprochen gut gefällt. Ich hatte richtig Freude beim Lesen!
Liebe Grüße, Ira
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Song
Liebe Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Viktor
Vielen Dank und herzliche Grüße
Ekki
bisher sah ich in Sisyphus eine wirklich Mitleid erregende arme Sau. Deine Interpretation stößt die Tür zu einer anderen Sichtweise auf.
Herzliche Grüße TT
Herzliche Grüße
Ekki
Frohe Weihnachten, lieber Ekki!
LG, Uli
LG
Ekki
frohes fest in die runde. t.t. lo
Na gut, wo ihr beiden hier gerade versammelt seid, so wünsche ich - als der Erste im Bunde (tja, isso) - dir, lieber Lothar, und dir, lieber Ekki, eine schöne Weihnachtszeit und ein gutes neues Jahr!
Ich freu mich schon auf eure nächsten Raketen, die ihr hier auf kv losschießt.
Inhaltlich gefällt mir der Text sehr gut, was die Form betrifft, hätte mir ein Prosatext besser gefallen. Aber das ist ja letztendlich eher eine Geschmacksfrage.
Lg Norman
LG
Ekki
(28.12.12)
Liebe Grüße
Ekki
(31.12.12)
Danke, Ekki, das du mir diese wundervolle Zeitreise mit deinem wundervollen Gedankengedicht beschert hast. Ich sitze immer noch hier und grinse blöde den Bildschirm an.
(15.08.13)
Herzliche Grüße
Ekki
(23.06.15)
auf Deiner Profilseite habe ich 'Sisyphos' gefunden und mit wachsender Begeisterung gelesen. Das wollte ich Dir dann doch auch mal mitteilen.
Ich hab ja mein halbes Leben 'was mit Griechen' gemacht, aber angesichts der begeisterten Kommentare, die hier schon stehen, verstehe ich nun, warum es mich so begeistert hat - ganz jenseits der im Mythos ja nie so introspektiv zur Sprache kommenden Sichtweise des Sisyphos über seine Strafe. Und dabei ist es so folgerichtig - und von Dir so lese-angenehm in Worte gefaßt.
Herzlichen Dank für diesen Beitrag, der in klarer Sprache tiefe Erkenntnisse vermittelt. Ich werde mich beizeiten dann auch mal an Deine anderen Texte wagen - es könnte aber noch ein bißchen dauern.
Liebe Grüße von Elisabeth / Bettina
ich hatte mein Gedicht über Sisyphos schon fast vergessen. Aber deine verständnisvolle Besprechung veranlasst mich, wieder in die antiken Mythen einzutauchen, die ihre immer noch moderne Absurdität oder Tragik entfalten, wenn man sich in das Schicksal ihrer Helden versetzt, als widerführe es einem persönlich.
Liebe Grüße
Ekki
ganz herzlichen Dank für Deine schmeichelhafte Einschätzung meiner Kommentierung.
Genau dieses Niederreißen der Jahrtausende zwischen dem Mythos und uns heute durch Deinen klaren Blick auf den Kern und die überdauernde, allgemeingültige Aussage der 'ollen Kamellen', die es ja für manche sind, begeistert mich bei Dir so.
Liebe Grüße von Elisabeth / Bettina
(25.10.23, 12:36)
ich spreche Sisyphos bewundernd und anerkennend an. Vielleicht fehlt ihm das.
wär' mit solch geschick auch schicht.
lg
henning
Sisyphus weiß, wie er sich einstellen muss, um das absurde Schicksal ertragen zu können.
Beste Grüße
Ekki