Grüß dich zu tot, du idiot

Cut-Up zum Thema Alles und Nichts...

von  alter79

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Gib mir mal den Backofenreiniger, bitte ich die Wirtin. Spraye. Zünde das Teil an der Düse und richte den Flammenwerfer unter den Ofen.
Schon wieder Ameisen?
Wie irre, sage ich.
Und das im März. Staunt die.

Klappe. Und wieder einsam. Suche ich Liebe. Den Herzschlag in Wellen. Im Tsunami unerwiderter Gefühle. Bestelle Wodka. 85er Absinth. Grün. Musik. Endlos. - Grün. Brauche den Strom aus Wellendämpfern. Absinth. Des beabsichtigten Suizids wegen. Trinke. Tanze. Gröle. Nevermind. Nirvana. Curt Cobain. Klappe. Gestorben. Gefahr gebannt. Vorerst. About You Now (Sugababes). Den Lichtern der Stadt. Deren Verlockungen. Im prallen Leben. Diese kuriose Scheiße. ...but dont tell me its over now.

Tief drin sollen Clowns traurig sein, sagt man. Und Irre, wie ich. Melancholiker. - Stimmt. Bestätige ich mich. Nur manchmal blühen der Worte Gedanken. Gedanken Worte. Wie von selber. Werden Sätze eine Geschichte. Romane. Muss man (deswegen) zum Arzt.
Zigarette der Herr? Dienert Franz.
Deine Marke?
Ja! - Noch feucht von Brunos Schnauze.
Her damit! - Empfinde ich Sympathie für Tod und Teufel. Lets go.

Sitze auf dem Treppenabsatz zur Gaststube. Grinse.
In knapp drei Monaten 50 Männer, höre ich Insel.
Was für eine perverse Gesellschaft.
Und 60 Frauen. - Hörst du?
Wo hast du die denn alle geknallt?
Bei sich zu Hause. Und ihre Kerle haben zugesehen.
Ich denke, du bist Kinderschänder.
Dachte ich bisher auch.
Und nun?
Alles Politik, sagt Insel. Vom kleinsten Bürgermeister bis hin zum höchsten Richter.
Und die Gutachter?
Schon die Frage ist blöd. - Was sollen die denn sein ... Das öffentliche Gewissen?!
Warst du nicht früher bei den Grünen?
In den Anfängen. Bei Frettchen und Klopfer. Kinderladen - und so.
Erzieher?
Missbrauchsopfer. Täter. Dealer. Was du willst.
Echt?
Alle Macht den Junkies ...
Und dann - bist du Verräter geworden?
Schlimmer. Verfassungsschutz. Und das sind erst mal Wracks.
Spüre den Abdruck meines Schädels. Wie Durst mich treibt. Mich. Den enthemmten ... Ich, Jimmi, der ein Stück rostiges Metall mit Gehäuse. Spiele das Echte und vergesse das Wahre. Hangele am Deckenkabel erneut Richtung Tresen. Zum Fass in der Ecke. Saure Gurken. Rollmöpse. Dem Bonbonglas hin. Wo sich wenig hinter der Glasscheibe nach draußen eine Straßenbahnhaltestelle zur Fahrt in die freie Welt befindet. Baumschatten spielt, wenn Sonne ist. Kastanie. Wo in den Fensterritzen ab April wilde Gräser wuchern. Kräuter. Minze. Klee. Kaugummis und Kippen pappen. Wo ab und an und wie altersschwach eine leere Bierflasche steht. Doch die nicht lange. Nicht in heutiger Zeit. An den vom Kapital missbrauchten Stunden und Tagen. Wo man den Löffel leer zum Munde führt. Streichhölzer spaltet. Toilettenpapier abzählt - und es beidseitig benutzt. Unterwäsche tauscht. Wo ein Mann nicht mehr schön sein muss. Nicht beim Klavierspielen. Sondern komplett haarlos. Und die Tür zur Armut in den Köpfen zwischen den Beinen weiter als nur einen tätowierten Spalt offen steht: fuck me and I fuck you too! Dieses blöde Gequatsche blauer Tinte auf Haut.


Sehe die Frau stehen. Graue Haare. Webpelzjacke. Stockschirm. Handtasche. Alles älter. Unmodern. Wie das Moped. Das kommt. Ein lautes Teil. Aus dessen Auspuff es blau dampft. Zwei, scheint es, junge Bursche mit Helm auf dem Kopf. Dunklen Lederjacken. Jeans. Die wie Affen auf dem Schleifstein hocken. Die Karre langsamer wird. Einer - sich im Vorbeifahren seitlich beugt und - der Frau die Handtasche entreißt. Ich ihr Schreien höre. Hilfe. Hilfe! Meine Rente ist da ... Wie sie hinter dem Moped her rennt. Das schneller wird. Lauter. Blauer. Wie die Straßenbahn. Gelb. Und wie die ... Sehe die. Höre. Straßenbahn ... Mache dicht. Dicht! Punkt! Fuck u! Absinth, 85er ... Schnell. Ein großes Glas. Pronto!
Brauche ein Erscheinungswunder für den ersten Schritt vor dem dritten. Der dann als roter Lichtpunkt über die Tastatur des Labtops rast, um das Grün zu fressen. Und das immer dann, wenn die Gedanken einzig geradeaus gehen wollen.




Anmerkung von alter79:

Roman- Exposé Ich Autist


Jimmi ist Autist. Sagt man. Asperger. Steht in einer Akte. Er lebt in einem Wunderland. Befindet sich seit Jahren wegen seiner sexuellen Prägungen in der Psychiatrie. Und wird dort von Doktor Munk betreut. Der ihm als Therapeut und Erfüllungsgehilfe erscheint (und) Jimmi doch mehr ermuntert, als ihn vor seinen Trieben beschützt, scheint es. Der ihm Ausgang gewährt als Patrick Bateman, der Pornomörderbücher schreibende USA- "Star" in der Stadt weilt, den Jimmi mit Sekundenkleber auf der Klobrille im Flughafen fixiert um sich an ihm, einem vermeintlichen Konkurrenten zu rächen. Doch wer ist Jimmi wirklich? Wer Patrick und Doktor Munk? Zwei, drei Seelen oder zwei, drei Seiten einer Seele? Fantasie, Wirklichkeit und real existierender Wahnsinn verschwimmen in Jimmis Tagebuch zu einem Feuerwerk von Eindrücken Gestalten, wie Erna oder die Gräfin Sanssouci mit ihrem Nackthündchen Chu Chu, scheinen geradewegs Aspergers absonderlichen Träumen entlaufen zu sein. Doch über all Dem bleibt die Frage ob Jimmi überhaupt Asperger- Autist ist, Drogenkonsument - oder ein Verbrecher. Ob Ex-Fremdenlegionär, mit Mordfantasien, Sexfantasien - wie viel davon geträumt, wie viel er wirklich erlebt hat. Und ob er sich sicher verwahrt in einer Anstalt befindet, oder mitten unter uns?

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Kommentare zu diesem Text

Aron (60)
(26.08.22, 17:48)
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 alter79 meinte dazu am 26.08.22 um 18:39:
herzl. dank fürs gefallen
meine augenbl. text hier sind romanauszüge - surreal und - cu up

im moment beginne ich die auch einzulesen  

sei willk. beim KV und schreibe, schreibe ...
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