Ein Moment

Gedicht zum Thema Krieg/Krieger

von  Saira

Ich sehe Mama und Papa,
sie liegen da
zwischen anderen Menschen.
Papa guckt so komisch.

Ich lege mich zu Mama,
sie sagt nichts,
ihre Bluse ist rot.
Mama schläft.

Ich greife nach Papas Hand.
Jemand hebt mich hoch
und trägt mich fort.
Ich spüre Schmerzen.



Mama und Papa sind tot,
haben mir Fremde gesagt.
Es ist Krieg,
da sterben Menschen.




© by Sigrun Al-Badri/ 2019




Anmerkung von Saira:

AchterZwerg hat mir den Vorschlag gemacht, die vierte Strophe zu streichen, da das Gedicht auf diese Weise noch eindrucksvoller sein könnte. Ich denke, sie hat recht:


Ich sehe Mama und Papa,
sie liegen da
zwischen anderen Menschen.
Papa guckt so komisch.

Ich lege mich zu Mama,
sie sagt nichts,
ihre Bluse ist rot.
Mama schläft.

Ich greife nach Papas Hand.
Jemand hebt mich hoch
und trägt mich fort.
Ich spüre Schmerzen.

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Kommentare zu diesem Text

Taina (39)
(29.10.22, 08:25)
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 Saira meinte dazu am 29.10.22 um 16:13:
Hallo Taina,
 
Tag für Tag sehen wir in den Medien schreckliche Bilder von Kriegen und deren Opfer. Darunter sind auch die Bilder von Kindern, die den Wahnsinn am wenigsten verstehen können. Ihre Blicke sind Spiegel ihres Unverständnisses und unvorstellbaren Leids.
 
Mein Gedicht ist der Versuch, wie du ihn richtig beschreibst „Mit Worten ein Bild zu malen“.
 
Ich danke dir für deinen Kommentar und für deine Empfehlung!
 
Liebe Grüße
Saira

 Drita (29.10.22, 08:35)
Liebe Saira, traurig und schmerzhaft .

Liebe Grüsse
Drita

 Saira antwortete darauf am 29.10.22 um 16:17:
Ja, liebe Drita, das ist es.
 
Ich danke dir für deine Spuren!
 
Herzliche Grüße
Saira
Teolein (70)
(29.10.22, 08:45)
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 Saira schrieb daraufhin am 29.10.22 um 16:22:
Hallo lieber Teo,
 
ich möchte mich zunächst auf deine Worte zu den Friedensaktivisten(-innen) beziehen. Für mich sind es Bewegungen, die sich gegen jede Form von Kriegen stellen.
 
Herr Putin möchte seinen Einmarsch in die Ukraine als Spezialoperation deklarieren, um sein Volk zu täuschen. Inzwischen hat aber, glaube ich, beinahe jeder in Russland begriffen, dass diese sogenannte „Spezialoperation“ ein Krieg ist.
 

 
Die Gedanken eines Kindes widerzuspiegeln,  das sich mitten im Grauen befindet, können nur eine leise Ahnung darstellen. Es tut gut zu lesen, dass dich mein Versuch, einen Moment in Worte zu kleiden, berührt.
 
Vielen Dank für deinen Kommentar und deine Spuren!
 
Hab auch du ein schönes Wochenende!
 
Liebe Grüße
Sigrun
Jo-W. (83)
(29.10.22, 10:11)
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 Saira äußerte darauf am 29.10.22 um 16:23:
Hallo Jo,
 
ich danke dir für deinen Eindruck und deine Empfehlung!
 
Herzliche Grüße
Saira
Agnete (66)
(29.10.22, 10:42)
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 Saira ergänzte dazu am 29.10.22 um 16:28:
Hallo Agnete,
 
ja, man sollte jeden Krieg vermeiden! Kriege zerstören, töten und bringen traumatisierte Menschen hervor. Sie zerstören die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder. Ein furchtbarer Gedanke, der immer näherrückt :( Einen dritten Weltkrieg wird wohl kaum einer überleben und wenn doch, wie könnte ein Leben „danach“ noch erstrebenswert sein?
 
Liebe Grüße
Saira

 AchterZwerg (30.10.22, 07:14)
Liebe Sigrun,
ein wirklich anrührendes Gedicht aus der Sicht eines Kindes.
Ich sehe es förmlich vor mir, wie es ratlos an seinem kleinen Daumen lutscht ...
Ohne die erklärende vierte Strophe fände ich es sogar noch einen Tic eindrucksvoller (kannst ja mal darüber nachdenken). - Für einen Doppelstern "reicht" es aber auch so. <3 

Herzliche Grüße
Heidrun

 Saira meinte dazu am 30.10.22 um 19:26:
Liebe Heidrun,
 
deine Idee, die vierte Strophe zu streichen, gefällt mir sehr gut! Ich möchte deinen Vorschlag gerne in der Anmerkung festhalten.
 
Für deinen Eindruck, deinen Vorschlag und für deine Doppelsternchen danke ich dir von <3
 
Herzlichst
Sigrun

 TassoTuwas (30.10.22, 09:28)
Liebe Sigrun,

am grausamsten trifft der Krieg die Kinder.
Keiner der verbrecherischen Kriegstreiber kann sagen, er wüsste das nicht.
Auch keiner, der Angst hat im Winter zu frieren, darf die Augen vor diesem Elend verschließen.

Herzliche Grüße
TT

 Saira meinte dazu am 30.10.22 um 19:35:
Lieber Tasso,
 
ich frage mich manchmal, wie es sein kann, dass Kriegstreibern ihre eigenen Kinder egal zu sein scheinen. Bei einem Atomkrieg wären auch sie Betroffene und bei der Klimapolitik geht es doch vor allem um die Zukunft unserer aller Kinder …
 
Ich danke dir für deinen Beitrag zu meinem Gedicht!
 
Herzlichst
Sigrun

 EkkehartMittelberg (30.10.22, 12:38)
Hallo Saira,
die Lakonie zeigt gekonnt die Gnadenlosigkeit des Krieges auf.

Herzliche Grüße
Ekki

 Saira meinte dazu am 30.10.22 um 19:38:
Hallo Ekki,
 
ich freue mich, dass du die Lakonie im Gedicht erwähnst. Danke für deine Spuren!
 
Herzliche Grüße
Sigi
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