Alle 930 Textkommentare von monalisa

11.05.19 - Kommentar zum Text  Wenn einer Schluss gemacht wird von  eiskimo: "Hallo Eiskimo, der Titel, denke ich ist etwa so zu verstehen wie: 'er wird gegangen', das ausdrückt, dass das (Weg-)Gehen doch nicht ganz freiwillig ist, wenn z.B. ein Dienstverhältnis in gegenseitigem Einvernehmen aufgelöst wird, das Einvernehmen dem Dienstnehmer aber aufgezwungen wird. Hier scheint es ebenso zu laufen, dass einer, obwohl er das nicht wirklich möchte, Schluss gemacht wird, Schluss machen muss, weil sich der/die andere schon unerreichbar weit entfernt hat. So jedenfalls sehe ich den Titel. Das Gedicht umfasst die Situation des Sich-letztmalig-Gegenüberstehens, des endgültigen Schlusstrichs unter einer Beziehung. Diese Begegnung ist von Kälte geprägt, von Hass, Zerstörung und Unversöhnlichkeit (kein Versuch der Vergebung). Mir gefällt das Aufzählende, Wiederholende, Hämmernde: 'kein ..., kein ..., keine ...'; 'kalt ..., kalt ...,' und verstärkt 'kalt, kalt ..., kalt,kalt ...'; 'allein, ..., allein, kein ... 'usw... Auch rhythmisch finde ich es sehr gelungen, mit viel Nachdruck wird hier die Endgültigkeit und Ausausweichlichkeit vermittelt. Die Reime und Assonanzen ergeben mit den Wiederholungen auch eine sehr dichte Klangmauer der Unwiderruflichkeit. Mein Fazit: Sehr empfehlenswert! Liebe Grüße mona Kommentar geändert am 11.05.2019 um 09:40 Uhr"

08.05.19 - Kommentar zum Text  Kleine Differenzen von  Isaban: "Hallo Sabine, auch ich hab deine Zeilen gern und mit Schmunzeln bis zum gammeligen Ende gelesen. Na klar, wir vergammeln alle irgendwann, ob am langen Ast oder sonstwo. Möglicherweise fällt es zu zweit aber etwas leichter? Und kommt es nicht hauptsächlich darauf an, wie man die Zeit bis dahin füllt und nützt? Die Moral aus deiner menschelnden Fabel: Kleine Kastanien sind keine Romantikerinnen 😉 (oder sollte diese ein Einzelfall sein?) Liebe Grüße mona"

08.05.19 - Kommentar zum Text  Blick vom Heck aufs Meer von  EkkehartMittelberg: "Schön, dass du wieder da bist, lieber Ekki 😊, und dann hast du auch gleich was Feines mitgebracht. Ich weiß nicht, ob es hier wirklich um einen Nachlass, eine Hinterlassenschaft geht, vielmehr scheint es eine Lebensweise zu sein, die unaufgeregt, unaufdringlich mit Achtsamkeit und Einfühlung der Umwelt und den Mitmenschen gegenüber einhergeht. Nur wem diese wohlwollenden Blicke schon zu Lebzeiten gelten, den werden sie bis in die Unendlichkeit begleiten. Ein vergleichsweise bescheidener Wunsch, da soll keine große Lücke entstehen, kein Aufruhr in unendlicher Trauer, das Leben soll still 'ausschleichen', liebevoll begleitet und wohlwollend losgelassen, weil gut war, was war, und gut ist, wie es ist. Eine wunderschön friedliche Abschiedsstimmung! Liebe Grüße mona Kommentar geändert am 08.05.2019 um 08:22 Uhr"

05.05.19 - Kommentar zum Text  Eiskönigin von  Isaban: "O, vielen Dank, Sabine, für die Erklärung der Nadel im Köpfchen. damit habe ich wieder eine Wissenslücke geschlossen 😊. Ja, leider liest und hört man immer wieder von toten Babies, die in Tiefkühltruhen 'gelagert' aufgefunden werden. Und das heute, in diesen aufgeklärten Zeiten. Dir noch einen schönen Abend und liebe Grüße mona"

05.05.19 - Kommentar zum Text  Eiskönigin von  Isaban: "Hallo Isaban, deine Verserzählung, die unglaublich dicht ist, kommt mit nur wenigen Versen aus. Eine Seltenheit. Der Inhalt ist erschütternd und steht im Kontrast zu der gleichmütigen, unbeteiligten Erzählweise, bildet geleichzeitig den Schutzschild ab, hinter dem sich die 'Mutter leersäuft', wenn sie ihre Gefühle mit den toten Kindern auf Eis legt. Dass da noch nicht alles erfroren ist, verrät der Traum, in dem die Kinder nach der Mutter rufen. Über die Nadel in der Schädelecke habe ich eine Weile nachgegrübelt, auch daran gedacht, dass Frauen in Not früher mit einer Stricknadel versuchten, einen Abort auszulösen, doch schein das hier nicht zu passen, wenn 'der Kleine kurz schrie', zu so einem späten Zeitpunkt, da das Kind schon lebensfähig ist. Ich finde es immer wieder spannend, wenn und wie du auch extreme Themen ins Bewusstsein rückst. Liebe Grüße mona"

05.05.19 - Kommentar zum Text  Selbstgehalt von  FrankReich: "Hallo Ralf, so ganz hoffnungslos scheint der Fall ja nicht 😉! Die Zweideutigkeit in deinen Zeilen lässt mich schmunzeln, obwohl ich Durchfall-Gedichte nicht sehr schätze (es gibt zu viele davon), besticht deines durch die Eleganz der Wortwahl 😊, das glatte verstopfungsfreie Metrum und den durchgängig wenig Abwechslung bietenden Endreimen, die sich in ‘-at‘ und ‘-atte‘. So fließt es themenbezogen breiig bis zum Ende, das selbst vor Goethe nicht Halt macht, nein der macht sich als finaler * . . . * sogar ausgesprochen gut. Wobei ich der Ansicht bin, dass der Dichterfürst auch nicht alle Durchfallprodukte restlos bereinigt hat 😊. Der allerletzte Vers schwächelt sprachlich in meinen Augen ein wenig, der wirkt ein bisschen vollgestopft/aufgefüllt mit ’recht‘,‘nur‘,‘genug‘ … Und auch der letzte Vers im ersten Quartett hinkt nach meinem Gefühl sprachlich, ist schwer verständlich. Es ist natürlich schwierig hier grade deutlich genug zu sein um die Zweideutigkeit anzudeuten. Genug des Deutens! Ich könnte mir da etwas wie: ‘als hinge alles an dem vollgeschmierten Blatt(e)‘ Vorstellen. Das Blatte passt natürlich zu Goethe, aber du könntest hier durchaus mutig und modern auf das ’e‘ verzichten, wenn das Blatte eben nicht vollständig ist, das kleine Manko im Reimschema wäre sogar erfrischend. Ansonsten besteht berechtigte Hoffnung auf gute Verrichtung 😊! Dein Sonett ist bei mir nicht durchgefallen, im Gegenteil: es hat mein Wohlgefallen! Liebe Grüße mona P.S.: Des Abends müsste wie des Morgens groß geschrieben werden."

05.05.19 - Kommentar zum Text  Galerie der Weicheier von  eiskimo: "Hallo Eiskimo, dein Gedicht fokussiert die beiden Pole einer Streit(un)kultur, die in unsere Gesellschaft verbreitet ist, die Stahlellbogen-Ego-Kämpfer (die aber auch nicht immer siegreich sind) und die harmoniesüchtigen Looser, die jedem Kampf im Vorfeld schon ausweichen, weil es zu anstrengend zu mühsam, zu aufwendig ist. Ich denke, dass beide letztlich Verlierer sind und die Gesellschaft sowieso: der Ellbogentyp, der allein dasteht, auch dann wenn sein Kräfte nachlassen oder ein Gegner allein gar nicht bezwungen werden kann, der Harmoniefreak, der nie bekommt, was er eigentlich will, weil er um des lieben Friedens willen immer kleinbeigibt. Auf sachlicher Ebene respektvoll streiten zu können, andere Anschauungen gelten zu lassen, ohne sie selbst annehmen zu müssen, Konflikte abzuklären und gemeinsame Lösungen zu suchen … das würde uns schon einen großen Schritt vorwärtsbringen. Letzten Endes, oder besser schon ganz zu Anfang, muss jede/r für sich klären, wieviel Energie er/sie für welche Streitpunkte aufwenden möchte. Nicht alles ist auch des Streitens wert. Zum Aufbau des Gedicht: Diesen Haufenreim finde ich sehr gelungen Du leidest viel, du meidest Sieger, doch beneidest sie. weil er den Sog abbildet, dem der ‘Vermeider‘ ausgeliefert ist, wie ich die übrigen die Reime gut finde, weil sie sich nicht aufdrängen. ‘entscheidet‘ und ‘gleitend‘ ist zwar nicht ganz sauber, das ließe sich sicher noch ändern, aber es stört mich auch nicht wirklich. Ich weiß, das ist hier kein Wunschkonzert, aber wenn ich einen Wunsch äußern dürfte, dann den nach einer metrisch einheitlichere Gestaltung. Es sind mir zu viele Stolpersteine und Reibepunkte hier. Mich deshalb mit dir streiten will ich nicht 😉, ich merke es einfach mal als eine (unter vielen) Lesermeinung(en) an. Liebe Grüße mona"

03.05.19 - Kommentar zum Text  1-2-3 von  Peer: "Hallo Peer, ich würde meinen nur ein Knabe, der Peter in seiner Arbeitskluft, wenn er aber den grünen Heinrich mitgenommen hat, werden gleich ganz viele (Bullen) auf der Matte stehen. Möglicherweise wird Peter auch gleich mit dem grünen Heinrich abtransportiert 😉 😊! Liebe Grüße mona"

03.05.19 - Kommentar zum Text  [Humor habe ich ja] von  Anantya: "Humor hast du ja, Anantya, das muss man dir lassen, dazu eine unglaubliche akrobatische Gelenkigkeit. Sich selbst den Rücken zuzudrehen und dabei genau zu beobachten, was passiert, erfordert darüberhinaus eine erweiterte Sicht, UMsicht, NACHsicht, EINsicht, 'die Zunge zwischen die Rippen geklemmt' offenbart aber auch eine verfolgte ABsicht. Humor eröffnet also ein weites Sichtfeld, immer vorausgsetzt, man nimmt sich selbst nicht allzu wichtig. Damit komme ich nicht gaz zurecht: aller Augen den Schein übel zu nehmen - (nach 'nehmen' hat sich ein Komma davongeschlichen!) müsste es nicht entweder vor aller Augen ... oder allen Augen... heißen? Die Wortschöpfung 'unaufrecht' gefällt mir in ihrer Mischung aus 'aufrichtig' und 'aufrecht', auch darin liegt Humor! Und jetzt werde ich mal üben, mir selbst zwinkernd über die Schulter schauen kann ich schon! Liebe Grüße mona Kommentar geändert am 03.05.2019 um 08:19 Uhr Kommentar geändert am 03.05.2019 um 08:20 Uhr"

30.04.19 - Kommentar zum Text  Kindsmord von  Isaban: "Hallo Sabine, die zweizeilige Konklusio am Ende, die schon so ein klein wenig mit dem 'Verzicht üben' und 'verwerfen' vorbereitet wird, kommt mir auch sehr bekannt vor, könnte doch das 'Verwerfen' mein Autorinnenpseudonym sein 😊! So ein bisschen kritische Distanz zum Selbstgeschriebenen kann ja nicht schaden! Darüber hinaus lässt mich dein Gedicht sehr nachdenklich zurück, der Vergleich mit dem 'nicht ganz gelungenen Kind' verursacht einen Kloß im Hals, ist es doch Realität, dass man die durch pränanale Diagnostik als 'nicht ganz gelungen' eingestuften Kinder tatsächlich 'verwerfen' kann und werdenden Eltern kaum zu treffende Entscheidungen abverlangt werden. Etwas von Kindmord schwebt nicht nur als Titel über dem Gedicht und macht bewusst, welch großes Glück es ist, wenn es sich lediglich um ein Gedicht (auch wenn man persönlich daran hängt) handelt, über das entschieden werden soll. Liebe Grüße mona"

Diese Liste umfasst nur eigenständige Textkommentare von monalisa. Threads, in denen sich monalisa an der Diskussion zu Textkommentaren anderer Leser mit Antworten bzw. Beiträgen beteiligt hat, findest Du  hier.

 
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monalisa hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  einen Textserienkommentar,  einen Autorenkommentar und  33 Gästebucheinträge verfasst.

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