Lyrische Prosatexte

Was vom Tage und dem Leben übrigbleibt / ist maximal ein verschlissenes Blatt Papier. / Die letzte To-Do- Liste / -Milch / -Kaffee / -Arzttermin 16.15Uhr / -Glück finden und damit sterben / Immer vergess‘ ich die Milch. / Ich nehm‘ mir...

Es war wie jeden Donnerstag: / Ich kam von der Arbeit, / müde und gestresst, / saß auf dem Sofa, / 16 Uhr 50, / hatte die Schuhe ausgezogen, / meine liebe Frau kam um die Ecke… / …“ fahr`mal schnell zum Markt hin, / hier ist der...

Meine West-Berliner Kaugummi-AutomatenEiner in Schöneberg in der Motzstraßeschräg gegenüber dem alten TomasaDer andere am Salzufer in Charlottenburgam Landwehrkanal und gegenüberder Lanolinfabrik und dem SalzclubSo viele Ringe aus Blech zog...

Keine Reaktivierung / der Bahnlinie von / Flensburg nach Niebüll / So las ich es heute in der / Schleswig-Holsteinischen-Zeitung / Die Schienen sind alle noch da / Das ist die Strecke, die ich / als Kind so oft gefahren war / allein mit meinem...

Das Scheinfremde anverwandelt, das Scheineigene ausgeschissen. / Ich weiß, wer ich bin. Ich weiß, wer ich bin. Ich weiß, wer ich bin. / Ich weiß, wer ich bin. / Nach der Vollendung endet die Ichiichie und kommt die Vollkommenheit. /

Im Café Anhalt / trafen wir uns / zum Frühstück / oder fuhren direkt / nach dem Aufstehn / (Ende turbulenter Nächte) / dorthin - an grauen / verregneten West-Berliner / Sonntagnachmittagen / (mit starrem Blick auf) / schräg gegenüber / der...

Ein Märtyrer des Denkens, schrieb Zhuang Jack in seinem letzten asketischen Jahr dieses epigrammatische Manifest des Philosophen, der die Welt der Philosophasterei und Philowichserei mit Verachtung hinter sich ließ, eine sinnvolle Arbeit im...

Осень в Аманкарагае, – / а какие мечты / летят в Жаргаты! / В Аулиекольском районе / �� `сказать, что там сказочный край, – / у озера найден...

. farewell . / Als du fort gingst / war das Haus unbewohnbar geworden. / Mein Alleinsein sperrte das Tor zu. / Nahe dem Brunnen sprossten Rosen hoch / die Hecke war unüberwindlich. / Nicht einhundert Jahre waren es, / nicht einmal ein Tag, ...

Denken ist Unterscheiden (Dihairesis), aktives Bewusstsein. Passives, wahrnehmendes Bewusstsein ist die Sinnlichkeit. Die Philosophietradition in ihrem herrlich-herrschaftlichen Androzentrismus konzentriert sich auf Denken und Sinnlichkeit, die...

"Am Ende wird alles gut. / Und wenn es noch nicht gut ist, / dann ist es noch nicht das Ende", / sagtest du und bist gegangen. / Schwer zu fassen, / dass das Ende der Preis / des Guten sein muss. /

Es gibt die Mutter und die Dirne, so Otto Weininger. Es gibt die Mutter und die Hure, so Nawalt Migtowsky. Es gibt die Mutte und die Nutter, so... oder so: das Chthonisch-Weibliche steht unter keinem geistigen oder seelischen Prinzip mehr,...

Ramschladen der eigens fremden G / �sichter / G / �schmäckle hat / �s und eine Gischt, die / In grünen Augen nach Gründen fragt / Als feurig der Förderunterricht / Erfordernisse unterrichtend lodert / Und Feuerwehrleute sich plötzlich /...

Ein junger Demiurg und Rumtreiber, Yehova ben Allah, werkelte sechs Tage an einem Universum, und dachte am siebenten Tag: „Fuck! Irgendwie ist alles schief, die Naturkonstanten sind ungerade, zu viel Chaos, zu unharmonische Naturgesetze...“...

Как мононаркоман на кокаине / сидит влюблённый с мыслью об Одной: / он ищет тщетно своего единорога, / как тот ответ из изобилья рога /...

Schwer beladen sind die Bäume, / vom Schnee der letzten Nacht. / Mit dem ersten Sonnenstrahl, / rieselt glitzernd er herab. / Hüllt die Welt in Feenstaub, / und lässt sie neu erscheinen. / Ein Winterwunderland erwacht, / im Großen wie im...

Sonntagmorgen / Ich brauchte nicht aufzustehen, / es war erst sieben Uhr zwanzig / diese Zeit machte mich kotzen wollen / ♪ I patted my hungry belly ♪ / ~ It's bigger than a donkey's ear ~ / Ich spürte ein leichtes Stechen in...

So eine Zielscheibe / sie ist schön / mittendrin auch im Dunkeln / auch der letzte Schlappschwanz / kann sie treffen /

Gell da spreche ich was an. / Ein einziger Ton spricht an, ist demnach Ansprache. Einmal hörte ich im Garten einen Vogel so eine Ansprache oder zutreffender Anrufung abhalten. Oder auch Anhimmelung. Oder schlicht Gebet. Sehen konnte ich ihn...

Am Morgen war die Siegessäule oben ganz dicht in Nebel eingehüllt. / Weiße, milchige Watteschwaden umzingelten die goldenen Flügel der Figur. / Auch die vielen Kirchtürme konnte man nur ganz schwer noch erkennen, / kurzzeitig verschwunden...

nach weihnachten / lag ich / auf der intensivstation / die weihnachtswerbeblöcke / der letzten wochen / hatten schon seit oktober / schwere wunden gerissen / der pure kapitalismus / hatte mein nervenkostüm / mit unsäglicher seichtheit...

Am Morgen: / ein Fenster, / ein Kater, / und ein Hauch. / Munkel kam, / leicht, fast unsichtbar, / doch die Luft: / sie trug etwas mit sich, / etwas Fremdes, / etwas, das zu ihm nicht gehörte. / Lena stand still, / die Hand in der...

Du liegst da / Ohne Regung / Noch so vertraut / Deine Lippen so voll / Die Augen geschlossen / Ruhe haben / Dein letzter Wunsch / Dein Leben / Hat so gut getan / Dein Strahlen / Wärmte / Dein Plan vom Glück / Ist nicht / Zu Ende /

Weg? Einsam oder gemeinsam! / Wegen? Leben und lieben! / Bewegen? Mich und andere! / Bewegend? Mit dem Herzen sein! /

Wagnis / Wir wagen,mit pochenden Herzen,das Leben in unseren Händen. / Stille.Eintauchenin die Seele der Welt. / Wir atmen Sterne,behutsam,auf Wellen der Liebe. / Frieden,ein zartes Wunder,in unserer Mitte. /

Geschenke aus Asservatenkammern / Die Uniformen schauen über Schultern / Die Basteln schultern, wobei ... ja worunter / Hohe Töne aus Bassboxen schleudern / Als wären frequentierte Schnappschüsse / In ein Poesiealbum zum Ausmalen /...

Sie brachte mir einen Blumenstrauß. Um 22:58 Uhr, am Abend meines Geburtstages. Dieser sollte nach Adam Riese noch 62 Minuten währen, wenn denn alles so weiterliefe wie bisher; und davon ging ich jetzt noch aus. Ich wollte sie erst fragen, ob...

Bei allem To Do / Sei Du gerecht / Sois tout doux / So bleibst Du Du / Doux, Du in Echt. /

Der Mond der kein / � Gefährten duldend kommt / Will über Erden, Größter sein / Und hat den untergeh / �nden Gott allein / Zur Vollendung reifend wo vollmundig Lachen ist / Sein Sichelglanz Korn erntend in der schwarzen Nacht / So ohne...

Geboren aus den Tiefen der Ahnen / Schicht um Schicht / Jahr für Jahr gewachsen / Manches was bleibt / Manches was war / Anderes verdeckt durch / neue Erfahrungen und Eindrücke / eine Vielzahl an Farben / Neues und Altes verbunden /...

„Ich kann nicht mehr und will hier endlich raus!“ / Ich bin jetzt 42 und wir haben immer noch diesen / Briefmarken-Balkon und keinen Rasen oder Teich, / wir können uns nicht aus dem Weg gehen, weil wir keinen Platz haben.! / Hörst du,...

Dieser Morgen, ein reifer Tag, der neu verspricht / wie steht er zu seinem Gestern, und in welchem Licht / Zeigt er habhaft, fast vergessend seine weise Zeit / Eine junge Frühe mit alten Schichten in Vereinbarkeit / Und zum Erwachen sich...

Da war der Musterbogen seines Pullovers, / den seine Mutter ihm gestrickt hatte. / Da waren die Strickleitern seiner DNA, / die ihm sein Vater gelehrt hatte. / Er kletterte sie empor, / schwenkte sich ins All, auf der Suche / nach außerirdischer...

Frühling auf dem Saturnlässt die Ringe glitzern /

Wähnend das Dunkle, wage ich einen Schritt vor die Tür / Sie stand einen Spalt offen und kalte Nachtluft kam hinein / Diese trug Grüße entgegen, doch solche, entgegen der Freude / Nicht umsonst wartete sie, bis es kühl und düster war /...

Sie biss in dünnes, blauadriges Bein / Ach, hätte ich dort nur einen Klotz / Doch Holz, findet sich nur noch in LÄrschen / Die verdorrt an Rändern stehen, umzingelnd / Sie biss in dünne, faltige Hand / Mit der ich zu winken pflegte /...

… den letzten Schluck eines vorzüglichen Weins ohne jede Bewußtheit hinab geschluckt und erst jetzt, wo der Blick auf die leere Flasche fällt, wird mir die Vergänglichkeit wieder bewußt. Ob Wein, ob Frauen, es ist mit aller Körperlichkeit...

Sie reden und reden und reden / und reden, wenn ich anhebe zu reden / und schweigen bestenfalls im Schlaf. / Sie reden schon morgens beim Kaffee / bei der ersten Zigarette / und wenn sie zur Arbeit gehen. / Sie reden gegen die Stille / und...

o / Manch / Einer kann / vom Mond nicht / lassen, / wünscht sich, / dass er ihn des Nachts in die / Arme nehmen kann, / um die Seele weit / zu öffnen. / o /

Aus dem Hellen und Lauten / trete ich ein, in das Stille / und Dunkle. / Die Kirche umgibt mich / wie ein steinernes Herz. / Ich kann an diese Geschichte nicht glauben. / Aber hier muss ich mich bekennen. / Meine Schuld, meine Schwächen,...

Bei einem erneuten Selbstmordanschlag / Vor 65000 Zuschauern / Eine unbestimmte Anzahl von Opfern / Ein packendes Match / Die Spirale der Gewalt / Wogte das Spiel hin und her / Die Eskalation / Nach dem Führungstreffer / Der Ausgleich /...

Welch ein Ärger / o / Voll- / Idioten / vermehren / sich schneller / als Halbidi- / oten / o /

Welch eine Freude / o / Wow / WowWow / WowWowWow / WowWow / Wow / o /

Stromlinienförmige Wünsche auf meinen Lippen / Als Fisch und tauchend in Meeren grünem Überzugs / Der innenliegend ist wie das sehende Auge / Verborgen hinter glasigen Schichten / Jene die wie Herzsprungmembranen / Über Schlagendes wachen...

katze und maus / es wohnt in einem mauseloch / ne kleine maus, die schläft wohl noch / der kater um das loch rum schleicht / ist hungrig und er schwankt schon leicht / die maus wirft einen kleinen blick / sieht ihren feind, legt sich...

Seit langem schon / hatte ich keine Hände mehr um das Glück zu fassen . / Aber ein Netz im schwankenden Boot / um aus der Tiefe Leid und Schmerz heraufzuziehen. / Ich weiß jetzt: / Ich muss kein Wald sein / um mit dem Wind zu singen, /...

Meine besten Freundesind die Atome unddie MoleküleDenn ich besteheaus ihnenMetalle liebe icham allermeistenwegen ihres GlanzesRadioaktive Elementedienen als potentielle WaffenDie ergreifende Schönheitder Molekülelässt mir so manches Malden...

Wie viele der als verschollen Gemeldeten / sind gar nicht verschollen? / Sie haben sich nur versteckt. / Wie viele der aus dem Knast Entflohenen / wissen draußen dann nicht weiter? / Sie haben alles verlernt. / Wie viele der in einer Ehe...

Aus Zuckerbrot und Peitsche wird / sanft säuselnd, Siechtum und der / grausame Griff grölender Gürtel / während in der Recyclinganlage für / Müll und chemischen Sondermüll / ein Gesicht gebleicht wird, das / von tragenden Kranarme...

Dich kenn ich schon / du war ich schon / wir machen nun: gestern, morgen und das Heute / zu des Unsterns Sorgen (was uns einst freute) / und übrig blieb der Marmeladenfleck / eines einstigen Berliners (der daselbst als solcher) / aus reiner...