„Der schönste Platz ist immer an der Theke“. Alkoholkonsum in der BRD von 1948 – 1960.
Erzählung zum Thema Lebensbetrachtung
von EkkehartMittelberg
Kommentare zu diesem Text
Ich musste gerade daran denken, welch ein Theater um den Drogenkonsum von Politikern gemacht wird - Alkohol ist dabei ausdrücklich nicht gemeint. Ich sach man ... nix!
Natürlich nicht aus eigenem Erleben, aber aus Erzählungen der Älteren kenne ich Geschichten, dass zu jener Zeit - der Lohn wurde damals noch in bar in der sprichwörtlichen "Lohntüte" ausgezahlt - die Ehefrauen ihre Männer am Zahltag nach Schichtende vor der Zeche abholten - es sollte nicht alles in des Wirtes Tasche fließen.
All das klingt ziemlich lustig. Mein Vater berichtete mir immer wieder davon, dass auch zu seiner Zeit bei der Bundesbahn ordentlich gesoffen wurde. Und die Erzählungen über einzelne Personen endet dann nicht selten: "Der ist schon seit über 20 Jahren tot." Denn man Prost ...
(Kommentar korrigiert am 03.06.2016)
Natürlich nicht aus eigenem Erleben, aber aus Erzählungen der Älteren kenne ich Geschichten, dass zu jener Zeit - der Lohn wurde damals noch in bar in der sprichwörtlichen "Lohntüte" ausgezahlt - die Ehefrauen ihre Männer am Zahltag nach Schichtende vor der Zeche abholten - es sollte nicht alles in des Wirtes Tasche fließen.
All das klingt ziemlich lustig. Mein Vater berichtete mir immer wieder davon, dass auch zu seiner Zeit bei der Bundesbahn ordentlich gesoffen wurde. Und die Erzählungen über einzelne Personen endet dann nicht selten: "Der ist schon seit über 20 Jahren tot." Denn man Prost ...
(Kommentar korrigiert am 03.06.2016)
Da haste aber Recht, daste nix sachst, denn über Selbstverständlichkeiten redet man nicht.
UnterTage wurde nicht getrunken, das war viel zu gefährlich. Wäre es anders gewesen, hätten sich die Kumpels noch einreden können, dass ihre Frauen, die sie abholten, sie noch immer liebten. So aber blickten sie vermutlich durch und stimmten meistens ihren Frauen wortlos zu.
Ja, ordentliche Säufer entkommen dem Jammertal früh. ,-))
Merci Trekan.
UnterTage wurde nicht getrunken, das war viel zu gefährlich. Wäre es anders gewesen, hätten sich die Kumpels noch einreden können, dass ihre Frauen, die sie abholten, sie noch immer liebten. So aber blickten sie vermutlich durch und stimmten meistens ihren Frauen wortlos zu.
Ja, ordentliche Säufer entkommen dem Jammertal früh. ,-))
Merci Trekan.
Lance (52)
(03.06.16)
(03.06.16)
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Merci, Lance, da sagst du etwas Wahres. Viele quatschen sich mit dem Smartphone besoffen.
LG
Ekki
LG
Ekki
Sätzer (77) schrieb daraufhin am 03.06.16:
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starfish8305 (55)
(03.06.16)
(03.06.16)
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am ultimo sprachen die damen ihre männer mit herr an: "her(r) mit dem geld."
Gerhard-W. (78) ergänzte dazu am 03.06.16:
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@starfish8305: Danke, Ralf, der Schlager ist zeittypisch für die 50er Jahre. Ich habe mehr als einmal gesehen, dass Männer, die an der Theke Wurzeln zu schlagen drohten, von ihren Frauen heimgeholt wurden, bevor sie der Alkohol fällte.
@ Lothar: Dabei verlor so mancher die Be-herr-schung.
@Gerhard-W.: Ein Wirt, der seine Kniepe damals Wasserfall nannte, war zur Selbstironie fähig. Es stürzte so mancher Trunk die Kehle hinunter, aber Wasser, das war eher etwas für Kranke.;-)) Danke euch beiden.
@ Lothar: Dabei verlor so mancher die Be-herr-schung.
@Gerhard-W.: Ein Wirt, der seine Kniepe damals Wasserfall nannte, war zur Selbstironie fähig. Es stürzte so mancher Trunk die Kehle hinunter, aber Wasser, das war eher etwas für Kranke.;-)) Danke euch beiden.
Ich kann mich noch daran erinnern, wie Strauß -stark alkoholisiert- kaum noch ein gerades Wort im Fernsehen nach einer Wahl von sich gab. LG
Danke, Armin, ich auch: Heute würden zwei solcher Auftritte reichen, die Karriere eines Politikers zu beenden. Man musste es damals schon sehr toll treiben, bis man als Alkoholiker stigmatisiert und ausgegrenzt wurde. Man war auch mit Künstlern sehr nachsichtig, zum Beispiel mit Harald Juhnke bis zu dessen bitteren Ende.
LG
Ekki
LG
Ekki
michaelkoehn (76)
(03.06.16)
(03.06.16)
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Vielen Dank für die Verse über Bolle, Michael, die in den 50ern jung und alt köstlich amüsierten. Wie oft haben wir sie damals auf Klassenfahrten gesungen. Sie passen inhaltlich übrigens gut zu Heinz Erhardts "Linkes Auge blau, rechtes Auge blau."
LG
Ekki
LG
Ekki
Graeculus (69)
(03.06.16)
(03.06.16)
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Oja, Graeculus, das exzessive Rauchen war in den 50er Jahren vom Alkoholkonsum nicht zu trennen. Man rauchte, was das Zeug (oft selbst angebauter Tabak) hielt und verharmloste die gesundheitlichen Schäden fast total. Da das Rauchen aber nahezu allgegenwärtig war. sind mir einige zeittypische Episoden in Erinnerung. Ich werde darauf zurückkommen. Danke für die Anregung.
Agneta (62)
(03.06.16)
(03.06.16)
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liebe Monika,
ich stimme deiner Kritik am schrankenlosen Saufen vorbehaltlos zu, sofern es sich nicht um die von dir sehr wohl gesehene Krankheit des Alkoholismus handelt, die vielfältige gesellschaftliche Ursachen hat, die der Kritik mehr bedürfen. Die Erkrankten benötigen eine gute Therapie.
Deine Vermutung, dass alkoholabhängige Politiker sich als dreschende Ochsen nicht selber das Maul verbinden, halte ich für sehr wahrseinlich. )
Nachdenklich Grüße, nicht ohne zu zwinkern
Ekki
ich stimme deiner Kritik am schrankenlosen Saufen vorbehaltlos zu, sofern es sich nicht um die von dir sehr wohl gesehene Krankheit des Alkoholismus handelt, die vielfältige gesellschaftliche Ursachen hat, die der Kritik mehr bedürfen. Die Erkrankten benötigen eine gute Therapie.
Deine Vermutung, dass alkoholabhängige Politiker sich als dreschende Ochsen nicht selber das Maul verbinden, halte ich für sehr wahrseinlich. )
Nachdenklich Grüße, nicht ohne zu zwinkern
Ekki
Agneta (62) meinte dazu am 03.06.16:
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Ich finde es verantwortungsbewusst, Monika, dass du die Rolle der Mahnerin übernimmst, denn gerade Literaten neigen dazu, sich bei dem Genuss von Rauschmitteln jeder Art zu überschätzen und Mahner in die Ecke der Spießer zu stellen.
Einer meiner Freunde, ein Mediziner, hat eine gut beherrschbare Suchtstruktur und raucht mit mir gelegentlich einen guten Zigarillo. Ich weiß, dass er das jederzeit einstellen kann und genau bedenkt, bei welchen Gelegenheiten er mitmacht.
Es ist andererseits unbestritten, dass unter dem Einfluss von Suchtmitteln jeder Art Literatur entstanden ist, die es andernfalls nicht gäbe, aber so mancher Autor hat später unter einer nicht mehrzu kontrolliernden Sucht schwer gelitten.
Einer meiner Freunde, ein Mediziner, hat eine gut beherrschbare Suchtstruktur und raucht mit mir gelegentlich einen guten Zigarillo. Ich weiß, dass er das jederzeit einstellen kann und genau bedenkt, bei welchen Gelegenheiten er mitmacht.
Es ist andererseits unbestritten, dass unter dem Einfluss von Suchtmitteln jeder Art Literatur entstanden ist, die es andernfalls nicht gäbe, aber so mancher Autor hat später unter einer nicht mehrzu kontrolliernden Sucht schwer gelitten.
Agneta (62) meinte dazu am 04.06.16:
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Agneta, ich weiß nicht, ob berauschte Dichter im Suff oder bekifft ihre besten Werke geschrieben haben. Meine These lautet etwas anders: Sie haben in diesem Zustand Werke geschrieben, die anders nicht entstanden wären.
Agneta (62) meinte dazu am 04.06.16:
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chichi† (80)
(03.06.16)
(03.06.16)
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merci, Gerda,
vielleicht kann man das Saufen von Politikern als offenes Geheimnis bezeichnen. Der folgende Text scheint dies zu bestätigen:
"Berlin. Wolfgang Kubicki weiß genau, warum er nicht länger im Bundestag sitzt. „Ich würde in Berlin zum Trinker werden“, hat der FDP-Mann mal gesagt. Wer nicht mehr dazu gehört oder wer widerstanden hat, redet leichter darüber. In Wahrheit ist Politik und Sucht weiterhin ein Tabu.
Andreas Schockenhoff ist nicht der Gegenbeweis, obwohl der CDU-Mann gerade öffentlich bekannt hat: „Mir ist bewusst, dass ich alkoholkrank bin.“ Was nach Tabubruch klingt, ist doch eher eine Flucht nach vorn. Der baden-württembergische Abgeordnete war mit Alkohol am Steuer, 1,1 Promille, erwischt worden, zum zweiten Mal im übrigen, und ohnehin ein Fall für den Staatsanwalt. Unter der Decke halten? Ging nicht mehr.
Man muss nicht so weit gehen wie der Grüne Joschka Fischer 1983, als er – ein Frischling im Hohen Haus – ausrief: „Der Bundestag ist eine unglaubliche Alkoholikerversammlung.“ Ob der Anteil der Suchtkranken in der Politik überdurchschnittlich groß ist, darüber kann man allenfalls spekulieren. Aber in den Fraktionen wissen sie ziemlich genau Bescheid, wer immer eine Fahne hat oder wer auffällig viel bechert, wer von seinen Leibwächtern regelmäßig ins Haus getragen wird.
Vor der Ampel eingeschlafen
Es sind meist die selben Namen, die über Jahre genannt werden, und doch muss schon viel passieren, bis eingegriffen wird, bis sich die Fraktionsführung einschaltet. Etwa, wenn einer angeschickert am Pult steht – legendär beim FDP-Mann Detlev Kleinert oder beim CSU-Chef Franz-Josef Strauß – oder aus dem Verkehr gezogen wird. Schockenhoff ist kein Einzelfall. Heinrich Lummer (CDU) hatte 1,96 Promille, Otto Wiesheu (CSU) verursachte unter Alkoholeinfluss einen Unfall, bei dem ein Mann starb. Kürzlich wurde André Stephan, Wahlkampfmanager der Grünen-Politikerin Renate Künast, erwischt. Er war alkoholisiert vor einer Ampel eingeschlafen.[...]"
Politik und Alkohol – ein Tabu wackelt | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/politik/politik-und-alkohol-ein-tabu-wackelt-id4860703.html#plx1389738036
vielleicht kann man das Saufen von Politikern als offenes Geheimnis bezeichnen. Der folgende Text scheint dies zu bestätigen:
"Berlin. Wolfgang Kubicki weiß genau, warum er nicht länger im Bundestag sitzt. „Ich würde in Berlin zum Trinker werden“, hat der FDP-Mann mal gesagt. Wer nicht mehr dazu gehört oder wer widerstanden hat, redet leichter darüber. In Wahrheit ist Politik und Sucht weiterhin ein Tabu.
Andreas Schockenhoff ist nicht der Gegenbeweis, obwohl der CDU-Mann gerade öffentlich bekannt hat: „Mir ist bewusst, dass ich alkoholkrank bin.“ Was nach Tabubruch klingt, ist doch eher eine Flucht nach vorn. Der baden-württembergische Abgeordnete war mit Alkohol am Steuer, 1,1 Promille, erwischt worden, zum zweiten Mal im übrigen, und ohnehin ein Fall für den Staatsanwalt. Unter der Decke halten? Ging nicht mehr.
Man muss nicht so weit gehen wie der Grüne Joschka Fischer 1983, als er – ein Frischling im Hohen Haus – ausrief: „Der Bundestag ist eine unglaubliche Alkoholikerversammlung.“ Ob der Anteil der Suchtkranken in der Politik überdurchschnittlich groß ist, darüber kann man allenfalls spekulieren. Aber in den Fraktionen wissen sie ziemlich genau Bescheid, wer immer eine Fahne hat oder wer auffällig viel bechert, wer von seinen Leibwächtern regelmäßig ins Haus getragen wird.
Vor der Ampel eingeschlafen
Es sind meist die selben Namen, die über Jahre genannt werden, und doch muss schon viel passieren, bis eingegriffen wird, bis sich die Fraktionsführung einschaltet. Etwa, wenn einer angeschickert am Pult steht – legendär beim FDP-Mann Detlev Kleinert oder beim CSU-Chef Franz-Josef Strauß – oder aus dem Verkehr gezogen wird. Schockenhoff ist kein Einzelfall. Heinrich Lummer (CDU) hatte 1,96 Promille, Otto Wiesheu (CSU) verursachte unter Alkoholeinfluss einen Unfall, bei dem ein Mann starb. Kürzlich wurde André Stephan, Wahlkampfmanager der Grünen-Politikerin Renate Künast, erwischt. Er war alkoholisiert vor einer Ampel eingeschlafen.[...]"
Politik und Alkohol – ein Tabu wackelt | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
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wa Bash (47)
(03.06.16)
(03.06.16)
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Merci, wa Bash, vielleicht hast du auch Zweifel an der Bezeichnung "Trinkkultur". Wenn es eine ist, so ist sie hinsichtlich der wachsenden Zahl von Alkoholikern sehr gefährlich. Ich gehöre und das ist kein Verdienst zu den Menschen, die mit Alkohol gut umgehen können und deswegen habe ich bis auf sehr wenige Ausnahmen in der Jugend so lange getrunken, wie mich der Alkohol lockerte und dann bewusst aufgehört. Ich verdanke dem frohe und heitere Stunden. Aber ich denke nicht, dass es eine Frage des Willens allein ist, mit Alkohol so umgehen zu können, dass man keinen Schaden nimmt.
Hallo Ekki,
so war es in der aufstrebenden Bundesrepublik.
Die BR hätte auch VBR heißen können, VB =Voll-Beschäftigung, VR = Voll-Rausch.
Es wurde eben gearbeitet und gefeiert.
Das Gute an der damaligen Zeit, es gab kaum soziale Spannungen.
"Damit ham sie kein Glück
in der Bundesrepublik
wir tanzen lieber Tango...." )))
Herzliche Grüße
TT
so war es in der aufstrebenden Bundesrepublik.
Die BR hätte auch VBR heißen können, VB =Voll-Beschäftigung, VR = Voll-Rausch.
Es wurde eben gearbeitet und gefeiert.
Das Gute an der damaligen Zeit, es gab kaum soziale Spannungen.
"Damit ham sie kein Glück
in der Bundesrepublik
wir tanzen lieber Tango...." )))
Herzliche Grüße
TT
Merci Tasso, das mit dem Vollrausch kann man auch metaphorisch verstehen. Man war berauscht vom Erfolg des Wirtschaftswunders und deshalb verfing auch Erhards Spruch von der formierten Gesellschaft, obwohl durch die bleibenden Werte von Immobilien einer Minderheit die absolute Gleichstellung aller durch die Währungsreform eine Utopie war.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki
Festil (59)
(05.06.16)
(05.06.16)
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Gracie für den interessanten Kommentar und dieEmpfehlung und die Favorisierung, Festil. Es war mir bewusst, dass Kohl sich mit bequemen Jasagern umgeben hat, aber dass er potentielle Kandidaten für einen Posten einem Trinktest unterzog, ist mir neu. Vielleicht ist diese Methode tatschlich hilfreich, um die Verschwiegenheit eines Mnschen zu prüfen, aber für mein Empfinden ist sie hinterhältig.
Kohls Bemerkung über den Charakter finde ich witzig.
Liebe Grüße
Ekki
Kohls Bemerkung über den Charakter finde ich witzig.
Liebe Grüße
Ekki
Wieder ein sehr interessanter Blick in die Gebräuche der Vergangenheit. Betrunkene Politiker kenne ich nur noch aus derartigen Reminiszensen. Aber als Kind vom Land, aufgewachsen in einer Gaststube, kenne ich die traditionellen Stammtische noch sehr gut. Die Generation meines Großvater traf sich regelmäßig Sonntagmorgens ab 10:30 und becherte bis zum Mittag alles, was man so trinken konnte, wobei einige dafür ein spezielles Bierglas hatten.Noch vor 20 Jahren hatte dieser Stammtisch über 20-30 Mitglieder, inzwischen sind es nur noch zwei oder drei, max. vier unverwüstliche sonntagmorgendliche Kampftrinker zu Gast. Schon in der Generation der Nachkriegsgeborenen war das nicht mehr üblich.
Es gab und gibt immer noch Stammtische, aber diese typische Altherrenrunde, die regelmäßig zu immer gleichen Urzeit in die Kneipe kommt und sich mit Bier, Wein und Schnapps die Birne wegschießt, ist in dieser Form zumindest bei uns ein Auslaufmodell.
LG
DerHerrSchädel
Es gab und gibt immer noch Stammtische, aber diese typische Altherrenrunde, die regelmäßig zu immer gleichen Urzeit in die Kneipe kommt und sich mit Bier, Wein und Schnapps die Birne wegschießt, ist in dieser Form zumindest bei uns ein Auslaufmodell.
LG
DerHerrSchädel
Ich habe einen Freund, der wie du in der Gaststube aufgewachsen ist
und mir schon vor deinem Kommentar haargenau dasselbe erzählte. Die Wahrscheinlichkeit ist also groß, dass man deine Beobachtungen für Stammtische verallgemmeinern kann.
Ich nehme an, dass wir es beide begrüßen, dass die traditionellen Stammtische ein Auslaufmodell sind. Merci.
LG
Ekki
und mir schon vor deinem Kommentar haargenau dasselbe erzählte. Die Wahrscheinlichkeit ist also groß, dass man deine Beobachtungen für Stammtische verallgemmeinern kann.
Ich nehme an, dass wir es beide begrüßen, dass die traditionellen Stammtische ein Auslaufmodell sind. Merci.
LG
Ekki
Ich trauere dem Milieu, dass sich dort dereinst versammelt und im Suff seine politischen Weisheiten von sich gab, in der Tat nicht hinterher. Durfte mir derlei als Schankwirt oft genug zu Gemüte führen.
Gerade was den Sonntag-Morgen betrifft, haben die jüngeren Generationen inzwischen sinnvollere Methoden zwecks Freizeitgestaltung entwickelt. Aber die mussten sich auch nicht mehr von Messe/ Gottesdienst erholen.
Gerade was den Sonntag-Morgen betrifft, haben die jüngeren Generationen inzwischen sinnvollere Methoden zwecks Freizeitgestaltung entwickelt. Aber die mussten sich auch nicht mehr von Messe/ Gottesdienst erholen.
Wie wahr!
Hallo Ekki,
solche zeitgenössischen und gleichermaßen persönlichen Berichte aus Jahren, die ich selbst nicht erlebt habe, finde ich sehr interessant und ich stelle fest, dass man damals einiges schlucken musste...
Ob der Alkoholkonsum seitdem zurückgegangen ist, weiß ich gar nicht mal (nur dass der Bierumsatz um ca. ein Drittel eingebrochen ist), aber das Trinken gehört heute nur noch selten zum guten Ton. Bezeichnenderweise ist das neueste mir in den Ohren verbliebene Trinklied keineswegs trocken, jedoch sehr defensiv formuliert: Kein Alkohol ist auch keine Lösung.
Beste Grüße, Dirk
solche zeitgenössischen und gleichermaßen persönlichen Berichte aus Jahren, die ich selbst nicht erlebt habe, finde ich sehr interessant und ich stelle fest, dass man damals einiges schlucken musste...
Ob der Alkoholkonsum seitdem zurückgegangen ist, weiß ich gar nicht mal (nur dass der Bierumsatz um ca. ein Drittel eingebrochen ist), aber das Trinken gehört heute nur noch selten zum guten Ton. Bezeichnenderweise ist das neueste mir in den Ohren verbliebene Trinklied keineswegs trocken, jedoch sehr defensiv formuliert: Kein Alkohol ist auch keine Lösung.
Beste Grüße, Dirk
Merci, Didi, unter den vielen negariven Nachrichten derzeit gibt es wohl eine positive: Die heutige Gesellschaft scheint vernünftiger mit Alkohol umzugehen. Ich denke auch, dass darin die Lösung liegt, nicht im totalen Verzicht.
Beste Grüße zurück
Ekki
Beste Grüße zurück
Ekki
Ich melde mich hier noch einmal: Wer meine Texte und Kommentare etwas kennt, dem wird klar sein, dass ich nicht wirklich in Verdacht geraten kann, CSU-Befürworter zu sein.
Nun gibt es den nächsten Skandal: CSU-Mann Georg Schlagbauer ist von allen Ämtern zurückgetreten. Verdacht auf Verstoß gegen das Betäubingsmittelgesetz, sprich: Kokain. Ich will hier nicht zu Debatte stellen, ob das ein Grund für einen Rücktritt ist oder nicht. Was mich eigentlich ärgert ist, wie bigott hier reagiert wird. Dein gut recherchierter Artikel, lieber Ekki, zeigt ja, wie locker der Umgang mit dem Alkohol zu Beginn der Bundesrepublik war. Ich bin mir nicht sicher, ob sich diese Ansichten großflächig geändert haben, aber ich bin ja auch ein Pessimist. Dennoch bleibt die Frage, wann jemals über betrunkene Politiker berichtet wird, geschweige denn dass Alkohol ein Rücktrittsgrund wäre. Der eine fällt besoffen vom Podium, der andere sitzt angesäuselt in einer Talkrunde. Reaktion: Totschweigen oder grinsen.
Es ist eine bekannte Tatsache, dass es ein Stillhalteabkommen zwischen Presse und Politik gibt, was das Thema Alkohol betrifft. Wahrscheinlich säuft MANN und FRAU ja auch oft genug zusammen. Allerdings muss man die Beteiligten hier auch "in Schutz nehmen". Die Verlogenheit der mächtigen Schluckspechte wird ja in allen gesellschaftlichen Schichten geteilt. Darum war der Herr Schlagbauer einfach dumm. Hätte er sich doch lieber zwei Flaschen Mariacron in die Birne gehauen, da hätte dann keiner etwas gesagt.
Nun gibt es den nächsten Skandal: CSU-Mann Georg Schlagbauer ist von allen Ämtern zurückgetreten. Verdacht auf Verstoß gegen das Betäubingsmittelgesetz, sprich: Kokain. Ich will hier nicht zu Debatte stellen, ob das ein Grund für einen Rücktritt ist oder nicht. Was mich eigentlich ärgert ist, wie bigott hier reagiert wird. Dein gut recherchierter Artikel, lieber Ekki, zeigt ja, wie locker der Umgang mit dem Alkohol zu Beginn der Bundesrepublik war. Ich bin mir nicht sicher, ob sich diese Ansichten großflächig geändert haben, aber ich bin ja auch ein Pessimist. Dennoch bleibt die Frage, wann jemals über betrunkene Politiker berichtet wird, geschweige denn dass Alkohol ein Rücktrittsgrund wäre. Der eine fällt besoffen vom Podium, der andere sitzt angesäuselt in einer Talkrunde. Reaktion: Totschweigen oder grinsen.
Es ist eine bekannte Tatsache, dass es ein Stillhalteabkommen zwischen Presse und Politik gibt, was das Thema Alkohol betrifft. Wahrscheinlich säuft MANN und FRAU ja auch oft genug zusammen. Allerdings muss man die Beteiligten hier auch "in Schutz nehmen". Die Verlogenheit der mächtigen Schluckspechte wird ja in allen gesellschaftlichen Schichten geteilt. Darum war der Herr Schlagbauer einfach dumm. Hätte er sich doch lieber zwei Flaschen Mariacron in die Birne gehauen, da hätte dann keiner etwas gesagt.
Jack (33) meinte dazu am 10.06.16:
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"Bekannte Tatsache" heißt hier, dass es von den Protagonisten - zumindest auf Seiten der Presse - zugegeben wird, selbst von "aktiven Mitgliedern", aber erst recht von jenen, die nicht mehr zu jenem Zirkel gehört (ich habe im Augenblick keine Lust, die herauszusuchen, aber darüber sind auch schon Bücher erschienen, deren Inhalt von niemand angezweifelt wurde, weil niemand etwas dazu sagt). Es gibt durchaus welche, bei denen das zu Alkoholismus geführt hat
Ich würde in Berlin zum Trinker werden.
(Wolfgang Kubicki) Quelle: Hier.
Jack (33)
(10.06.16)
(10.06.16)
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Danke, Jack, ich konnte nicht früher antworten, weil ich zu einem Klassentreffen verreist war.
Deine Perspektive auf die UdSSR ist interessant, weil sie ein in den westlichen Medien verbreitetes Stereotyp zu bestätigen scheint.
Kannst du erklären, warum in der UdSSR nach dem Kriege kaum gesoffen wurde? Ich hätte vermutet, dass man schwarz brannte. Oder praktizierten die Funktionäre der kommunistischen Partei eine Doppelmoral, indem sie selber soffen und die einfachen Parteimitglieder aufs Schärfste und furchteinflößend kntrollierten?
Deine Perspektive auf die UdSSR ist interessant, weil sie ein in den westlichen Medien verbreitetes Stereotyp zu bestätigen scheint.
Kannst du erklären, warum in der UdSSR nach dem Kriege kaum gesoffen wurde? Ich hätte vermutet, dass man schwarz brannte. Oder praktizierten die Funktionäre der kommunistischen Partei eine Doppelmoral, indem sie selber soffen und die einfachen Parteimitglieder aufs Schärfste und furchteinflößend kntrollierten?
Jack (33) meinte dazu am 12.06.16:
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Danke für diese für mich nachvollziebare Erklärung.
Der Liedtext von August Schuster kam genealogisch auf mich, ohne dass ich mir bis heute Gedanken gemacht hätte, wer der Verfasser sei, was nichts mit meinen Trinkgewohnheiten zu tun hat.
Danke,
R.
Danke,
R.
Es scheint so, als habe dir nicht nur der Liedtext von August Schuster gefallen. Merci und LG
Ekki
Ekki
Sehr, sehr ungewöhnliche Uhrzeitdarstellung.
der weingeist löste straußens zunge
prompt dachte augstein "!JUNGE JUNGE
was der so von sich gibt besoffen
lässt gutes kaum für deutschland hoffen
und spricht nun wahrlich bände
drückt der gar mit besoff'nem kopf
womöglich auf den roten knopf
ist ende im gelände!"
toll geschrieben, gerne gelesen!
lg
henning
prompt dachte augstein "!JUNGE JUNGE
was der so von sich gibt besoffen
lässt gutes kaum für deutschland hoffen
und spricht nun wahrlich bände
drückt der gar mit besoff'nem kopf
womöglich auf den roten knopf
ist ende im gelände!"
toll geschrieben, gerne gelesen!
lg
henning
Merci, Henning, hochinteressant, ich kann mich noch gut an die Spiegel-Berichterstattung über dieses Besäufnis bei Augstein erinnern.
LG
Ekki
LG
Ekki