Noch einmal davon gekommen

Anekdote zum Thema Geheimnis

von  EkkehartMittelberg

Vor einigen Jahren saßen meine Frau und ich in einem Flieger, der uns von Rio de Janeiro nach Deutschland bringen sollte. Es war kurz vor dem Abflug und wir hatten uns für den Genuss einer langen Ruhephase entspannt, als wir über Lautsprecher zurück in die Gepäckkontrolle gebeten wurden. Wir folgten dem leichten Herzens, weil wir uns sicher waren, nichts Verbotenes geschmuggelt zu haben.
Im Raum der Gepäckkontrolle zeigte man uns die Röntgenaufnahme eines Gegenstands aus unserem Koffer und wir wurden aufgeregt gefragt, was das sei. Man konnte sich unter dem Gebilde allerlei vorstellen, aber uns fiel beim besten Willen nicht ein, was wir da eingepackt hatten. Sobald meine Frau einen Schlüssel aus der Tasche zog, um den Koffer zu öffnen, damit das rätselhafte corpus delicti ans Licht kam, warf sich
das Personal wie auf Kommando zu Boden. Als eine Detonation ausblieb und die Kontrolleure gesehen hatten, dass wir  wohlbehalten neben dem Koffer standen, erhoben sie sich vorsichtig und traten neben uns, um zu sehen, welches gefährliche Geheimnis der Koffer barg.
Es handelte sich um ein Schachspiel, ein Kauf  in Rio, den wir vergessen hatten. Mit dem Spiel war damals noch keiner matt gesetzt worden, aber es war umwerfend.

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Kommentare zu diesem Text


 Regina (30.03.20)
War das nun ein Patt zwischen euch und diesen Sicherheitskräften? LG Gina

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 30.03.20:
Merci, Gina, das kann man so sagen. Freilich lag bei diesem Patt das Vergnügen auf unserer Seite.
LG
Ekki

 AchterZwerg (30.03.20)
Manche Spiele sind halt gefährlich. Ganz besonders ein so kriegerisches ...

Lächelnde Grüße
Picola

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 30.03.20:
Grazie, Picola, die gefährlichen Spiele sind besonders verlockend und vor allem die Neugierigen fallen auf sie herein. :)
Spielerische Grüße
Ekki

 ViktorVanHynthersin (30.03.20)
Wir hatten ein ähnliches Erlebnis mit einem Kompass aus Messing. Vor versammelter Reisegruppe den Koffer zu öffnen, war schon seltsam. Jeder starrte auf den Inhalt und hoffte wohl insgeheim auf ein etwas Sensationelles.
Herzlichst
Viktor

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 30.03.20:
Gracias, Viktor, Schachspiel oder Kompass, es ist uns jedenfalls gelungen, die Kontrolleure aus der Fassung zu bringen. :)
Herzlichst
Ekki

 Fuchsiberlin (30.03.20)
Zum Glück setzte Euch dieses Ereignis nicht schachmatt.

LG
Fuchsi

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 30.03.20:
Vielen Dank, das stimmt, Fuchsi, die Controller lächelten allerdings recht matt, als sie erkannten, was sie zu Boden geworfen hatte.
LG
Ekki

 TrekanBelluvitsh (30.03.20)
Ich hoffe, du hast daraus etwas gelernt: In Zukunft vor Flügen nur Karten für Mau-Mau kaufen.
;-)

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 30.03.20:
Merci, oder wahlweise "Schwarzer Peter" für den Fall, dass wir dennoch kontrolliert werden.

 TassoTuwas (30.03.20)
Hallo Ekki,
so ein Schachspiel ist für die Heimkehr mit dem Schiff bestens geeignet. Da kann man für jeden Zug ausgiebig überlegen und die Reise vergeht wie im Flug
Herzliche Grüße
TT

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 30.03.20:
Gracias. Wie recht du hast, mein Freund. Ich kann nur jedem empfehlen, auf einer Seereise Schach zu spielen, weil man bei den Überlegungen vor einem neuen Zug aufs Meer schaut und sich dieses so in allen seinen wechselnden Farben und Bewegungen einprägt.
Herzliche Grüße
Ekki

 LottaManguetti (30.03.20)
Lieber Ekki,

bei uns war es ein Mini-Wasserkocher auf Kreta. Der hat heute einen Ehrenplatz!
Hat viel Spaß gemacht.


Lotta

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 30.03.20:
Grazie, Lotta, das mit dem Spaß glaube ich dir gerne, denn die Kontrolleure haben einsehen müssen, dass nichts so heiß gekocht wird, wie es den Anschein hat.
Liebe Grüße
Ekki
Sin (55)
(30.03.20)
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Al-Badri_Sigrun (61) meinte dazu am 30.03.20:
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 30.03.20:
Vielen Dank für diesen besonders sinnreichen Kommentar, Sin. Möge uns das Gebilde Leben noch ein wenig treu bleiben, bevor sein Geheimnis gelüftet wird..
Beste Grüße
Ekki

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 30.03.20:
Grazie, Sigi, deine Vermutung trifft bestimmt zu; denn sie waren doch recht blass um die Nase, als sie sich wieder vom Boden erhoben.
Herzliche Grüße
Ekki

 AZU20 (30.03.20)
Für beide Seiten zunächst einmal aufregend. Beim Schachspiel zu Hause dann umwerfende Gedanken. LG

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 30.03.20:
Vielen Dank, Armin. das kann ich bestätigen.
LG
Ekki

 Graeculus (30.03.20)
Kaum zu glauben - die Szene, in der sich die Zöllner zu Boden werfen! Wo Ihr doch bestimmt nicht wie Terroristen ausseht.
Witzig, im Nachhinein.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 30.03.20:
Merci, Graeculus. Wir haben uns auch über die panische Reaktion gewundert. Aber vielleicht haben die Zöllner aus einer Situation gelernt, die harmlos schien und dennoch ernsthafte Folgen hatte.
Sätzer (77)
(30.03.20)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 30.03.20:
Danke, Uwe, der alte Adenauer fragte: "Jibt dat dat dann? Als man es bejahte, sagte er: "Dat dat dat jibt." :)

 Buchstabenkrieger (30.03.20)
"Mit dem Spiel war damals noch keiner matt gesetzt worden, aber es war umwerfend."

Klasse, Ekki!

LG, Buchstabenkrieger

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 30.03.20:
Merci für das schöne Kompliment, Buchstabenkrieger.
LG
Ekki

 AvaLiam (30.03.20)
Geschätzter Ekki,

ein schönes Wortspiel - du weißt, ich liebe SIE...

Gewonnen hattest du in jedem Falle schon - die Dame war an deiner Seite .

Schön, solche Anekdoten.

lG - Ava

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 31.03.20:
Grazie, Ava, ich bin dem Schicksal dankbar; denn wenn man ein paar erlebte Anekdoten erzählen kann, hat man im Leben Glück gehabt..
Liebe Grüße
Ekki

 Habakuk (31.03.20)
Wenn du da mal nicht ein wenig geflunkert hast. Egal. Eine kurzweilige Geschichte, Ekki.
Ich möchte dir für das nächste Mal einen Würfelbecher ans Herz legen. Es gibt wunderbare Exemplare aus Leder mit Deckel, einer Handgranate nicht gänzlich unähnlich. Vllt. doch nicht so eine gute Idee.
„Schiffe versenken“ ist auch ein schönes Spiel. Funktioniert ohne verdächtige Utensilien.

BG
H.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 31.03.20:
Vielen Dank, Habakuk, ich habe wirklich nicht geflunkert. Wir trauten ja unseren eigenen Augen nicht, als die Kontrolleure da plötzlich lagen.. Die Sache ist umso erstaunlicher, als sich zu den Zeiten noch keine Selbstmordattentäter in die Luft sprengten.
BG
Ekki

 irakulani (31.03.20)
Lieber Ekki,
ich bin sicher, der Kleine, Flinke mit der Brille – du erinnerst dich? - grübelt bis heute, was (außer Sprengstoff) noch in den Figuren versteckt gewesen sein könnte…

L.G. Ira

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 31.03.20:
Merci, Ira, ich kann mich noch genau an ihn erinnern. Der lächelte wie eine Sphinx zurück, als ich darüber schmunzelte, wie er sich mit ein paar Liegestützen wieder vom Boden erhob.
Liebe Grüße
Ekki

 harzgebirgler (01.12.20)
sie ließen den zwei königen so ehre angedeihen
und warfen sich zu boden voll - ne szene echt zum schreien!

lg
henning

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.12.20:
Ein charmanter und witziger Kommentar, Henning.
LG
Ekki
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