Alle 477 Texte von Jack

Nicht das Herrschende, sondern das Reine ist oben. Wer über andere herrschen will, „weil er ein Übermensch ist“, ist auf der Entwicklungsstufe eher unter als über den anderen: zum Beispiel ein Mensch mit einer narzisstischen...

Wir leben in einer liberalen Demokratie. Unsere Gesellschaft ist rechtsstaatlich, unsere Regierung ist in einer freien Wahl demokratisch gewählt. Eigentum verpflichtet und unser Wirtschaftssystem ist gemeinnützig und gerecht. Gelobt sei das...

Kritik, die nicht um ihrer selbst Willen da ist, steht vor der Hinterfrage, welches schützenswerte Gut durch das Kritisierte gefährdet oder verletzt wird. / Andernfalls handelt es sich bei einer Meinungsäußerung nicht um Kritik, sondern um...

Lächelnd sitzen die Soldaten, / sich abwechselnd Schicht für Schicht; / Knarren, Bomben und Granaten / für den Feind, schlau oder schlicht. / Grenze: hier ist Welt in Ordnung, / weil sie ja verteidigt wird; / uneinnehmbar: Kraft, Schutz,...

Wer Gott fand, wer Gott nicht gatt, / als Epigone leben tat. / Wer Gott äußerte, nicht ann, / nichts von Gott aussagen kann. / Gott nicht lebte: wuss und glub? / Nichts als neunmalkluger Bub. / Weiser Mann, nicht Gott und Kind? / Alter...

Hätte ich schwere Schuld auf mich geladen, würde ich jeden Tag nach Vergebung lechzen. Mein Gefühl sagt mir, dass es anderen auch so geht. Doch die Beobachtung lehrt, dass sie stattdessen wollen, dass die Lüge, dass der Andere schuld sei,...

Der simulierten Welt erstorben, / hochhöhe ich in höchster Höh; / reingeistig, seelenunverdorben / der Nihilisten-Logorrhö / nicht länger dulde zuzuhören. / In hohem Geiste neu geboren, / trink ich, wie angekündigt*, Tee / mit...

Alles zieht sich durch den Wald, / kommend, wie sie nehmen; / neulich bot sich der Asphalt / an, um bei Problemen. / Kriege kriegen keck Kritik, / kleckern Wundersames. / Miege fliegen, fiegt der Frick / Illorazepames. / Bredend sieren...

Den schönen Schein als Geisel nehmend, / sind sie der Fluch der schlechten Welt. / Sie leben quälend, folternd, hemmend: / Saugnäpfe unterm Miezenfell. / Zerstört nichts Böses so traumatisch, / macht aus dem Leben pures Leid. / Wohl...

Zugutsein kann man nicht erlauben, / verbissen muss das Böse glauben. / Doch wann begreifen Menschen endlich: / das Gute gibt es nur unendlich. / Der gute Mensch verhält sich gut / so wie die Sonne strahlen tut: / da gibt es kein...

Fühl mich nicht mehr getrennt vom Absoluten: / "sichere Bindung" fühlisch garantiert; / erlebe Tage, Stunden und Minuten, / in denen Leben mir, nicht mich, passiert. / In göttlicher Neunfaltigkeit verbunden / mit meinem wahren...

Eine Trauer ohne die geringste Spur von Bitterkeit: ein durch das Licht der Liebe geworfener Schatten. Die Nacht ist im Vergleich ein leichtes Hellgrau. / Eine dunkle Einsamkeit, die nicht bedrückt, nur ehrt. Eine Nach(t)angst, die nur...

Ein Märtyrer des Denkens, schrieb Zhuang Jack in seinem letzten asketischen Jahr dieses epigrammatische Manifest des Philosophen, der die Welt der Philosophasterei und Philowichserei mit Verachtung hinter sich ließ, eine sinnvolle Arbeit im...

Das phänomenale Ich ist ein einfaches Bewusstsein, welches, reflektiert, einen Transzendenzhorizont erhält. Dieser setzt an den unmittelbaren Qualia an: geht das Bewusstsein darin auf, lebt es in einer ihm gemäßen Realität. / Sollizitieren...

Du bist erst dann echt, wenn [arbiträre Eigenschaft einsetzen]. / Mutig ist, wer [Situation weit herholen, Verhalten arbiträr bestimmen]. / Nicht der ist [mit „wirklich“ verstärken] klug, der [Absicht absichtlich missverstehen], sondern...

Alle Wesen sind erwachsen, / karmisch angeguckt. / Mitgefühl- und Schuld-Drehachsen / sind mitnichten gut. / Nicht um-zu der Gute handelt, / wie die Sonne scheint. / Wer in Schuld die Güte wandelt, / jener sie verneint. / Christentum...

Ich lebte richtig im unendlich Falschen, / und werde nicht um scheiß Verständnis feilschen, / drum lautet meine Bitte nicht "Verstehe!", / nein, mein Befehl: "Sieh, dass ich höher stehe!" / Ich werde neu im Richtigen...

Mich elmexiert es aronal, / odolt colgates Licht: / am Leben sein ist optional, / mit Miezen kuscheln nicht. / Wo Ente und Domestos-Frosch / danach WC-aktiv, / dort landet mir ein Leben forsch, / wenn nicht kuschelativ. / Mit Orbit, Extra...

Ein Narr war Arro - / teilten ihn entzwei. / Sein Herzschmerzblei - / nicht ganz bleifrei / Schwarz auf Weiß / im Ausweis / stand: Selbstmitleid. / Die Hälften barsten. / Satt Aasfresser grasten, / aasten. Nie war Fasten. / Dem Arro Trübsal,...

Schüler: Weißt du, was du morgen machst? / Zhuang Jack: Eine vorausgeplante Handlung ist eine tote Handlung, und ich lebe. / Schüler: Aber wir haben doch alle Pläne? / Zhuang Jack: Wer Pläne hat, der lebt, als wäre er schon tot. /...

Das Schöne löst unmittelbar Liebe aus, weshalb die Liebe zum Schönen eine Liebe zur Liebe ist. / Die Liebe zur Liebe kennt kein Ego: sie ist ein unmittelbares Quale der Ich-Innenperspektive. / Das Ich in der Welt des Schönen ist der rein...

Jedes Tischtuch ist zerrissen / ohne Rede, ohne Streit; / von Vergebung willst nichts wissen, / ich nichts von Vergeblichkeit. / Leichenduftend ungestorben / sorgst nur kurz für Übelkeit; / nicht mehr „schuldig“, nur verdorben: /...

Die Degeneration zum letzten Menschen nach Nietzsche: / 1930-er: Puerilismus (diagnostiziert von Huizinga) / 1960-er: Feminisierung (Anspruchshaltung, dementsprechend Nanny State) / 1990-er: Infantilisierung (Spaß als einziger Lebensinhalt...

Ihr seid nur Rädchen im Getriebe einer Welt, / kleiner als ich mit ganzem All zusammen; / Fassaden habt ihr um euch rum gebaut, / die Häuser eurer Seelen sind verfallen. / Hinter verfallen-zugewachsener Fassade, / da habt ihr...

Sagst, etwas sei paradigmatisch, / meinst ohneneffen enigmatisch: / was absichtsvoll, erkennbar, klar, / das bildet ein Paradigma. / Bewusste Machart und Methode: / das alles ist nun nicht Chreode. / Sie ist ein unbewusster Weg, / intuitiv...

Wenn subalternste, die zu alt für einen Harem, / hässliche Weiber, die auch nie schön waren, / dem Kante oder Hegele flennieren, / der oder dieser möge sich genieren, / da er bei aller Größe der Gedanken / versäumte es, der Vagina zu...

Der Form des äußren Sinns gegeben / sind zwei Titten und ein Arsch, / doch gemeint mitnichten diese; / selbst bei strafferem Release, / bei perfekter Perfektion / wären sie zum Gähnen schon. / Ich bin kein Vaginengleiter: / mich...

O hochverknalltes inniges Vermissen, / o ultrazarte Zartheitszärtlichkeit! / Blaugrauschwarzweiss umkuschelt unser Haus / Heiliger Himmel; göttlich reine Katzen / umleben mit Eichhörnchen unsren Wald. / Ist mein Vermissen, Wolf, nur pure...

Ich seh, wie Mediokrität sich feiert, / auf die Missratenen verächtlich runtersieht, / doch geht ihr Blick mal hoch, dann folgt Neurose. / Missratene, sie finden alle(s) gleich, / nur sich zufällig selbst ein wenig besser / (weil nicht so...

Du lebst in deiner kleinen Welt, / und was in sie nicht passt, / wird als unwirklich hingestellt / (doch mindestens gehasst). / Was deinen Sichtkreis überragt, / wird als "Getue" fortgejagt; / was deine Werte übersteigt, / siehst du...

Leidvolle Welt, du Grab und Geißel vieler, / für mich bist du ein Aberwerk debiler, / zum Arbeiten gezwungner Programmierer. / Du wähnst dich immersivstens simuliert, / doch bist ein Abklatsch müder Fantasien; / nur Heyms Vorhölle,...

Ich lebe vortrefflicherweise ein Leben, / welches mitnichten mir wurde gegeben: / ich habe mir selber das Leben genommen, / welches zu schön ist, um um es zu kommen. / Das, wozu Normmensch nicht mal hat den Willen, / hab ich bereits als...

Ich dreh, mein lieber Freund, so gut wie durch! / Weck mich, wenns schläft. Beiß zu, du Mund / hellweißer schmucker Zähne. Koche, Blut! / Haar, fall auf meine Schulter, links von mir, / Jungfrau, nimm Platz, begleite in den Wahn / den alten...

Das Nichts nach dem Tod, so wie uns Nihilisten / verkünden, verbindet Verzweiflung und Glück; / es wüten Islamotheisten und Christen: / "Das wär eine große Gerechtigkeitslück!" / Mag sein, doch die Rache dann nicht mehr zu...

Csikszentmihalyis Flow-Zustand bedeutet, / Bewusstsein will Bewusstsein seiner selbst / nicht sein, und strebt, im Nicht-Ich aufzugehen. / Sichselbstnichtspüren ist dann höchstes Glück, / doch Flow-Zustand ist sehr voraussetzungsreich, / kann...

Wenn die Mediokritäten / sich als Ideal darstellen, / unterstützt von Grundgesetzen, / kann das Menschenhündchen bellen. / Übermenschenwolf sieht ruhig / der Gesellschaft beim Vergammeln / zu, hat weder was zu schützen, / noch hat...

Deutsche ohne Migrationshintergrund betreffend muss ja mittlerweile eine Begegnungswarnung ausgesprochen werden: / Achtung, du triffst jemanden, der folgendermaßen drauf ist: / Wohlbehütet mit als Selbstverständlichkeit beanspruchtem...

Die kleine Nacht, die keine Fenster hat, / lichtlose Wesen aus den Erdentiefen lockt. / Asphalt und Faltenfallen. Dunkelt glatt / bestirnter Himmel. Eine blaue Tat / versteckt, verschüchtert im Entschlusse hockt. / Der lange dürre Schatten...

Angesichts des Schönen (und einer höheren Welt, in der es vollkommen entfaltet ist) ist das Leben in einer schlechten, gefallenen oder simulierten Welt mehr als nur erträglich: das Sein selbst hat im Weltganzen unmittelbar einen...

Alles abseits des real existierenden Nihilismus gilt als abstruse Esoterik. Jede logische Aussage, die nicht nihilistisch ist, ist zu beweisen, während der Nihilismus selbst ohne jeden Beweis gilt. / Dass alle an total(itär)e Weltimmanenz...

Nenn Nenner nicht, was nicht mehr zählt: / es ist die Basis, die nun fehlt. / Was als „real“ gemeinsam war, / verschwand, verflüchtigte sich gar. / Doch jeder fürs Basale hielt / sein eigen Welt- und Menschenbild, / weshalb nichts...

Im Himmel / sehe ich keinen Gott: / kein selbstherrliches Arschloch, / sondern den ewigen blauen Himmel. / Der temporäre graue Himmel / gibt Zeit und lässt leben; / der dunkle donnernde Himmel / zeigt das wahrhaft Erhabene: / das...

Suche das unauffindbare Mädchen / auf Feldwegen im Morgennebel, / starre in gläserne Fernen; finde / verbrannte Gräser, ins Bangen / verbannte Hoffnungen. / Suche das unaussprechliche Mädchen / hinter verlassenen Bahnhöfen: / wie alte Burgen...

Das Leben ist wie ein Staat, der seine eigenen Bürger hinter einer bewachten Mauer einsperrt. Wäre das Leben so lebenswert wie die Propaganda behauptet, müsste das Sterben ein großes Vergnügen sein, eine Verführung, der die Lebenden...

Internetforen sind ideal für Späße und Quätsche, weil hier der Andere dir antworten kann oder nicht, und du seine Aufmerksamkeit mit deinem Blödsinn nicht bindest. / Natürlich gehören auch gedankuläre Erkenntniswahrheit und halt eben...

Jenseits von Glück und Unglück leben, / von Gehtsnichtgut und Fühlmichwohl; / gibt’s mal dennoch ein Launenbeben, / sitz ich es aus wie Helmut Kohl. / Die Stunde nervt? Lass sie vergehen! / Die nächste auch? Noch einen Tee. / Geht...

In permanenter Kriegszeit kriegt der Krieg eine andere Bedeutung als zu Frieden. Und so zeichnete sich die Zeit vom 26.10.2014 bis zum 11.5.2017 als der Zweite Dreißigjährige Krieg aus, bei zwölffacher Intensitätsintensivierung waren Monate...

Leben ohne Tod, Shehé, / auf Nimwegens Straßen. / Welcher kluge Gott, hehe, / könnte dich verlassen? / Steht ein Elch im Wald, hehe, / ohne Hemd und Hose. / Nichts ist ohne Grund, Shehé, / sonst fiel / ´s ins Bodenlose. / Nansen, Amundsen,...

2008 dirimierte sich in Reign of Hegel, abstrakte Hedonik als Wille und Vorstellung und den postidealistischen Endnihilismus: / Nihilit / Liebe Nihilina, / lieber nicht. / Wir sind nichts / in Nihilien. / Und versteinern wir, / so wird Nihilit....

Die Sprache ist ein banalistisches, reduktionistisches System zur Einebnung qualitativer Unterschiede auf das Flachland des Allgemeinverständlichen. Echte Kommunikation muss daher sprachfrei bleiben, oder sie entartet zu einer Floskelparade. /...