Verserzählungen

Ich habe gebetet es hat nichts genützt Ich habe geredet es hat nichts genützt Ich habe getreten da warn alle bestürzt.

Am Sommerhimmel zogen brave und kleine weiße Wolkenschafe. Sie wanderten in eine Richtung. Ich saß derweil auf einer Lichtung gleich hinterm Wald, der mit den Eichen, die fast bis an die Schafe reichen. Den Lämmern folgten Elefanten, die...

Mein Gewissen war ein einsamer Rufer, viel zu leise für jeden Subwoofer. Mein Gewissen war ein zartes Pflänzchen, viel zu schüchtern für modische Tänzchen. Mein Gewissen war Altlast von Gestern, ach, es mahnte, doch ich wollte lästern. Mein...

Ich lag auf einer Sommerwiese, als leises Sirren mich erschreckte. Mir schien, als lief durch ebendiese ein Käfer, der die Fühler streckte nach Löwenzahn, nach Wildlupinen, Johanniskraut und Wegerich. Auch zirpten Grillen, summten Bienen im...

Kesseln und Kannen reihen sich auf wer kocht der kann es setzt einen drauf Mit Schüben und Schaben wird es perfekt bei Rüben und Reben sind Mäuse versteckt Exkremente von all diesen Tieren Werden noch zu weiteren Verlusten führen Beim Öffnen...

Der Abend ging der Nacht entgegen, er schlich sich unauffällig fort, in hellen Fenstern war Bewegen, aus einem fiel ein halbes Wort, das Abendbrot lag in den Mägen, im Fernseher geschah ein Mord, da wollte er sich zu ihr legen, im Wiesengrund,...

Flohmarkt „Feine Gläschen große Tassen. Bitte nicht anfassen. Könnten schnell zu Bruche gehen, wär nicht schön.“ „Dort die Schüssel hat ein Sprung.“- „Klar sie ist ja nicht mehr jung, Oma hatte sie im Schrank. Jetzt hab ich sie,...

Sein Bein ist damals in Verdun geblieben, es ist nicht so, dass es ihm fehlt. Ins Lazarett hat Oma ihm geschrieben, hat Tabak hingeschickt und manchmal Geld, die beiden haben sich schon bald vermählt. Der nächste Krieg fraß seiner Brüder...

Bald riefen ihn die Stimmen wieder, er warf die Schuhe von den Füßen, ließ sich auf nacktem Boden nieder, um seine Jünger zu begrüßen und hörte sie die Lieder singen, sah sich durch fremde Zeiten springen, sah Monster, Mörder, tote...

Der Kleine schrie nur kurz, dann nimmermehr, lag still und krumm in seiner Ecke, die Nadel in der Schädeldecke sank ein, als wäre sie bleischwer. Die Mutter schwieg und soff sich leer und legte ihn ins Tiefkühlfach, im Keller, wo die andern...

Auf der Wiese dort am Main schläft mit Hut die krumme Frau, sie ist vogelzart und klein, schläft schon lang dort und allein; langsam wird das Wetter rau, denn ein kühles Lüftchen weht, und ich gehe, um zu sehen, wies der kleinen Frau so geht,...

An den See gingen wir, an den zweiten (der erste lag leise im Schatten), die Sonne schnitt Rauten in Wellen, ein Entenpaar tauchte, als graujunge Molche sich ufernah liebten, da taumelte federleicht Samengefluse und suchte sich zutraulich Heimat...

Lang schon ist sie grauer Star, undurchsichtig unsichtbar, keiner schaut. Man sieht sie nicht, weder Ganzes noch Gesicht nehmen Fremde jetzt noch wahr und sie rückt sich nicht ins Licht. Früher war sie wunderschön, dann ist Zeit mit ihr...

Leute, schlüpft in Farbgewänder, steckt euch Freude ans Revers, „Humba!“ fordert der Kalender - „Rosenmontag – Tätäräää! Frönen wir der Lach-Extase [jedem Festtag seinen Lauf!] Müller trägt ne Knollen-Nase, hat ein keckes...

Der Vater war kein großer Mann, maß nicht einmal eins siebzig, doch hatte er ein großes Herz; sich selbst fand er sehr witzig. Gern schenkte er und gab gern aus, der Freitag war sein bester Tag, da kam er meist erst dann nach Haus, wenn er...

Auf der Parkbank sitzt am Morgen diese Kleine, die auch gestern schon dort saß und um halb acht in der Frühe schlappe Pommes aus der Schmuddeltüte aß. Heute scheint sie nichts zu essen, sie trinkt aus der Coladose. Es ist kalt und regnet...

Die Reederei von Schwamm & Drüber suchte für Tauchgänge - je länger, je lieber - einen technischen Schiffsoffizier mit Spezialkenntnissen: Passagiere, Bemusterung, Betreuung, Gewissen, zum Einsatz auf einer Kreuzfahrt mit Abenteuer. Die...

Der Sonntagmorgen roch nach Schnee. Es schwebte Nebel überm See und auf dem Wasser schwamm ein Schwan voll Grazie. Ich sah ihn an und wünschte mir, ich wär ihm nah. Er glitt davon, als er mich sah. Der stolze Schwan kam nicht heran, er wollte...

Weihnachten - Et Kink ess doo Vorwort Wahrscheinlich hat jeder seine eigene Vorstellung vom weihnachtlichen Ursprung. Aber niemand kann es genau sagen, denn keiner war dabei. Daher eine Interpretation in kölscher Mundart, weil die Kölner...

Wie Vögel stoben Blätter in die Höhe, lebendiger beinah, als vor dem Fall. Ein Sperber schrie aus unsichtbarer Nähe. Ich atmete verstohlen in den Schal. Der Himmel blaute so verlogen, dass sich das Hier und Jetzt verbogen. Sie trieb in einem...

Manchmal brechen alle Dämme. Also rein in die Kaschemme, sitze neben dem Alkoven eingezwängt bei den Ganoven. Treibt mich dann diese Kanaille, in der Flosse die Butalje, so, als wär ich ein Halunke, einfach raus. - In der Spelunke hänge ich...

Liebe Leser, wie wir alle wissen - oder doch zumindest jene, die sich dafür interessieren - dass die Kanzlerin vor wie nach an ihrer Flüchtlingspolitik fest hält und beteuert; nicht zu wissen, was daran falsch sei und daher kommen immer noch...

Eine Null ist mehr als Nichts. Entschuldigen sie, mein Name ist Flop. Werd ich getreten, dann bin ich ein Flip Flop. Ach hätt’ ich doch alles auf Sirow gesetzt, Dann wäre mein Konto nicht unterbesetzt. Angezogen liegt sie in der Truhe, sie...

Um Mitternacht verliert der Tag seine Stunden. Wer Glück hat, erwischt noch Minuten. In den Bars sieht man meist müde Kunden. Wer den letzten Bus will, muss sich sputen. Dann versinkt alles in Dunkelheit. Die Scheinwerfer der Autos leuchten mit...

Zwischen zwei Steinen Blüht ein Himmelreich Ich bin für dich zu weich Zwischen den Beinen Oder unter der Haut.

Ich hab das echt noch nie gemacht, doch einmal ist immer das erste Mal. Dieses Gedicht ist nicht schön genug für dich, es holpert. Es stolpert und fällt auch mal hin. Doch wenn ich ehrlich bin, und das bin ich zu dir, ist mir das grad echt...

Ich war immer auf der Suche, wusste selber nicht wonach. Ich hab mich so oft verlaufen in irgendeiner Stadt bei Nacht. Ich bin immer auf der Reise, ruhelos und ohne Ziel, vergess manchmal wie ich heiße und die Regeln meines Spiels. Ist die See...

Mehr reden Ist nicht zwingend Mehr sagen Mehr handeln Ist nicht zwingend Mehr geben Mehr erreichen Ist nicht zwingend Mehr leben Mehr machen Ist nicht zwingend Mehr wagen

Als wir uns dann endlich trafen, traf der Blitzschlag dich und mich, und ich schmolz in deinen Küssen und zerging zu Lavaflüssen, und du warst mein Fels und Hafen, und die Welt zerfloss in sich, und ich hing an deinen Lippen; oh, wie liebte ich...

Du willst Bärlauch suchen gehen. Deine Brombeeraugen locken und dein süßer Erdbeermund lacht und tut mir Sachen kund, küsst den meinen kundig wund, als wir dort am Boden hocken, ohne Hemden, Hosen, Socken; du bist reiner Himbeerduft, der mich...

Ich rannte gedanklich durch tiefschwarze Wälder und sah keine Bäume, nur Schattengestalt, und sah keine Sonne, nicht Wiesen, nicht Felder, und sah nur das Dunkel. Mein Atem war kalt, der Boden so finster, der Himmel entflohen und nirgendwo,...

Der Bauer spricht zur Bäurin: „Ruth, du weißt was Mann im Frühling tut ...“ Gern ginge er ihr an das Mieder, doch Ruth hat Wut und denkt: „Schon wieder - dies kann doch nicht des Mannes Welt sein, das halbe Feld muss noch bestellt sein,...

Heut verlasse ich die Stadt , Betrete unbekanntes Land. Ich hab die tristen Menschen satt Und bleibe lieber unerkannt. Von Weite träumt mein wildes Herz. Und von Unendlichkeit. Das Fernweh leise flüsternd schmerzt. Es ist wieder Zeit. Ich packe...

Zwei Viren trafen einen Mann am Morgen in der Straßenbahn. Der Herr sah frisch und munter aus und fuhr zur Arbeit von zu Haus. Die Viren sprachen : ���Ach wie fein, bei jenem nisten wir uns ein.“ Gesagt, getan. Kaum war’s gesprochen, sind...

Sie hat ins nächste Nichts geblickt, sie sah die Faust nicht kommen. Nun räumt sie stumm die Küche auf, und jenen wunden Ort, der Stimmen spuckt und Pläne, Wut und Mut verschluckt und auch so manches Wort; er liegt gleich hinterm Außenmund,...

Wir hatten kein Geld aber Zeit. Wir hatten ein Zelt, war / �n zu zweit Uns hat nichts gefehlt, nichts gereut. Wir sahen die Welt ohne Neid. Was bleibt uns, was zählt? Zweisamkeit.

Mit dunklen Augen gleite ich ins Schwarze in die Nacht das Heimliche beunruhigt mich indem es stimmlos lacht dort draußen hockt die Ungestalt in ungeheurer Ruh im Finsterschatten vor dem Wald reckt ihr Gehör mir zu ich schweige still und atme...

Dort küsste mir ein Fisch den Zeh, es war ein kesser, lichtstrahlgrüner. Ich kicherte, es tat nicht weh, der kleine Grünfisch wurde kühner: Er schwamm mir in die hohle Hand, kurz hielt ich ihn, dann wurd mir bange; er lippte zart. Ein Elefant...

Am Abend trennt der Kippenmann vom Kraut die Spreu, dreht seine Tagesbeute neu, zieht dann, wie jede Nacht, dort auf dem Hirschland-Platz in seinen U-Bahn-Schacht, baut unterm Neonhimmel blau sein Zeitungsbett aufs Stahlgeflecht der Wartebank und...

Fred liegt wieder auf der Lauer ... Ob's um Meerjungfrauen geht, weil er dann und wann drauf steht? Mag er's weiblich und mit Power? Denkt er zielgerichtet, giert er? Unvorstellbar und von wegen, spotten etliche Kollegen. Fred sei echt...

Thamm sagt - Heute Abend küss ich Frau und Kinder noch ein letztes Mal denn ich bin des Lebens überdrüssig und verlass dies Jammertal Thamm fällt dieser Schritt sehr leicht wie er / �s macht sei hier verschwiegen und mit einem Bäuerchen...

Die Zeit zu verlieren ist nicht wirklich schwer. Wenn du mehr willst, hast du nichts verstanden. Selbst wenn wir stranden, irgendwo, wird es sehr sehr bitter sein uns beide zu ertragen. Wir stellen viel zu oft und viel zu viel dieselben Fragen....

Als ich ging mich verfing und dort hing hörte ich wie er wich vor dem Stich Voller Wut auf den Betrug leiser letzter Atemzug

Meist fehlt irgendwas Gewisses, dass man sagt: genau, das isses. Bei dem Lamborghi ne Schiene, dann ein Rad beim Maserati, beim Mercedes meistens beedes. Und zum Borgward das Geborgte, zu dem Wartburg, der ’n besorgte, vom Bugatti ’n reicher...

Mit stählernem Blick spuckt er vor dir aus. Alles nur Farce, er ist sanft und so weich. Die Frau und das Kind sind sein Himmelsreich. Doch niemand ist hier zu Haus. Der Stählerne weint sich stumm durch die Nacht. Die Haft nahm sein Leben ihm...

Bei diesem Text handelt es sich um einen P-18-Text, daher ist an dieser Stelle keine Vorschau auf den Inhalt möglich. Die gibt es nur für angemeldete und nachweislich volljährige Nutzer. Das ist bedauerlich, aber nicht zu ändern.

Wenn die Regentropfen fallen, Winde um die Fenster pfeifen, dichte Nebel talwärts wallen, ist der Winter fast zum Greifen. Nur noch schnell die Pinsel schwingen, was einst grün erstrahlt ,wird bunt, vor die Tür muss man sich zwingen, oft...

Eine Lore voller Äffchen fuhr grad’ führerlos vorbei. Sie hielten Tassen hoch mit Käffchen und sangen laut “Die Lorelei”. . Ich putzte meine trüben Linsen und glaubte nicht, was ich grad sah. Der Oberaffe rief mit Grinsen: Heut’...

Wir strampeln schon als Baby in den Windeln. Dann als Schulkind um die guten Noten. Dann strampeln wir uns ab, den rechten Beruf zu erlernen. Weiters strampeln wir uns ab, im Bett alles richtig zu machen. Dann gilt es im Beruf, immer der Beste zu...

Es war der alte Sommerhut, er schwamm weit raus und sah nicht gut, erzählte mir die kleine Maus. . Ich starrte wortlos weit ins Meer und wollte meine Ruhe haben. \"Vielleicht waren es die schwarzen Raben, die du oft fütterst vor dem Haus\", ....