Bist du nicht willig, so gebrauche ich Gewalt?
Essay zum Thema Glaube
von Bluebird
Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text
Im Allgemeinen kann man schon sagen, dass Süd- und Westeuropa auf einem halbwegs friedlichem Wege missioniert und christianisiert wurde.
Wenn man heidnische und konkurrierende christliche Kulte verbietet und ihre Anhänger bestraft, ist das eine Missionierung auf 'halbwegs friedlichem Wege'?
Zu fragen ist auch, wie man diesen Vorgang, daß 'die Franken gläubig wurden', zu verstehen hat. Der König entschied, die Untertanen hatten zu gehorchen? (Das nannte man später "cuius regio, eius religio".) Das ist Bekehrung?
Du gehst hier bemerkenswert weit in deiner Verteidigung vorn Zwangsmaßnahmen zur Verbreitung des Christentums.
Und bitte sage nicht, das sei damals halt so üblich gewesen:
Natürlich waren (und sind) Kriege zur Lösung 'weltlicher Probleme' üblich; aber eine zwangsweise Bekehrung zu einem religiösen Glauben gibt es eben erst, seit es das Christentum gibt. Juden missionieren bekanntlich nicht, und für Polytheisten ist es üblich, neue/fremde Götter in den eigenen Kosmos zu integrieren, oft durch Identifizierung mit bekannten Göttern: Osiris = Dionysos (Interpretatio Graeca), Zeus = Jupiter (Interpretatio Latina) usw.
Grundsätzlich gesehen waren kriegerische Auseinandersetzungen zur Lösung von weltlichen Problemen durchaus üblich.
Ein geschätzter Freund von mir sagte einmal: "Ich könnte jeden Glauben annehmen, ohne daß sich auch nur das Geringste veränderte."
Ich glaube ihm das.
Ich glaube ihm das.
Super, Lothar, da bist Du doch schon mal auf dem richtigen Weg, wer glaubt wird schließlich selig.
War das Montaigne? Der hatte jedenfalls eine ähnliche Einstellung zu den verschiedenen Religionen. Nur weil neue Religionen immer Auseinandersetzungen, Konflikte, Gewalt mit sich bringen, war ihm die alte lieber.
Man will sich ja nicht unnötig ums Leben bringen.
Man will sich ja nicht unnötig ums Leben bringen.
Das war Mattes aus Neu Isenburg, aber der kannte seinen Montaigne natürlich, wie auch ich - ihr seid, also jetzt Montaigne und Graeculus, ja beides Fische.
Von wem war das im original gleich wieder, also, der Titel?
Und wieso heißt das "Lebendige Kirchengeschichte"wenn alle tot sind?
Und wieso heißt das "Lebendige Kirchengeschichte"wenn alle tot sind?
Antwort geändert am 24.07.2020 um 22:16 Uhr
Das Zitat? "Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt": Goethe, Erlkönig.
Hat ichs doch richtig in Erinnerung, thx, wir mussten das auswendig lernen für den Musikunterricht, als Liedbeispiel usw.
Aha (53) meinte dazu am 25.07.20:
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@ Dance
Johnny G. war ein etwas heruntergekommener Horrordichter aus dem 18. Jh. In seinem Gedicht "Earl King" führt sein Prot. Vadder dem Sohn den neuen Mustang Sally vor. Unterwegs tauch plötzlich Earl King auf und will den Knilch. Vadder sieht ihn nicht, hat nur Augen für Sally. "Dad" jammert der Sohn, "siehst du denn den Earl King nicht?" Jetzt kriegt ders mit der Angst zu tun und anstatt anzuhalten und zu sagen "Zeig dich, du depperter Dämon, damit ich dir die Fresse polieren kann. Meinen Sohn kriegst du nicht!", reitet er den Mustang zutode und Earl King, der die bekannten Worte "Und bist du nicht willig ..." spricht, holt sich das junges Leben, ergraut dabei vollständig und wird seither in Englands Teehäusern als Earl Grey betrunken, während Chuck Berry Johnny be good komponiert, aber das ist bereits eine andere Geschichte ...
Johnny G. war ein etwas heruntergekommener Horrordichter aus dem 18. Jh. In seinem Gedicht "Earl King" führt sein Prot. Vadder dem Sohn den neuen Mustang Sally vor. Unterwegs tauch plötzlich Earl King auf und will den Knilch. Vadder sieht ihn nicht, hat nur Augen für Sally. "Dad" jammert der Sohn, "siehst du denn den Earl King nicht?" Jetzt kriegt ders mit der Angst zu tun und anstatt anzuhalten und zu sagen "Zeig dich, du depperter Dämon, damit ich dir die Fresse polieren kann. Meinen Sohn kriegst du nicht!", reitet er den Mustang zutode und Earl King, der die bekannten Worte "Und bist du nicht willig ..." spricht, holt sich das junges Leben, ergraut dabei vollständig und wird seither in Englands Teehäusern als Earl Grey betrunken, während Chuck Berry Johnny be good komponiert, aber das ist bereits eine andere Geschichte ...
@aha
Bluebird lehrt und interpretiert ein wenig Kirchengeschichte ... Es ist lehrreich und durchaus auch ein wenig schmerzhaft, sich damit zu beschäftien. Aber unvermeidlich, wenn man den Weg des Christentum wirklich verstehen will.
Der bekannte Theologe Zahrnt hat es mal so formuliert: "Menschliches Gewürge und göttliches Gewirke gingen da oft Hand in Hand!"
Oder anders ausgdrückt: "Gott vermag auch auf krummen Zeilen gerade zu schreiben!"
Bluebird lehrt und interpretiert ein wenig Kirchengeschichte ... Es ist lehrreich und durchaus auch ein wenig schmerzhaft, sich damit zu beschäftien. Aber unvermeidlich, wenn man den Weg des Christentum wirklich verstehen will.
Der bekannte Theologe Zahrnt hat es mal so formuliert: "Menschliches Gewürge und göttliches Gewirke gingen da oft Hand in Hand!"
Oder anders ausgdrückt: "Gott vermag auch auf krummen Zeilen gerade zu schreiben!"
So kann man schlichtweg alles rechtfertigen. Es sind halt Gottes krumme Wege. Und das Beste: niemand kann es widerlegen.
Aha (53) meinte dazu am 26.07.20:
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Früchte aber nicht im wertenden Sinn. Selbst die Stinkfrucht ist lückenloser Teil in der Nahrungskette. Wer das seine als das Beste betrachtet und drauf besteht, daß alles andere weniger wert ist und das für alle gilt, den darf, bzw. muß man als Narren bezeichnen. Falls er es mit der Einschränkung eines subjektiv so Empfundenen versieht, so mögen wir Nachsicht üben. Aber wehe, es wird übergriffig.
(Dieser Komm hat 20 Minuten Wartezeit für die Anmeldung verschlungen, Jetzt schicke ich ihn ab. Es ist 15.50 Uhr
(Dieser Komm hat 20 Minuten Wartezeit für die Anmeldung verschlungen, Jetzt schicke ich ihn ab. Es ist 15.50 Uhr
HerrNadler (33) meinte dazu am 26.07.20:
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Aha (53) meinte dazu am 27.07.20:
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@ Aha
Macht, was ihr wollt. Ich bin raus.
Macht, was ihr wollt. Ich bin raus.
Aha (53) meinte dazu am 27.07.20:
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Aha (53) meinte dazu am 27.07.20:
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Nach der zweiten Pulle Messwein jedenfalls nicht.
Verdammt (oh, darf man das hier überhaupt sagen?) warum kann ich bloß meinen Mund nicht halten.
@ Aha - ob harmonisch oder disharmonisch ist egal - offen muß es sein, allseits offen und nicht in eine Richtung forcierend, denn die Offenheit (= euer Gott) soll bestimmen, nicht die von Menschen vorgestellte Gerechtigkeit.
Tashi delek
Ätzbird (dafür stehe ich mit meinem Dharmanamen)
Verdammt (oh, darf man das hier überhaupt sagen?) warum kann ich bloß meinen Mund nicht halten.
@ Aha - ob harmonisch oder disharmonisch ist egal - offen muß es sein, allseits offen und nicht in eine Richtung forcierend, denn die Offenheit (= euer Gott) soll bestimmen, nicht die von Menschen vorgestellte Gerechtigkeit.
Tashi delek
Ätzbird (dafür stehe ich mit meinem Dharmanamen)
Antwort geändert am 27.07.2020 um 12:56 Uhr
@aha
Bluebird ist ein "Hüttensänger", weiß das zoologische Lexikon ....auch in meinem Profilbild ist das "Blau" dominant, wobei blue ja auch noch die Bedeutung von traurig, melancholisch hat ... keine Ahnung, warum ich mich für Bluebird entschieden habe ... lässt sich aber nicht mehr ändern
p.s. nach den täglichen Dramen seinerzeit in dem "Autorenblog" fehlte mir auch etwas der Mut, mich unter meinem wirklichen Namen anzumelden
Bluebird ist ein "Hüttensänger", weiß das zoologische Lexikon ....auch in meinem Profilbild ist das "Blau" dominant, wobei blue ja auch noch die Bedeutung von traurig, melancholisch hat ... keine Ahnung, warum ich mich für Bluebird entschieden habe ... lässt sich aber nicht mehr ändern
p.s. nach den täglichen Dramen seinerzeit in dem "Autorenblog" fehlte mir auch etwas der Mut, mich unter meinem wirklichen Namen anzumelden
Dieter Wal (58) meinte dazu am 30.07.20:
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Dieter Wal (58)
(30.07.20)
(30.07.20)
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