Alle 930 Textkommentare von monalisa

05.11.20 - Kommentar zum Text  der schöne vogel ist anderswo von  nadir: "Hallo nadir, mich berühren deine Zeilen ebenfalls mit ihren ungewöhnlichen Bildern, die so viel Traurigkeit ausströmen. Ich finde es gut, dass sie, in der Schwebe gehalten, nicht allzu klar ausleuchten, nur andeuten und so ein zartes, fließendes Aquarell malen. Mir scheint, dass es auch darum geht, keine Buchstaben/Schrift ("alphabete“), keine Worte/Sprache ("vokabular“) zu finden – ihnen bis ins Unterholz zu folgen, sie aber nicht ans Licht zerren zu können und zu wollen. Sehr schön! Besonders beeindruckt hat mich „die Stille, die mit Türen schlägt.“ Liebe Grüße mona"

04.11.20 - Kommentar zum Text  Das Böse von  EkkehartMittelberg: "Lieber Ekki,, dieser Text spricht mich unmmittelbar an, lässt mich wieder, wie so oft in den letzten Jahren, darüber nachdenken, wie man dem Bösen begegnen könnte, sollte ...? Hass und Gewalt, Rache und Vergeltung scheinen die Spirale nur anzuheizen, immer mehr Opfer zu fordern und Leid zu bringen. Wie verständlich und nachvollziehbar ist die Strategie des Farmers, der nur seinen Frieden haben möchte. Aber wird er ihn so finden? Gedanken, ob er feige gewesen sei, quälten ihn oft. Sieht nicht so aus, auch wenn die Zweifel mit der Zeit vordergründig aufzuhören scheinen, verdrängt werden, wird er sich als Feigling und Versager fühlen und seine Selbstachtung verlieren. Vielleicht gibt es ja andere Möglichkeiten, gegen das Böse aufzutreten, als mit Gewalt dagegen anzukämpfen, etwa indem man das Leid anderer Opfer zu lindern versucht, in Gewaltpräventionsprogrammen mitarbeitet, Straßenkindern Perspektiven gibt ..., ? In den Rahmen deiner Erzählung passt das wohl kaum, aber ich denke natürlich weit darüber hinaus, denn leider sind abscheulich Gewalttaten aktueller denn je, wie auch die letzten Ereignisse in Wien zeigen, die mir besonders nahe gehen, weil mir die Tatorte so lieb und vertraut sind. An deiner Erzählung mag ich besonders, dass kein Wort zu viel, keines zu wenig, der Ton sachlich und nicht wertend ist, und du uns auch sparsam Einblick ins Innenleben des Protagonisten gibts. Das macht betroffen und nachdenklich und lässt in sich hineinhorchen, wie viele Kommentare belegen. Liebe Grüße mona"

03.11.20 - Kommentar zum Text  Idyll von  FrankReich: "Hallo Frank, ich glaube diesmal sprechen wir die selbe Sprache. In meinem Kopf schwirren ganz ähnliche Gedanken herum. Nich genug mit dem zweiten Corona-Lockdown, muss auch noch ein Attentäter ein Blutbad in meiner zweiten Heimatstadt an der blauen Donau anrichten. Wer möchte sich da nicht auf eine Insel der Seligen zurückziehen, wenigsten gedanklich. Bei "Attenta, Diebstahl, Gekeif" läufts auch metrisch aus dem Ruder, kann fast nicht anders sein. Liebe Grüße mona"

03.11.20 - Kommentar zum Text  kein wehender Bart von  minimum: "Hallo minimum, beharrliches Hinsehen scheint deine Spezialität als Autor zu sein. Du beherrschst es zudem deine Beobachtungen verdichtet in Schrift zu setzen. In dieser Miniatur erfährt die Leser*in mindestens ebenso viel über den Beobachter wie über die beschriebene Person, erfährt, wenn sie es zulässt auch einiges über sich selbst, über Vorurteile und das überwinden von Ressentments. Liebe Grüße mona"

03.11.20 - Kommentar zum Text  Meine Klavierlehrer von  EkkehartMittelberg: "Lieber Ekki, ich könnte mir vorstellen dass du vor allem deswegen durchgehalten hast: "Man müsste Klavier spielen können, wer Klavier spielt hat Glück bei den Frauen. Ich habe seinerzeit auch Stunden genommen, bin aber über den zweiten Lehrer nicht hinaus gekommen (der erste war stinklangweilig, der zweite ein Sadist, der mich bei jedem Fehler lächerlich gemacht hat). Das "Glück bei den Frauen" 😉 war dann für mich nicht Anreiz genug, das weiterhin über mich ergehen zu lassen. Schade eigentlich! Hast du sehr anschaulich beschrieben und, wie man sieht, nicht nur bei mir alte Erinnerungen aufgerufen. Liebe Grüße mona"

02.11.20 - Kommentar zum Text  Unterm Dach von  Enni: "Hallo Enni, da kann ich den beiden Vorkommentator*innen nur zustimmen, ein sehr schönes Gedicht zum Einstand, das neugierig auf mehr macht. Die Erinnerung geht weit zurück ins "Kämmerlein", das allein schon durch seine Wortwahl in eine "märchenhafte" Zeit entführt, eine Beziehung umschreibt, möglicherweise von Enkel*in zu Oma/Opa, wir erfahren es nicht, die im Rückblick durch allerlei Sinneseindrücke (etwa das Ächzen der Stiege) wiederbelebt wird. Natürlich schwebt über allem der "endgültige" Abschied, aber nicht nur, sondern auch viele viele kleine Abschiede, tagtäglich. Und ganz unaufdringlich schleicht sich bei der Leser*in die Frage ein: Wie möchte ich verabschiedet haben, mit welchen Worten, Gesten, in welchem Tonfall, wenn es danach kein Wiedersehen geben sollte? Ja, das gefällt mir sehr! Liebe Grüße mona"

30.10.20 - Kommentar zum Text  Nachts sind wir verlassener denn je von  unangepasste: "Der Flächenbrand klingt schwer danach, dass da etwas außer Kontrolle gerät, schon geraten ist. Was da großflächig brennt und welcher Art das Feuer ist, ob leidenschaftlich, reinigend, zerstörend … ? Jedenfalls bleibt es nicht außen vor, wenn es im Atem spürbar ist. Die schwarze Zunge des Tages, angesengt (?), könnte auf eine Rauchgasvergiftung hindeuten – Vergiftung der Gedanken, so schwer und so tief, dass LI erst mit den Vögeln aufschreckt, die grasenden Schafe erst dann wahrnimmt – aber nicht als ein Bild des Friedens, sondern infiziert von unterschwelliger Unruhe und Bedrohung, möglicherweise von LI „hineinprojiziert“, das eigene Empfinden auf die Tiere übertragen? Dass am Abend das Meer an die Augenlider stößt, lässt etwas von Unendlichkeit ahnen, neben der man sich klein, vielleicht auch ein wenig verloren fühlt. Wenn es dann im Rot bricht, erlischt das Tagesfeuer im Sonnenuntergang, wird auch der Brand in LI durch die übers Haar gestülpte Wolke erstickt? Oder ist es eine zärtlich beschwichtigende Geste von LD, gar ein Bergen, Geborgenheit spenden? Der Titel lässt anderes vermuten, das Feuer darf nicht an die Oberfläche, schwelt wohl im Inneren, unter der Wolke, weiter, LI bleibt mit ihm allein, ihm ausgeliefert. Ob das mal gutgeht? Du hast wieder ganz tolle unverbrauchte Bilder gefunden, herausgreifen möchte ich: „und spüre das Feuer im Atem“, „Der Tag legt sich mit schwarzer Zunge auf Gedanken“ und „du stülpst eine Wolke um mein Haar“, die wunderbar vielschichtig sind und Rätsel aufgeben, die wohl jede/r für sich lösen oder auch nur (auf)spüren, ganz unterschiedlich deuten mag. Eingebettet sehe ich die innerliche Dramatik reizvoll kontrastierend in die idyllische Landschaft am Deich, so begleite als Leserin LI durch den Tag und wünsche ihm eine gute Nacht. Liebe Grüße mona Kommentar geändert am 30.10.2020 um 17:07 Uhr"

28.10.20 - Kommentar zum Text  Sterbenswörtchen von  EkkehartMittelberg: "Hallo Ekki, abgesehen von deinen geistreichen Aphorismen habe ich jetzt ein ganze Weile über das Wörtchen "Sterbenswörtchen" nachdenken müssen. Was bedeutet es? Geläufig ist es uns in der Wendung: "kein Sterbenswörtchen sagen (verraten)", also in der Negation, da soll es das Schweigen, nichts Sagen, nichts Verraten ... eindringlich verstärken. Also sind damit wohl kaum die "letzten Worte auf dem Totenbett" gemeint. Kein Sterbenswörtchen: absolut nichts darüber aussagen, verraten, wie es ist zu sterben und was danach kommt, das würde eher passen. So meine ich, ist es genau das, was dein Apo 2 ausdrückt. Wir wissen es nicht und können niemanden dazu befragen. In deiner sinnigen Überschrift bedeutet es wohl: Wörtchen über das Sterben, über Leben und Tod, über Leben mit dem Tod. Ich glaube auch, dass dieser an Schrecken verliert, je mehr man ihn einbezieht. (Apho 5) Apho 3, denke ich, trifft mit "Wiederkehr" vielleicht nicht ganz. Das "neue Leben" (so es das gibt) stell ich mir, ohne wirkliche eine Vorstellung zu haben, doch so anders vor, dass ich eher von Aufbruch in ein neues Leben sprechen würde. Vor dem Sterben und dem Tod habe ich keine Angst, aber getrennt zu sein von allen und allem, was mir lieb ist, diese Vorstellung macht mich doch ein wenig traurig. Liebe Grüße mona"

25.10.20 - Kommentar zum Text  Die Farbe von November von  unangepasste: "Eine sehr spezielle Farbnuance, die du hier in außergewöhnlich dichte Bilder malst. Vor allem die "Fragen, die das Wasser tiefer spülte als meine Worte" haben es mir angetan. Da kann man schon eine ganze Weile nachsinnieren, ohne auf Grund zu laufen. Nicht ganz klar ist mir: Dort hinten ist die Sehnsucht weites Hügelland, Fehlt da nicht ein Komma nach Sehnsucht (ein weites Hügelland als nähere Bestimmung dazu), oder wie ist das gemeint? Und ich hoffe, das Bild hängt noch lange zwischen Bücherwand und Tür. Ob man es geraderücken soll, es sich geraderücken lässt? Liebe Grüße mona"

21.10.20 - Kommentar zum Text  Einst von  FrankReich: "Hallo Ralf, könnte so auf dem Grabstein der Heideromantik-Idylle stehen, ein Abgesang auf die paradiesischen Zeiten von einst, oder eine spöttelnde Parodie? Ich tendiere zu Letzterem, die Reimendungen -eit/d und -eide duchgängig über alle vier Strophen hinweg lassen etwas von Einöde und Langeweile anklingen, was du aber geschickt durch pointierte Enjambements auflockerst. Eine kreative Verschmelzung: Epigramm-Klapp(hornvers)-Sonett würde ich meinen? Ich vermisse die entsprechende Anmerkung unterhalb 😉! Liebe Grüße, mona"

Diese Liste umfasst nur eigenständige Textkommentare von monalisa. Threads, in denen sich monalisa an der Diskussion zu Textkommentaren anderer Leser mit Antworten bzw. Beiträgen beteiligt hat, findest Du  hier.

 
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monalisa hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  einen Textserienkommentar,  einen Autorenkommentar und  33 Gästebucheinträge verfasst.

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