Alle 1.766 Texte von FrankReich

Ein Fuchsschwanz hing an einem Manta. Als der Rochen untertauchte, flog der Falter flugs davon.

Die Ethik erfordert nicht Religion, und die Hoffnung zudem keinen Glauben.

In jeder stummen Seele / reift längst die rote Zahl. / In jeder stummen Seele / erinnern die Befehle / der Zeit ans Wahllokal. / Die Stimme der Querele / zertrümmert die Kanäle, / denn nichts ist so normal / wie Löcher im Portal. / Dank...

Wenn Diebe Waren klauen, / dann kommt die Polizei. / Wenn Diebe Waren klauen / hilft auch statt Gottvertrauen / kein Blick in die Kartei, / denn dort herrscht nacktes Grauen, / meist nämlich sind die Schlauen / eh ohne Konterfei / und leider...

Einmal angenommen, es gäbe einen Schöpfer, wäre es bei all den Umwelt,- Natur,- und sonstigen Katastrophen, die er bisher nicht zu verhindern wusste, kaum verwunderlich, wenn selbst er längst den Glauben an sich verloren hätte, ihn aber...

Balance des Ziels, das die Zukunft verbindet, / die Endlichkeit wählt ihren Fall im Verbund / der Möglichkeit, welche im Nachhall verschwindet, / die Wälder sind dreckig, die Wiesen längst wund. / Dort, wo sich die Leere im Anflug befindet, /...

Bei einem Vergleich zwischen Frisur und Schuhwerk ihres Klienten fand die Psychologin erstaunliche Übereinstimmungen.

Da üben sich Menschen in steter Verletzung der Würde von anderen, in der Vergrätzung von Schönheit wie Schatz, von Sperling bis Spatz, zum Wohle der eigenen Wunschtraumvernetzung bei ihrer, wenn möglich, tagtäglichen Hatz zum Zweck der...

Am Ort wirbt der Metzger für Fleischqualität, das Reisebüro für Erholung der Haut,- die Saat ist gesät, ein erhörtes Gebet, die Steaks werden sicher im Wagen verstaut. Verstopfter Verkehr auf den Autobahnen, der Hunger ist längst überholt...

Man nehme alle / Religionen, fülle / sie vorsichtig in / einen Mixer, rühre durch / und schlage ein Ei drüber. /

Hast Du Dir schon einmal Vorwürfe machen müssen, dass sich wegen Dir ein Mensch das Leben nahm und bist anschließend von Leuten, denen Du zuvor Deine Befürchtung aufgrund ihrer Kompetenz, seinen Suizid verhindern zu können, mitgeteilt hast,...

Ein Artefakt aus Raum und Endlichkeit, auf Trockeneis verknöchert, beschäftigt alle Gegenwart von nebenan, die albern kichert, ein Sittenwächter deutet sacht auf die geballte Übermacht, als Suspensorium des Tiefenschritts moderner Welt...

Es ging jüngst ein Zinker durchs örtliche Sch(l)üchtern, betrunken zwar nicht, jedoch auch nicht mehr nüchtern, ganz ohne Bedacht inmitten der Nacht, und sprengte die Tagung von Briefmarkenzüchtern. Vielleicht zieht demnächst er ja mal in...

Der Samstag macht sich stets die Welt zunütze, an solchen Tagen braucht es keine Stütze, nicht Schokolade, nicht Lakritz, da alles, ob nun frank, ob fritz, befreit ist in der Zeit von Ziel und Schütze, und über Ricke nicht noch Kitz...

In manchem verlassenen Abrissgemäuer, da hausen selbst Geister schon wie Ungeheuer, da ist sogar grau, der früher war blau und guter Rat sowieso immer schon teuer, denn Bösartigkeit geht aus von solchem Bau, was sonst noch, das weiß wohl so...

Meist hing, in Gedanken verlaufen, die Zeit wie an Seilen und Schlaufen, sie ging ziemlich schief, ein Indikativ warf scheinbar sie über den Haufen, seither roch sie streng nach Kuh und Corned Beef und träumte die Zukunft, frei von Muff und...

Lachend oder traurig treffend allerdings Manchmal auch nur gegenwart und ewigkeit trennendes träumendes ich

Manche Menschen sind so klug, / dass sie schon wieder dumm sind. /

"Gefahrengut" bedeutet dem Fachmann nichts anderes als gebrochenes Deutsch zum Gegenteil des umgangssprachlichen Ausdrucks "schlecht gelaufen".

Der Blick durch tote Fenster / trifft immer ins / Gespinst, / denn Schauriges ergänzt er, / egal wohin / er linst. / Die Seiten unbegrenzter / Natur glaubt er / verzinst, / doch jedes der Gespenster / schaut stets zurück - / und grinst. /

So manche Seemakrele / riecht wie ein alter Aal. / So manche Seemakrele / bleibt stecken in der Kehle / und steigert sich zur Qual. / Zwar fehlt die Parallele / zur Kardinalsgarnele, / doch schmeckt die fast so schal / wie das Geflecht vom Wal. /...

Wenn erst im All die allererste Blume blüht, dann werde ich längst nicht mehr wissen, dass ich einst gewesen bin. Doch wer bloß könnte das jemals von sich behaupten?

Ein Metzger zählt im Frost Trichinen, in schierer Einsamkeit zersplittert ein Rubin beim Staffellauf der Konkubinen, jedoch ihr Kerosin riecht schon verdächtig nach Rosinen aus dem alpinen Beamtenviertel der Stadt Wien. Dort steht ein Rudel...

ich nehme dem wort das "w" und ein ort bleibt, aus solcher warte seh' ich sogar arte.

Die Leber ist von einem Hai und nicht von einer Meise, doch selbst wenn wärs ihr einerlei auf irgendeine Weise.

Ein Eber fraß 'nen Haufen Steine / und stand dabei auf einem Bein. / Das sahen all die andern Schweine / sofort in jeder Hinsicht ein. /

Noch herrscht im Meer ein Überangebot an Fischen, noch werden uns die dicksten Fische aufgetischt, wir spüren eine lebensfrohe Meeresgischt, und fühlen, wie sich Trauer, Leid und Tod verwischen. Wir sehen, wie sich Land und Wasser locker...

Die Dunkelheit verstärkt in ungezählten Schritten sanft neben mir die Furcht, die wandert mahnend mit, sie raubt die Ruhe mir, sie bringt mich aus dem Tritt, ich habe immer schon an ihrem Druck gelitten. Sie lässt mich altern stets, sie lässt...

Sie flieht aus meiner Hand wie ein entrückt verspieltes Kind, sie tanzt im Wind, sie folgt im Flug dem schweren Blick der Welt. Dann teilt sie sich, und malt in ungewollter Sanftheit noch mir eine Zeichnung auf die Stirn aus eingeschwitzter...

Die Einstellung des deutschen Gesundheitsministers, anstatt von Großmachtfantasien die Eindämmung der Coronapandemie zu forcieren, scheint seit dem Verschwinden des russischen Verteidigungsministers gerechtfertigt zu sein. Zum Vorschlag der...

Im Astwerk über einem Weiher, der still dort lag, nur um zu sein, saß wie gemalt ein Silberreiher und schiss in seiner Not hinein.

Ein großes schwarzes Nichts und kein Gedanke, kein Gefühl, nicht Körper oder ein Kalkül kann angesichts des Nein noch sein, vorbei die Tage allen Lichts, die Nacht ist ewig nun erwacht und auch das Ding an sich ist längst in sich...

Es war mal ein Männchen bei München, das wollten die Leute gern lynchen, doch durch sein Diplom als Volksökonom gelangs ihm, dies zu übertünchen, denn hat zur Moral er das rechte Progrom, so liebt oder fürchtet der Mensch selbst den Gnom.

Erklingen nachts am Weiher Lieder, Frühling, dann blühst Du ihm wieder. Augen, nichts als Gier im Sinn. Weiherspiele schier spiegeln sich darin. Wunden der Natur aus Bächen, Flüssen, Strömen, Meer, See, Weiherspur. Vereisten Weihern begegnet...

Im Zeitalter der digitalen Technik wissen andere meist viel mehr über Dich als Du selbst, aber nur Du kennst die Wahrheit.

Im Neuburger Kinopalast zerplatzte jüngst ein Cineast. Verstört durch die Reste entflohen die Gäste und haben den Filmschluss verpasst. Auch für die Moral war das nicht so das Beste: Wer flieht, flieht zumeist wegen unreiner Weste.

1.  I. | 50
2.  II. | 50
3.  III. | 58

Ich glaube nicht an Gott, bin mir jedoch bewusst, dass er existiert.

Einerseits hatte er es satt, stets der Sinnreiche zu sein, andererseits aber konnte er sich dies auch nicht nehmen lassen, denn diesmal hatte sein Sohn die Cirruswolke des Aberglaubens, die der eilige Geist in einem Anfall von Tatendrang über...

Einem uninformierten und desorientierten Satiriker sei selbstverständlich der gleiche Erfolg gegönnt, wie einem Penner bei dem Versuch, pfandfreie Flaschen einzulösen.

Ein Bandwurm kroch aus einer Feige durch eine Lage Blätterteig ins Freie auf den Bürgersteig. Der Tag ging langsam schon zur Neige.

Die Umwelt ist böse, genauso wie Heiner, doch der ist noch böser als sonst irgendeiner; ein Serienmörder war zwar auch Karlheinz, an Leben besaß allerdings der nur eins.

Das silbenreiche Überich zerriss den Film in kleine Schnippsel, und seine Stimme fragte aus dem Inneren der Schwärze: "Welche hirnverfrorene Unverschämtheit hat es nun wieder gewagt, meine Silhouette in das Reich ewiger Finsternis...

Der Vogel flattert, aufgeplustert, zufrieden, an der Leine nun.

Rechtsschreibung In Reih und Glied steht die Orthographie. Interpunktion Wer Zeichen setzt, der sollte verstehen. Grammatik Ein falscher Satz verbaut manches Leben.

Warum pinkeln Männer im Stehen? Weil sie müssen.

Auf einem Ast saß jüngst ein Geier und lachte sich den selben. Ei- nerlei schien das zwar einem Reiher, doch brach der sich den ab dabei.

Dem Sein war schon immer der Harung ein Dorn im Gehirn, in der Nahrung kommt er ihm kaum vor, selbst im Sprachlabor ist er Belgrad die Offenbarung auch nicht unbedingt und im tieferen Nor- den dringt stets der Abschied aus jedem d' accord....

Irgendwo in einem ausgesucht toten Winkel Nordrhein-Westfalens bedeutendster Kleinstadt fristen die letzten Überlebenden der Seniorenfraktion ihr mehr oder weniger zu bedauerndes Dasein in einem Altenheim, das einen so guten oder so schlechten...

Es gibt der Kauz sich heiter, / doch schläft auch er mal ein. / So geht das ewig weiter / und soll wohl komisch sein. /