Die Favoriten von nadir

Schlüsselblumen nicken leise im Wind, ich bin ein Kind der versperrten Kisten und Truhen; mein Herz soll darin ruhen, und begehrt es auf, ändert es der Welten Lauf. / © Rainer M. Scholz

Heut morgen sah ich den Frieden - schlief er doch auf einer gewöhnlichen Wiese umrandet von Tannen am Horizont malten Bäume ihre Scheerenschnitte ins Grau des Himmels und über allem schwebte das Weiß einer glutleeren Sonne

das licht 1000 teile tote fische am ufer weg gefressen bauch & kopf augen starr & gräten wind schärft sand kiesel scharren höhlen unter bäume gläsern rauschen muschel schalen brechen wellen singen ewig wieder kehr seichtes jagen winzig...

Die Haut, die trennt, ist die, die fügt sich zwischen mir und dir das Wollen das Bändchen es reißt die Realität daneben.

die Schritte sind meine Frühling ist Umgebung vorauseilend höre ich Andere werfen Blicke am Ende des Steilhangs ein See vollendet das Licht im silbernen Spiegel ohne Vollendung ist Zeit das Denken entkommt den Jägern

fühl mich sie sagt: fühl mich mehr und meer das wellen schlägt gegen beider kiele das brausend gegenstürmt zerrend drängt verdrängt bedrängt nach luft schnappen dann wieder tauchen wie lange hält dein atem nur ein spiel runter drücken...

Etliche Menschen halten Schubladendenken für eine Form der Verpackungskunst.

Ich machte mich verdrossen auf den Weg zur Arbeit. Doch zu meiner Überraschung lag jemand vor meiner Haustüre. Ich hatte es eilig und wollte rücksichtsvoll über ihn hinwegschreiten. Aber er herrschte mich an: „Wollen Sie mich nicht...

Zurück zu den Brutstätten der Reiher zu den Anfängen im Schilfgras wo wir uns vergaßen und wiederfanden in Berührungen als die Zeit bedeutungslos war Erinnere dich an das Süßwasser lass uns heimkehren nahrungssuchend Kiefernsamen vom Boden...

1. Grundlegung zu Meiner Identität 1. Meine Höchstheit war göttlichunergründlicherweise gewillt, einen Freudenhaus von Irrtümern zu begehen, doch das Abartigste war die Vorstellung, etwas Allgemeines könnte auch nur theoretisch Meiner...

die sonne geht fremd hinterlässt wolkigen atem nebel sträubt sich mir entgegen wird schatten wird winter und endgültig schweigen von stadt umzingelt horizontal verstellte sicht wandere ich zwischen kahlen bäumen schlage zaghaft nach dünnem...

seewind zieht übers küstenland erzählt liebe sei eine wanderdüne mal himmelhoch aufbäumend mal steil abfallend um zwischendurch im sonnigen zu liegen davon zu träumen mit den möwen zu fliegen wir lassen uns von warmen böen am strand...

Spiegelverkehrt schreibe ich dir auf papierdünne Lippen stürzen Worte zu Boden ungesagt und verloren Was übrig bleibt ist das Abbild deines Mundes in jeder Zeile gebrochen am Seitenrand So zeichne ich die Buchstaben nach und ziehe einen...

Wie viele Winter trägt der Baum in seinen Ringen. Einen Schatten lang halten wir uns in der dritten Stunde der Nacht, nennst du mich Herbst und Treibholz hier am Rand der Stadt. Heute gleicht mein Schwanken den Linien in aufgeschnittenem Holz.

So weit weit fort so wörterweit getrennt ertrinke ich im Rätsel deines Lächelns

Es klopft das verirrte Herz an der falschen Tür

Fata Morgana. Update Am Horizont erscheint ein schönes Bild. Du siehst Erfüllung deiner kühnsten Träume. Sie sind verwirklicht, keine eitlen Schäume. So nah ist, was das lange Sehnen stillt. Der Wagen rollt, bald kannst du es erfassen. Ein...

Leben vereinsamt und Schmerz ist seitwärts gebogen. Gib mir nur einen Lidschlag lang Zeit. Wann war gestern, als ich Milch aus fetten Kokosnüssen trank? Ich dachte, Momente ließen sich festhalten, zu kleinen Ewigkeiten dehnen. Närrin! Ich...

Wer Tier und Natur erforscht, sucht in Albanien wohl kaum mehr nach Nüssen und wilden Kastanien, nach Hahn oder Schwan im fernen Iran, auf keinen Fall aber nach Pilzen in Spanien; der rette die Welt, denn so lautet der Plan, vor Viren, Bakterien...

Fremd kam ich... in Bambuswäldern das Zischeln der Blätter das Wachsen und Vergehen im Wind des rauhen Wimmerns einer Flöte aus Rohr fremd kehrte ich zurück fremder als je zuvor.

Ich werde ein Windrad an den Zaun deiner Hoffnung binden sagst du und änderst das Zahlenschloss an der Tür Ich schreibe eine Null hinter die Sprossen Rechts oben An die Stelle an der mein Erinnern in einer Ahnung Gestalt annimmt

Er leitete Abgase ins Innere seines Wagens ein - das sei unzulässig sprach man und hielt ihn vom Sterben ab Jeden Tag ziehen hunderte Wagen an mir vorbei und keiner spricht das sei unzulässig und keiner der mich vorm Sterben schützen will

Haarrisse entlang des Rhythmus unserer Dissonanz faustgroße Worte hagelt das Crescendo auf ängstliche Herzen immer härter es wächst die Knochendichte

trödeln städte veröden die dörfer wie ihre bewohner verschlafen sich gassen im schatten der krise bemüht lächeln augen während sich hinter masken ungeschminkt münder verziehen

Der Mensch glaubt mehr als er ahnt.

Da wo du stehst da bebt es unhörbar in den Gegebenheiten Alle Wohin-Worte winden sich würdevoll ins Bodenlose. Da wo du lebst da türmen sich Organversagen weit nach unten, in tiefe Untiefen stapeln sie sich frei. Und all die festen großen...

In einem hohlen Bergmassiv ergab sich leidlich impulsiv an einer grauen Schiefertafel das Absolut dem Relativ. Daraus erfolgte ein Geschwafel um Mindestlohn und Grundtarif, bei dem der Stein jedoch entschlief.

im halbrund des schlafes wirst du wieder zum kind dein atem spinnt wollweiche fäden zum unterschlupf für die sehnsucht die verloren geglaubte sehnsucht in mir

zu risiken und nebenwirkungen fragen sie ihren schriftsteller oder dichter das flimmern der wörter beim durchspießen der ausgelegten netzhäute ihr ton wenn sie gegen die aufgespannten trommelfelle knallen ihre formen und umrisse in den...

Kerben im Unterholz sind deine Zweifel an mir Napalm darauf ich brandrode alles was uns im Weg steht