Die Favoriten von nadir

Worte zur Kunst: Zeitgenössisch / WALL DRAWING #260 aus der Kollektion Formula 15 / (dt. Wandmalerei, Blankosonett) / Konzept ist alles L-shaped modular / Chromat auf Reaktion des Gleichgewichts / der Dinge, die zunächst abstrus verharren /...

angelehnt / an gebrauchte / Minuten / verlässt du / die Bar / und / wünschst / dich zurück / in die gelebte / Leichtigkeit / lichtträger / Stunden / die den / Abend vermissen / der am Morgen anklopft /

und blinder Gehorsam waltet. Menschenskinder! /

von wegen / Licht / mehr eine / unruhige Minute / die sich / in den Endzeilen / des Tunnels / verliert / jetzt wird / mich dein Flüstern / ausgraben /

rasanter Verfall / der Resthelligkeit / auf wenigen Metern Strecke / vergehen Passanten zu Schatten / die bald die finale / Dosis Gelborange killt /

Dum vixi tacui, mortua dulce cano. Seine Hände der Tarantel gleich eilend über die Dezime, als ob des Spieltisch schwarze Feuer, der Rinden weißes Wasser liebte. Erst im Walde war die Spinne still, nun ist sie Hand und singt wie...

Eben habe ich erfahren, dass Du, liebe Alma Marie, am 10. Februar verstorben bist. Was hast Du gekämpft, doch Deine Krankheit war stärker. / Du liebtest das Leben, wolltest noch so viel von der Welt sehen. Vor allen Dingen liebtest Du Deinen...

Ich wünsche mir eine Welt in der wir heute sein dürfen, wer wir sind. / Morgen spielen, wer wir sein möchten. / Auf dem Weg zu einem Ausdruck der uns zu keinem Ziel führt, / aber einen Prozess durchleitet. / Und diese Teile von uns...

Ekstase / das stete Begehren ‒ / ein notengekeltertes / Sehnen, der Drang / nach Meer, das / diesmal nicht / deinem Cocktailglas gleicht / nach Orten / an denen der Mond / kein Scheinwerfer ist / dein Spiel keine Fixe: / Die Nadel...

Ich wäre gern im Sterben eine Linde. / Ein Sturm zerbräche mir die dürren Äste / und streute Blatt um Blatt in alle Winde. / Auf Moos gebettet ruhten meine Reste; / versteckt im alten Baumholz quöllen Samen, / bis Blumen wüchsen aus...

Der Puls des alten Jahres schlägt ruhiger und / sein hektisches Tempo läuft aus. / Die Natur ist still geworden, / im Winterschlaf versunken. / Die wichtigsten Geschäfte des Jahres / sind getätigt, / über Weihnachten wurden seelische...

er schwor / sich immer / treu zu bleiben / doch dann / betrog er / sich selbst / nun sind / er und er / geschiedene leute / sie sehen sich / ab und zu noch / im spiegel / doch worte / füreinander / finden sie nicht /

kurz nach arbeitsschluss / du steigst aus dem auto / lässt den parkplatz zurück / streifst hier und dort / einen unbekannten menschen / um ihn gleich wieder / abzustreifen / schließt die haustür auf / stehst da in diesem zimmer / das...

Nur diese einzige Art Mann löste etwas in mir aus. Begehren. Den Wunsch nach Vereinigung. Nur diese zarten, zerrupften Typen mit den hungrigen Augen. Die humpelnden, schmalen, in sich zappelnden, die sich ständig umsahen. Auf der Hut, etwas...

morgens im stehcafe / bei croissant und zeitung / ende des sommers / mit diesen sandfarbenen morgen- / und abenddämmerungen / dem tau auf der haut / wanderten meine gedanken / kurz zu rita hin / die jetzt plötzlich / aus ihrem lebenslangen...

jetzt / da du / näher kommst / der saitenklang deiner laute / das leichte vibrieren spüren läßt / verlierst du / deine fremdheit / der wachsame argus / in mir / zieht sich / vorsichtig / zurück /

Worte zur Kunst: Zeitgenössisch / RHYTHMUS WEISS SCHWARZ: 1 ENDE und (Blankosonett) / in einem Fluss tropft Farbe auf die Fläche / des weißen Leinens der Erinnerung / aus vielen Möglichkeiten, das zu wählen / wohin dich der Bewegungsdrang...

Da wohnt er in seinem morschen Eriba. / Allein. Der Winter ist für ihn schon lange da. / Abgehängt der Hänger, die Räder sind platt. / So haust er da draußen, am Rande der Stadt . / Mit Postkarten von Spanien, mit Sonne satt, /...

wir lieben sie alle / die Schwarmintelligenz des Nichtstuns / sanftmütige Bäusche, die auf Wiesen gedeihen / doch gerissen / wie sie in Wirklichkeit sind / täuscht ihr Dorfpfarrerblick noch jeden / dem sie bei strömendem Regen plötzlich den...

da steht es nun vor mir / das Wort / ein fernes Licht in dunklem Feld / im Schnee die erste Blume / ein Hühnergott von meinem Strand / den suchte ich für dich / drei Nächte lang / das Wort wird manchmal ungestüm / und glaubt es wär' das...

Forsythien leuchten mit strahlenden Fanalen den Frühling ein. / Rapsfelder kontrastieren kraftvoll das frische Grün. / Reife Kornfelder wiegen sich im Sommerwind. / Letzte gelbe Blätter im November lassen noch Wärme spüren. / Fahle Blitze...

Manchmal lese ich Szenen von den Wänden / sammle Kastanien von der Straße / die hohle Nuss im unsichtbaren Gepäck / Gedankenknabberkeks und anderes Gebäck / Manchmal kickt mein Unverstand in die Wolken / ein Mann auf nem Fahrrad fährt...

Zum Rotstift sprach / das beschriebene Blatt: / Das ist eine ziemlich / durchtriebene Tat / Du tanzt in Ekstase / auf mir hier wie toll - / ich hab jetzt die Nase / gestrichen voll! /

haiku, hanami - / ja leckt’s mich, ich habe ein / ticket nach tokio /

- / Mit Offenbacher Betriebsystem (V4.17) / und nem Festplatten Vorderreifen / ging es über Land in unbekannte Richtung / im Gepäckträger ein vollgekotzter Turnbeutel / Hott vor Hü__ / - /

Auge in Auge sah ich dich / die Hände sprachen lauter / als dein Mund / und Hand in Hand / und Bein an Bein - / es war für Worte / nicht die Stund / �… / Nun sucht das Auge jenseits / trüber Scheibe gelber Zelle / festen Punkt und...

Schmerz und Kunst / Niemand konnte hinter Werners Fassade schauen. Niemand wusste, dass er einer der zehn Millionen Schmerzpatienten war und einen Schrank voll mit Medikamenten hatte, die er aber nur in äußerster Not einnahm. Nur im...

Von Nicolás Gómez Dávila wissen wir, dass Aktualität der Gipfel der Bedeutungslosigkeit ist. Damit ist auch erklärt, warum Philosophen, die aktuell sein wollen, bedeutungslos sind. Dugin ist einen anderen Weg gegangen: schon in seinen 30-ern...

Es ist ein sanftes Spiel der Nacht, / in der der Mond am Himmel scheint, / als ob er den Moment bewacht, / den wir gescherzt, geliebt, gelacht. / In dem wir um die Zeit geweint, / die sie uns raubt wie jede Nacht. / Wir haben nicht an uns...

Die Zehen so wund / und der Tanzschuh so rot / und niemand der ahnt / oder sieht / mit welcher unsäglichen Arbeit und Not / sich jemand der Schwerkraft / die jeden bedroht / alltäglich aufs neue / entzieht / Der Tanz gleicht der Feder ...

Das Jahr fast rum. Die schöne Zeit / macht sich in den Gedichten breit. / Die Reime rieseln mit Brisanz: / Weißröckchen, Stern und Weihnachtsgans. / Weil ein Poet den Menschen liebt / und philanthropisch gerne gibt, / sind Verse nun an...

Jede Stimmung hat sein Set an möglichen Strategien. Die meisten Handlungsregeln sind also für die meisten zu einer bestimmten Zeit keine Option. Soviel zu den unzähligen Ratgebern, besonders zum Coaching im Beruf oder beim Flirten. Der...

Ein jeder Wind hat seine Reise / und jeder Regen seinen Fluss, / die Nachtigall singt ihre Weise, / dass uns der Atem stocken muss. / Es sind der Ewigkeit Geschenke, / gedämpft vom Raunen ferner Flur, / die Meereswesen, Muschelbänke, /...

darunter der Fluss / einen Augenblick nur / sammelt das Tageslicht / Reste des Weltenraums / zur Verwandlung der Nacht / hier Zeit und Raum / darunter immer nur Fluss / das Gegenteil von uferlos / erstreckt sich fließend / flussabwärts...

Das gestrige Essay von Graeculus über den perfekten Aphorismus akzentuiert Aphorismen mit verdecktem Inhalt sehr stark. Ich möchte ihm hier unterschiedliche Varianten von Aphorismen zur Seite stellen, ohne die Frage beantworten zu können,...

Du hast mich nicht gesucht / ich habe nicht nach dir gerufen. / Doch auf meinem Weg talwärts / kam ich an dir vorbei. / Als ich zaghaft an deine Tür klopfte / hießest du mich freundlich willkommen. / So bin ich geblieben, / anspruchslos...

auf dem Asphalt des Uferwegs / kleine lose Kiesel / von denen einzelne / an ausgeschlagene Zähne erinnern / im Fluss treibt / frischer Grasschnitt / auf dem Ufer gegenüber / zieht eine Karawane aus Kinderwagen / gemächlich stromaufwärts /

und irgendwo, beim Glanz der Sterne, / als jemand meinen Namen rief, / der Horizont hing scheinbar schief, / als selbst der raue Nordwind schlief, / da ging sie aus, die Dunstlaterne / und ich fiel fort und fiel so tief / die Nacht ist...

irgendwo / eine turmuhr / es ist zeit /

ein Einband / ohne Klappentext / auf immer / ein Roman voll Leerzeichen /

Noch gestern im Schlaf nur Vision hinter Schleiern, / dem Schoß, der die Frucht noch nicht freigeben will, / ruft heut ein Arkadien, Sommer zu feiern, / mit Löwenzahn, Flieder, Lavendel und Dill. / Wen mag das vibrierende Wunderwerk halten? /...

išiel som ja na stavbu / ich ging zu der Baustelle / obliekol sa ako na svatbu / angezogen wie zu Hochzeit / požičané biele gamaše / in geliehenem feierlichem Anzug / a vstúpil priamo do kaše / und verpasste den richtigen Zug /...

In Wien. Mit Hölderlin. / Der Hölderlin, der Hölderlin, / Der saß mit mir im Zug nach Wien. / Ich las still im Hyperion. / Am Himmel stand der Lampion / Und schüttete sein kaltes Licht / Mir durch das Fenster ins Gesicht. / Ganz weit dreht...

Die Eingangshalle ist voller Menschen und Stimmengewirr, ich zwänge mich durch die lange Schlange vorm Fahrstuhl zum Treppenhaus hindurch. Auf den Etagenfluren Kinder, aufrecht und ernst wie kleine Buddhas sitzen sie vor ihren ausgebreiteten...

der nachtaktive Gräber / raubt mir den schönsten Sand / aus den Augen / sein Geselle, der Stolzfäller / geht mir dabei ans Gebälk / ich taste mich / durch die Kasematten / auf der Suche nach einem Ausschlupf / im hintersten Gewölbe /...

Der Atheist ist einer, der nicht denkt, / weil ihm zum Denken leider etwas fehlt, / nicht sieht, wie Gott die Weltgeschicke lenkt, / und sich indes mit Wissenschaften quält. / Ein Atheist ist einer, der nichts fühlt, / was man besonders gut bei...

knie vor deinen nackten beinen, riech dein haar, leck salz von deinem puls, / du gehst oder bleibst, / ich sinke / für die kommende zeit rieche, lecke ich / schau schüchtern nach oben / nehme die angst und deinen blick, / er speit, / er...

Durch die Risse, / des porös gewordenen, altgedienten Gedankengebäudes / kann viel Licht einfallen. /

I. / Mama weint. / Ich höre ihre Tränen durch das Telefon / ………Weiße Perlen……… / kullern durch die Leitung, / die von ihrem Traum in meinen führt. / II. / Die Jugend ist die gütigste aller Zeiten. Doch alle tun so, als sei sie...

längst waren wunder / aus der welt gestürzte / menschen / jagten lieber spatzen nach / die in ihren händen / starben / zuversicht indes: / unter tauben / unter raben /