Gedichte

das Kind bekommt den Schuh nicht zu und sollt' sich doch beeiln voll Frust schmeißt's hin den doofen Schuh und fängt laut an zu heulen es fällt der Watschenbaum gleich um da ist der Vater fix sagt: merke Dir mein liebes...

Selbst wenn kein Apfel fällt, der nicht nur einer Jahreszeit verdichtet und entwachsen der Wörter summen, flüstern manchmal rauschen, wenn eines liegen bleibt und mostet, betört der Duft allein und jede weitere Silbe...

Ich habe ganz selten gebettelt, doch nun sinke ich in den Staub. Ich sehe dein Antlitz mit Tränen, ich weine etwas, mit Verlaub! Du siehst ganz starr auf mich nieder, ich schmecke erkaltete Glut. Ich wende mich ab, meine Tränen...

in meinem Fenster sitzt ein Geist der meine Gedanken denkt er schlägt an die Läden ein Klopfen die er zugezogen hat leise er beugt sich ins Zimmer und glotzt mich an der andere Teil schaut hinaus auf die Straße er hat keine Augen...

. Du suchtest nach dem einen Bild worin das Kleinste und das Größte gemeinsam eine Form erfüllt. Da war die Blüte, die sich löste, von einem Trieb, so ungestillt. Und wenn dein Blick dann weiter wandert, dann ist im...

Noch blühen kress rot die Geranien auf dem Balkon blühen noch im September und auch orange Kapuzinerkresse windet leuchtend sich zwischen ungeblühtem grünen Oleander nur das Kastanienbäumchen herbstet schon mit goldenem...

Die Skizze flattert ins Gebüsch erschrocken kullern die Tomaten dem Korb, dem Hindernis ein Schrei, des Kindes Anstoss' und aller Sinn der Sprache Sich umdrehen im Mutterschritt verlagert den Schwerpunkt sofort. Sonst ist nichts...

immer nur check 1, check 2 usw. usw. heaven, hall so leise Wochenbetten fallen ins Lammgehege… la...lila...lilalila...für heute Efeu blättert ab von meiner Brust immer zum Februar nur zum Februar auch mein Herz kann ich nicht...

zeit du nur, zeit doch. endgebrochen riss ich einem Schmetterling Flügel aus bis Blütenstaub die Daumen klebt reiß mich ich cobaltpink ist mir nicht(s) alles heilig du, eins noch Salbei welkt im Bordstein cool und sick’n’tired...

Du schenktest meinem gefangenen Herzen Flügel, dass es wieder frei war. Du gabest meiner verstummten Seele eine Stimme, damit sie wieder singen konnte. Du streutest Hoffnung in meine verlorenen Träume, so dass ich diese wiederfand. Du...

Du machst die Augendämme hoch, zerknüllst die Stunde wie ein Blatt Papier und kotzt die Wut in deine Frühstücksbox. Der Immercoole in dir geht die Treppe runter in den Pausenhof, wo von den Dixiklos Kloakenduft herüber...

Herzallerliebstes Mädchen, entflohen ist dein Seelchen, Doch nie werd ich vergessen des Glücks das wir besessen. So viele trübe Tage führ' ich schon bittre Klage und weinte oft alleine an deinem kalten Steine....

am abend d / wann spring / t / en die f / r / ische vom meer in die brunnen im park und auf dem nordstadtplatz, wir reis / ßen darüber - nicht die augen auf uns ist alles wirklich / weit, wenn der abgerissene mond erstmal so tief dass...

in guten Zeiten gelassen bleiben das scheint nicht schwer schwerer ist in schwierigen zeiten gleichmütig sein darum sorge vor trenne dich von dem was dir lieb solange du es noch kannst dein erbe wird sich gewiss die reichtümer holen das...

Graubraun der leere Strand sanfte Wellen heilen Sandnarben Von einem Felshöcker im Meer erhebt sich die Zeit wie ein Kormoran der mit reichem Fang heimkehrt hungrige Münder zu stillen Seidiges Licht wiegt den Tag in den Schlaf lehnt...

so gerne tät o` würde ich mich einmal tätowiern ich spürte jeden Nadelstich und würd vor Coolness friern ich drückte meine Wünsche aus und zeigte sie der Welt ich bin nur sicher nicht ob sie die Wünsche mir...

Tophane, Istanbul siebenundsechzig. Eigentlich hatte sich nichts geändert, geblieben sind die Nebelhörner und Sirenen, der Frachter vom Goldenen Horn. Bleiben werden die Kaffeehäuser, der Rauch und der Rausch, bleiben wird der Ruf...

Jetzt ruft der Engel noch halb in Sonnentanz gekleidet mit klirrem Blick, die Hände ausgebreitet dein Herz ans Meer wo altes Rauschen längst verjährt. Linguistenärmel sorgsam hochgefaltet der erste Dampfer, atemlos bricht...

Sie kannte ihn kaum Doch er bewegte sie sehr Erst kam er oft Dann weniger Sie kannte ihn kaum Doch mochte ihn sehr Augen wurden rot er kam nicht mehr. Plötzlich sie begriff, zum Brillanten fehlte der Schliff.

117 Inselreiche Zauberort und Niemalsgleiche Welle zu Welle Hin und zurück Brücke um Brücke 400 Stück All die Paläste Steinalte Pracht Auf allen Straßen Glitzert die Nacht In Fundamenten Nistet die Zeit Unter den...

herzt den tod am zarten knöchel. die luft um ihn herum ist zitternd eine anemone blanda, entwurzelnd atemzug um zug, in seinem sturm flieht jedes silberblatt, auf seinem schweigen dursten die gebirge.

Am Maisfeld Rauchfahnen Schlangenförmig wirbeln Schwärme Lockende Feen laden zum Tanz Doch die Hand greift ins Leere

Du bist spät dran. Ich konnte nicht mehr warten. In meinem späten Sommergarten sind alle Sträucher braun, die Pusteblumen sind verweht; kein Flieger mochte warten. Wo warst du bloß, als es noch Frühling war, als alles...

Sie sagte, sie sieht schwarz für euch, denk nach, nachdem du dachtest, dass für dich, für sie schon alles wie gehabt, wie schön, normal, wie tot, aha!

wir haben Abstand wir leben doch schon wieder wir leben na endlich wir der Traum vom Tode wir leben doch ich träume wir leben dass ich tot bin wir leben im Traum wir leben doch sterben im Traum wir leben leben nach dem Tode wir vor dem Tode...

In Stein gemeißelte Grenzen, Steil und unermesslich hoch, Umspannen das Tal Und bilden den Horizont. Selbst das Denken endet hier, Wenn es denn überhaupt soweit kommt, Verliert es sich in den schneebedeckten Hängen, Entgleitet und...

Der blaue Himmel ist verschwunden mit unbekanntem Ziel und ich bekenne unumwunden: es regnet mir zu viel! Der Sommer und die Schwalben zieh’n nach Süden, wo die Sonne brennt. Dass sie bei uns einmal so schien glaubt niemand, der dies...

und dann waren da namen und schwangen worte im raum düfte wuchsen durch die haut was sich miteinander verband türmte sich zu wolken und es begann zu regnen auf das unaussprechliche was fühlen war wurde greifbar und bekam einen...

Morastnebel scharrt iranrot über Lammesfleisch – Calvin lächelt heiser blasen Handflächen rosentot on Darwin’s corpses kahl und feucht ersteint und narbenklamm Bodenkind erflüstert lachend im Nesselkelch ein...

Blei schwitzt kahl und kahl traf trief einstgebläut zerkratzte Rauhfasertapete kalt geschröpft ringsum in Punkt über meinen Lippen einstens lasiert Nabelschnur kahlgebunden um Rückenflossen allein breiig und lau im Fluss am...

keine wurzelhand verfetzt sich dran am spitzensaum deine wurzelhand sandig in brautstrauß sprich brombeerstrauch und himbeerranken verschmiert um meine iris

Salzige Tränen gerinnen an den Fenstern, wenn es Nacht wird in der Stadt, und der Mond glitzert auf nassem Asphalt. Die Lichter erlöschen, die Party ist aus, die Gäste sind gegangen, längst alle weg, ohne dass ich es bemerkt...

auf dem fluss schleppende kähne bei der wurstbude herrschte gedränge wir saßen auf der kaimauer kauten auf vollkornbroten weißt du, manchmal hätte ich gern gesalzenes und gepfeffertes fleisch im darm desselben tieres...

Warum klingelte das Handy nicht, Stimmte die Rufnummer nicht ? Vier Tage ging ich am Fluss entlang, Die Ohren stets auf Empfang. Nun verlasse ich diesen stillen Ort, Reise wieder sehr weit fort. Warum klingelte das Handy nicht, Gibt es mich etwa...

Ayant connu ici-bas la misère et le bonheur, chanceux et malchanceux, à cinquante ans j’abandonnai la terre et me trouvai en un lieu silencieux. L’homme en ce lieu traînait son existence par habitude ou ce qu’il en restait, sans...

Ein Stück Nacht dem Schlaf entbrochen, hofft Bleibe im Bruch zu finden, doch kein Tag scheint Zeit genug, Lächeln zu sein. Rauer Atem tastet rissiges Seufzen am Gestern empor. Es fällt dir so nah. Was für ein zärtlicher...

Du brauchst nur Liebe Baby, bekommst du ihn denn nicht? Du ahnst nur schöne Zeiten, ach, wären sie doch Pflicht! Verzeih den stillen Nächten, sie gaben nicht genug. Und sehnsuchtsvoll beladen auf deinem Schicksalsflug, beginnst du...

Lass uns das Vergangene in ein Tagebuch schreiben mit ein paar Fotos darin Du im Sonnenblumenfeld oder das Strandbild mit nichts als blanker Haut Wir legen es unters Kopfkissen lachen über das was wir verschwiegen - noch treiben werden

. Von einem Fenster fallen zart Geranienblüten. Sieh, es fliegen auch die ein Stück, die schwerer wiegen. Bis sie der Wind zusammenschart. Und wieder suchst du deinen Part. Du denkst dich selbst in tiefen Zügen. Doch wenig wird...

Der Aufbruch zu forsch Karte der Illusion im Einklang mit Erfolg gekrönter Entwicklung Verstand filetiert und seziert Liebe japsender Fisch am Haken blinzelt zum Wasser – geglückte Heimkehr.

. Der eine Sommertag, der, sich beschließend, mit dir im kühlen Laken niederlegte. Vom Garten Stimmen, durch den Vorhang fließend, der zum Gesang der Amsel sich bewegte. Aus diesem Tag die eine müde Stunde, die sich die...

sind wir frei uns zu entscheiden ob wir leben oder leiden oder ist uns vorbestimmt was wir werden, wer wir sind? opfer oder täter menschenfreund oder verräter heiler oder folterknecht weise oder ungerecht krieger oder pazifist selbstlos...

weiße elektrozäune links und rechts (sie bewegen sich im wind) vier braune und vier weiße pferde auf den grünen weiden geleiten mich zur alten linde ihre blätter glitzern heute morgen in der sonne der stamm ist knorrig...

die schwalben silbern sich im blau des morgenhimmels ein fächer grün von traum und laub verstellt mir seine sicht dazwischen immer wieder feuerrot und wunde lippen was ich nicht sehe schlucken meine ohren staunend

Müde vom Wandern, durch Ebenen, über Pässe, liege ich auf dem Rücken. Nur schützende Blatthände, zwischen mir und gleißenden Himmelsaugen. Mit der Nachtfeuchte kriecht Erinnerung ins Mark, Raftingtour durch die...

Zur geneigten Handbreit Blues ein langsamer Schritt mitten im Takt ein mühelos blass fast fallend fleht Trauer um einen Schal die zerbrechliche Schulter gelegt, gewickelt und verworfen love is a loosing game that's her ticket and on it,...

Mene ... Mene Tekel Upharsin schrieb einer an die Wand einst hin. Der König las und konnt’s nicht deuten, so geht es heut noch vielen Leuten. Sie seh’n die Zeichen an der Wand ... ... sie zu versteh’n fehlt der Verstand!

Ô Aphrodite, enfant de Jupiter, viens soulager le chagrin qui m’oppresse, ne me laisse pas tomber dans ma détresse /  ! Tu sais y faire. /   Viens comme alors, ce jour-là où du ciel tu descendis dans ta divine splendeur pour adoucir les...

Menetekel Tagtäglich hören, sehen, spüren wir Gewalt! Doch voller Gleichmut dulden wir das böse Spiel. Es scheint als hätten wir noch lange nicht zu viel. Wir helfen gar freiwillig noch beim Machterhalt. Was stört...