Bilokationen

Essay zum Thema Mystik

von  Bluebird


Bilokation bezeichnet die angebliche Fähigkeit einer Person, an zwei Orten gleichzeitig zu sein.
In der katholischen Kirche wird dieses Phänomen einigen Heiligen zugeschrieben, z. B. Antonius von Padua, Josef von Cupertino und Pater Pio.
Auch in der Paranormalogie wird von Bilokation gesprochen. Der schwedische Theosoph und Mystiker Emanuel Swedenborg und der indische Guru Sathya Sai Baba sollen ebenfalls diese Fähigkeit besessen haben. (Wikipedia)
"Bilokationen? Echt jetzt?" höre ich einen naturalistisch gesinnten Freund fragen. Und der Blick, mit dem er mich betrachtet, lässt vermuten, dass er an meiner geistigen Verfassung zu zweifeln begonnen hat.
  Auch für mich als gläubigen Menschen mutet diese Vorstellung einer Bilokation schon etwas abenteuerlich, fast märchenhaft an. Allerdings wird aus recht unterschiedlichen Bereichen teilweise recht glaubhaft davon berichtet. Nehmen wir mal den oben erwähnten Pater Pio, der besonders in Italien eine unglaubliche Verehrung genoss. Von ihm wird beispielsweise folgende - von der katholischen Kirche bestätigte - Geschichte berichtet:

Eine Frau, die im Haus ihrer Tochter wohnte, hatte eine Krebsgeschwulst am Arm. Sie stimmte ihrer Tochter zu, sich operieren zu lassen. Der Arzt empfahl ihr, noch ein paar Tage geduldig zu warten, ehe man ein Datum für die Operation festlegen würde. Der Ehemann der Tochter schickte ein Telegramm an P. Pio, in dem er ihn bat, für seine Schwiegermutter zu beten.
  Das Telegramm erreichte P. Pio zu der gleichen Zeit, da die Frau, die sich allein im Zimmer aufhielt, sah, wie ein Mönch durch die Tür ins Zimmer kam. „Ich bin P. Pio von Pietrelcina“, sagte er. Er fragte sie, was der Arzt gesagt habe, und ermutigte die Frau, auf die Muttergottes zu vertrauen. Dann machte er das Kreuzzeichen über ihrem Arm und verließ den Raum.
    Sofort rief die Frau den Diener, ihre Tochter und ihren Schwiegersohn. Sie fragte: „Warum habt ihr P. Pio eingelassen, ohne mich zu informieren?“ Sie gaben zur Antwort, daß sie P. Pio nicht gesehen und außerdem niemandem die Tür geöffnet hätten. Als am nächsten Tag der Arzt eine Nachuntersuchung vornahm, um die Patientin auf die Operation vorzubereiten, fand er keinerlei Krebsgeschwulst mehr.
Ähnliches findet man auch in Yoganandas "Autobiografie eines Yogi" oder dem schon erwähnten Buch über den griechischen Mystiker Daskalos. Da wimmelt es nur so von Bilokationen. Und auch im Bereich der Nahtoderfahrungen gibt es solche Berichte.
    Jüngst erzählte mir ein Schachkollege, wirklich ein vollkommen normaler, fast spießiger Mensch, dass er während einer Meditation in Trance fiel und sich plötzlich in der Wohnung seiner Mutter wiederfand. Er alles haarklein sehen konnte, was sie machte.
    Ich habe ehrlich gesagt nicht die geringste Vorstellung, wie so etwas funktioniert und möchte es auch nicht persönlich erleben. Aber wenn wir "Seelen"/Geister in einem Körper sind - wovon ich ausgehe - könnte  das durchaus möglich sein, oder?

Bliebe die Frage, ob es sich dabei 

a) lediglich um eine erweiterte menschliche Fähigkeit handelt, oder aber das Ganze 
b) göttlichen und/oder 
c) dämonischen Ursprungs 
ist. Ich bin da - ehrlich gesagt - sehr skeptisch und mag da an eine göttliche Verursachung nicht so recht glauben.
   Andererseits, wer bin ich, dass ich das beispielsweise im Falle von Pater Pio beurteilen könnte? Ich muss es einfach offen lassen!

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(11.10.16)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Bluebird meinte dazu am 11.10.16:
Es geht doch erst einmal um das Phänomen an sich ... eine Bewertung habe ich ja bewusst offen gelassen ... es gibt darüber auch aus nicht-religiösen Bereichen Berichte ...
Graeculus (69) antwortete darauf am 11.10.16:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Graeculus (69) schrieb daraufhin am 11.10.16:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Dieter Wal (58) äußerte darauf am 11.10.16:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 LotharAtzert ergänzte dazu am 11.10.16:
Ein zur Bilokation Befähigter wird nicht sagen "Ich bin zur Bilokation fähig" und warum? Weil es nicht Ziel seiner Übung ist, sondern eher beiläufig geschieht. Sozusagen als Betriebsunfall.
In Tibet wird unterschieden zwischen niederen Siddhis (Kräften) und höheren Siddhis. Ein nach Befreiung suchender Yogi schenkt den niederen Siddhis keine Aufmerksamkeit, außer wenn jemand in Not geraten ist und seinen Lehrer um Hilfe anruft. Dann hilft der natürlich - falls es das Karma des Schülers erlaubt, das ist ja auch noch mal die Frage.
Ihr scheint von alledem nicht die leiseste Ahnung zu haben. Ist ja auch kein Wunder, wenn man meint, die Siddhas müssten euch tanzbärmäßig ihre Kunststückchen vorführen - zwecks Prüfung, das muß man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen.
(Antwort korrigiert am 11.10.2016)
(Antwort korrigiert am 11.10.2016)
Dieter Wal (58) meinte dazu am 11.10.16:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Graeculus (69) meinte dazu am 11.10.16:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 LotharAtzert meinte dazu am 12.10.16:
Ach Graeculus, ich mach mir halt manchmal Sorgen um Dich. Statt Dich für paranormale (?) Phänomene zu interessieren, solltest Du Dich für Deinen eigenen inneren Zustand interessieren. Also zB. die Frage: wer ist es, der sich da interessiert.

 Bluebird meinte dazu am 12.10.16:
Ich machs kurz:
@Dieter Wal ... 1. danke für den Lesetipp ... werde ich mir zu Gemüte führen
2. Bezüglich deiner Kritik fühle ich mich nicht angesprochen ... meine Artikel mögen zwar eine gewisse christliche Färbung haben, aber in erster Linie schreibe ich recherchierend- analytisch-philosophisch ... vielleicht sdolltest du da mal deine vorgefasste Meinung von mir etwas zurückstellen, und unvoreingenommen betrachten, was ich schreibe
3. Wieso kritisierst diu eigentlich nicht den Lothar wegen seiner buddhistisch gefärbten Schreibe? .. .weil es deiner persönlichen Auffassung näher kommt?
4. Geh mal etwas in Dich ... ein wirklich gutgemeinter Rat ... ich habe dich achtsamer und fairer urteilend in Erinnerung

@Lothar Atzert ... ich schätze deine ergänzenden Kommentare ... und du darfst auch gerne parteiisch sein
(Antwort korrigiert am 12.10.2016)
Dieter Wal (58) meinte dazu am 12.10.16:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Graeculus (69) meinte dazu am 12.10.16:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Dieter Wal (58) meinte dazu am 12.10.16:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Bluebird meinte dazu am 12.10.16:
@Dieter Wal .... ich werde mich nicht gross mit dir streiten ... ich finde deinen Kommentar herablassend- arrogant ( bis "beleidigend"), möchte mich selber aber auf dieses Niveau nicht begeben ... wie sagte Hillary Clinton treffend: "Wenn dein Gegner unter die Gürtellinie zielt, go high!" In diesem Sinne ...

@Graeculus ... natürlich gibt es auch Bilokationen außerhalb von Religion ... außer du zählst Okkultismus und Magie dazu
Dieter Wal (58) meinte dazu am 12.10.16:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 LotharAtzert meinte dazu am 12.10.16:
Nochmal grundsätzlich: In uns allen ist das, was ihr bei anderen oder in der Welt sucht. Und auch die Suche nach Beweisen beweisen nur, daß an der falschen Stelle gesucht wird.
Nichts ist so heilsam, wie Meditation. Sie heilt nicht nur das Gemüt, aber das zuerst. Einatmen, ausatmen, einatmen, ausatmen usw. Weil das Gemüt dieses nicht erträgt, beginnt die Raserei der Gedankenimpulse. Nutzt aber nichts. Was immer an Wissen erfassbar wird: beim Fass sprechen wir vom Pluto - aber ich will kein neues Vorstellungs -Faß aufmachen. Sucht in euch, sonst sucht man im Kreis herum. Immer wenn ich das Thema anschneide, ist Graeculus raus. Schade.
Graeculus (69) meinte dazu am 12.10.16:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 LotharAtzert meinte dazu am 12.10.16:
Mensch, Mensch, Mensch, ich werd’ noch verrückt - umgangssprachlich, nicht wirklich. Ich hab doch keine Therapie. Es geht nur um folgenden Gedanken: Im Kleinsten ist das Größte und im Großen das Kleine, Meer und Tropfen, Tropfen und Meer. Wenn dem so ist, so hat jeder alles, was er braucht, um es in sich und überall zu schauen. Man braucht nicht mal seine Bude verlassen, das hat doch Laudse auch schon gesagt, um die Welt zu kennen. Man braucht nicht belesen zu sein, man hat alles was man braucht und muß nur gegenüber dem eigenen inneren Lichtzustand (YANG) passiv werden, weiblich offen, vertrauensvoll, (Yin) denn "wie man in den Wald ruft, so schallt es zurück" und sonst garnüscht.
Wo ist das denn meine oder irgendwessen Therapie? Ich bitte Dich ... Eins ist in allem - alles ist im Einen, murmel murmel, brabbel ... OM.

 Bluebird meinte dazu am 12.10.16:
@Lothar Atzert ... Der Yoga-Pfad, die Meditation, die Mystik ist ein ganz breiter Weg, auf dem Viele gehen und Menschen so ihre Erfahrungen machen

Als religions- philosophischer "Amatuerdedektiv" ... durch langjähriges Schachspielen und -lehren im analytischen Denken geschult ... mit theologischer Grund-/Halbbildung traue ich mir durchaus zu entsprechende Berichte, Aussagen, Behauptungen, Proklamationen, Lehren usw. unter die Lupe nehmen und auch Bewertungen vornehmen zu können.

Falls ich beim weiteren Untersuchen allerdings feststellen sollte, dass ich geirrt habe, würde ich es Dich und Andere natürlich wissen lassen
Graeculus (69) meinte dazu am 12.10.16:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 LotharAtzert meinte dazu am 13.10.16:
Ja, Graeculus, die Attitüde. Du "musst" entschuldigen, ich bin rhetorisch Dir (und den anderen Staatsbeamten) nicht gewachsen und versuche hier und da, dieses auf Steinbockweise zu kompensieren.
In den Hervorhebungen beziehst Du Dich auf "Der Wind weht rauh von Norden her" - )damit’s für zukünftige Leser nachvollziehbar bleibt, wovon die Rede ist;-)))
Der Schicksalsgott Saturn - Bluebird, Ohren gespitzt! Sieh’ doch in ihm einfach den Mittelfinger Gottes - spricht in 3 aufeinander bezogenen Stufen:
Stufe 1: du darfst.
Stufe 2: du sollst.
Stufe 3: du mußt.
Bei der Geburt: du darfst leben. Im Falle der Verweigerung, wofür es immer Gründe gibt, kommt das warnende "du sollst leben". Wird auch das nicht gehört, so folgt "du mußt sterben."
Aber ums kurz zu machen, entspanne Dich Graeculus, wir haben keine wirklichen Probleme und schiebe bitte alle Mißverständnisse auf meine unbeholfene Rhetorik. Ich will daran arbeiten, versprochen und bin auch dankbar für Hinweise, wie die von Dir gemachten.

 Augustus (12.10.16)
Jüngst erzählte mir ein Schachkollege, wirklich ein vollkommen normaler fast spießiger Mensch, dass er während einer Meditation in Trance fiel...

Du meinst doch nicht unseren losloch damit? seit wann meditiert er und seit wann kann er in Trance verfallen? (!)

Ave
HerzDenker (75)
(07.10.21)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram