Alle 1.210 Texte von RainerMScholz

1.  1 | 132 , 1 1  
2.  2 | 145 , 1
3.  3 | 151 , 2 mit 1  1  

Silos verschütteten Vulvablutes lasten auf den Häuptern 666.666 Halbwertszeitjahre schwer, und die Zeit verrinnt in schwarzen profanen Löchern ins Nichts. Ichthiophallosaurus frisst immer noch Menschenfleisch; das weiße...

Alles, was bleibt, sind Abbilder, wenn überhaupt. Und dazu falsche. Das, was wir sehen wollen, nicht das, was war. So, wie wir noch jetzt nur sehen, wozu wir imstande sind. Und selbst das sehen wir nicht. Und sind glücklich. / © Rainer M. Scholz

Geh´ ich weg, komm´ ich wieder und bin tot und tot und tot. Meine Ohren sind ab, die Zunge ist faul, der Schädel steht offen und die Beine sind gebrochen, zersplittert sind die Knochen, mein Fleisch ist am Kochen. Ich laufe ohne...

Hotzenkotzenplotz an die Bause un dann Dunnerkeil net no n nin, ich glaub, ich spinn; do geh zum Kuckuck, Hundsfott, un in dei Trott soll deich de Blitz uff m deivel sei Abort, dau Saubankert, hundsverreckter, Mützenklatscher, Busengrabscher;...

Stete Rede höhlt die Zeit. / © Rainer M. Scholz

Wurmzerfressene Herzgegend, von faulenden Eitergeschwüren übersäte Seele; eingetretener Brustkorb, Füße zerschunden und blutig bis auf die Knochen. Aufgequellte Leiber. Das Hirn von sengender Hitze ausgebrannt,...

Bumms! Bumms! Bumms! Bumms! Bumms! Bumms! Bumms! Bumms! Bumms! Bumms! Aaaaaaaaarrrrrrrrhhhhhhh! Wie war ich?! © Rainer M. Scholz

Herr und Frau Tarantel gehen beim Zebrastreifen über die Straße. Sie waren im Spinnensupermarkt einkaufen und Herr Tarantel schleppt schwer an den Tüten. Seine matt glänzenden Facettenaugen beobachten misstrauisch den Verkehr zu beiden Seiten...

Geh / ´ ich nach Mannheim / und bin voller Glück, / guck / ´ ich mir alles an, / und geh / ´ dann zurück. / Spielt meine Nebennierenanhangsdrüse mit, / such / ´ ich mir ein Mädel, / das ich / dann verzück / ´ / mit einem schiefen...

Sie breitet ihre Flügel über ihre Kinder, über ihre Brut und ihr Blut und öffnet nie mehr die Krallen. Ihre Schwingen sind zerfetzt und gefleddert. Sie sitzt wild äugend über ihrem schattendurchwirkten Nest am Boden...

Ich sitze in der Wanne und das Wasser ist lauwarm. Der Badeschaum ist zerflossen. Langsam wird mir kalt. Ich bin allein. Ich sehe an die blauen Kacheln und lächele. Von der Decke hängt eine nackte Glühbirne, die strahlt mir ins...

Kristallene Pferde fliehen wiehernd heulend aus den magmaleuchtenden Morgenrötegebläsehallen, reiten klirrend über Kopfsteinpflaster in die nahe Stadt der Neonasphaltgraugewitter unter schwarzgewölktem Himmel blitzgeschwängert ausgehellt....

Klinik Infernal Lächeln hinter den Mauern. Blut an den Wänden so rot und schwarz; zerstückelt fahle Leichen im Flur, gekachelt, spä;rlich beleuchtet in Blau. Terror auf der Intensivstation; hysterische Frauen in Weiß,...

Bei diesem Text handelt es sich um einen P-18-Text, daher ist an dieser Stelle keine Vorschau auf den Inhalt möglich. Die gibt es nur für angemeldete und nachweislich volljährige Nutzer. Das ist bedauerlich, aber nicht zu ändern.

Leider legt sich das mit der Debilität mit der Zeit überhaupt gar nicht. Hinzu kommt Hartleibigkeit und eine Versteinerung der Herzen. Wir werden geboren unter Schmerzen und sterben in einem Schwall von Fürzen. Das ist unser Erbe. Ich mache...

Onyxgrund 8 Aus schwarzen Facettenaugen starrt mich das Tier an, wie grinsender Laich dräut es in seinem glitzernden Netz schwarz und läßt mich nicht vorbei an mir. Das nocturne Wissen um Finsternisse voll schreiender Pein, das...

Das wird der Knaller: Zwischen dem eingeschweißtem Hack aus der Quälkühltruhe, der Milch frisch aus dem Euter in den Tetrapack und den Igelrumkugeln für die Oma zum Kaffeenachmittagstisch noch schnell ein Nümmerchen am Band geschoben und...

Es regnet: das Wetter ist schlecht. Der Wind weht: mein Hut fliegt weg. Ist es so, dann ist es anders auch nicht recht. Kratze ich mir den Kot aus den Schuhen, macht ein anderer Hund den Dreck. Die Sonne scheint: es ist heiß. Es schneit: Flocken...

Ich bin die große Schlange. Lieben tu´ ich nur mich. Ich fass´ mich an mit grober Zange. Und beiß´ den Kopf ab von dem Fisch. Oh O na nié, dich vergesse ich nie. Die Zunge stecke ich tief hinein in dein Ohr;...

Gehe ich meiner Wege, singt die Säge, und der Metzgermeister lacht, denn es ist bald Fleischernacht. Dann wird alles hergerichtet, und der Stall ganz ausgemistet; das Kalb wird zur Schlachtbank geführt, da wird ihm die Kehle zugeschnürt. Du...

Es glänzt schwarz unter dem Neon wie Onyx so tief und leer. Es träumt einen nihilesken Traum. Morbides flüssiges Pech. Und Asche. Pochend klopfen die Adern an das Außen. Es erinnert sich. Es füllte ehedem ein Loch. Wenn...

Es ist schön dem Rauch zuzusehen, wie er grazil durch`s gekippte Fenster schwindet, wenn ich eine Zigarette anstecke; wie der Qualm aus dem Lauf einer papierenen Waffe. Wenn ich wie eine Fackel aus dem brennenden Wagen steige, weiß ich, dass...

Ich geh´ mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir. Dort oben galoppieren die Pferde, es sind der Reiter vier. Sankt Martin krepierte im Graben, er lag da nackt und bloß. Dort fraßen ihn die Raben. Zerschunden war sein Ross....

Die schwarze Aftermutter kehrt ihr Gesicht nach Außen. Auf dem Petrystuhl sitzt der Auswurf einer totgebürtigen Menschheit und seiht gelbe Galle unters blöde Volk, das meckernd und muhend hinter ihr dreinläuft. Die Fratzenkönigin speit...

Im Zipfelmützenzwergenland / geht er herum: / der Bi-, der Ba-, / der Bibabutzemann / kommt durch die Hintertür / bei Nacht; / doch klaut er nix - / er hat etwas da mitgebracht, / `was Fremdes, / etwas Böses, / ein Kenn-ich-nicht /...

Die Wahrheit ist die Lüge, / relativ gesehen, / oder verzerrt dargestellt, / verdreht, verkorkst, verwaschen; / es gebe sie gar nicht, / sie sei ganz anders, / eine Fiktion, / eine Friktion / der Wirklichkeit, / die es auch nicht geben...

Es regnet, es regnet in grauen Strömen und will gar nicht mehr aufhören. Räudehunde suchen ihren Weg, während die Welt in Trümmern liegt. Die Sonne schien warm, als wir Kinder waren, und alles leuchtete grün und hell und war samten wie das...

Gott, war das schwer. Es war wie bei lebendigem Leib gehäutet werden. Alles ist taub und roh und blutig, ein dunkler Schleier senkt sich vor die Augen. Als sie mich verließ, führte mich ein Freund am Arm aus dem Raum und...

Akt der Verstümmlung Ich sehe das Blau der Hölle tiefschwarz hinter meinen Augen, wie es droht, mich zu verschlingen; der Abgrund ist schier endlos, verschwindet im spiraligen Nichts. Die Innere Zwangsjacke verhindert das...

Jetzt erklär / ´ doch `mal den ganzen Deppen aus dem Osten, dass sie sich getäuscht haben. Das wär / ´ ja das erste Mal, dass die Typen in der Politik das machen, wofür sie gewählt worden sind. Hat halt ein wenig länger gedauert, bis die...

1.  In der Badewanne | 82 , 4 mit 5  2  
2.  In der Badewanne – Schock | 60

Tiefenwandler Sie war blind. Sie war es schon immer gewesen, kannte die Welt nur im Dunkel. Er hatte sie einfach untergefaßt, als sie mit einer Einkaufstüte und dem Blindenstock die Straße überqueren wollte. Er hatte sie unter Protest zu...

Schlachthaus Weiß gekachelte Wände, rostrot blutverkrustet. Pestilenz der Verwesung und dampfenden Gekröses. Blanke Hirne in Metallschalen, Gedärme, Organe, totzuckend und rosa schimmernd. Blaues Neonlicht. Alle Fenster...

Gezemaneh Nun schon die allerdritte Nacht, hab' ich im Dämmer durchgewacht; Käfer rennen über mein Gesicht; dies elenddreckige Insektengezücht; mir noch lieber als die Menschentiere: schlag' zu, knie nieder, auf die...

Gleißnerische Einsamkeit und lohend wilde Täler; meine Seele ist die Reineheit; ich warte auf den Keiler. Die Sterne ziehen hell dahin, die Dunkelheit ist lau; die Kugel steckt im Laufe drin, dahinten kommt die Sau. Ein Schuss, ein Knall, das...

Sie würden gerne noch bumsen, die alten Männer, aber ihre Physiologie und ihr Penis spielen nicht mehr mit, und der Arzt hat sie angelogen und ihnen die Prostata herausgeschnitten, weswegen sie die ganze Welt hassen. Und die Frauen sind alt und...

Liebe – ist etwas anderes. Weil sie Misstrauen errregt bei allen Umstehenden. Liebe macht krank und sie ist systemdemolierend, weil sie so absolut ist, keine Kompromisse eingeht, nicht lügt und nicht betrügt. Zersetzend ist sie für alle...

Draußen pfeifen die Spatzen, die Sonne lugt über die Dachfirste und Peter Backes denkt: ich geh / ´ `mal über`n Platz. Er zieht sich die Kleider an, trinkt den Kaffee aus und schließt die Tür hinter sich ab. Der Himmel ist so blau. In der...

Je ne suis pas Marine. / © Rainer M. Scholz /

Ich bin mein eigenes Kriegsgebiet; im Spiegel sehe ich die schwarzen Nachrichten des Tages; das Ziel ist größer als der Mann hinter der Wand. Ich lösche das Licht, so sehe ich nicht, wie die Welt sich dreht unter dem Sternenstrahl unserer...

¾ Blender und Arschlöcher und / ¼ Spießer, die bloß mitlaufen, / um ihrer täglichen Einförmigkeit / zu entgehen, die in der „Szene“ / so tun können als ob. / Schwarze Flaggen in Rot - / wer will schon ewig leben - / bringen den...

Geh / ´ ich in mein Hirn - / leeres Gestirn -, / bin ich ganz bei mir; / da rast ein Stier / von innen gegen die Welt, / die brennt und zerfällt. / Meine Augen pressen sich in das Licht, / doch sehen sie nicht. / Komm, wir machen ein...

Orangerotes Licht schwimmt im Nebel vorbei; die toten Sardinen springen neonig aus den Nahrungsmittelautomaten an der Ecke; und die Polizei schlägt blechern auf das blaue Pflaster auf; als der weiße Kranich im schwarzen Fluss...

Von dem Grund der Tiefe ewiger Ozeane, dieser schwersten aller Dunkelheiten, der die Äonen zu einem in der Einsamkeit schwebenden Staubkorn in der treibenden Ferne und Ungewissheit verdichtet, aus dieser ungenannten und wissenlosen schwarzen...

Jedes Volk sollte ein Recht auf Selbstverwaltung haben. Niemand soll sich zum Rassismus berufen fühlen. Denn alle Menschen seien vor der Gemeinschaft gleichgestellt. Es gelten die bereits erkämpften Menschenrechte. Niemand sei kein Mensch. /...

Ozonstadt Hitze flimmert zwischen Glas, Beton, Asphalt; Saharawind fegt über die Stadt, macht die Gesichter grau. Der Untergrund fällt aus, Motoren stottern, der Fahrplan brennt in aschiger Glut. Flüsse aus Blei. Das Wasser...

Der Roboter, zu dem ich mich habe machen lassen, hebt die Kartonkiste auf den Tisch, schlitzt sie mit dem stumpfen Teppichmesser auf, stopft das Zeug hinein, das fort soll, klebt ihn mit dem Klebebandabroller zu und schleift sie zur Palette, zu...

Arrogant und / überselbstgewiss / krabbelt die weiße Spinne / über den Teppich, / setzt sich an den Schreibtisch / und beginnt / das Regierungsgeschäft. / Orangenhäutige Vorhänge / verdunkeln die Sonne / im Raum; / draußen / in...

Wir sind die wackelige Eisentreppe zu diesem Hochbunker in der Heerstraße emporgestiegen, haben die Sicherheitstür hinter uns mit dem massiven Riegel geschlossen, und das war unser Reich; das Gekratze aus den Orange-Verstärkern, das blecherne...