Alle 1.215 Texte von RainerMScholz

Die Einsamkeit des überfüllten ausgebombten Cafés unter den entblößten Bäumen der schwerbelaubten Allee ist belebt von der Mittagshitze der rotblond sengenden Mitternachtssonne, die hüftschwenkend von der...

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Der nackt und barfuß durch den Wald rennt. Der samtige Moosboden unter ihm, die gründunklen Kronen der Bäume der Höhe, die ehernen Wurzeln, die das Schimmern bannen. / Die Hexenmenschen, die Wolfsmenschen, die Boarmenschen, und alle grüßen...

Alles ist ein Loch, wir verschwinden, und wir leben doch. Hinter den Fassaden wimmelt es; wir verschlucken Granaten, und im Exzess liegt die Quintessenz unserer Existenz: alles und mehr und sofort. Das Kind liegt im Abort, es weint und schreit,...

Die Himmel sind schwarz und die Waffen feuern; das Blut liegt auf der Straße und färbt die Städte rot. Im Morgendämmer sind die Menschen tot. Das Laufen reißt die Füße auf; im Lehm stecken bleiche Knochen; die Mütter weinen und die...

In klaren, sternendurchfluteten Sommernächten an blauen Arktisstränden heiße, tote Körper, die kühle Drinks inhalieren, in Verwesung begriffen, von gelben Maden wimmelnd. Hände verkrallen sich liebevoll in...

Ich werde müde und rauche `ne Tüte; dann werde ich müder. Wo sind die Brüder mit den Spaßgamaschen? Weiber naschen! Ich muss abaschen, sonst kipp / ´ ich aus den Latschen. Trinken, rauchen, trinken, ich bin am versinken; meine Füße tun...

Ständig stoßen wir mit unseren Hüften aneinander, mit den Köpfen und mit den Ärschen. Meine Schnauze ist ganz blutig und ich habe schon zwei Schneidezähne verloren. Es riecht ätzend nach Ammoniak und groben Fäkalien, nach Schweiß und...

Sägespäne im Mund und Wodka in den Augen, die Stimme belegt vom Teer, Herzblut in den Stiefeln. Feuertaufe in den Tiefen eines dunklen Meeres. Eis, das sich in die Hirne frisst. / Ich schreibe ein Buch mit schwarzem Blei auf verpechten Seiten....

Ein Vogel zwitschert draußen / im Nebel, / in meinem Mund steckt ein Knebel, / dass ich nicht so schreie, / wenn das Blut fließt / bei meiner Mitternachtsweihe, / hier in der Wanne / im lauwarmen Wasser, / wenn das Rote gleich fließen...

Sie zwitschern und tirilieren, tschilpen, pfeifen und singen, sie schimpfen fröhlich und jauchzen mit den kleinen Schnäbeln, sie jubilieren in den Himmeln, sind hochzeitig wohlgemut, sie flöten und tröten - es tut in der Seele gut; und dann...

Den Mund ausgeschäumt, wie mit einem Stück Seife; das Stück; überall Schaum, weiße halbe Kinder; die Augen sind weit aufgerissen; weit auf; aber der Mund ist noch weiter geöffnet als die Augen; der Rachen; die Uvula zittert; noch weiter,...

Kleine süße Spinne, reich´ mir deine Pinne an heim an diesem Ort; du warst mir immer Hort der allergrößten Schmerzen; das werd´ ich jetzt vermerzen, denn du bist wie ich bin, du steckst in mir nun drin. In meinem...

Wenn der Wind bläst, halt / ´ ich den Schniedel `raus. Das Schiff geht unter, alle Mann – ich bin die Maus. Ist eine Wolke am Himmel, hab / ´ ich den Regenschirm `bei. Ich singe wenn alle singen, der Text ist mir einerlei. Tralitrala, täterä...

All die kleinen Spasties, die schreien und sabbern und brüllen, und natürlich auch die Stillen, werden Monster später, Triebtäter, Psychopathen. Wie die Alten. Mir stockt der Atem. Es ist zum Erkalten. / © Rainer M. Scholz

Ein Gelterton kreischt durch die Nacht, / das hat mich um den Schlaf gebracht. / Deutsche Brötchen, deutsches Geld / sind nichts mehr wert in aller Welt; / ich singe gern die erste Stroph / ´, / bin national / und doch nicht doof. /...

Sie sind nicht tot, in den Lüften fliegen sie, ihr Fleisch ist rot. Sie reiten in den Wolken, über den Wassern schweben sie, in meinem Rücken leben sie, die nicht sterben; wir beerben sie und nennen es Geist und freier Wille; doch in der...

Kommt die kleine Spinne, krabbelt übers Bein, beißt mir in die Pinne, das verursacht Pein. Die kleine Spinne krabbelt über meinen Arm. Ich halt´ sie fest, sie zappelt, das hat sie nicht gern. Der kleinen Spinne Beine...

Ich ziehe den Reißverschluss meiner Hose auf, greife tief hinein bis zum Ellenbogen und hole mein gewaltiges Z heraus, zeige es der ganzen Welt – ich selbst bin so stolz auf dessen Größe und Härte - und schiebe das Z einer ungehörigen und...

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Sie sind gleich einsam: / Abgewiesener und Zurückweiser. / In meiner Kehle ist es heiser / vor Lachen, Weinen, Singen / und in den Nacken springen. / Schwarze Magie / besiegt die / Weiße Magie nie, / in der Pupille des Herrn / haben...

Gehirne. Und dann schält ihr euch ein in Herz und Gebein. Gestirne leuchten aus oieren Augen, doch sind es Klabauten, Nebel- kerzen, die im Dunkeln nicht zünden und Nacht verbreiten, die den Weg bereiten für`s Führerschwarzlicht. Ob du willst...

Sie ging in stiller Nacht heimlich und leise ohne Abschied und hinterließ keinen Brief, hinterließ den Krieg. Trümmer und Asche. Irrsinn gegen tote Mauern. Erschießungskommandos in dreckigen Hinterhöfen von...

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Alles ist verloren, all is gone, Kyrie, die Auserwählten des Elysiums, c / ´est fini; alles war Lüge, die Toten sind stumm, wir gehen in den Orkus, so sei es darum. Der Tod ist einfach, sterben ist schwer, wir gehen alleine, uns folgt ein Heer;...

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In Volkeskuckucksheim wird das Pferd von hinten aufgezäumt, und der Gaul grinst breit. / Warum die Trauer und die Verzweiflung? Der Tod ist unausweichlich, wieso ihn nicht ganz einfach als folgerichtig akzeptieren und willkommenheißen. Ist das...

uns waren die Menschen Licht wir liebten das Leben unsere Herzen strahlten Rot wir gaben unser Blut in die Glut dieses Kampfes stürzten wir unsere Leiber wir wollten die Welt retten und dann warfen sie uns in den Landwehrkanal © Rainer...

Als er ihr, in seiner Not, die Zunge abgebissen hatte, weil er zu ersticken drohte, verspürte sie keine Lust mehr ihn zu vergewaltigen. Aber trotzdem ihr das schwarze Blut aus dem Munde lief, hatte sie einen immensen Hunger, und so verspeiste...

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Wegen uns weint die Welt nicht; wir brachten keineswegs das Licht; Schatten waren wir. Hier sind wir der Schwarze Mann gewesen. An uns ist niemand genesen. Die Feier beginnt, wenn wir gehen. Ich wollte, ich könnte das noch sehen. 400.000 sterben...

Peter Backes geht in`n Laden, / an der Spinne hängt ein Faden, / Büchsenbier kauft er, / denn die trinkt er hier / auf dem Parkplatz gegenüber. / Nach dem Schnaps ist er hinüber, / doch das stört ihn nicht, / denn Peter geht ein Licht...

Ich werde nicht sterben. / Doch, ganz bestimmt. / Aber nicht heute. Jetzt noch nicht. / Wer weiß. / Aber ich habe gerade soviel Spaß am Leben. / Vielleicht gerade deshalb. / Du Mörder. / Das ist die Quintessenz von allem. / Der Tod? /...

Das Mühlrad im Kopf, das sich dreht und dreht, während hier unten in Katatonia die Zeit stillsteht, und der Wind stets von vorne in die Gesichter weht, als selbst der Sensenmann schweigend nach Hause geht. Wir stehen morgens auf und...

Der Arbeitnehmerflügel der Grauen Panter ruft zu Tarifverhandlungen auf. / © Rainer M. Scholz, 2018

Mach`s gut, Sofa, du liebe Couch, heute fliegst du `raus, musst auf die Müllkippe und dort dein Dasein fristen. Hast soviel mitmachen müssen, die ganzen Ärsche, die auf deinen süßen Polstern herumrutschten – unvergessen -, die Orgien, die...

Presstubenintellektualität und Faltpapiergefühle, / schüttere Lampione im furzenden Wind, / an der Ecke schreit ein Kind / mit dem Gesicht eines Greises. / Im Rinnstein flattert etwas Weißes, / ein Stück Papier; / ich weiß nicht,...

Gelaichenzüge driften über Spermameere flüssigen Bleis; der Tod fährt mit und peitscht mit dem Schwanz. Der Geist Gottes schwebte über den Wassern, aber es schafften nur wenige. Sie starben wie Heringe in den Netzen der Fischer. Und hauchten...

Der Himmel ist blau, / ich bin`s auch; / der Himmel ist grau, / und ich bin blau; / fällt der Regen, / tu ich / mir die Kante geben; / liegt da Schnee, / mach / ´ ich mir`s schee; / ist es schon Nacht, / hat der Kumpel / den Schnappes gebracht;...

Wie Wetter schlagen die Zeiten um. Es herrsche Krieg, und die Seele bleibt stumm. Wir sind wie der Wind, der durch die Blätter fegt, und sich das Herz verzweifelt in die Erde legt. Wenn das Blut in den Wüsten versickert, die wir sind, heult...

Ich wohne im alten Neubaugebiet vis-à-vis zum neuen Neubaugebiet, hinter dem gerade das neueste Neubaugebiet gebaut wird. In der Wedderrrau dauert es lange, bis man ankommt. Hier wird zur Brennnesselkerb der Schmutzige Peter an einem großen...

Der blaue Sensenmann Der blaue Sensenmann im roten Samtkapuzenmantel fastnachts um halb eins zur Geisterstunde bei mir im dunklen Kerzenschimmerschein, um mir zu sagen, daß ich es sein könnte. Der schwarze Lautsprecher, die abgerissene...

Ich erinnere nur die Narben.* Ich bin begrenzt und die Welt ist beengt. Die Liebe hält nicht ewig, ist blutgerinnend und wie die dorrende Wüstenblüte, und das Leben dauert uns. Ich betrauere das sehr. Grenzen und Zäune und Stacheldraht. Der...

Deine prallen Milchdrüsen hatte ich gerade hautsamten im Gesicht, als mein Finger unten `rausploppte bei dir – das Telefon läutete ölig: Hallo? Was? Nein! Ich bin gerade... ja, dann leck mich doch am Arsch! Ich legte auf, und...

Soweit sind der IS und die USA nicht voneinander entfernt: In Amerika galt einmal die Prohibition. / © Rainer M. Scholz

Lieber hymenrot als schwarzwäldertot. / © Rainer M. Scholz

Narzisstische weiße Männchen mit starkem Sendungsbewusstsein und egozentrischer Persönlichkeitsstörung – wenn es nicht all die opportunistischen Idioten gäbe, die da hinterherlaufen, und die, denen Gleichgültigkeit zum Lebensmittelpunkt...

Als großer Lenker von Menschen habe ich mir eine Maschine gebaut aus Menschenteilen, ein stringentes System, ein Konstrukt für die Ewigkeit. Diese Maschine lässt sich mitunter holprig führen und sie braucht oft eine Reparatur, doch sie läuft...

Wenn manche Menschen aus dem Arschloch reden würden, wäre vieles klarer. (c) Rainer M. Scholz

Bumms, bumms, bumms / und du bist befruchtet; / Bosnien, Ruanda, Myanmar, / ich mach / ´ alles klar; / paradoxerweise schneide ich / deine Brüste ab, / zapp, zapp / und die sind ab; / aber mein Sperma / nimmst du mit ins Grab; / und da...