Mein erster Mord war ein freudiger Tag ...

Schundroman zum Thema Abgrund

von  alter79

Dieser Text ist Teil der Serie  Nach dem ersten Mord läuft es wie geschmiert

Denken Sie öfter an den Tod?’, fragt mich der Vernehmungsrichter.
‘Jeden Tag!’
‘Also denken Sie über sich nach?’
‘Immer. Nur, ich vergesse es wieder.’

Können Sie auch ernst sein?’

Bin ich fast immer!’
‘Gut -, und, Ihren Tod, den vergessen Sie nicht?’
‘Nein, Gott sei Dank! Es bleibt immerhin eine Möglichkeit, obwohl ich die meist auch vergesse ...’


An meinen Vater muss ich denken. Fallschirmspringer aus Passion. Er starb bei einem Sprung; Herzversagen, bevor er den Schirm öffnen konnte, stand im Bericht der Versicherung. Doch ich weiß es seit einiger Zeit besser, bekam über einen Notar zehn Jahre nach dem Unglück seinen Abschiedsbrief. Mutter sagte ich nichts vom Brief und dessen Inhalt, stand doch zu viel Intimes von Vater und mir darin. Auch seine Warnung, seine Neigungen nicht zu meiner werden zu lassen ... Doch zu spät. Er hatte mich längst geprägt. Nur aus Liebe heiraten, wie er, tat und tue ich nicht. Ich heiratete Traudchen zur Tarnung meiner Neigungen. Fallschirmspringen und die anderen Dinge des Lebens tue ich wie Vater. Die ganz schlimmen Dinge, die bis voriges Jahr, ausschließlich in meiner Fantasie.

Nein, halt! einmal nicht.

Als ich sechzehn war ging ich das erste Mal in die Kurfürstenstraße Nutten sehen. Ich hatte 2 Mark dabei und 3 in Reserve im Strumpf, für alle Fälle. Und richtig, eine der Huren sprach mich an.

Na, Kleena, willste ma rinstecken?’

Ich wurde rot und bekam gleichzeitig Wut, als mir die Dirne mit ihren Riesentitten zu nahe kam, - die sahen aus wie die von meiner Mutter.

Reinstecken, meinen Sie?’

Ficken, Süßer!’

Ins Loch?’

Genau so, oder willst du zwischen den Titten? Kostet nur zwei Mark!’

Und reinstecken?’

Fünf!’

Gut, wo gehen wir hin?’

Für’n Fünfer im Hinterhof im Stehen.’

Im Stehen?’

Haste noch nicht, oder haste etwa noch nie ...?’, fragte die Hure laut lachend. Und dabei griff sie mir, wie früher beim halbernsten Raufen unter uns Jungens in der Schule üblich, an die Genitalien.


*In dem Augenblick habe ich sie am Hals gepackt. Dieser Griff, zwangsbestimmt, ohne meine jegliche Kontrolle, einer dieser rasenden Akte Leidenschaft, die ich ab und an in diesen für Jugendliche verbotenen Filmen gesehen hatte. Ja, diese Filme, in denen immer geliebt oder getötet wird - und es dazwischen nichts gibt. So wie bei uns zuhause zwischen Vater und Mutter. Und deshalb: ich musste sie einfach bestrafen, würgen, leiden sehen - und es war unheimlich, gefährlich, aufregend. Und ich war nicht ich selbst dabei - und wieder doch, weiß ich heute. Jedoch ich musste es tun, glauben Sie mir?*


Auch klar, die ersten Handlungen dieser Art blieben an mir haften wie Kaugummi in den Rillen einer Profilsohle. Und genau deswegen wollte ich eigentlich nie wieder jemanden sexuell belästigen, nötigen, schlagen, - umbringen schon gar nicht, nicht wirklich: ja, ich könnte die Scham nicht aushalten, wenn meine ’Fehltritte’ öffentlich würden.

Was trotzdem und immer bleibt: Alte Frauen -, vor allem diese verbrauchten, billigen Nutten erregen mich, und das wird sich nie ändern, und die Häufigkeit, mit der ich diese meine Lust spüre, den abgetakelten Grotten an die Wäsche zu gehen, ist analog wie bei jedem anderen normal funktionierenden Menschen auch, dachte ich, denke ich immer noch. Glauben Sie mir das auch?


*Die etwa 1,70 Meter große Frau ist erwürgt oder erdrosselt worden. ‘Todesursache war vermutlich stumpfe Gewalt gegen den Hals’, so Bernd Müller, Staatsanwalt, bei der Pressekonferenz. ‘Der Leichnam war ursprünglich in eine Art Teppich gewickelt, oder in Handtücher; wir haben entsprechende Fasern gefunden. Das geschätzte Alter der Toten liegt um die sechzig Jahre, doch dazu später mehr. Ach, noch was, die Tote hatte schulterlanges Haar, in dem Reste von Sperma gefunden wurde. Und die Beschreibung passt zu einer Prostituierten der Neuen Kantstraße; wir vernehmen dazu gerade eine Kollegin des Mordopfers.

Aber, meine Damen und Herren, wir stehen mit unseren Ermittlungen noch ganz am Anfang, und es sind noch umfangreiche kriminaltechnische Untersuchungen erforderlich, fassen Sie sich also bitte in Geduld!’

Wie lange?’

Zumindest bis morgen, - denn wir haben eine heiße Spur!’

Sie haben eine Spur?’

Ja -, doch wie gesagt, morgen mehr ...!’


Es war Wind, der mich trieb. Die Farbe in meinem Hirn.

Dieses irre Rot vor Augen, an diesem scheiß Tag, der die Nacht nach der Premiere war. Es war an der Neuen Kant, - wie oft. Und ich war da, ... ja doch ..., ja doch, dort und da...

Ich winke sie ans Auto. Greife ihr durch das Fenster zwischen die Beine, stecke ihr den Mittelfinger in die Möse. Du Sau bist noch nass! Hier schmeck, lutsch den Finger, nimm ihn in den Mund. Ja, sie weiß, was ich will. Alle wissen, wussten, was ich will und wollte.

Nun sag schon... Ja, sagt sie, ich habe eine runzelige, abgenutzte alte Fotze. So Sprüche brauche ich, um auf diese alten klapperigen Nutten richtig geil zu werden... Steig ein, lass uns fahren.


Ich fahre in den Frühling. Er ist auch schon da. Dort, hinter der Holzwand der Bauruine, sagt sie.

Ich weiß. Und leg dir das Handtuch unter, du Sau, damit der Sitz nicht verhunzt.

Ich stoße sie rektal, - alle; denke jetzt noch an ihre ekelhaft schlaffen Mastdärme. Sehe mein Ding darin in wütender Arbeit, in hartem Stoß. Radikal. Und mein Blut hat eine schwarze Farbe, ist heiß - und jagt mich durch die kochende Nacht. Fürchterlich...

Noch Tage später suche ich an meinem Schwanz nach Spuren. Bin schuldbewusst. Doch es nichts. Ist Winter. Saukalt. Die Welt ist leer, eingefallen, grau, verlassen. Und die letzten Stöße waren wie im Krampf getan. Zitternd vor Frost. Vor Pein. Lust. Frust ... Ich Penner. Lass es, sage ich mir danach immer. Lass es auf ewig. Doch es geht nicht. Halt die Schnauze. Ich weiß es... Denn die Zeit ist in der Erinnerung nichts als braunes Fäkal. Das Tor geschlossen. Nur der Pfeil in meinem Bewusstsein brennt ab und an als glühende Zigarette auf der Haut. Ja, und doch ist die Scham in mir nichts weiter als dieser blaurote Streifen am Hintern, der vom Ringen mit der Hure stammt. Ich höre noch ihren empörten Schrei: jetzt doch nicht noch auch in den Mund, du perverses Schwein. Halts Maul, - ich vor Lust, oder vor Schmerz, oder was. Halt bloß deine Schnauze, du elende Hure ...

Dann geht’s mir ab, als ihre Hände mir die Arschbacken aufreißen, ich ihren Damm knete. Danach werfe ich das Handtuch aus dem Fenster, stecke ihr den Lohn in die Fresse. Immer.

Es liegen fünf Stück der billigen Handtücher neben dem Auto rum. Räum die weg, sage ich. Ja, Heinz, ist sie devot, pult sich die Fickmünzen in Groschen und Fünfziger aus dem Maul, kommst du bald wieder vorbei?

Was weiß ich. Ach komm, sagt sie, leg noch was drauf, das Geschäft läuft schlecht ... Fang nicht so an, sage ich, nicht auf diese Tour mit mir, sonst schiebe ich dir stattdessen Kieselsteine rein.Sind genug da...


*In dem Augenblick habe ich sie am Hals gepackt. Dieser Griff, zwangsbestimmt, ohne meine jegliche Kontrolle, einer dieser rasenden Akte Leidenschaft, die ich ab und an in diesen für Jugendliche verbotenen Filmen gesehen hatte...



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Kommentare zu diesem Text


 Teichhüpfer (25.12.22, 00:03)
Ja, den kenn ich, aber das muss nicht jeder, Teichi.
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