Ich werde dunkler, schwerer, größer. Muskulöser! Kann in müheloser Ausdauer vor Kraft kaum laufen. Schrumpfe Sekunden später zum hysterischen Bruchstück. Bin schwach und einsam. Ein zersägter, windelweicher Mensch. Habe Vibratortechnik in mir statt Seele. - Herz. Gürtelschnalle anstatt Magen. Kopfschmerzen statt Hirn. Und. Totenkopf mit Sirene. Abgrund zwischen Glück und Rührung. Mein Koma. MEIN KOMA! Und um mich herum tätowierte Erscheinungen die an Fleischerhaken hängen. Höre ich Musik. Stimmen. Die einem mehr als drei Ewigkeiten lang die Flocken von den Ohren reißen. Und so tadellos im Ton sind. Phantastisch, eigentlich. Bis ich dann wieder so scheiß verkrampft, verlebt, angegriffen liege. Aggression spüre. Nur die! Als hätte ich sie nicht mehr alle. Und mit den Nerven im Keller. Ruhe- und kraftlos. Eine Ruine für die Ewigkeit geschaffen. Reale Insuffizienz. Zum Anstaunen durch dutzende Ärzte. Wie mir Z. später sagt. Ich. Das große Wunder. Ganz klein. Cool gestorben. Neu geboren. Herzlichen Dank dafür! Auch für die Sonnenbrille. Zum geistigen Spaziergang im Park. Mit Wackelbeinen. Und Schlotterhüften. Rote, gelbe Pickel überall - als sprühende Platzregen. Mein Eiter- Blues. Und dazu diese Gottverlassenheit. Ich. Wieder. Ich. Als geprügelter Mensch. Vergewaltigt. Vom alten Knastschwein Body in den Hintern. ’Shine on me crazy moon.’ Du alter Kartoffelsack. ‘Rest in peace.’ Nach deinem großartigem Solo. Dem nasskalten Termin mit dem alten Seelenfischer Scham. Der mich um den Verstand gebracht.
„Halte durch... wir werden ihn kriegen. Das Schwein!“ Höre ich Z. „Versprochen!“ Als schlagende Eröffnung - in mein neues Leben. „Schon klar!“ Taumele ich über den Flachbildschirm, auf dem sich mein abgelöstes Herz bäumt. Ein Traum. Ein Traum. „Ein Traum!“ Aus der Traum... Ich weiß. Und wieder nicht. Als wäre ich vor dem vollen Kühlschrank - die erlesensten Delikatessen schon im Blick - vor Hunger ohnmächtig geworden. So poltert in mir ein Möbelrücken der Innereien; Thema: ’End of the beginning’. Nur konzentrierter. Alles. Auch die alte Fußgranate. ’Memory loves you.’ Also vorwärts - mit Anlauf. Und hinein. „My eyes are blind, but I can see“, singt Ozzy Osborn dazu. Und ich küsse im wogenden Regen meiner Tränen Tannenspitzen auf denen rote Totenköpfe schaukeln. Singe Ozzys Hit mit„ ...but I can see“, als ob ich die Nummer selber geschrieben hätte. Komisch, die ist mir verinnerlicht wie das ausgefranste Wissen um Gaspedal und Bremse; spüre wie Z. die Handbremse hochreißt, der Karren sich um 180 Grad dreht und ab da mein Leben rasant an Schwere, Schwärze, Schärfe verliert. ’The ocean and me’ bleibt aber. Und Wut. Als akustische Klinge. ’I’ll remember you.’ Handeln statt Daten sammeln. Raus mit dem unerwünschten Besuch, - um nicht im Kellerloch meines Gewissens große Räume vorzutäuschen. Weg vom Grauen. Rein in die Ahnung einer anderen Art von Leben, - als J. mich heiß und innig küsst. Sie statt grobem Hammer einen ganz feinen Pinsel schwingt. „Liebster, du kannst bei der Geburt dabei sein! - Sagt der Arzt... wenn du willst.“ Und dazu melodisch lacht; dieses liebevolle Geschöpf. Während um mich herum genau in diesem Moment Dinosaurier trampeln. Licht in allen Farben platzt, - zu schwarzen Scherben wird. An der Decke klebt. Und meine Paranoia die Reste ins Purgatorium verschiebt, während das Geschöpf im Mutterleib „ ...bitte nicht schon wieder das Gleiche!“ sagt. Ja, trotz Koma höre ich alles. Also. - Leute. - Achtung!
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