Alle 1.501 Textkommentarantworten von TrekanBelluvitsh

12.09.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Johnny Cash von  Graeculus: "Man darf halt nur nicht in den intellektuellen Abgrund fallen, der sich zwischen Erklärbarkeit und Endschuldbarkeit auftut."

11.09.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Johnny Cash von  Graeculus: "Der österreichische forensische Psychologe Thomas Müller meinet einmal (sinngemäß): "Niemand wacht morgens auf und denkt: "Heute bring ich jemanden um":" Demnach haben wir es auf jeden Fall mit einem Prozess zu tun. Und solche Prozesse laufen in der Regel über Jahre. Also fließen sehr viele Punkte mit ein. Allerdings kann man einige Punkte, die alle Verbrecher - mehr oder weniger - aufweisen, annehmen. -) geringe Frustrationsgrenze und damit im Zusammenspiel: -) mangelnde Fähigkeiten mit Frustrationen umzugehen (gemeint sind hier Fähigkeiten und Taktiken; die die Frustrationen auflösen und die mit ihnen verbundene Problematik nur in eine andere transformieren. So ist z.B. Sucht eine Frustrationsbewältigungtaktik, die auf Dauer nicht funktioniert. -) übertriebene Erwartungshaltungen; gegenüber anderen Menschen, Dingen oder Organisationen = Frustrationen -) geringes Selbstbewusstsein; gerade das spielt ja z.B. bei Hochstaplern eine große Rolle, denen es meistens nicht allein um den materiellen Wert geht sondern in der Regel auch um die Anerkennung des sozialen Umfelds. -) die Häufigkeit von Konflikten an sich; viele Menschen auf begrenztem Ort = viele Konflikte = viele Verbrechen und - GANZ WICHTIG: -) die Gelegenheit; den meisten Menschen ist ihr sozial abweichendes Verhalten, wenn sie ein Verbrechen begehen durchaus bewusst. Darum werden Verbrechen in Situationen begangen, in denen der/die Täter*in die Möglichkeit sieht, nicht erwischt zu werden. Dabei geht es nicht nur um die Gefahr durch "klassische" Bestrafung (Freiheitsentzug), sondern vor allem auch soziale Ächtung. Darin begründet liegt z.B. der Versuch vieler Straftäter, in Gerichtsverfahren ihren Opfern eine Art Mitschuld zu geben."

11.09.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Johnny Cash von  Graeculus: "So mancher prügelnder Klempner hoffte vergebens auf auf so eine vergebende Umwelt."

22.08.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Doch wie es drinnen ausschaut von  TassoTuwas: "Und auch das war ein Kommentar gegen das blödsinnige Fröhlichsein - obwohl Laschet da noch gar nicht gelacht hatte. :D"

21.08.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Themafixierung von  EkkehartMittelberg: "Eigentlich ist es ganz einfach. Wer nicht sagen kann "Ich weiß es nicht", hat es verdient, dass man seine Dummheit an den Pranger stellt."

20.08.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Geschlechtsdiskriminierende Paragraphen im Strafgesetzbuch? von  Graeculus: "Aber, hm, sie waren keine Sexualrevolutionäre. Womöglich ist es einfach eine Machtfrage. Mit nichts kann man direkter in das Leben von Menschen eingreifen als mit Sexualmoral. Und sie so, im persönlichsten Bereich überhaupt, auf sich einschwören. Das ist gerade bei Extremisten - religiösen UND weltlichen -zu beobachten. Ironischerweise zeigt es auch, wie sehr diese Extremisten vom Thema "Sex" besessen sind. Die Islamistischen Taliban sind ein Beispiel dafür. Die Frage ist also, woher die Juristen - jenseits bildungsbürgerlicher Kenntnisse - ihre Werte bezogen haben. Die älteste christliche Sammlung von Gesetzestexten liefert da eine Erklärung: die 10 Gebote. Wie alle Gesetze sind diese nämlich reaktiv, d.h. es sind Reaktionen auf Missstände.Offtopic: Interessanterweise ist das, was Menschen als Missstände ansehen, im Kern gleich, unabhängig von Religion, Ideologie etc. So kenne ich z.B. keine Gesellschaft in Vergangenheit und Zukunft, die das Töten eines Gesellschaftsmitglied NICHT ahndete. Die Frage war immer, wer als Teil der Gesellschaft definiert wurde, und wer nicht. Wobei selbst für das Töten von Menschen außerhalb der Gesellschaft Gründe fabriziert wurden. Auch wenn diese im Kern zumeist gleich waren: Sie bedrohen die Existenz der Gesellschaft und das zumeist aktiv. Dafür wäre der Antisemitismus ein Beispiel.Dieser reaktive Charakter macht die Juristerei systematisch konservativ, weil zum Vergleich älteres juristisches Verhalten herangezogen wird. Was - in meinen Augen - ganz klar eine Argument für ein kodifiziertes Recht ist. Die Politik kann gesellschaftliche Strömungen aufgreifen und in Gesetzesform gießen. Ihr Bild von Gesellschaft entsteht, im Gegensatz zur Juristerei, nicht allein anhand der Verstöße der Gesellschaftsmitglieder."

19.08.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Geschlechtsdiskriminierende Paragraphen im Strafgesetzbuch? von  Graeculus: "Ich würde Jura schon als christlich geprägt betrachten. So entstand die erste "Strafprozessordnung" durch die Inquisition. Auf diese geht z.B. das Recht des Angeklagten auf einen rechtlichen Beistand zurück. Überhaupt prägte das Inqusitionsverfahren den bis heute gültigen Ablauf von Prozessen. Auch die Revision bzw. die höhere Instanz wurde in der Inquisition geschaffen. Das dieses theoretische Gebilde in vielen Fällen nicht eingehalten wurde, steht auf einem anderen Blatt. Und als diese Systematik sich dann auch an weltlichen Gerichten durchzusetzen begann, fand man unter dem dort tätigen Personal selbstverständlich viele Kleriker, weil diese das nötige Wissen und die Lese-und Schreibefähigkeit besaßen. Des weiteren hat Rechtsprechung ja etwas mir Ethik zu tun. Und die ist in Europa seit ca. 1.200 Jahren christlich geprägt. Der Zusammenhang wird auch deutlich, wenn man christliche Denker wie Thomas von Aquin oder ca. 500 Jahre später Thomas Morus heranzieht. Ihr Denken war immer wieder juristisch geprägt, bzw. haben sie versucht, christliche Ethik in juristische Formen zu gießen. (Wenn ich mich recht erinnere, so forderte Thomas von Aquin z.B. ein Händelverbot für Sonntage.) In so einer geistigen Umgebung dürften Geschichten und Legenden aus der "heidnischen" Antike eher anekdotenhaften Charakter haben, bzw. nur dann herangezogen worden sein, wenn sie die christliche Deutung unterstützen. Von sich aus sinnstiftend wurde die Antike an sich nicht rezipiert. Und die Verehrung, die Aristoteles im MA bei vielen Denker widerfuhr, darf man sicher nicht mit einer Wertschätzung für die gesamte Antike verwechseln. (Das ist meine Einschätzung.)"

19.08.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Afghanistan wird Deutschlands Vietnam von  EkkehartMittelberg: "Politik ist die Kunst, pausenlos Entscheidungen zu treffen und für keine geradezustehenDas mag so scheinen. Zuweilen mag es sogar so sein. Doch letztlich für diese Einstellung (fast) zwangsläifig in den eigenen Untergang. Vor der deutschen Sommeroffensive an der Ostfront im Sommer 1942 sagte Hitler (sinngemäß): "Wenn ich das Öl nicht bekomme, muss ich den Krieg liquidieren." Er bekam das Öl - gemeint war das von den Ölfeldern im Kaukasus - nicht. Den Krieg hat er allerdings nicht "liquidiert". Letztlich war es sein Untergang. Das er noch Millionen andere mit in den Untergang zog, ist eine andere Geschichte..."

19.08.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Geschlechtsdiskriminierende Paragraphen im Strafgesetzbuch? von  Graeculus: "Nun, dass Männer, die das Geschäft der Juristerei betreiben, eines, das vorgeblich Jahrtausende alt ist, und sich dennoch als gut christlich versteht, weil es zum Kanon der klassischen Bildung gehörte und lange in Klöstern gelehrt wurde - wenn also solche Männer, die sich (auch) als gute Christenmenschen defininieren, "heidnische" Geschichten und Legenden nicht kennen bzw. wenn sie diese kennen, sie nicht ernst nehmen, überrascht mich nicht. Vorchristlichen Geschichten können nicht wahr sein, weil sie ja nicht in der Bibel stehen. Denn was in der Bibel steht, ist wahr - und was heute nicht mehr für alle Christen gilt, galt bis vor gar nicht so langer Zeit noch für alle: Es ist buchstäblich wahr. Was wiederum bedeutet, das antike vorchristlich bzw. heidnische Geschichten nicht wahr sind."

18.08.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Geschlechtsdiskriminierende Paragraphen im Strafgesetzbuch? von  Graeculus: "Wie Terminator schon schrieb, werden Gesetze traditionell von Männern gemacht. Erklärt das den Umstand, daß Homosexualität nur unter Männern verboten war?[7quote]Der Staatsanwalt, der Bill Clinton wegen seiner Affäre mit Monica Lewinski anklagte, musste sich zuerst schlau machen, was Oralverkehr war. Er, konservativ und streng religiös, wusste es nicht. Darum: Nein, ich denke es nicht bzw. ja, aber aus einem Grund, der die Dummheit der Paragraphenmacher widerspiegelt: Sie konnten sich Homosexualität zwischen Frauen nicht vorstellen."

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TrekanBelluvitsh hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  eine Autorenkommentarantwort,  102 Antworten auf Gästebucheinträge,  8 Antworten auf Kommentare zu Teamkolumnen und  7 Antworten auf Kommentare zu Kolumnen verfasst.

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