Alle 2.269 Textkommentare von Graeculus

13.08.20 - Kommentar zum Text  Zu viel gewollt? von  Bluebird: "und die Kirche seitdem in politischen Fragen nur noch beratende und/oder mahnende Funktion. Hast Du da nicht den Kirchenstaat bis 1870 vergessen? Es soll der rückständigste und ärmlichste Staat in Europa gewesen sein. Warum schreibst Du die Herrscher mit Kardinal- statt mit Ordinalzahlen? Es heißt Bonifaz VIII., Philipp IV. und Clemens V. Man spricht das ja auch nicht "Bonifaz acht"."

01.01.23 - Kommentar zum Text  Zueignung von  Pensionstarifklempner: "ἀφορισμός: 1) Abgrenzung, Absonderung 2) Unterscheidung 3) Bestimmung, kurzer Satz, den Hauptbegriff einer Sache gedrängt zusammenfassend Es hat mich interessiert, woher das Wort kommt und was es ursprünglich bedeutet."

07.12.23 - Kommentar zum Text  Zufall von  Mondscheinsonate: "Aber hallo! Du hast doch alles in der Nähe. Und als Ausgleich zu all der Arbeit braucht man das. "All work and no play makes Jack a dull boy", heißt es in einem berühmten Film, in dem jemand wahnsinnig wird. Nein, das muß nicht sein, wenn man in Wien wohnt."

12.06.21 - Kommentar zum Text  Zugphilosophie von  Omnahmashivaya: "Nochmal drüberschauen über den Text? Vorschlag: Hat eine Bahn, die aus Rache jemanden an einem bestimmten Ort überfährt, ein Lokomotiv? "an einem bestimmten Ort" könnte man sogar komplett weglassen."

28.11.20 - Kommentar zum Text  Zugverkehr von  BeBa: "Ein eigener Bahnhof im eigenen Wohnzimmer - das ist ein schöner Traum. Ich träte sofort in Verhandlungen ein, ob auch ICEs da halten, die in meine Heimat fahren. Snacks kann man ja den Ein- und Aussteigenden verkaufen, und die, die Reisende abholen, müßten Bahnsteigkarten kaufen (ein alter, aber vielleicht wiederzubelebender Brauch)."

18.10.21 - Kommentar zum Text  zuhause von  BeBa: "Manchmal denke ich, daß es vor allem die Sprache ist, die sich ändert ... (naja, und die Technik). Aus meiner Generation kenne ich noch den Spruch: "Na, Opa, lohnt sich kaum noch, nach Hause zu gehen, wa?" So gesehen, ist die Stadt vielleicht sogar freundlicher geworden."

07.05.23 - Kommentar zum Text  Zuhause ist dort, wo... von  diestelzie: "Der muß ja inzwischen steinalt sein! Zwischendurch mal getroffen oder tatsächlich erstmals wiedergesehen nach 50 Jahren?"

26.03.22 - Kommentar zum Text  Zukunftsmüll von  Hoehlenkind: "Und Hoffnungen!"

02.11.21 - Kommentar zum Text  Zum Beispiel ZDF von  eiskimo: "Immerhin sind die Mediathek und die ZDF-App neu. Aber das junge Leben spielt sich anderswo ab. Kommentar geändert am 02.11.2021 um 12:20 Uhr"

09.03.20 - Kommentar zum Text  Zum Homo Sapiens gehört mehr als aufrecht gehen von  Judas: "Ein spannender Text, der - wie man sieht - viele Reaktionen auslöst. Dies ist die meine (nicht mehr und nicht weniger): Ganz offensichtlich stehen die Weltordnung (ihre Strukturen) und die Verhaltensmuster der in ihr agierenden Lebewesen (Schildkröten sind um keinen Deut besser, sie haben nur nicht so viele gefährliche Möglichkeiten) in einem Konflikt mit Moral und Vernunft, d.h. mit Vorstellungen, wie die Welt sein sollte. Auf diesen Konflikt kann man in folgender Weise reagieren: (Da ich von einer vernunftorientierten Moral ausgehe, meine ich im folgenden die Vernunft immer mit, wenn ich von Moral spreche.) 1. Man kann die Moral hochhalten und zugleich darauf hoffen, daß die Welt sich in irgendeiner Weise so umgestalten lasse, daß sie der Moral besser entspricht. - Das ist der Optimismus. 2. Man kann die Moral hochhalten und die Welt, gemessen an deren Maßstäben, verurteilen, zugleich ihre Veränderbarkeit bestreiten. - Das ist der Pessimismus. 3. Man kann die moralische Sicht auf die Dinge ablegen und die Welt so nehmen und lassen, wie sie ist: mit all ihren Details, die Du so beredet schilderst. Die Weltordnung (letztlich das gesamte Universum), so könnte man dafür argumentieren, ist zu groß, als daß menschliche Maßstäbe für sie eine Bedeutung hätten. Ja, es gibt all das, und so ist das eben. Die Welt ist, wie sie ist. - Eine etablierte Bezeichnung für diese Haltung gibt es nicht; Nietzsche nennt sie "starken Pessimismus". Pessimistisch, weil sie nicht von einer Verbesserbarkeit der Welt ausgeht, stark, weil sie die Welt aushält, wie sie ist, ohne sie zu verurteilen. Standpunkt 3 klingt für uns, die wir die christliche Moral selbst dann noch in den Knochen haben, wenn wir gar keine Christen mehr sind, sehr befremdlich; aber er ist sehr alt, d.h. die Ansicht, daß die Welt nicht so ist, wie sie sein sollte, ist noch relativ jung, nicht älter als 3000 Jahre. (Da gab es Menschen schon seit 2 Millionen Jahren!) Noch im chinesischen Daoismus gehört das schwarze Yang ebenso wie das weiße Yin selbstverständlich zum Ganzen. Deine Einstellung erscheint mir wie die aktuelle Version meines eigenen, früheren Standpunkts. In der Jugend, wo der Tatendrang noch groß ist, ist es schwer, nicht moralisch zu denken; oder wie Churchill es einmal gesagt hat: "Wer mit 20 kein Sozialist [d.h. Weltveränderer] ist, der hat kein Herz; wer mit 50 immer noch Sozialist ist, der hat keinen Verstand." Heute neige ich eher, wenn auch nicht ganz konsequent, dazu, die Welt so zu lassen, wie sie ist. *** Am Samstag werde ich bei einer Lesung in Leipzig zur Vorstellung meines Buches über Optimismus und Pessimismus den folgenden Einführungstext vortragen. Da Du sicher nicht dabei sein wirst, mag es Dich - vielleicht - interessieren, ihn auf diese Weise kennenzulernen: Es gibt eine Einstellung, die heute schon beinahe als selbstverständlich gilt: daß die Welt so, wie sie ist, nicht so ist, wie sie sein sollte. Es gibt Krieg, Hunger, Vertrei-bung, Krankheiten, Verbrechen, Vergewaltigung, Ungerechtig-keit, Armut, Tod. Aber es sollte all das nicht geben. Das ist zunächst eine pessimistische Einstellung zur Welt: daß in ihr der Ist- und der Soll-Zustand auseinanderklaffen. Daraus kann man verschiedene Konsequenzen ziehen: einmal die von vielen Religionen gezogene, daß das Leben in dieser Welt nur ein Übergangszustand in ein anderes, ein besseres, von Gott verheißenes Leben ist; dann aber auch die Überzeugung, daß wir uns nicht auf diesen künftigen Zustand verlassen, sondern diese Welt verändern, zu einem besseren Ort machen sollten. Daß das eine (der Himmel im Jenseits) oder das andere (das Paradies auf Erden) erreichbar seien, ist eine optimistische Reaktion. Eine Hoffnung, ein Glaube, eine Überzeugung. In allerdings seltenen Fällen wird sogar der Standpunkt vertreten, die ursprüngliche Diagnose sei falsch, die Welt nämlich – trotz all ihrer scheinbaren Mängel – in Wahrheit die beste aller möglichen Welten. Eine bessere sei, genau besehen, gar nicht vorstellbar. Das ist dann eine extreme Form des Optimismus. Der Pessimismus aber kann dem Optimismus entgegenhalten, daß eine Verbesserung der Welt durch uns Menschen gar nicht möglich, sondern allenfalls eine Verschlimmbesserung sei; ein Gott gar, der uns einen Himmel verheißt, sei eine bloße Wunschvorstellung des Menschen. Und unsere Welt – die beste aller möglichen Welt? Das gilt dem Pessimisten als moralisch empörend und allenfalls als Stoff für eine Satire. Das Beste, was wir erreichen können, so der Pessimismus, ist es, nicht mehr zu leben – übertroffen nur noch von dem Glück, niemals geboren worden zu sein. Das ist die Kontroverse zwischen Pessimismus und Optimismus. Wir gehen in unserem Buch hauptsächlich zwei Fragen nach: 1. Wie, unter welchen Umständen ist es zu der Ausgangsan-nahme gekommen, daß die Welt eine andere sein sollte, als sie ist? So selbstverständlich uns das heute auch zu sein scheint, in Wahrheit ist das ein relativ später Gedanke in der Entwicklung des Menschen – entstanden etwa im 1. Jahrtausend v.u.Z. Im chinesischen Daoismus, das werden Sie vielleicht kennen, ist die schwarze Seite der Welt, das Yang, ebenso wertvoll und unverzichtbar für das Ganze wie das weiße Yin. In Europa weiß noch Homer nichts von einer moralischen Verurteilung der Weltordnung, während Homers Zeitgenosse Hesiod bereits davon ausgeht, daß der gegenwärtige Zustand der Welt, das eiserne Zeitalter, die Verfallsform eines früheren Zustandes, des goldenen Zeitalters ist, wie auch die etwa gleichalte biblische Schöpfungsgeschichte von einem ursprünglichen Paradies und einem Sündenfall berichtet, als dessen Folge wir so leben müssen, wie wir jetzt leben. Wie ist es zu dieser Revolution des Denkens gekommen, in deren Konsequenz wir die Welt, wie sie ist, moralisch verurteilen? 2. Welche Argumente sind in dieser Auseinandersetzung zwischen Pessimismus und Optimismus vorgebracht worden, und wie sind sie zu beurteilen? Ist der ursprüngliche Standpunkt, die Welt so zu lassen, wie sie ist, sie mit all dem, was die meisten von uns als Mängel an ihr empfinden, zu akzeptieren, für uns heute überhaupt noch möglich? Ist es vielleicht sogar vermessen, unsere Maßstäbe, unsere Moral, an die gesamte Weltordnung anzulegen? Mit diesen Fragen befaßt sich unser Buch „Man will leben und muss sterben – man will tot sein und muss leben“."

Diese Liste umfasst nur eigenständige Textkommentare von Graeculus. Threads, in denen sich Graeculus an der Diskussion zu Textkommentaren anderer Leser mit Antworten bzw. Beiträgen beteiligt hat, findest Du  hier.

 
/Seite /S.
Seite 225/227

Graeculus hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  einen Buchkommentar,  einen Rezensionskommentar,  einen Autorenkommentar,  18 Gästebucheinträge,  87 Kommentare zu Teamkolumnen und  2 Kommentare zu Kolumnen verfasst.

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