Alle 184 Texte von mnt

Das Grün der Wiesen schwächelt Jahr um Jahr. Die Bäume lassen ihre Blätter los, sie fallen erdwärts, wo dein Körper war. Du wirst nicht alt, ich werde niemals groß und nähre mich am dem, was hätte...

Unser Atem webte Nebeldichten während Kälte über Füße glitt, junges Licht die Morgenluft zerschnitt, Brücken baute, zwischen Lebensschichten, uns nicht. Weckte, uns nicht, bloß die ersten Augenpaare. Ihnen...

Wir sollten wieder lernen uns zu hassen, weil manches damit leichter war. Zuweilen war‘n wir irgendwie verlassen, doch nahmen wir uns eigen wahr. Es lagen wenig Töne zwischen Worten, ihr Klang war treffend, aber deutbar. Sie trugen keine...

Im Rinnstein flieht gedrillt ein farbenfrohes Streben. Wohl bloß ein Schattenbild das wellt, als trüg es Leben. Nur meine Silhouette verweilt am Straßenrand. Wenn sie noch Rückgrat hätte, dann höbe sich die Hand dem schnellen Gang entgegen.

1.  (I) Haiku | 812
2.  (II) Haiku | 688 , 1
3.  (1) Tanka | 777 , 1
4.  (2) Tanka | 869 1  
5.  (i) Senryu | 906 , 1 mit 2  2  
6.  (ii) Senryu | 691

1.  fernes Weh Kurzgedicht | 785 , 1
2.  Vielleicht Text | 1279 , 4 mit 3 
3.  Im Schatten | 1092 1  
4.  Ge(h)zeiten Gedankengedicht | 1023 , 2 2  
5.  Seemannsgarn Skizze | 778 , 1
6.  one way ticket Skizze | 699
7.  Am Meer Terzine | 1015 , 1
8.  Unentdecktes Land | 821 , 2
9.  heimlich Weh | 1002 , 3
10.  zweiundvierzig Knoten Skizze | 735 , 1 1  
11.  Die fünfundzwanzigste Stunde Kurzgedicht | 739 , 1
12.  Genesis Skizze | 652

Ab und an wenn die Welt in Falten liegt, und ich nicht schlafen kann, ächze ich darin. Dann durchwühl ich alte Truhen und lege Flüsterschuhe an, laufe übers Dach, hüpfe die Milchstraße entlang und biege ab zu seiner Umlaufbahn. Dort setz...

Stellt ab den Strom, ich nehm mich morgen frei. Keines Menschen Stimme werd ich hören, keine. Jäger war ich, Gejagte, Lauf und Blei und hielt zu lang im Gang, um nicht zu fallen, die Tür steht auf, nun kann das Käfigtier...

Noch vor den ersten Strahlen steht dein Lächeln am Bücherband, wo es an Glanz verliert sich dennoch abhebt stetig Wache hält, obgleich ich‘s dämmern sah, bevor es fiel. Kein dunkler Pinsel kann sein Rot verstecken. Ich...

Der Kreuzmast steht entkleidet. Die Worte rissen Segel und sägen nun am Holz. In den Kajüten liegt nicht eine weiße Flagge. Der Sand kratzt zwischen Zehen, ich dreh das Ruder, nackt, - die Kleider füllt der Wind - dem...

Furchtlos will ich mit den Gänsen ziehen Ein paar Wintermonde oder lebenslang Rauem Alltagsgrau entfliehen Nah der Sonne ruhen, ihrem Aufgesang Wellengleiten, wenn der Tag entweicht Ein, zwei halbe Leben hätt ich gern gegeben,...

Was sucht dein Blick? Er klettert übers Weiß. Die Worte sind entzwei. Es trägt mein Mund. Sein Mühen färbte deinen Tag nicht bunt. Durch deine Hände rutschte er ganz leis und rollte langsam Richtung Zimmerecke. In...

Dann, wenn ich mich irgendwann zu lösen beginne und merke, wie sehr ich ergriffen gewesen war, glaube ich manchmal eine Passion gefunden zu haben. Bevor dieses Irgendwann eintritt, besaß ich in allen erdenklichen Konstellationen...

Ich saß an der Tafel der Stunden und speiste die Bissen des Tages. Bevor ich den Letzten verwunden da seufzte ich, dachte, ich wag es und leerte mein Warten hinein in die Nacht. Ihr mächtiger Schleier behütet mein Hoffen. Im...

Die Schuhe stell ich in den Treibsand und setze Baum um Baum daneben. Ich weiß sekündlich strandet Leben - wir sind ein Schiff, das keinen Anker fand. Ein welkes Rufen wirft die Ferne - es fängt mein Ohr und deine Stimme...

Ich träumte, ich trüge ein andres Gesicht. Dann müsste ich nimmer die Brücke begehen, um einzugestehen sie reicht nicht ins Licht. Ich würde für Lau meinen Ehrgeiz verkaufen und ließe die Zeit für mich...

Du hörst die Bienen längst nicht mehr, den Wind. Dein Mund ist bitter, als ging er nie im Mondlicht auf und fing den Glanz der Weite Das violette Kleid hängt Jahre und deine Augen dunkeln als suchten sie den Schutz der Höhlen....

Im Schatten deines Lachens grüßt mich Leben, ich will es greifen, kann es spüren. Dein schneller Schritt, er wird mich führen. An Flügel mag ich glauben, ja ans Schweben. Aus Bäumen, Blüten wallt ein...

Ich verlasse die sicheren Straßen, um nach offenen Wasser zu suchen. An den Ufern ertaste ich Keinen. Wer vermag mir die Arme zu strecken, bis sie reichten, ans Firmament?

manchmal, siehst du, wie ich wanke neben all den Farben einsam bin und wenn du kannst, dann setzt du dich zu mir, auf Moos, an den Brunnenrand legst dich über Steine, über mich selbst die Sonne beugt sich deiner Macht und wenn ich kann,...

Vom Zorn erfasst verweht der kühle Kopf, und all das Stete, die Gelassenheit, und auch die langgelebte Sicherheit mit ihrer lauen Luft. - Nur alter Zopf? Die Pulsfrequenz zeigt: Flüstern wird Orkan.

Die Füße taun nie sacht im Morgengrauen an. Es eist sie jede Nacht das Stehen vor dem Kann. Das Frühjahr dauert an, die Strahlen ziehen Kreise. Der Kopf entzieht sich dann auf altbekannte Weise. Die Hand verlegt den Ranzen auch heuer still und...

Das Denken fließt in blauen Wellen. - Im Regen winkt ein sanfter Wind. - In manchen weißen Zellen sitzt ein Schelm, der sich betrinkt am Hellen, zuweil’n ein Kind, das Farbe schwitzt, bis auch der letzte Tropfen sinkt und...

Wieder nur ein Morgenbleich, das verspricht es bricht das Licht während Weiß webt, Schicht um Schicht, Dunkel weicht, dem Gestern gleich. Als der Tag dem Schatten weicht, seh ich, geh zurück und richte, über dich und mich,...

Bleiern kreist die Endlichkeit, über alt und jung und arm und reich. Nie wird leichter ihr Geleit. Über allen schwingt das Pendel gleich. Welche Kreise ziehen wir pro Zeit?

Ich möcht manchmal wie Staub im Dunkel sein - den Kopf für eine Weile schließen. Dann werd ich klein und kleiner, gehe ein und rutsche in die Sofaritze - gedanklich bloß. Obwohl ich oft recht klein und wortlos zwischen Ärschen sitze. Ach,...

Es drängt mich, leere Wege will ich gehen. Fast lautlos trägt mein schneller Schritt vors Haus. Kalt kriecht die Nacht, mir fällt es schwer zu sehen, es scheint, dass jede Farbe ihr entwich. Ich lauf hinein und finde kein Hinaus,...

Februarregen vor der Haustür hält die Quälgeister nicht fern. Sie setzten sich fest, wie Flecken auf Polstermöbeln. Das Prasseln beruhigt in Luftholpausen. Ich kann, sag ich mir, gehen wohin ich will und weiß, ich kann...

Am Bettrand liegt ein schwerer Geist. Ich leg mich neben sein Gesicht in fahles Licht, das kaum mehr gleist und atme, atme mein Gewicht. Der Zeiger schlägt mehr als er kreist. Ich streck die Hand und knick ihn nicht -es bremste niemals...

Um mich herum ist es zu laut seit Tagen, und ich kann dich kaum noch in mir tragen Dein auferstandenes Bild legt sich nicht wieder nieder und ich seh dich. Wenn du schläfst, will ich mich zu dir legen Still wachen, ob draußen Winde...

sind wir der hellen Tage müde - Wir sind, Wir sind’s mein winterwartend Herz und ich, - der Spur, die sich wie verlegtes Diebesgut, am Wegrand häuft, mit ihm verläuft

Du kamst mit nichts als einem Kofferlein. Nur selten öffnet kurz sich dein Gesicht, beständig sitz du schemengleich und blickdicht. Dein Schild aus Schweigen zog wohl mit dir ein. Der Koffer hat das alte Bild getragen, das nun die Wand...

Niemals wird die Welt in Farben stehen, sagst du, doch sie konnte und sie kann. Nie, beklagst du, wirst du durch mich sehen. Musst du? Sieh, ich fang zu zeichnen an und nehm vom Grün, das mir die Oma legte, vom Himmelsblau, das einst der...

Die Füße sind Steine, sie fliegen nicht mehr die Wege sind keine Sie liegen zu hehr

Die Dunkelheit schleicht in andere Breiten, schwindet nicht, es ist mehr ein sanftes Gleiten, Du ankertest, dein Ich, an meine Beine, ziehst, mein Sein, schmerzlich, erdwärts. Ob ich weine? Nicht eine Träne, nicht eine, nicht eine....

Wieder zieht es wegwärts in die Herzlichkeit der Fremde. Trägt ihr Winken Spuren deines Lächeln , dessen Farbe keine Winde fangen? Während Schwüle über Wiesen Halm um Halm ans Erdreich drückt, liegen Seen tief...

In Wirklichkeit hatte ich gar nicht gewollt. Aber bei einer nächtlichen Schlafration von durchschnittlich vier Stunden, kann man es sich nicht leisten, nachts mehrfach aufzuwachen und den Schmerz an die Decke zu starren. Elegantes Büro,...

Aus goldnem Kleid wird immer Leere, ein jedes Blatt verliert Gestalt. Der kluge Baum verschenkt die Beere, zu Boden sinkt sie zum Erhalt. Das Erdreich brütet Frühjahr aus, es birgt den Schatten, schlafend wohl. Er kannte keinen Schritt hinaus,...

Klopf mir das Grau aus meinen Wolken, dann will, überall hin, ich dir folgen. Stiel mir das Braun aus meinen Blättern und auf Berge will ich mit dir klettern. Füll mit Rot mir meine Wangen und Träume will ich mit dir fangen....

mein wankelmütig Herz du pendelst über alle Kreise ich warte, zieh sie wie ich will nun lenke meine Schritte weise dann werde Mitte, stehe still

Du träumst längst neben meinem bangen Wachen, entgleitest, denn die Finger sind zu schwach. Incubuszeit - von Ferne schrillt ein Lachen - die Hände halten, sind dem Kopf ein Dach. Der Mann im Mond neigt sich und lacht mich aus, ich...

Du warst mir Wellenmeer, in der Sommersonne und im Winterwind. Dein warmes Lachen wiegt noch sanft, wir sind wie Papierdrachen. Find, dich, in mir, blind.

Die Klarheit ging verloren. Ich ging blind, bin horchend einsam tief in mich gekrochen zu suchen, in verlebten Zeitepochen. Im Dunkeln lief ich ringsum, sprach zum Wind und lauschte Worten nach. Sie wuchsen wild, umranken als Gedanken deinen...

Nur Tage ziehn, ein Aneinanderreihen. Vom Dachsims pfeifen es die muntren Spätzchen: Die Jahre fliehn, sie hinterlassen Schäden. Kein grüner Zweig will mir im Herz gedeihen. Ich ordne Momente, sie sind gepresst in grau. Die Spinnen...

Du hast mich jahrelang an deine Brust gehoben, warst mein Blitzableiter, wenn alle Dämme brachen. Ich schlief nie wieder so, um manchen Schmerz belogen. Dein Wort wird leis, ich weiß, ihm galt mein frühes Lachen. Dein stolzer Gang...

Ein jedes Haus verspürte zeitweis’ Glanz auf Fenstersimms und Wandgestein An meinem schließt nicht eine Tür so ganz ich baute schief und Zeit ließ ein Auf leisen Sohlen schleicht die Furcht heran mein Schweigen winkt sie...

Die deinen Farben schmerzen bunt, denn blau-grau liegen meine Wege im Wald, dem Wiederhall vergessner Träume und manch Geheimnis, das ich hege verwelkt an ihrem Rand. Ich gehe wund voran, bis mir die Knochen brechen mehr Abendrot als...

Wieder sitz ich da im kalten Schnee. Haltung schmilzt aus jeder meiner Zellen. Schiele nach der lockend grünen Fee, hoff, sie bringt mich zu des Meeres Wellen. Welt, zu groß bist du mir heut gewachsen. Sag an, dehntest du dich...

Ich speie Staubgeschmack und trage die Spuren ab wie Zahnbelag. Zum Silber leg ich manche Frage und Arroganz und einen Tag - ein Glanz, der sich zu schnell verliert. Die Resistenz ist abgelaufen. Ich grüß den Schmerz, er stimuliert,...

Du sagst, du führst durch dunkle Nächte heim. Die Wege sind verschwunden, tief begraben. Was uns dort blühte, ist erstickt im Keim. Und über kahlen Wiesen kreisen Raben. Erzähl mir nichts vom Sonnenglanz im Meer, von...