Alle 1.661 Texte von FrankReich

Ge- gen al- les zu sein ist besser als nichts.

Da üben sich Menschen in steter Verletzung der Würde von anderen, in der Vergrätzung von Schönheit wie Schatz, von Sperling bis Spatz, zum Wohle der eigenen Wunschtraumvernetzung bei ihrer, wenn möglich, tagtäglichen Hatz zum Zweck der...

Am Ende sucht das Leben selbst Dich auszuschulen, es nimmt Dir Stärke, Wärme, und dann den IQ, denn Alter kennt kein Feingefühl und kein Tabu; und lässt Dich höchstens noch im eignen Beileid suhlen. Es strebt zwar schon dem nächsten Anfang...

Die Kuckucksbrut geschundener Romantik: Linien zeichnen aus verbrämtem Finger durch das Nest verschlafener Pedantik mit Gänseblut.

Die Liebe ist selten erklärlich, sie nimmt, oder aber vermehrt, sie gibt, oder aber verzehrt, und oftmals ist sie nur beschwerlich. Die Liebe ist spärlich, wenn man sie entbehrt, doch mancher verfährt, als sei sie entbehrlich. Die Liebe...

Flach, Dach. Flächen, krach, brechen. Ach Schwächen!

Der Tauer taut, der Stauer staut. Der Schauer schaut, der Kauer kaut. Der Hauer haut, der Brauer braut, kein Bauer aber baut.

Beim Treffen zweier ehemaliger Freunde klagt der eine dem anderen sofort seine Sorgen, anstatt wie sonst allgemein üblich zunächst einmal über das Wetter zu sprechen, bis der derart in die Bredouille Gedrängte leicht angenervt meint:...

Ich hockte an einem morschen Baumstamm vor dem Fuchsbau, den meine Partnerin mit mir gestern bezogen hatte und schnüffelte, kurz auf den bedeckten Himmel blickend. Es war früher Morgen, schon reichlich hell und ich konnte während der Nacht...

Die Zeit war jeder Heimat längst entglitten, sie brach entzwei und daraus fuhr inmitten der Wetterfront die letzte Stadt heraus mit tausend Kilowatt im Widerstand auf einem Kinderschlitten; die Atmosphäre glänzte matt und zog dabei die Falten...

Version eins Dein Leben war nie Widersinn, ein Tanz, eine Collage, denn Du kamst her, und Du kamst hin, ein Lachen jeden Tag, und Du warst richtig gut darin, ein jeder wie er' s mag, Dir nämlich blieb stets der Gewinn, und mir nur die...

NAMEN, / NACH UND NACHZUAHMEN, / NAHMEN / NACH UND NACH ZU, AMEN. /

Du streust Rosensalz in meine Wunden, mit dem Buttermesser streichst Du meine Nasenscheidewand, dadurch brachtest in Sekunden Du mich um mein Vaterland. Hingehalten schon seit ungezählten Stunden leide ich an Deinem Sonnenbrand, denn ich fühle...

deutsch land deutschla nd deut schland deutschlaschland

Die Zeit, sich zu erleben, sei kostbar Dir und lieb. Drum üb' vor jedem Hieb Dich darob zu erheben, und zügle Deinen Trieb. Das Schöne aber gib', dann wird' s auch Dir gegeben.

Ein Hahn saß auf der Hühnerleiter ganz oben und kam nicht recht weiter. Das sahen auch die Hühner ein und ließen ihn deshalb allein.

Wo Leben gute Laune bringt, doch niemanden zum Lachen zwingt, wo alle stets mit fester Hand nur Hoffnung säen ein ins Land, dem kein Moment der Welt entgeht, weil diese mehr als nur versteht und sich kein Mensch allein dazu, da würde auch ich...

Selbst im Getümmel der eisigsten Flocken taucht ab und an eine Sternschnuppe auf.

Sie waren ihres Glückes Schmied als sie begannen, es zu schmieden. Dann kam der Tag, dass sie ihn mied, zu groß war bald der Unterschied, deshalb hat er auch sie gemieden. Doch klang, wie stets, ein neues Lied, denn glücklich sind sie nun -...

Punkte aus Licht im Nichts vereint, die Flamme der Schwermut gelöscht.

Jeder Mensch ist zweimal tot, einmal vor und einmal nach dem Leben.

Den Laderaum noch voller Eier flog ohne Lust ein Papagei den Weg von Rio nach Hawai und kam zu spät zur Weihnachtsfeier.

An der Seelenbiegung wimmelt es von kleinen Fischen, die ihr Kiemenkleid im Sog der Finsternis erfrischen, in der hehren Hoffnung auf den einen großen Dorsch; um Unendlichkeiten mit der Ewigkeit zu mischen, sehen sie der Zukunft gern entgegen,...

Soeben ist er veröffentlicht worden, der Roman von Leon Enidras-Tulkur, unter dem aufsehenerregenden Titel "Mordsspaß". Dem Verleger ist dieser mittlerweile jedoch gründlich vergangen, und so praktizieren Tulkur und Roman das, was...

Fiebrig klingen fern vom Hang der Phantasie die Weisen, an den Schatten in der Nacht klebt Einsamkeit wie Eis, Schritte satter Unvernunft bezahlen ihren Preis, leichenstarre Rabenvögel fallen in die Schneisen. In den Wipfeln singen spät die...

Ziemlich erstaunt hat mich heute im ersten Momemt beim Einkauf im Supermarkt meines Vertrauens ein Schild mit der Aufschrift "Papierkörbe für Kinder", aber außer mir macht sich wahrscheinlich niemand Gedanken darüber, warum er...

In angeknackstem Deutsch und ausgewiesenem Humor brach er bei einer Laberparty Neurosen vom Zaum.

Wer Geld verschenkt, darf sich über Stilblüten nicht wundern.

Des Glaubens Macht hing still im Raum, von Schwefellicht als Last umräumt, bewegte sie sich nur im Traum aus Meeresglut, mit Glanz beschäumt. Die Meeresglut versank im Schaum, und Leere, voller Lust umsäumt, erschuf ein Sorgenloch, verträumt...

In herbstlicher Lust entblättern sich Bäume für ein Kleid aus Schnee.

Ich habe mich oft in Verzicht schon geübt, denn ich liebe Menschen, die es noch nicht gibt, die niemand vermisst und die keiner sonst liebt, ich fühle geblendet mich, im Blick getrübt, und schaue voll Sehnsucht deshalb aus dem Fenster, doch...

Wer vor einer Toilette seine Trinkflasche abstellt, darf sich nicht wundern, wenn ihm da jemand hineinpinkelt.

Es wollen die Leute vielleicht gar nicht nerven, wenn sie einen Blick in die Außenwelt werfen, nur ist die kein Dorf und über dem Schorf gefertigt zum Zweck, die Gefahr zu entschärfen, die ausgeht von chemischem Dünger im Torf, doch Reden...

Seit ungezählten Jahren / durchquert der Wal das Meer. / Seit ungezählten Jahren / entwickeln sich Gefahren / schon beim Geschlechtsverkehr, / denn wenn sich Menschen paaren, / sind sie sich kaum im Klaren, / dass immer irgendwer / sich krumm...

Die Leber ist von einem Hecht und nicht von einem Wal, das ist zwar ziemlich ungerecht, jedoch total normal. Die Leber ist von einem Hecht und nicht von einem Dorsch, so manches Dach ist wellgeblecht, es wird nur selten morsch. Die Leber ist von...

Es lief eine Kuh etwas schief und steifbeinig verfroren am Strand durch gewürfeltes Eis, deshalb schien der Heimweg ihr auch ziemlich steinig, die Möwen jedoch juckte das einen Scheiß.

In stillen Stunden trägt die Schrift den Körper der Vergangenheit durch Welt und Raum, Verzicht befreit die in der Tiefe am Gefühl gedeihen. Der Traum, der seinem Ursprung einen festen Sitz verleiht, belebt den Willen ständig neu. Denn wer...

Die Selbstsucht des Menschen versagt lediglich da, wo es um das Eingeständnis des eigenen Fehlverhaltens geht.

Gewittergewölk, uneinheitlich, verbittert, verbohrt, unvermeidlich vom Blitz angegraut und überaus laut von Schatten befleckt, zudem leidlich begleitet im Schein durch die Regenzeithaut, verdonnert zu bleiben, am Himmel gestaut, als räumlicher...

Das umgangssprachlich als Querdenken bezeichnete laterale Denken ist in etwa mit der Quersumme in der Mathematik oder einer Antithese in der Rhetorik zu vergleichen, stellt also keine Trotzreaktion dar, sondern zielt auf das Ergebnis kreativer...

Es walzt dem die Gedanken platt, dem Durchschnitt und Routine droht, doch Leben ist kein Denkverbot, noch findet es im Herzen statt. Es trotzt dem Unentschieden, Patt, damit nicht Hirn und Bauch verroht, es lässt die Butter auf dem Brot, und...

Im Schatten kribbelt es von Estern, der Morgensonne Strahl verblasst, die Kripo folgt den Luftverpestern und in der Lobby stirbt ein Gast. Im Hinterhof ist wer am lästern, ein alter Mensch hängt tot vom Ast, am Bahnhof prügeln sich zwei...

Es lebte ein Mensch schon seit Jahren in Deckung, dann ward er erwischt und es kam zur Vollstreckung des Urteils auf einem bewährten Konstrukt, der Mensch hätte kaum oder keinmal gezuckt, so rechnete niemand mit Wiedererweckung. Doch lebt er...

Einst lebte einsam und alleine ein Tausendfüßler unterm Stein; das war und sollte auch so sein, schon wegen seiner vielen Beine.

Intelligenz beinhaltet die Fähigkeit, sich dumm stellen zu können.

Überlaufene Blickdichte. Die drei Welten verneigen ihr Haupt vor der unendlichen Singularität des Individuums: Zig Milliarden Menschen, zig Milliarden Identitäten, und viele davon sogar mehrfach.

Eben noch befand ich mich in der Tiefe, um sie endlich wieder einmal auszuloten, aber aus irgendeinem Grund wurde mir das ein wenig zu hoch, vielleicht, weil meine Konzentration ihre Halbwertzeit überschritten hatte, oder mich die Situation dort...

Die Mächte des seichten Gemütes umrunden das Leben des Menschen nur selten am Rand, und Liebe wie Freundschaft verrinnen im Sand des stetig vergossenen Glases der Stunden. Die Triebe sind meistens recht leicht zu bekunden, das leider bleibt...

Da der bargeldlose Zahlungsverkehr mittlerweile eine echte Alternative darstellt, wird es allmählich auch Zeit zur Erprobung einer politikerfreien Regierung. /

Im Gegensatz zu Bakterien als niedere sind Viren höchstens eine dem Leben nahestehende Existenzform. / Aus dieser Erkenntnis in Verbindung mit der Redewendung "Gleich und Gleich gesellt sich gern" haben bisher jedoch nur die wenigsten...