Alle 1.606 Texte von niemand

In des Tages blauen Stunde / geht ein Fenster auf und licht / naht ein Wesen, aus des Munde / eine Wortkaskade bricht : / Worteschnüre, Wortepärchen, / ausgesucht und wunderschön, / fügen sich zum Abendmärchen, / nie gehört und kaum...

Grad tat die Funzel als ob sie schliefe - / nun sucht sie uns wieder heim. / Die Falten der Alten gewinnen an Tiefe, / in jeder Runzel der Endlichkeit Keim. / Es drücken die Rücken / in Richtung Erde - / komm, Himmel, werde doch nass! /...

lange dachte er / behütet in der wohlstandswelt / „oh mai! / herrlich wie die welt doch blütet“ / doch das blüten scheint vorbei / weil sie heute sichtbar blutet / wütet angst in ihm verstärkt / hat die welt nicht stets geblutet ...

Straßenkrake erstickt Restgrün im Häusermeer, betonsatt aus Pflasterarmen entweicht Benzin Stadt

Leicht zieht ein Schleier / durch Wald und durch Feld / hält sie bedeckt wie ein Vorhang / die Welt / ist noch nicht reif / für den Auftritt / ein Wind / klärt aber die Aussicht / die Szene beginnt / Im Astwerk ein Tanzen / im...

Die Sonne ist total verknallt - verknallt in Mutter Erde. Sie grinst, Verknallte grinsen halt wie Honigkuchenpferde. Der Bach kriegt Durst, es sinkt sein Pegel - der Himmel ist schon blau. Die letzte Wolke hisst die Segel und flieht in die...

nun blüht der flieder wieder / violett / blüht auch im schlanken mieder / doch ich wett / dass beide sehr schnell welken / so ist der zeiten pflicht / der flieder / kommt bald wieder / die schönheit leider nicht /

Kaum denkt man: „Nein, das darf nicht sein!“ / schon ist er da. Er schleicht sich rein - / Er, dessen Neugier kaum erlischt. / Mag sein, dass niemand ihn erwischt, / bei seinem Gang ins Fremdrevier, / sprich: Mittenmang durch Raum und...

Nur Mensch zu sein, dacht Bodo, nein! Stets mit des Alltags Tücken kämpfend, wie dämpfend kann solch Leben sein. Kein Drachen der noch Feuer speit - nein, weit und breit kein Ungeheuer um es per Schwert zu Fall zu bringen. Wie wert...

Auch wenn mich große Kenner nicht grad wollen, so bleib ich zum Verdruss so mancher Neese die sich gern rümpft. Bin Ass im Überrollen, denn schließlich biet ich, Harzer, besten Käse! Sehr viele schon versuchten mich zu linken - ihr Quarken...

glänzt im licht ein feinstgebilde lockt mit perlentau scheint als führt es nichts im schilde nur ein komm & schau welch ein anblick welch ein schauer läuft durch mark & bein weckt den wunsch recht nah genauer noch im bild zu sein schnell...

Schlägt solch Zahn in weiche Beeren, könnte das sein Kür-Biss sein. Reicht man ihm dann harte Möhren, riecht er Pflicht und spricht ein: „Nein!“ Mit Maronen ihn verschonen, sollte man doch in der Tat. Denn in seinem Biss-Bereiche zählt...

Die Gier nach Ruhm und drumherum das Rumgemache stete, scheint gar nicht dumm, es kommt was rum dabei und sei’s nur Knete. Doch ist er rum der Ruhm, sprich: weit, verbleibt, nebst leeren Taschen, ein Denken an die Ruhmeszeit, mit Gier nach Rum...

Was macht ein armer reicher Mann, wenn keiner ihn beneiden kann - nicht einer sie bewundert die Schätze aus Jahrhundert vergangner Zeiten, die er pflegt und sich nicht Neid, nicht Missgunst regt? Was bringts, wenn er zum Cranach stiert und...

Bin ich, Pudel, denn ein Wesen für ein Rudel? / Fragte sich der Pudel Kuddel, denn er hielt / sich im Grund für fein und jedes Spiel im Schmuddel / war ihm gar nichts, drum umging er stets gezielt / alles was die feinen Pudellocken...

Rotes Käppchen, freches Kläppchen, in der Hand das letzte Schnäppchen: Neues iPhon [hat schon 3 von!] geht die Maid durch den Wald, im tiefen Schnee, als ne Nachricht [am Display] von der Oma kommt und diese ruft: Wird Zeit! Kind, kommt bald,...

Bin gegen solch Zauber immun - man Nüsse nicht immer so tun, als ob Mandarinen, mit all seinen Sinnen, voll aufgeht, ohn Rast, ohne Ruhn. Die meisten, die lassen sich [wetten?] bedenkenlos schnell Lichterketten. Ich mach mich von Tannen seh ich...

Mitten auf dem Radweg steht sie - Empörung in den Mundwinkeln im Blick ein stummer Vorwurf warum ich denn in ihrer Welt und so ... „die muss weg“ gleitet es unsichtbar von ihrer Stirn flink tasten die schmalen Finger über das Display doch...

Wie er da steht, den Blick verdreht, / in Richtung Duden, Alphabet, / als suche er dort Steinchen, / mit welchen es zum Wortbau geht - / und zwischendurch ein Weinchen / Gluck … Gluck … / Ein Schluck, bald zwei, dann drei - / nichts...

Es geschah, kurz nachdem wir einzogen. Das Haus war mit vier Parteien besetzt. Unsere Wohnung lag im Erdgeschoss. In der vierten Etage wohnte die Vermieterin. Eine recht derbe und wir mir schien überkorrekte Person mittleren Alters, für die ich...

Durch Felder zieht er im Gewand aus Raben und Nebeldunst - er riecht nach Lehm und Grab Die Stunden die er mit sich führt sie haben fast Bodenschwere nur - er wirft sie ab als sei es Last sich damit abzugeben Es ist kaum Leben in dem grauen...

Kuck, kuck, sprach Kuckuline, kuck, / zum Kuckucksmann, der nicht ihr Gatte / war, jedoch der, mit dem sie hatte / ein etwas, das fast jeder kennt / und welches Leidenschaft sich nennt. / Ei … Ei ... rief da der Kuckucksmann, / vom...

Im Rapsfeld bei Leer steht ne Kuh, ein Kompositeur schaut ihr zu, doch das Weidetier wendet sich ab - unvollendet bleibt die "Rhapsodie in Muuh".

Wie sie an seinen Worten klebt - / kaum, dass er etwas von sich gibt, / ruft sie begeistert, schockverliebt: / Genau, genauso ist es! …. Das muss / doch jeder sehen und sie spürt / in sich den großen Hirn-Orgasmus, / vom Tun des...

Ein Schwurbler lässt grüßen - / er schwurbelt im Namen / der ihm zu Füßen liegenden Damen / Schaut wie sie schmachten! / Allesamt nicht mehr jung - / doch bringt sein Geschwurbel / sie täglich in Schwung / Sie baden darin wie in...

Wer gern einen saftigen Bonus erhält, glaubt oft solch Geschenk sei von Adel. So buchten zwei Menschen zum Arsch dieser Welt ne Reise.“Am End winkt ein Radel!“ so stands im Prospekt, sowas nimmt man doch mit, da eckt keiner an mit nem...

Manches will dem Klima schaden - / ja, was tut man denn dagegen? / Vielleicht, statt des Wagens, Waden / durch die Landschaft zu bewegen! / Predigt mancher Rede-Hüne, / völlig in sein Wort vernarrt, / dabei ahnt man, wie durchs Grüne /...

Sah ein Knab das Röslein gehn, konnt sich stets dran weiden: War charmant, natürlich schön! Knabe wollt vor Lieb vergehn, dennoch keine Freuden hatte Röslein - Rösleins Not klang: \"Kann mich nicht leiden!\" Röslein sprach zu Doktor Stich:...

Oft saß er unterm Apfelbaum und blickte gegen Westen - gab man dort was zum Besten? Vielleicht, er wollt es testen und wechselte den Lebensraum. Bald blickte er gen Osten. Saß auf verlornem Posten und fühlte seinen Lebenstraum so peu a peu...

Der Meilenfluß kommt leicht ins Stocken, macht Schlimm-Erick sich auf die Socken. Er zeigt, mittenmang, Passanten nen Strang mit dazugehörigen Glocken.

triebgesteuert duwärts schielen körperreize verpupillen falschgelipptes schönwort rosen heuchelblumig ohr liebkosen korpus nah an korpus pellen dadurch massig unterschwellen flammenzüngelnd mund besetzen hackenglutig...

die nacht ist sternenhagel / voll ist auch der mond er sichelt seit tagen nicht sein antlitz schwoll stark an - ich glaub er pichelt sein blick der spannt nicht grad galant durchs raster der gardine lang lieg ich wach im zimmer mach zum spiel...

Leis flockt der Himmel in Richtung Erde Weiß lockt [wie Unschuld] jeden der schaut Schwebt über Felder schmiegt sich an Wiesen wird gern gepriesen dann taut es taut Welt schaut betreten aus und ergraut

Was ihr mir zugesteht, empfinde ich als Pein - / ich will und werde nur was ich bestimme sein! / Heut morgen fand ich doch mein Leben nicht ganz rund, / das muss ich mir nicht geben – heute werd ich Hund! / Denn so ein Hund zu sein, das ist...

Flaschen liegen entleert auf einer Bank im Augenschein der Vorübergehenden Pfändung

Tausend Arme, die das halten worauf tausend Augen stieren Tag für Tag. Was die Gestalten wohl vermag zu faszinieren? Tausend gut vernetzte Schalen streun in tausend Herzen Gier nach Kontakten, den sozialen - [nur nicht jetzt und auch nicht...

das glück erweckt beim ich & du ein dauerndes bestreben gleich den zwei pünktchen überm u im hier zu sein doch immerzu darüber noch zu schweben wer jedoch glaubt dies sei kein trug der lügt sich in die tasche zwei pünktchen fallen oft genug...

worte suchen in mir kehren nach außen mich den anderen preis zu geben

Herrn Mantel behagte die Welt nicht. Global hing ihm ihre Ansicht vorm Kopf, verursachte Qual. Ja, fast infernal empfand er den Schmerz unterm Schopf. Die Sicht auf das Monster ertrug er nicht lang. Herr Mantel ging in sich, recht tief. Jetzt...

. . Im Dorfristorante "Haut die Cousine" spricht Maitre zur Gattin, mit Calvados-Miene: Heut schmerzt mich die Birne, Helene, so sehr, die Pommes verkokeln grad zu Pomme de Teer. Die vorletzten Gäste entschwanden mit: Pfui! Sag,...

punkt, punkt komma, strich - fertig ist mein grinsgesicht hänge dran - ich hänge fest und verdränge gern den rest

Die Zehen so wund / und der Tanzschuh so rot / und niemand der ahnt / oder sieht / mit welcher unsäglichen Arbeit und Not / sich jemand der Schwerkraft / die jeden bedroht / alltäglich aufs neue / entzieht / Der Tanz gleicht der Feder ...

zwischen industriegebiet und wohnanlage die idylle tupfen blumen ihre farben in die wiesen bieten bäume zweige zum nisten an ein vogel singt weich ziehen wolken über mich hinweg öffnet sich meine harte schale steige ich aus

Im Taubenschlag geht es hoch zu, unbedingt, weil Täubchen Elvira ihr Federchen schwingt, sobald irgendwer von dem restgen Geflügel sein Schnäbelchen öffnet, legt sie ihm die Zügel gern an, mit den Worten: Du Frechdachs, Du, Du! Ich schütz...

. Aus Brausepulver steigt [das fein im Mundraum prickelt] ein wunderschöner Traum wie Venus aus dem Schaum . Erinnerung entwickelt was Zeiten längst verstaut ein Glücksgefühl es traut sich an die Oberfläche so makellos...

Eins und zwei und drei und vier, virtuelles Schreibpapier harrt auf Dichters Dauersport: Zweikampf mit dem Lieblingswort. Fünf und sechs und siehe: Sieben Mal hat er es aufgeschrieben. Viel? Nein, Leser, sacht ... gib acht, weil er dies noch...

Ums Wetter ist es schlecht bestellt, ich mach mir eine eigne Welt. Schließ meine Augen, flüstre: „Flüh!“ da steht im Raum das Papatü. Es papatütet tüdelldüt und sonnt gestrahlt mir ins Gemüt. Ich aug, es ohrt ins Trommelfell und...

Tock, tock, tock, auf Fensterscheiben, klack, klack, klack, auf blankem Glas. Welch ein keckes, jeckes, Treiben vom vereisten Regennass. Welche Menge, welch Gedränge, welch ein himmlisches Geheiß, dieses Klopfen einstger Tropfen - diese...

Ich bin so knallvergnügt erwacht. / Ich klatsche meine Hüften. / Der Speck frohlockt. Die Fülle lacht. / Es dürstet manchen nach Lüften / meiner Diät? Sie schmälert doch nix / am Umfang von Bauch und Wade? / Sie ist halt Belohnung...

Sie schaun zum Herbst und fragen: Kerbst du das Gemüt - ist nun dein Nass der einzge Spaß, der uns noch blüht? Die Landschaft fahl, die Bäume kahl, die Bäche voll, der Hintern träg, die Laune schräg - welch Sang in Moll! Doch einer ist...