Alle 1.569 Texte von niemand

Was heute der Kalender zeigt, das läßt die Korken knallen. Derweil der Geist aus Flaschen steigt, beginnt das Fleisch zu fallen.

Wasser unser vom Himmel reich komme - geschehe! bitten viele in sommerlicher Not Heute und nicht nur zum Advent regnum tuum - sicker vom caelo in die terra! Vergib uns unsere Schuld so wie wir allen Schuldigern deine Verseuchung zu vergeben...

seit morgens um zehn - sein Aussehn ist reichlich besch… ränkt Ich wünsch mir Narzissen im Garten zu sehn - er denkt sich mein Wunsch sei geschenkt und wirft mir nen Krokus(s) samt Schneeglöckchen, zu, ich frage: „Was soll dieser Geiz?“...

Vier Beine ziehn Leine, mit Kräften, geballten, zwei andre versuchen das Tempo zu halten - sie laufen die Sohlen sich wund. Zur Nacht später Stund, im vertrauten Revier, erhofft sich ein Frauchen Gehorsam vom Tier, doch dies scheint ein...

Herr Ede K. klagte in Bloh: Die Penny-Jagd macht nicht mehr froh. So sehr ich auch eil zum Schnäppchen, das Teil erwischt alldieweil Lidl-Joe.

richtig zu sein wie andere kann ich / nicht ein spalt öffnet sich manchmal / doch dann läuft ein kater mir übers / herz offen war ich mich schämen gesehen worden / zu sein muss ich dann wieder

. . Karl ringt oft, in Frankreichs Provangse, als Fußballer um Kontenangse. Sein Kick will gefallen, doch spricht er vom Zahlen, meint "Nein!" der Verein, "keine Schangse!" . "Hört auf mit dem...

Auf einmal ist Frühling. / Was heißt das schon? Ach, / die Welt hat gepennt / und ist wieder wach. / Sie blüht auf, bemüht / um ein fruchtbares Sein / und zieht sich bald wieder / zurück / und pennt ein. /

Durchs Kaufhaus sieht, in Reitmontur, man einen Niklas sprinten. (Ach, wäre ich ein Dichter nur, dies ließe sich vertinten!) Er schreit: "Ich will mein Hüjahott!" aus vollen Raucherlungen. Dem Ärmsten ist, so helf...

Es geschah, kurz nachdem wir einzogen. Das Haus war mit vier Parteien besetzt. Unsere Wohnung lag im Erdgeschoss. In der vierten Etage wohnte die Vermieterin. Eine recht derbe und wir mir schien überkorrekte Person mittleren Alters, für die ich...

Hans Georg ist seltsam, er ist etwas mackig, fällt gern aus dem Rahmen, agiert nicht normal. Er zeigt sich mit Wollust der Weiblichkeit nackig, erschrickt diese, geht es ihm phänomenal. Die stofflichen Weiten des Trenchcoats verbergen den Mann,...

Makellos, wie ein Adonis, stand er da und schwieg sich aus. Wo nur Optik und kein Ton ist, erntet solche gern Applaus. Manche Dame, die begehrte ihn und rieb das Herz sich wund. Plötzlich sperrte er … er sperrte auf den wohlgeformten Mund. In...

Einst spielte ein Affe, mit recht flinkem Fuß, gern Fußball, doch solo war dies kein Genuss. Dann hatte er Schwein, ihn nahm ein Verein. Jetzt spielt er im "1. Äff-Zeh-Kokosnuss".

Instrument scheint abgenutzt tönt reichlich schräg Zeit neue Saiten aufzuziehn Musik

Der Sommer möcht mich [kaum zu fassen!] so spricht der Herbst, abblitzen lassen - im Schweinsgalopp soll ich mich trollen? Nee, Freundchen, ich greif in die Vollen! Geackert zwar nicht im Entfernten, will ich doch deine Früchte ernten. Ich werd...

nono datschi mikramento dottorato medi san? kasska blanko, patiento, futschikato, aleman! beissolatti alti tanti? nono! nixo euro dent! hammerklopfi kiefermanti, beissus flups! dann näxt patient! papilapi herzi fassum, bummi, bummi infarktat?...

Haben Hasen nicht schon Blasen an den Pfoten, wenn zum Fest sie wie die Idioten rasen, um des Menschen Osternest mit was Feinem zu bestücken, was auch immer dieses sei? Dabei rücken, mit Entzücken, auf die Pelle sie dem Ei. \"Ei, ei, ei!\"...

in sich so fern so weh der blick folgt einem kahn folgt ihm ein stück so weit so fort und nie zurück die ferne strahlt - sie strahlt vor glück

Einst hielt eine Vase der Blumen viel / sie strahlten so frisch und so munter - / es ging kaum noch kunterbunter / Als dann ein erstes Köpfchen fiel / vom Stiel / wars ein Spiel nur der Zeit / es gab noch so viele / sie waren bereit /...

zwischen den zeilen im regal haust eine qual und wohnt ein weinen das kümmert keinen zwischen den zeilen sucht sich ein lachen aus dem staub zu machen ihm wird zum sarg der buchdeckel - arg! zwischen den zeilen pfeift ein lied: "gebt...

Der Gastronom Wiesent van Koch, / stand lebenslang unter dem Joch / nen Stern zu erringen, / das wollt schwer gelingen - / letztendlich bekam er ihn doch. / Den Gästen ist eins aufgefallen: / Obwohl sie jetzt Unsummen zahlen, / kann...

windiger don juan pfeifst auf bereits entblößtes jedoch der birke kleid welches du zaghaft löstest reizt dich erneut "reich mir den zweig mein leben" hör ich dich flüstern wie lüstern du ihren stamm umfliegst dich an die rinde...

Mein Kleiner, sprach der große Klaus, du bist nicht voll auf Zack, kaum kommt ne Dame uns ins Haus, verkriechst du dich im Sack. Bei Damen, meint der kleine Klaus, geb ich mir gern solch Blöße, doch kämen Dirnen uns ins...

Wer hängt denn da so in den Seilen / und bietet sich als Elend dar / wer hat kaum Lust / hier zu verweilen? / Der Januar / der Januar / schleicht wie ein grauer Jammerlappen / in müden Schlappen / kommt kaum klar / Nichts mag gelingen ...

Die feinsten Gewächse standen im Schatten - sie hatten Furcht vorm Berühren Der Atem des Windes war ihnen schon Last dann zogen sie sich zusammen - fast als würden sie Schmerz verspüren Im dunklen Schatten bemerkte man nicht die Feinheit -...

Ach, Barbie Kiu, dein Köpfchen ist besetzt von Grillen. Vor deiner Hütte prangt zwar eine Menge Holz, doch tragen Pfunde, die dich ziern, die nicht grad vielen, zum Idealgewicht bei, auf das Fraun gern zielen und hierbei leider auch mit...

lange berührten sich unsere Hüllen befüllt mit Unbekanntem als wir sie abstreiften blieb das Vertraute des einen dem anderen fremd jetzt enthüllt berühren wir uns kaum weiß nicht wonach ich mich sehne nach dem was geschah und nicht wahr war...

die können uns die sollen auch genau! und zwar beflissen der rosenstrauß das schokoherz - wir wolln das nicht! wir müssen ...

Auf die Gleise blickt er täglich, denn die Gleise sieht er gern. So ein Gleis ist eine Treppe, nicht nach oben, doch nach fern. So ein Gleis gleicht einer Leiter, die nicht senkrecht ist, nur flach. Und so blickt er täglich weiter, bis zum...

Ich war Kind und ich liebte meine Oma. Ja, ich liebte sie sehr. Oma brachte immer etwas mit. Manchmal eine Tüte Drops, manchmal einen selbst gebackenen Kuchen. Immer eine Kleinigkeit, aber genau das was wir Kinder brauchten, in einer Zeit und...

Einst fragte ein Tausendfüßler sich bang: Wo krieg ich nur todschicke Schuhe? Bald macht er sich auf, die Meilen entlang, mit Freude und modischem Überschwang - nahm Zeit sich dafür und viel Ruhe. Oft fand er, pro Stadt, nur ein einziges...

in mutters armen haus ohne bedeutung / ich hungere nach ihrem / blick ständig ob eine gabe aus ihr kommt nur ein habe nichts

Das Alter kommt und zügelt stark dir deines Lebens Gäule - es beutelt Geist und Körper arg, verkrümmt die Wirbelsäule. Noch geht es flott durch die Natur, wenn auch auf platten Füßen, noch kann der Blick auf Wald und Flur das Dasein dir...

Versunken sitzen Nabelschauer [ergründend was im ICH rumort] und tiefer, jeden Tag genauer, wird in den Bauch hineingebohrt. Wen kümmert schon der Welten Lage, wes Ohr berührt des Krieges Lärm, wer kennt noch eine größre Plage als diesen...

. Wer sitzt da vorm Monitor, nachts, bis es tagt? Ein Forendichter, art-ritisch geplagt!. Er denkt nicht an Pausen, er mag garnicht schlafen, zwar macht seine Sehviellies ihm schon zu schaffen, auch plagt ihn die Bilddrüsenüberfunktion,...

Von Gold zu sprechen wäre abgegriffen, obwohl die Farbe dem Metall entspricht, den Baum, den kümmern solch Vergleiche nicht. Eichhörnchen tobten grad durch seine Äste - für ihren Spieletrieb die beste Bahn. Ich sah ihn an und siehe da, mir...

Martin hat ein Helfer-Syndrom. Kein mäßiges, keines das jeder irgendwann in sich verspürt, nein, Martin hat ein ausgeprägtes. Sobald das Wort „Helfen“ auf sein Trommelfell schlägt, blüht er auf wie eine Rose, allerdings eine die, Zeit...

Die Schachtel Pralinen, welche ihr die Großmutter schickte, hatte einen Zauber den sie bisher nicht kannte. Sie war weich wie ein gestepptes Kissen, Gold glänzend und mit einem bunten Bild versehen, einem Bild das wie ein Tor ins Traumland...

Manch altes Haus gibt sich recht offen glaubt dass den Einblick wer genießt /   Dabei schaut mancher recht betroffen zur Tür mit wunschverbrämtem Hoffen dass die sich anlehnt oder schließt

Es weiteten, im Wiesengrund, / sich Ochsens Augen riesenrund, / als er des Amtes Schreiben las. / Bin ich jetzt blöde, oder das / stets Dienst beflissne Amts-Gesocks, / das mich hier Öchsin nennt und Ochs? / Auch soll, in meinem...

Bin ich in Geberlaune, dann Schreiberlein komm, staune: Ich schmiere Honig dir ums Maul, reich deinem Lyrpferd Zucker. Doch glaube nicht, dass ich dem Gaul fortdauernd seine Lauscher kraul! Wenn ich vor Bosheit glucker, dir deinen Dichterspaß...

die menschheit dreht sich im kreise sagt man über den rand schauen den horizont erweitern müsste man doch mach das mal auf einer kugel

die besten machten sich vom acker was blieb ist eine hand voll narren die nicht mit lauen sprüchen sparen man hält es aus und hält sich wacker die morschen mauern faulend wanken zum neubeginn ist es zu spät in räumen flattern halbgedanken...

Kaum spürten sie den rüden Herrscher schwinden - vom Sonnenstrahl getrieben Richtung Nord - da sprossen die Geblümten im Akkord, da kehlten die Gefiederten auf Linden /   /   nicht ahnend den perfiden Rachemord, des Heimgekehrten auf polaren...

Bin absolut im Sprung gelenkig „ich tanze also bin ich“ denk ich. Erfüllt doch Tanz des Menschen Sehnen, auch wenn sich meine überdehnen, denn unnatürlich ist die Stellung beim Tanzen – Autsch! erneute Schwellung! Ich will nach oben,...

Zieht Schönwetter durch die Landschaft [was der Lenz, dank Blauem Band, schafft] merkt der Mensch bald was ihm blüht. Weil sogleich durch diese Landschaft Polly Polle, samt Verwandtschaft, [auf der Suche nach Bekanntschaft mit ihm] zieht. Heu!...

sie gehen mit Härte im Blick und klagen über Betonwände sie vermissen Freundlichkeit und öffnen die Münder kaum zum Gruß ihre Ellbogen fordern Rücksicht ihre Fahrzeuge besetzen Straßen die Luft ist stickig die Stadt unlebbar - wer ist...

Ich schreib ein Gedicht und der Kritikus unkt: Hier fehlen vier Kommas, dort fläzt sich ein Punkt. Ich frag mich, ob solcher den Inhalt verbucht, nicht ausschließlich Satzzeichen, Buchstaben sucht und ob er bisweilen auch Tieferes denkt - und...

Harrt ein Dichter vor den Tasten - starrt zum Kasten, der ist leer. Heute sollt er lyrisch fasten, doch Diäten fallen schwer. Keine Muse mag ihn küssen [müssen die so knausrig sein?] In ihm wuchert längst das Wissen: Heute lohnt nicht! Hau...

Tausend Gassen, tausend Wege, / Menschenmassen, Alltags rege. / Links und rechts und in der Mitte / Tausendfüßler - / tausend Schritte / pflichtbewusster Alltagswerker. / Leiber, Leiber, Seelenkerker! / Tausend Wege, tausend Räume, /...