Alle 1.546 Texte von niemand

Der Raum riecht nach Kerze / nach Weihrauch und Myrrhe / ich spüre / die Kindzeit / kriecht mir in die Glieder / die einstige Ehrfurcht / und Angst / kommen wieder / Warum habe ich / diesen Raum nur betreten / befohlenes Beten / zieht...

schön ists im dunkeln wenn fenster zwinkern was sie wohl tun die menschen ihr licht macht sich so rot auf tiefen schatten die fantasie ist eine augenkatze schön ists im dunkeln wenn türen knarren was sie wohl tun die menschen ihr schritt...

Tirili & Liritin, Schischaschu im Tannengrün. Hoppensassa hüpf & krall, zweiggelüpfter Tönehall. Quirlig, ohne Rand & Band, zilpenzapsig, firlifant, flügelwindig, luftfamos - operantig! Ari-os! Reg dich müder Wandrer, sieh, welch ein...

Wo Schreiber sich äffisch gebärden, sprach Kritikus Ludo van Erden, dort schimpf ich und richt - es ist meine Pflicht ein Oberschimpfanse zu werden.

Das Farnkraut dunkelt erdenschwer / [ein Heer aus Pflanzen Zeit besiegt] / Was eben aufrecht stand / das liegt / Der alte Wald / ergrünt nicht mehr / Ein tristes Grau zieht durch die Zweige / nur hier und da bäumt sich / was auf / Der...

kein ziel kein sinn kein überbau - nur dieses " stets nach innen schau " dies abwärtssteigen endlos tief veratmet in dem eignen mief veraugt in welten traumbizarr - innwendig jedoch außenstarr versiebenriegelt schlüsseldicht bedacht...

schälte mich heut aus fünfzig Jahreskleidern lief leicht in dem verbliebenen mit Schleife im Zopf baren Fußes durch Gras Kies und Asphalt sah den Himmel in einer Pfütze sah mich die ich so nicht mehr werde

Dein Auto ziert jetzt eine lila Delle, beguckt von Ordnungshütern - es sind vier! Du parktest doch vor Kunzes Villa, Nelle. Ne dreiste Politess' mit Dauerwelle, nimmt minuziös die Türen ins Visier des Autos mit der dicken lila Delle. Der...

wie dort die wortehäuflein fliegen anziehen zum beschauen besetzen für einen moment staunt selbst einer der die absicht riecht

Es gibt nichts / was nicht längst irgendwo / und wenn / dann bestimmt anders / aber wieso / wenn es doch schon? / Sollte man vielleicht / nur ein Stück - / aber wie? / Dass es nicht ganz so / obwohl / wenn es längst sowieso / dann...

Durch Felder zieht er im Gewand aus Raben und Nebeldunst - er riecht nach Lehm und Grab Die Stunden die er mit sich führt sie haben fast Bodenschwere nur - er wirft sie ab als sei es Last sich damit abzugeben Es ist kaum Leben in dem grauen...

Kaum spürten sie den rüden Herrscher schwinden - vom Sonnenstrahl getrieben Richtung Nord - da sprossen die Geblümten im Akkord, da kehlten die Gefiederten auf Linden /   /   nicht ahnend den perfiden Rachemord, des Heimgekehrten auf polaren...

Von Tag zu Tag wirds mir zu eng - am Baum nur abzuhängen, im Stachelhemd? Das reicht jetzt: Peng! Solch Panzer läßt sich sprengen. Ich atme tief, spann meine Brust, der nahen Häutung voll bewußt. Heiß kocht die Sehnsucht mir im Blut nach...

Morgens Fango, mittags Mango / im Salat. Das ist doch öd, / denkt Karlheinz. Sie sind nicht seins, / das Bad im Schlamm und die Diät. / Bier und Bratwurst wär'n ihm lieber, / doch die Imbissbude streikt. / Ringsrum nur...

Langsam müsst ich aus der Erde - Hobbydichter zeilen: "Mach!" doch ihr penetrantes "Werde!" hält die Blühlust mir in Schach. Keinen Bock auf Schreibers Greinen, auf sein Tasten nach dem Band, welches blau sein und...

Inmitten eines Kaufgefechts die ruhige Oase, auf künstlich grünem Grase, mit Menschen beiderlei Geschlechts. Gepflegte Zeit an runden Tischen. Die Augen fischen in den Massen [man selbst kann sich stets sehen lassen] nach äußrem Attribut....

kompliment dringt ein nährt brachliegende wichtigkeit erblüht aus allen poren eitelkeit

Ein Kritiker prüfte in Klüne einst Lyrik [mit staubtrockner Miene] von vorne bis hinten und kackte Korinthen - nur einmal fiel eine Rosine.

Wie lieblich zu sehen die kleinen Schneeglöckchen - sie stehen so weltfern und blass, als pflanzten sie Feen, auf samtenen Söckchen, des nachts, in das froststarre Gras. Sie zittern im Wind, in zerbrechlichen Häuten, als scheuten sie eiskalte...

Nimm den Knacker, Vater, wacker - Weihnachten ist nicht mehr fern. Zum Genießen jedoch müssen wir den Nüssen an den Kern. Ohn Debakel, nicht ein Makel ziert die Schale, fein poliert. Liegt sie offen, steigt das Hoffen auf den Inhalt....

Herr Doktor, sprach Fritz K. in Flüh, / wie zwickt mich und zwackt doch mein Knie, / schon vor dem Erwachen - / was kann man da machen? / Der Doktor schaut hin und meint : Sie / scheinen vor jedem und allen / sehr gern auf die Knie zu...

farbpalette und weltenleinwand du eine hand voller buchstaben ein blatt papier ich du malst ein feuerwerk ich bettle um einen funken und kleide dich in wortfetzen

Bin euer Herrscher, sprich: Der King. Versteh euch zu regieren. Denk ich mir aus das dümmste Ding, beginnt ihr zu parieren und folget mir auf Schritt und Tritt - was ich befehle macht ihr mit. Ich fühl mich mächtiger als Gott [wie gern seh ich...

"Kopf, los!" spricht [herzbrütend] ein Poet aus Wort-Nischen "Kopflos" denkt der Leser - ei ... ei ...

lmmer wenn ein Darm sich leert, lehrt auch die Erfahrung: Was der Mensch da grad entbehrt, ist für Pflanzen Nahrung. Wenn ich, denkt der Mensch am Topfe, ins Gemüse hungrig beiße, ist das, was ich in mich stopfe, eventüll die eigne ........

Toben hört man ihn und wettern, unzufrieden mit der Kunst - Safrangelb auf grünen Blättern, eingehüllt in Nebeldunst? Nein, das ist nicht mein Oktober! Heiter soll er sein und wild, denkt der Herbst und tupft Zinnober- rot auf sein...

da irrt ein lauer greis umher nicht weiß durch stadt und land so nass sein stapfen lehmig schwer so blass kein blauer zapfen mehr im grauen dunstgewand leis schleicht der greis er scheint dement wohin des wegs woher kommts dass was einst er...

es ist dies wandern durch ein tal von einem tag zum andern ein aufrechtgehn kommt leicht zu fall dem flotten schritt folgt müh und qual es ist ein schweres wandern es ist dies wandern durch ein tal dies suchen und mäandern dies...

kein farbiges dasein geführt jedoch nie kleinkariert gewesen für andere grade gestanden sich in die nesseln gesetzt wenn der cholerische chef auf den baum wollte aus alltagsfrust häufig ein paar blumen über den durst getrunken in einigen...

wer bist schon du wer ich wer wir so außerhalb der Nischen nur Aktenblätter dort und hier als Nummern Daten auf Papier beschreibt man uns an Tischen und nebenher ums Rund der Uhr ein Schaun in matte Scheiben - nur Sein vom Leben kaum noch Spur...

Flaschen liegen entleert auf einer Bank im Augenschein der Vorübergehenden Pfändung

Ein wenig nur ein wenig nur nach oben vom Boden fern und über Dächer sehn nur eine Spur nie gänzlich abgehoben so würde ich so würd ich gerne stehn Nicht den Kontakt nach unten zu verlieren und doch ein Mehr an Weite um das Haupt ein...

Oft lass, durch des Mundes geöffnete Pforte, Verkopftes ich gerne passieren, gekleidet in Worte der leichteren Sorte, die Vogel gleich auswärts entschwirren. Warum ich mein Herz auf der Zunge nie trage? Die Frage beschäftigt wohl sehr so...

ich drehe mich zwanghaft um mich - meine wunde umrunde gedanklich ich stunde um stund dem zwang zu enteilen versuch ich zuweilen will dennoch nicht heilen und reibe mich wund

die besten machten sich vom acker was blieb ist eine hand voll narren die nicht mit lauen sprüchen sparen man hält es aus und hält sich wacker die morschen mauern faulend wanken zum neubeginn ist es zu spät in räumen flattern halbgedanken...

Liebe ist ein Federvieh fliegt auf Vogelschwingen flügelt hier und flügelt dort dem der zügelt fliegt sie fort - kann ein Lied er singen: Liebe ist ein Federvieh wie sie möchte vögelt sie

„Lenz, dein Treiben“, spricht der Ginster heut zum Frühling, „das ist Pfusch - bringt nur Ärger!“ Dabei grinst er recht ironisch aus dem Busch. Was Konstantes wär vonnöten, nicht dies vor den Pflichten fliehn. Erst aus vollem Halse...

gestern gold aus der wiesenerde und schönheit pur heute wie eine schäfchenherde in windes schur morgen von beidem keine spur

Saugt die Farbe mir aus Haaren, schlägt den Zahn [zu meiner Qual] in mich. Sucht so zu verfahren, als sei ich ihr täglich Mahl. Trinkt aus Häuten meine Frische, kaut an der Muskulatur - machtlos starr, von ihrem Tische, ich zum Zeiger an der...

Monat verweigert Klischees in bester Hagellaune voller Rückwärtsgang mit Sturmfrisur Aprilscherz

Mir fehlt, bei Deinem Anblick jedes Wort - verkommen bist Du, einst popöser Ort! Ein jedes Ferkel sucht per Hand an Dir zu werkeln, verewigt sich an jeder Wand durchs Ferkeln. Ich würde gern, der einstgen Reinheit zum Gedenken, vom Herzen Dir...

Der Wind pfeift rau, die Pappel zittert, / ein Specht, der fällt, Gehirn erschüttert. / Schad, grad war er aufs „Klopf“ noch stolz, / doch härter als sein Kopf ist Holz. / Die Sonne sucht die Welt zu küssen / und erntet Unmut der...

Vater schichtete Worte wie Steine schon zu Kinderzeiten und später immer öfter bei jedem Besuch wuchs ein Gebilde Wort für Wort saß ich davor blieb er dahinter kam ich nie

Der Meier, Meier, Meier, Meier, Meier, schreibt wieder, wieder, wieder ein Sonett, als ob er einen Leierkasten hätt. Ich äuge oft sein: Leier...leier...leier... Hing nicht vor Meiers Kopf dies Regelbrett, wär Meier nicht solch braver...

da steht eine wie ein nagel kratzt ihr schrei die meilenluft durchstößt trommelfelle schlitzt alltagsmasken entblößt gesichter reißt augen auf die nicht norm alle

mein freund wir sind uns mächtig dick wie mit nem schloß verbunden...klick! hab wieder auf dein tun geblickt den worten gerne zugenickt für heut genug ich geh zur ruh ich weiß auch du nickst gern mir zu in diesem sinn: ich denk an dich bis...

von gleicher erde aus gleichem lehm / solltest du mancher / gebärde dich schäm / krieg mensch / das in dich hinein / steig mensch von deinem podest / so wichtig wie du / ist auch der rest / krieg mensch / krieg dich mal ein / öffne...

Drei Wesen machen sich das Sein in einem Haus recht schwer. Herr Trieb läuft ständig aus und ein - er haust im Tief-Parterr'. In der Mansarde lebt Herr Hirn - die Nase wolkenwärts, ziern Denkerfalten seine Stirn. Und mittig...

Die Blätter fallen still / und leise / die Sonne floh / wo weiß der Geier / der Wald steht / voller nackter Greise / der Herbst / zieht auf besondre Weise / um jeden Baumstamm / einen Schleier / sein Nebeldunst / schützt jetzt die...

Heut morgen sah ich den Frieden - schlief er doch auf einer gewöhnlichen Wiese umrandet von Tannen am Horizont malten Bäume ihre Scheerenschnitte ins Grau des Himmels und über allem schwebte das Weiß einer glutleeren Sonne